Sie hatte Stress mit den Arbeitskollegen und erzählt davon. Sie will einfach nur reden und braucht ihn als Zuhörer mit Mitgefühl. Er macht das, was ein Mann macht! Er sucht eine Lösung und bietet ihr seinen Rat an. Er will ihr Held sein, doch sie winkt ab, was seine Ratschläge angeht.
Er denkt: „Wie doof ist die denn?“
Sie denkt: „Er versteht mich nicht!“
Sie reden komplett aneinander vorbei. Zurück bleibt eine Situation, die sich für beide nicht gut anfühlt.
Um seine Gefühle zu verarbeiten, geht er auf Distanz. Diese Distanz wird von Frauen meistens falsch interpretiert. Eine Frau bezieht diesen Rückzug, diese Distanz oft auf sich selbst und will über das Problem reden. Dadurch erzeugt sie Stress.
Beispiel: Er bekam von seiner Firma gerade die Kündigung. Er zog sich zurück, sprach aber nicht ein Sterbenswörtchen mit ihr darüber. Da Frauen sofort spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist, sprach sie ihn darauf an. „Was ist los mit Dir? Mit Dir stimmt was nicht, ich merke das!“
„Nichts!“ , antwortete er und zog sich zurück. Er wollte alleine sein, eben, das Problem mit sich ausmachen. Nun aber keimte in ihr der Verdacht auf, er hätte eine andere Frau, weil er sich so zurückzog. In Panik rief sie all ihre Freundinnen an, um den ernsten Fall mit ihnen zu bereden. Sie war außer sich vor Wut! Und wenn keine andere Frau dahinter steckte, dann war sie zumindest darüber wütend und empört, dass er anscheinend so wenig Vertrauen zu ihr hatte. Alleine dieser Umstand, war für sie so bedeutend, dass sie begann, ihre Ehe infrage zu stellen. Denn, was sollte sie mit einem Mann, der kein Vertrauen zu ihr hatte?
Und so schnell kann eine Ehe infrage gestellt werden, alleine, weil eine Frau voraussetzt, Männer und Frauen denken dasselbe, weil beide doch gleich sind. Dabei kann er nun einmal seine Gefühle, diese unendliche Krise, die er gerade durchlebt, nicht wie sie, durch Gespräche zum Ausdruck bringen und verarbeiten, wie es für sie normal ist.
Aber, wer von den beiden denkt denn diese Gedanken, hegt die Vermutung, er sei untreu oder hätte kein Vertrauen? Sie ist es! Es sind ihre Gedanken, ihre Vermutungen, aufgrund dessen sie ihn verurteilt und tatsächlich erst den Stress in der Beziehung verursacht.
Da er nicht die Verarbeitungsmöglichkeiten für seine Emotionen hat, geht er auf Distanz. Da viele Frauen sich die konstante Bestätigung seiner Liebe wünschen, verunsichert sie sein distanziertes Verhalten. Dabei ist dieser Mechanismus genetisch programmiert. Denn genau dieses wechselhafte Verhalten hält die Frau in Spannung und sie auf diese Weise in ihn verliebt. Kommt ein Mann aber dem Wunsch der Frau nach konstanter Bestätigung entgegen, will er plötzlich seine Gefühle mit ihr ausdiskutieren, jede Minute mit ihr verbringen und hängt an ihren Rockzipfel - dann will eine Frau diesen Mann nicht mehr! Er würde jede Anziehung auf sie verlieren.
Man spricht hier von der männlichen/weiblichen Polarität. Frauen fühlen sich von „männlichem Verhalten“ angezogen – und sein Verhalten ist männlich. Es ist genetisch programmiert.
Wenn Sie wissen wollen, wie es um die Gefühle eines Mannes steht, dann achten Sie stets auf seine Handlung. Auf das, was er für Sie tut, und NICHT auf das, was er sagt!
Männer ziehen sich aus folgenden Gründen zurück und müssen ihre Gefühle verarbeiten, wenn es z.B. darum geht, dass er sich verliebt hat. Gerade dann läuft er der Gefahr, sich zu verlieren und zu vergessen. Der zu werden, der einer Frau am Rockzipfel hängt und einer Frau die Möglichkeit gibt, auf seinen Gefühlen herumzutreten.
Er zieht sich zurück, um Lösungen für Probleme zu finden, diese in Worte zu verpacken, damit er überhaupt darüber sprechen kann.
Er zieht sich zurück, wenn er ärgerlich und gestresst ist, um abzuschalten oder zu entspannen.
Oder er zieht sich zurück, wenn er ausgesprochen wütend ist, um nicht falsch zu reagieren.
