Doch aus diesem Blut ging noch viel mehr hervor, da jede Flamme eine kosmische Essenz, ihr würdet Seele sagen, besitzt, die durch ihre Manifestation dargestellt ist, ging auch eine weitere Manifestation hervor. Diese Manifestation war eine in Form gegossene Verkörperung der astralen Ebene, ihr Logos, ihre Essenz, ihre Königin, die den Namen Na’amah besitzt, und als Königin der Manifestation, der Allgeist, die Allbeseeltheit der astralen Ebene ist. Doch auch die anderen Elemente, die anderen Schwingungen, die Flut, der Staub, der Sturmwind, die Flamme, bildeten Verkörperungen aus.
Es sind die Prinzipien, es sind die Mächte, es sind die multiplen Geschlechter, die sich in der Dualität bewegen, und doch eins sind. Ihr nennt sie Elohym, ich nenne sie bei ihren Namen, Elorah, da sie mit mir inniglich verbunden sind, und uns ein Band aus Blut eint. Ihre Klangformen sind die mächtigen Essenzen, die niemals in der Versuchung ausgesprochen werden dürfen, die niemals aus Neugier, Machtgier und Hochmut eure Zungen verlassen dürfen, sondern nur in wahrer Demut, Wahrhaftigkeit, Geschwisterlichkeit, Aufrichtigkeit, geeint mit dem wahren Willen und dem Dienst gegenüber dem Beinernen Thron.
Ihre Namen klingen zwischen den Elementen, ihren Namen, die unendlich sind, sodass sie für euch niemals greifbar werden, bis auf die Kombinationen, die ich euch gebe. So nennt sie bei den Klängen Shadavyr, Goravath, Nadrach und Bharath. Während diese vier Verkörperungen, als Elorah bekannt wurden, ist die Königin der Manifestation, Na’amah, etwas anderes, denn auch, wenn sie die Herrscherin über die Elorah und die Irkalla ist, die aus ihnen erschaffen wurden, denn die Elorah sind die Erzeuger der Irkalla, die Irkalla stammen von den Elorah, sie entspringen aus den Elohrah.
Irkalla, Name und Klang, Befehl und Manifestation, Aufgabe und Gesetz, denn nur so, kann eine Dualität existieren, eine Dualität geschaffen im Chaos, geworfen in eine denkbare und zwingende Ordnung. Alles, was die Irkalla sind, spiegelt sich in euren Gesetzmäßigkeiten wider.
Was hält euer Gefüge fugenlos zusammen? Die Irkalla!
Was bedingt euer Gefüge? Die Irkalla!
Nennt sie, wie ihr wollt, mit all euren Begriffen, in euren Wissenschaften, doch ich nenne sie Wächter des ehernen Gesetzes. Jede Naturkraft, alle Bezeichnungen, alle Ideen, egal ob Fusion, Abstoßung, Zusammenhalt, mit und ohne Masse, obliegen den Irkalla. Sie sind wahrlich die Kernkräfte, und auch, wenn ihr dieses Wort wortwörtlich verwendet, in Stärke und Schwäche, werdet ihr nicht verstehen, was die Irkalla sind. Ihr seht ihre Auswüchse, ihr seht ihre Bedingungen, ihr seht ihr Handeln, ihr seht die ausführenden Schwingungen, doch ihr seht sie selbst nicht. Und die Königin der Manifestation, Na’amah, ist ihre Gebieterin, doch sie selbst ist kein Elorah, da sie über die Macht eines Cherphonah verfügt, doch selbst auch kein Cherphonah ist. Sie ist die Energie, die Macht, die Essenz, die entstand, als die Dualität erschaffen wurde, denn beim Zerbersten der türkisen Flamme des Ausgleichs, musste eine Existenz kreiert werden, die das Ergebnis, bewahrt, versteht und führt. All dies ist Na‘amah! All dies ist ein Faksimile, welches der menschliche Geist aufzunehmen versucht, es jedoch nicht vermag, da die Schöpfung sich bewegt, ewig wie die Wellen des Ozeans, in dem sich das Licht spiegelt, das Licht der Sonne, das Licht des Mondes, auch wenn das Licht des Mondes von der Sonne kommen.
Es ist ein ewiger Tanz, ein Tanz des Chaos, doch das Chaos ist nur in den Gedanken, zerpflückt, geschunden, unverstanden, schreit es nach einem Bild, welches sich so manifestiert, dass Kreation als Schöpfung verstanden wird, und Schöpfung als Kreation.
