In Liebe, Euer Gott. »
Eva lächelte verschmitzt, nachdem sie den Brief laut zu Ende vorgelesen hatte und küßte Adam auf die Stirn. Adam runzelte die Stirn, lächelte dann auch und stieß die Eingangstür zum Haus auf.
Im zweiten Stock des Hauses hatte Gott eine Wohnung eingerichtet, die das Abbild des zurückgelaßenen Paradieses war.
Ein Paradies en miniature, sozusagen.
Der Flur war wild bewachsen mit urwaldstämmigen Pflanzen, der Boden eine ausgelegte Grasmatte, die die scharfe Klinge des Rasenmähers schon eine gute Weile vermiß hatte. Adams nackte Füße fühlten sich vertraut auf dem sanften Untergrund und Eva kicherte ob der leicht kitzelnden Eigenschaft der Bodenmatte. Ein Kühlschrank war mit Gütern für eine Woche angefüllt.
Sie legten sich aufs Bett, das sich wolkenförmig bis in den Dachstock des Hauses erhob und genoßen ihren wohl verdienten Schlaf, der Seligen eigen ist. Dies während sieben warmen und ruhigen Tagen und Nächten.
DAS ERSTE ERWACHEN NACH EINER WOCHE IN DEM MOGELPACKUNGS- PARADIES
Eine Woche darauf erwachten sie früh durch das Zischeln der Schlange. „Aufsssschtehen. Die Arbeit ruft.“
Sie zogen sich Kleider über, frühstückten, trotteten zur Plantage des Asmodeus.
VON DER MONOTONIE DER AMORTISATION DER HYPOTHEK
Sie folgten diesem Lebensrhythmus während Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden. Dodo, bouleau, dodo. Erwachen, aufstehen, frühstücken, sich in den Arbeitsverkehr einfügen, arbeiten, einkaufen, sich aus dem Arbeitsverkehr entziehen, kochen, essen, trinken, reden, schlafen, träumen, immerhin, erwachen, ...
Geld verdienen, Geld verdienen, Geld verdienen, Geld, Geld, Geld, Einkaufsbummel genießen. Sie werden Kunden, ihre Wohnung zum paradiesischen Modell eines Supermarktes. Sie werden alt, sie werden glücklich, die Liebe und die Leidenschaft verborgen unter den angesammelten Gütern, zwischen denen sich ihre Kinder entwickelten und heranwuchsen.
ET VOILÀ L`AMORTISSEMENT
Generationen nach Generationen wuchsen heran und entwickelten sich, bis in Generation um Generation der Wunsch nach der Befreiung vom Joch des Konsums anwuchs und erstarkte und eine Kongregation von Menschenkindern mit einem Schreiben an Asmodeus gelangten. Ein Schreiben, das die abbezahlte Hypothek zum Inhalt hatte. Fein säuberlich, akribisch genau stand auf diesem Schreiben Zeile für Zeile das geleistete Soll, das seit Jahren bereits erreicht war.
Die Menschheit hatte sich seit Jahren bereits befreit von der Schuld von den reifen Früchten
der Liebe zu kosten, die Kosten der Erbsünde waren amortisiert, getilgt, von den Menschen abgefallen wie ein Kleid, das ihrer Nacktheit für Jahrtausende angehaftet war.
Befreit von dieser Hülle entledigten sie sich des Schuttes und des Schundes der angesammelten Güter und entdeckten die Reichtümer ihrer Menschlichkeit, ihrer Liebe, ihrer Lust, ihrer Leidenschaft.
Jubel sprengte die Ketten spiritueller Kerker und läutete die Befreiung aller Seelen ein.
AVE UND MADA
Ave und Mada sassen auf einer Bank unter einem Apfelbaum, lauschten den Klängen der Befreiung, des erleichterten Aufatmens, tranken ein Mütlein und schlummerten sanft der eine Kopf im Schoße der anderen, dort wo alles begann, damals im Paradeise.
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