Sein bevorstehender Rückzug zeigt sich in knappen Antworten, wenn sie ihn fragt, was denn los sei.
Wie z.B. „Nichts! Alles ist in Ordnung, es geht mir gut!“
Das ist dann immer ein Zeichen für die Frau, das bedeutet, dass sie sich jetzt um ihre eigene Freude kümmern muss. Lassen Sie ihm seine Art mit seinen Problemen umzugehen, denn Sie haben ja auch Ihre Art, Ihre Gefühle, mit Ihren Freundinnen auszuquatschen, ohne, dass er deswegen beleidigt ist und sich gleich von Ihnen trennen will. Und wenn er dann über seine Probleme mit Ihnen reden will, kommt er von ganz alleine auf Sie zu!
Warum sich beide nicht mehr geliebt fühlen
Jeder hat seine eigene Definition von Liebe.
Sie möchte von ihm als dominierendes Grundbedürfnis, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Fürsorge, Respekt und Sicherheit. Bekommt sie das von ihm, fühlt sie sich geliebt.
Er braucht in erster Linie ihr Vertrauen, möchte akzeptiert, anerkannt und bewundert werden. Wobei Bewunderung ein wichtiger Punkt ist, weil er einfach das Gefühl braucht, ihr Held zu sein und von ihr gebraucht zu werden.
Viele sehr erfolgreiche Frauen haben damit zu kämpfen, dass sich Männer zwar für sie interessierten, aber die Beziehungen nicht von Dauer waren. Wenn man sie dann fragt, wozu sie einen Mann bräuchten, kamen fast typische Antworten: „Ich brauche keinen Mann! Ich möchte nur jemanden in meinem Leben haben!“
Wenn ein Mann nicht das Gefühl hat, dass eine Frau ihn braucht, dann gibt es nichts, was er in das Leben einer Frau einbringen kann, und er wäre unfähig, sich als ihr Held zu fühlen. Er würde sich fühlen, als ob sie ihn nur oberflächlich involvieren wollte. Dies ist eines der besten Mittel, um Männer abzuwehren.
Während eine gewisse Unabhängigkeit in einer Beziehung gesund ist, funktioniert diese Art der Unabhängigkeit gegen eine Beziehung.
Wir sehen, wie schnell unterschiedliche Bedürfnisse, deren Befriedigung als Liebe verstanden wird, zu Missverständnissen führen.
Bietet sie ihm ungefragt ihre Hilfe an und mischt sich in seine Probleme, zeigt sie ihm aber gerade damit nur, dass sie ihm nicht zutraut, dass er seine Probleme selbst lösen kann. Sie hat also kein Vertrauen in ihn, denkt er.
Vielleicht bestraft sie ihn sogar, weil er sich nicht so benimmt, wie sie es möchte, dann fühlt er sich ungeliebt, weil sie ihn nicht akzeptiert, so wie er ist. Beschwert sie sich dann über die Dinge, die er nicht tut oder nicht nach ihrer Vorstellung, und übersieht sie alles, was er für sie tut, dann fühlt er sich nicht von ihr geliebt, weil sie das nicht anerkennt.
Schreibt sie ihm dann noch, wie einem kleinen Kind vor, was er wie zu tun hat, weil ihr sein Verhalten nicht gefällt, dann fehlt ihm jede Bewunderung.
Kritisiert sie dann jede seiner Entscheidungen oder ändert diese sogar, fühlt er sich nicht ermutigt, selbstständig etwas zu unternehmen. Und wenn sie dann ihren Ärger in permanente Vorwürfe verpackt, dann fühlt er sich ungeliebt, weil er glaubt, sie hätte ihm ihre Zustimmung entzogen.
Natürlich werden dann auch ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigt und auch sie fühlt sich ungeliebt. Dabei reicht es, wenn einer von beiden, und das kann auch sie sein, seine Bedürfnisse wieder befriedigt, weil dann auch er automatisch ihre Bedürfnisse wieder befriedigt. So schwer ist es doch gar nicht! Erfolgreiche und glückliche Paare wissen das und führen gerade deshalb eine glückliche Beziehung.
Er braucht die Herausforderung, Bewunderung, Anerkennung, Akzeptanz, Zustimmung und Vertrauen, um die Liebe geben zu können, an der sich die Frau dann erfreuen kann. Seine Liebe erblüht nicht durch Kritik, Strafe und Freiheitsentzug.
Männer sind logischer, analytischer und rationaler. Frauen sind intuitiver, kreativer und emotionaler. Kurz gesagt, Männer versuchen alles mit Logik zu erklären, während Frauen die Dinge aus einer emotionaleren Perspektive betrachten.
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