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Elcheshem – die erste Manifestation und die geschaffene Ordnung
Wenn man nun die erste Manifestation kabbalistisch verorten möchte, so kann man diese mit der ersten kabbalistischen Welt, „Aziluth“, gleichsetzen, also mit einer Ebene, auf der es einerseits keine klare Dualität oder Polarität gibt, auf der aber andererseits beide Konzepte vorhanden sind, sodass hier ein Erfahrungspotenzial entsteht, das die geschaffene Ordnung überhaupt erst bedingt.
Dadurch, dass die erste Manifestation bewusst als Erfahrungsebene erschaffen wurde, kann man es sich so vorstellen, dass diese erste Manifestation, bildlich gesprochen, von den beiden Schöpfungsprinzipien Seraph und Shansh am Reißbrett geplant wurde.
Auf der einen Seite ist die erste Manifestation fast so etwas, wie ein kosmisches Utopia, auf der anderen Seite aber auch in der Funktionsweise ähnlich einem Uhrwerk, wo jedes Rädchen, jede Energie, jede Schwingung und jedes gewordene Sein, seine individuelle Aufgabe besitzt und diese auch voll und ganz erfüllt.
In der ersten Manifestation existierte zwar von Anfang an das Konzept des freien Willens, da aber alles seinen Platz, seine Aufgabe und seine Bestimmung hatte, standen Konzepte wie Verrat, Rebellion oder Auflehnung eigentlich nicht zur Diskussion, da dies für die meisten Wesen innerhalb der ersten Manifestation, die ihre Vorsehung lebten, eher absurde Konzepte waren.
Man kann sich die Existenz innerhalb der ersten Manifestation wie eine Zugfahrt vorstellen, auf der man ebenfalls, aufgrund der Gegebenheiten, auch nicht einfach mal schnell links oder rechts von den Schienen abbiegen kann, weil die Landschaft dort besonders schön ist, man kann sich nur in dem Rahmen bewegen, den die Schienen zulassen. Wie auch in der Metapher mit dem Zug, der nicht einfach die Schienenführung verlassen kann, war es auch innerhalb der gewordenen Schöpfung sehr unwahrscheinlich, dass ein gewordenes Sein seinen vorgefertigten, durch die Vorsehung festgelegten Weg verlassen würde, um einen anderen Weg einzuschlagen, da jedes gewordene Sein innerhalb der ersten Manifestation mit der Qualität des flammenden Herzens ausgestattet war, was bedeutet, dass jedes Wesen mit dem brennenden Wunsch agierte, der Schöpfung und dem Schöpfer auf dem Beinernen Thron zu dienen, indem es seiner Vorsehung folgte und seine ihm zugedachte Aufgabe erfüllte.
Ein wichtiges Grundgerüst der ersten Manifestation sind die Säulen der Schöpfung, abgesehen von der Säule des Ursprungs, die sich, außerhalb der gewordenen Ordnung, im Schöpfungsstrom selbst befindet, also die Säulen der Macht, des Befehls, der Konsequenz, der Hingabe, des Blutes und des Dienstes.
Diese Säulen bezeichnen die Grundpfeiler der gewordenen Schöpfung und wenn man hier eine kausale Ordnung etablieren wollte, könnte man sie auch, wieder bildlich gesprochen, als die eigentlichen Naturgesetze der ersten Manifestation bezeichnen, also als jene Kräfte, die die Funktionsweise und die Gesetzmäßigkeiten der ersten Manifestation bedingen.
In diesem Kontext hatten auch die Flammen der zehn Seraphesh hier eine besondere Funktion, sodass man sagen kann, dass die zehn Flammen von Schöpfung, Existenz, Vorsehung, Ausgleich, Klarheit, Erkenntnis, Wandlung, Gnade, Erneuerung und Prüfung als archetypische Schwingungen innerhalb der ersten Manifestation agieren und ein weiteres Grundgerüst, bzw. tragendes Konstrukt, der gewordenen Schöpfung bilden.
Während die Säulen der Schöpfung hier als Stützpfeiler, Fundament und Kuppel fungieren, sind die Flammen die Energien, die die Zwischenräume beleben, definieren und ausmachen. Man kann sich die erste Manifestation als ein Gitternetzwerk vorstellen, in dem die Säulen der Schöpfung die Verbindungen und Begrenzungen des Netzes sind, die ihm seine Form und Stabilität geben, während die Flammen die eigentlichen Maschen darstellen.
Die Säulen bieten Halt, die Flammen Dynamik, und dadurch, dass die Flammen für die Dynamik innerhalb der ersten Manifestation verantwortlich sind, also deren belebende, expandierende und existenzielle Essenz darstellen, ist es nicht schwer zu erraten, dass die Seraphesh, die Träger dieser Flammen, innerhalb der ersten Manifestation besondere Schlüsselpositionen innehaben.
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