Ein weiterer Vorfall nach einem Geburtstag war noch viel krasser. Paul holt SEINE Eltern von Tante Nora und Onkel Arthur ab. Mutti schickt IHN noch zu Nora ,ER soll sie schnell noch gratulieren. Wieder am Auto, vielleicht 10 Minuten später, ist Vati plötzlich weg. Paul fragt Mutti, wo er hin ist. Und sie sagt, sie haben sich gestritten und Vati ist ausgestiegen und weggelaufen. Und das im Winter bei Schnee und Kälte. Weil er sich wieder nicht beherrschen konnte und Mutti, die weiß wie Vati reagiert, hätte anders handeln müssen. Sie hätte da nicht meckern dürfen und der alte Sturkopf muss nicht einfach wegrennen. Bei Minusgraden .Und er war natürlich wieder besoffen, der einzige Grund, warum er wieder so ausgeflippt ist. Aber Mutti hätte es wissen müssen und ihn nicht unnötig provozieren. Letztendlich wird Paul aus dieser Geschichte als das Große Arschloch hervorgehen, den danach alle hassen und auf den alle draufprügeln werden. Unglaublich, Unfassbar, was das für eine Familie ist und Paul steht ganz allein als der DOOFE da, obwohl er absolut der Unschuldige ist. Ist leider nicht zu ändern. Zurück zu dem Vorfall. Paul kann es wieder nicht fassen, dass Vati schon wieder wegen Alkohol die Große Schnauze hatte. Anders kann man es nicht ausdrücken. Aber so ist er leider, Saufen ohne Ende und ekelhaft rumpöbeln. Du kannst nur froh sein, dass bei diesen ganzen Vorfällen keiner verletzt wurde. Oder mal jemand zum Messer greift. Das wäre dann die Krönung. Und das hat Paul alles miterlebt und sich so geschämt für so einen Vater. Ein Vater soll Vorbild sein und Respektsperson. Das hat Paul auch gehabt .Respekt. Wenn Vati zum Beispiel zu Paul sagt ,,vor allem als Paul noch klein ist ,, Hol mir mal ein Bier.“ Da überlegt ER nicht lange ,sondern flitzt los. Und holt SEINEM Vati sein Bier. Paul ist immer wieder angewidert über diese Sauferei und wie Vati sich dann aufführt. Deshalb hat ER auch selbst großen Abstand zu Bier und Schnaps genommen und tut das heute auch noch. Der Vorfall, wo Pauls Vater weggelaufen ist, geht noch weiter. aber das wird in einem anderen Kapitel weitergeschildert. Der Ausgang, so viel sei verraten, wird ziemlich heftig und gemein. Einmal war Vati auf einer Betriebsfeier und kam, natürlich völlig besoffen, wieder nach Hause. Aber wie das passierte, war niederschmetternd. Zwei Kollegen brachten ihn auf einer Schubkarre vorbei. Mutti und Paul standen gerade vor der Tür und erzählten mit einer Nachbarin ,als das Unheil sich nahte. Die anderen Kinder lachten. Aber Paul war nicht nach Lachen zumute. Und Mutti auch nicht. die ganze Nachbarschaft sah das .Paul schämte sich so richtig, während die Kinder umher ihren Spaß hatten. Natürlich kann man mal einen Spaß machen, auch mit einer Schubkarre. Aber dieser Anblick, SEIN Vati besoffen in einer Schubkarre, war kein Spaß für Paul. Ein Desaster ist die bessere Beschreibung. Paul kann das nur schwer ertragen, Die Jungs, mit denen Paul gerade Fußball gespielt hatte, die haben sich totgelacht. Da hat auch keiner gemerkt, wie Paul gelitten hat. Aber diesen Freunden macht Paul keinen Vorwurf, denn anders herum hätte ER wahrscheinlich auch gelacht, wenn ein anderer Vater besoffen auf einer Schubkarre nach Hause gekommen wäre. Wie soll sich ein Kind fühlen, SEINEN Vater in solchem Zustand zu sehen ??? Eine absolute Katastrophe .Eine Kinderseele ,die sowas aushalten muss, das sind Seelenschmerzen, die Paul aushalten muss. Ein Kind kann an sowas auch zugrunde gehen. An den Anblick eines ständig besoffenen Vaters. Oder selbst zum Säufer werden, weil Du es anders nicht ertragen kannst. Aber das ist für Paul kein Gedanke. Heute sagt ER sich, gut, dass ICH nicht so geworden bin. Paul ist sicher kein Heiliger und kein Engel. Aber sowas würde ER Laila NIEMALS antun. Sowas macht nur einer, der keinen Anstand und keinen Respekt vor seiner Familie kennt. Aber so geht das Vatis ganzes Leben. Er hat sich aber auch schon oft schlecht benommen, wenn er nüchtern war. Ein Kind zu schlagen, ist