Matt McConnery - Gedanken über Sex

Weit gefehlt, aber ganz weit. Oft wird der Akt als solches mit Sex verwechselt. Sex geht aber schon beim Flirten los wenn nicht so gar noch früher bei der Auswahl der Person, die angeflirtet wird. Es besteht damit ein sehr enger Bund und das macht das Ganze nicht leichter, sondern noch viel schwerer. Was aber wenn ein guter Freund oder eine gute Freundin, genau die Person ist, die man schon immer gerne vernaschen wollte?

Sex und Freundschaft – ein Thema, was die Menschen früher wie auch heute noch stark beschäftigt. Die einen vertreten die Ansicht, dass es geht, die anderen wiederum sind gleich der Meinung, dass die Freundschaft bald keine mehr sein wird.

Was ist der Reiz daran? Wenn die Freunde beide Single sind, ist eigentlich moralisch gar nichts dagegen einzuwenden, wenn hier das ein oder andere Mal auch das Bett geteilt wird. Hier findet oft der ganz unverbindliche Faktor, einfach Spaß daran zu haben miteinander zu schlafen, eine Begründung. Man kennt sich schließlich und das Leben geht nach den vergnüglichen Stündchen einfach weiter. Wer dies kann, der sollte es auch weiter so praktizieren. Allerdings merkt man oft, dass sich spätestens nach dem 3. Mal einer der beiden verguckt und einfach mehr empfindet und auch mehr möchte. Und an diesem Punkt wird es dann gefährlich, die Freundschaft zu riskieren. Größenteils sind es dann die Damen, die hier eher Gefühle für den anderen entwickeln. Aber auch der Mann ist hiervon nicht gefreit, denn auch hier entsteht oft die Gefahr, sich klammheimlich in die Freundin zu verlieben. Von daher ist auch oft die Rede davon, dass zwischen Mann und Frau eine reine best buddy Freundschaft nicht funktionieren kann.

Aber warum hat eine Freundschaft zwischen Mann und Frau immer den Reiz, dann doch irgendwann mehr als nur platonisch die Freundschaft zu führen und letztlich doch im Bett zu landen? Ist es die Unverbindlichkeit, keine Verpflichtungen dem Freund gegenüber zu haben? Oder das Händchen zu halten, wenn es dem anderen schlecht geht? All das sind aber doch auch Dinge, die in einer normalen Freundschaft selbstverständlich sind? Vielleicht liegt der Reiz auch daran, die letzte Intimität des anderen kennen zu lernen.

Der größte Teil dieser – auch im Alltag “Freundschaft plus” genannt – Form der Freundschaft wird vorher mit Regeln beschlossen. Einige versuchen über diese Regeln, sich nicht zu verlieben, keine Eifersucht zu äußern, keine Besitzansprüche zu stellen oder Vorhaltungen dem anderen zu machen, sich eigene Schranken zu setzen. Aber was nützen die besten Regeln, wenn der ein oder andere dann doch mehr möchte. Letztendlich wird es oftmals aber dennoch so enden, als dass die Freundschaft je daran scheitern wird, weil es einfach nicht mehr so wie vorher war.

Es klappt aber dennoch bei einigen die Freundschaft und Sex so zu trennen, dass die Freundschaft dennoch nicht daran zerbricht. Dazu gehört wirklich die Gabe, nach dem Sex direkt wieder dem normalen Zustand zu folgen und das Erlebte direkt abhaken zu können. Selten, aber dennoch für einige praktizierbar, wenn man “spitz” ist, den besten Freund anzurufen und sich der Leidenschaft der Lust hinzugeben. Bei dieser Form sind Denken, Regeln und Gewissen tabu und kommen erst gar nicht auf die Tagesordnung. Vielleicht ist dies das Geheimnis, wenn die Freundschaft mit dem Sex einfach funktioniert.

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