Die Sammlung biografischer Daten
Nichts führt an der Autobiografie vorbei
Keine Angst vor Banalem
Alles Interpretationssache
Muster werden sichtbar
Lebensgeschichte als „Erfindung“
Wann fange ich an?
Aber Vorsicht … !
Selbstreflexion als Glückserfahrung
Leseempfehlungen
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Nur das Leben,
das man sich selbst erzählen kann,
ist ein sinnvolles.
Peter Bichsel
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dieses Buch auf.
Wissen Sie,
wie es dazu gekommen ist?
Es ist ein Ergebnis
Ihrer
Lebensgeschichte.
Dass ich hier und jetzt diesen Text lese, ist ein Ergebnis meiner Lebensgeschichte.
Mein gesamtes Erleben und Verhalten wird – im Kontext von äußeren Einflüssen – durch meine lebensgeschichtlichen Erfahrungen geprägt. Kurz:
Leben ist Geschichte! Leben ist Lebensgeschichte!
Die vorliegenden Impulse möchten zu einer Reise in die persönliche Geschichte einladen und zeigen, wie faszinierend es sein kann, auf den eigenen Spuren Altes wiederzuentdecken und Neues zu erkennen.
Grundideeist es, nicht über Biografische Reflexion nachzudenken oder zu reden, sondern aktiv Biografische Reflexion durchzuführenund zu ersten Ergebnissen zu gelangen.
Dabei sollte die Biografische Reflexion im Sinne einer „Grundlagenforschung“aufgefasst werden: Wünschenswert wäre es, sich zunächst in angenehmer, ruhiger und entspannter Atmosphäre in die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte zu vertiefen, ohne sich bereits zu früh durch die Frage nach dem Nutzen zu blockieren.
Ebenso sollten wir uns nicht durch die ungeheure Komplexität unserer Lebensgeschichte entmutigen lassen, sondern anerkennen, dass Biografische Reflexion in ganz kleinen Schrittenerfolgt. Niemals werden wir unsere Lebensgeschichte vollständig rekonstruieren oder begreifen; sehr wohl jedoch können wir „rote Fäden“ aufdecken oder uns in einzelnen Bereichen bzw. Aspekten mehr Klarheit verschaffen.
Bei der Biografischen Reflexion gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“, vielmehr das Sich-Einlassenauf den Anspruch einer bewussten Würdigung der eigenen Geschichte.
Jede und jeder ist eingeladen, eine individuelle Auswahlaus den angebotenen Impulsen zu treffen und dort zu beginnen, wo es ihr/ihm am meisten Freude macht. Das Stichwortregister hilft dabei; hier und da kreisen mehrere themengleiche Fragestellungen um einen lebensgeschichtlich relevanten Aspekt.
Die Formulierungen sind bewusst knapp und offen gehalten, um eine weitestgehend eigenständige Herangehensweisezu ermöglichen.
Alle Impulse dürfenund sollen verändertund den Bedürfnissen der/des Einzelnen angepasst werden. Sämtliche kreativen Gestaltungsformen sind ausdrücklich erwünscht.
Sinnvoll ist eine Orientierung an positiven, beglückenden lebensgeschichtlichen Erfahrungen. Negative, belastende Erlebnisse sollten nur insoweit einbezogen werden, wie es die/der Einzelne für sich verantworten kann.
Das Konzept der Biografischen Reflexion – dies sei hier ausdrücklich betont – ist kein therapeutisches Verfahrenund muss sich jederzeit ganz klar von diesen abgrenzen!
Die Biografische Reflexion kann alleine, zu zweit oder in kleineren Gruppen stattfinden: Jede/r darf stets selbst darüber entscheiden, wie sie/er vorgehen möchte, inwieweit sie/er sich öffnet und auf welchem Abstraktionsniveaueigene Erfahrungen preisgegeben werden.
Sicherlich wären noch zahlreiche weitere Impulse zu Facetten menschlicher Existenz denkbar gewesen; darauf wurde mit Bedacht verzichtet. Vorrangiges Zielder Veröffentlichung ist es, das Prinzip biografischen Denkens zu veranschaulichen, um so eine selbständige Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte zu fördern.
Wer sich über die (auch wissenschaftlichen) Hintergründe dieses Konzeptsder Biografiearbeit informieren möchte, kann das in knapper und praxisbezogener Form im Kapitel „35 Gedanken zur Biografischen Selbstreflexion“ am Ende dieses Buches tun.
Alle diejenigen, die das eigene Erleben, Verhalten und Interagieren besser verstehen möchten, mögen aus diesem Buch vielfältige Anregungen schöpfen …
Der Titel ist auch als illustrierte Print-Version erhältlich.
Das Logo des leben. s .geschichte -Konzepts kann grafischer Ausdruck der Idee eines Lebenslaufs sein: kraftvoll beginnend, steil aufstrebend, erste Brüche schon vor seinem Höhepunkt und gegen Ende hin blasser werdend, jedoch mit Konstanten bis zum Schluss.
Bei diesem E-Book handelt es sich um die digitale Version des gleichnamigen Buches. Technisch bedingt kann es trotz sehr sorgfältiger Prüfung je nach dem genutzten System zu Darstellungsfehlern kommen. Das Seitenlayout entspricht nicht dem der Printversion; auch beinhaltet das E-Book keinerlei Abbildungen zu den Impulsen.
Der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka beobachtet:
Das Leben ist eine fortwährende Ablenkung,
die nicht einmal zur Besinnung darüber kommen lässt,
wovon sie ablenkt.
Fühle ich mich heute stärker abgelenkt als früher? Falls ja: Wie sehr und warum?
Was/wer lenkt mich ab?
Wovon werde ich abgelenkt?
Wenn ich jede Ablenkung weitestgehend abwenden könnte: Wie sähe mein Tag, meine Woche, mein Jahr, mein Leben dann aus?
Wen lenke ich ab? Warum, wie, wovon lenke ich selber mich ab?
Die deutsche Poetry-Slammerin Julia Engelmann trifft 2013 mit ihrem Text Eines Tages, Baby einen Nerv vieler Menschen.
Was bedeuten folgende Fragen der damals Zwanzigjährigen für mich?
- Grüble ich zuviel?
- Warte ich zu lange ab?
- Nehme ich mir zuviel vor, um das meiste dann doch nicht zu realisieren?
- Halte ich mich oft zu stark zurück?
- Würde ich gerne „mehr sagen“, bleibe aber meistens still?
- Zweifle ich zuviel (an)? Ggf.: Worauf beziehen sich diese Zweifel vor allem?
- Wäre ich gerne klüger? – Oder: Bin ich vielleicht „ganz das Gegenteil“?
Wie passiv bzw. aktiv bin ich heute/war ich früher?
Inwieweit möchte ich gerne aktiver bzw. passiver sein? Wer/was hindert mich daran?
Der irische Schriftsteller Oscar Wilde ist sich sicher:
Aktionismus ist die Zuflucht derer,
die sonst nichts zu tun haben.
Aktionismus ist die letzte Zuflucht derer,
die nicht träumen können.
Welche dieser beiden Varianten des Aphorismus gefällt mir besser? Warum?
Inwieweit tendiere ich zu Aktionismus?
Warum fällt es uns so schwer, Aktionismus zu vermeiden und uns stattdessen auf Wesentliches zu konzentrieren?
Wer (heute) über den Zustand der Welt nachdenkt, könnte sich erschrecken:
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