schlimm. Schläge sind so unglaublich erniedrigend für ein Kind. Mal davon abgesehen, dass es Schmerzen bereitet, Vati hat Paul mal voll ins Gesicht geschlagen .Dass sofort das Blut aus der Nase spritzte. Da hat Mutti getobt, warum denn Vati Paul einfach so schlägt. Selbst wenn ER was angestellt hat ,muss Vati Paul so nicht weh tun. und IHN so auf die Nase schlagen. Da war es laut im Haus. Paul hat die ganze Zeit geweint, weil der Schlag auf die Nase so weh tat. Und vor allem völlig aus dem NICHTS kam. Es blieb eine der wenigen Schläge, die ER von Vati bekam. ABER Du kannst ein Kind auch OHNE Schläge weh tun. Sehr sogar. Wie geht das ? Durch Ignoranz zum Beispiel. Vati fragt Paul nie, was ER will. Fragt IHN nie, was die Schule macht. Ist einfach NIE für IHN da, wenn ER SEINEN Vati braucht. Oder gebraucht hätte. Das nervt Paul natürlich sehr .Es ist schließlich SEIN Vati. Aber den schert das einen Dreck, denn er interessiert sich nur für Beatrix und Alex. Mit Abstrichen auch für Natascha. Paul kann Vati helfen, ER macht das auch gerne, aber Vati betrachtet IHN wohl nur als Arbeitskraft ,genau wie Hund Bruno. Den hat Pauls Vater auch nur als Arbeitstier gekauft, aber Paul hat den Hund geliebt wie einen Bruder. Man weiß nicht ,wie ein Hund so was empfindet, Paul geht auch mit Bruno spazieren oder im Winter als Schlittenhund. Da siehst Du dass das dem Hund auch Spaß macht. Nur Vati, der kennt keinen Spaß. Für den gibt es nur Alex Beatrix, sein Feld, seine Dachrinnen und die Kirche. Ansonsten interessiert Pauls Vater nichts weiter. Zu Mutti ist er auch sehr selten freundlich, von Paul ganz zu schweigen. Paul spürt diese NICHT-Liebe seines Vaters jeden Tag und erlebt das als Kind aber unbewusst. Erst als Erwachsener ist IHM klar, was da passiert ist und es grenzt an ein Wunder, dass da nichts schlimmeres passiert ist. Denn es gibt schwierige Fälle, wo ein Kind, dass von seine Eltern wie Dreck behandelt wurde, sich später bitter gerächt hat. Aber solche Gedanken hat Paul nie! Als ER alles erklären konnte, was zu Hause alles gegen IHN passiert ist, kann ER für sich und mit sich Frieden schließen. Die kleine Kinderseele ist oft verletzt worden, Vati hat seine kleinen Jungen wie Luft behandelt. Das ist fast schlimmer, als wenn man schimpft. Warum Vati so zu seinem Sohn ist, dafür gibt es keine Erklärung. Vielleicht ist er da wie sein Vater, Pauls Opa. Der hatte auch einen Charme wie ein Besenstiel. Nichts liebevolles an sich. Wie konnte sich Mutti mal in den verlieben? Paul kann sich nicht erinnern, dass Vati mal richtig liebevoll zu Mutti und zu den 3 Kindern war. Zu Beatrix ist er schon sehr nett, aber selbst zu der ist er nicht liebevoll. Das ist schon sehr erstaunlich, dass ein Familienvater seine ganze Familie so lieblos behandelt. Er kann vielleicht tolle, alte Geschichten erzählen, und auch manchmal Witze. Aber Liebe ausstrahlen, das kann er nicht. Und da er selbst Beatrix zwar viel Aufmerksamkeit schenken, aber wenig richtige Liebe, was sollte da noch für Paul übrig bleiben? NICHTS. GAR NICHTS. Keine Liebe übrig für einen kleinen Jungen, der von seinem Vati doch einfach nur geliebt werden möchte. Das normalste auf der Welt, aber Paul schreit nur im Stillen, aber niemand kann dieses Stille Schreien hören, weil es niemanden interessiert. Und am Allerwenigsten interessiert es Pauls Vati. Und das ist eigentlich eine Todsünde.
Es gibt bekanntlich 7 Todsünden: 1. Hochmut,
2. Geiz,
3. Wollust
4. Zorn,
5. Völlerei
6. Neid,
7. Faulheit.
Die Todsünde Nr. 8, die Vati gegen Paul begangen hat, heißt Lieblosigkeit oder vielleicht keine Vaterliebe. Denn es ist eine Todsünde, wenn man sein Kind, hier der Paul, nicht die Liebe gibt, die Paul erstens verdient, zweitens braucht und drittens, nach die sich Paul sehnt. Dagegen sind eigentlich alle anderen Todsünden nicht so schwerwiegend. Aber seinem Sohn
die Liebe zu versagen, damit hat sich Vati der größten Sünde vor Gott strafbar gemacht.
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