Typisch sind auch Situationen, in denen man zwar mit größter Motivation ans Werk geht, diese einen aber bereits nach kürzester Zeit verlässt. Und schon ist man von lauter halbfertigen Projekten umgeben, an deren Fertigstellung nicht mehr zu denken ist.
Wenn auch Sie denken, dass Sie Motivationsprobleme haben, dann lassen Sie sich gesagt sein: Sie sind definitiv nicht alleine. Viele Menschen wollen Dinge bewerkstelligen und zu Ende führen, wissen aber einfach nicht, wo sie anfangen sollen. Sie wissen sehr wohl, warum sie welche Dinge tun wollen und sind auch in der Lage, sich auszumalen, wie das Leben sein wird, nachdem sie ihre Projekte beendet haben, aber weiter bringt sie ihre Motivation nicht.
Werfen wir einmal einen Blick auf das Gesamtfeld Motivation, um herauszufinden, wie sie uns beeinflusst und wie wir das Beste aus ihr herausholen.
WAS IST MOTIVATION?
Was ist Motivation? Eine Definition aus einem Wörterbuch drückt es folgendermaßen aus: „Etwas, das eine Person in einer bestimmten Art und Weise handeln oder sie bestimmte Dinge tun lässt.”
Als Substantiv verwendet, ist ein Motiv etwas, was eine Bewegung bewirkt.
In anderen Worten: Unsere Motivation ist das, was uns eine Aktion ausführen oder Dinge in Bewegung setzen lässt.
Geläufige Synonyme für Motivation sind: Reiz, Ansporn, Beweggrund oder auch Anlass. Wenn wir uns diese Wörter etwas genauer anschauen, dann erkennen wir, dass Motivationen nicht nur der Grund für unsere Handlung sind, sondern auch etwas, das uns antreibt, genau diese oder jene Handlung auszuführen.
Aber neben der offiziellen Definition wissen die Meisten sicher ganz genau, was Motivation ist und wo es ihnen daran im Leben fehlt. Man sieht Wochen und Jahre vergehen, ohne seine Ziele zu erreichen, und auch gerade jetzt, in diesem Moment, verspürt man wahrscheinlich keine große Begeisterung Dinge endlich anzupacken.
Man weiß vielleicht, was man tun sollte, um weiter zu kommen, aber genau bei diesem Wissen hört es in den meisten Fällen auf. Wir wissen beispielsweise, dass es wichtig ist, abzunehmen, Weiterbildungskurse zu besuchen, einen neuen Job zu finden, sich untersuchen zu lassen oder den Keller aufzuräumen. Aber nur die Gründe zu kennen reicht nicht, um unser Wissen auch in die Tat umzusetzen.
Ohne Motivation sind die ausführlichsten Pläne zum Scheitern verurteilt. Es ist egal, wie enthusiastisch man ist, wenn man an etwas denkt, was man erreichen möchte. Dieser Anfangsenthusiasmus bringt einen kein Stück weiter, wenn die Motivation abflaut.
Man hat vielleicht genug Motivation, um etwas anzufangen, aber damit kommt man nicht weiter als ein humpelndes Rennpferd, nachdem die Gatter geöffnet worden sind.
WARUM ES AN DER MOTIVATION HAPERT
Wenn die Motivation so wichtig ist, um Dinge, die wir wirklich tun wollen, fertig zu stellen, warum haben wir dann so oft einfach keine? Warum ist es so leicht, uns von unseren Vorhaben abzubringen? Sollte es nicht so sein, dass Motivation eine unaufhaltsame Kraft ist, die uns bis zum Ende treibt, wenn wir Dinge erst einmal angefangen haben? Lassen Sie uns an dieser Stelle mal einen tieferen Einblick wagen.
Für gewöhnlich gibt es einige ganz bestimmte Gründe, warum es uns entweder an Motivation fehlt oder warum sie nicht stark genug ist, um uns Dinge zu Ende bringen zu lassen. Hier sind einige, über die wir einmal nachdenken sollten:
Wo anfangen?
Ein Grund, warum Motivation einen nicht automatisch durch ein bestimmtes Projekt oder Vorhaben zieht, ist, dass man oftmals gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Wenn man nicht weiß, wie der erste Schritt aussieht, wie soll man sich dann die nachkommenden Schritte vorstellen können?
Lassen Sie uns ein bekanntes Beispiel wählen und nehmen wir an, eine Person möchte abnehmen. Es gibt sicher tausend gute Gründe, warum man das als Übergewichtiger tun sollte – um gesund zu bleiben, um besser auszusehen, um sich besser zu fühlen, um bestimmte Tätigkeiten besser ausführen zu können und so weiter. Jedes dieser Argumente wäre für sich alleine schon genug, um sein Vorhaben anzugehen. Aber wie genau macht man das? Sollte man eine bestimmte Diät einhalten? Sollte man einfach nur Fast-Food weglassen? Sollte man Kalorien und jedes Gramm Fett zählen, auf die Kohlenhydrate achten oder auf etwas ganz anderes? Sind es vielleicht sogar all diese Dinge zusammen?
Was ist mit diversen Produkten – halten diese, was sie versprechen oder sind sie vielleicht gefährlich? Sollte man die neuesten Abnehmpillen, Diät-Tees oder vielversprechenden Beeren austesten, oder sind diese Dinge letzten Endes nutzlos und reine Geldverschwendung?
Und an welcher Stelle kommt die Bewegung ins Spiel? Sollte man Mitglied in einem Fitness-Studio werden oder ist regelmäßiges Spazierengehen ausreichend? Wie viel Sport ist zu viel? Was kann man tun, um sicher zu sein, dass man sich beim Trainieren nicht verletzt? Sollte man besser Geld in einen Personal Trainer investieren? Helfen Yoga und Pilates wirklich – und wie fängt man am Besten damit an?
Nur an diesem Beispiel sehen Sie, wie schnell es geht, sich schon vom ersten notwendigen Schritt überfordert zu fühlen. Und noch einmal, wenn Sie den ersten Schritt nicht nehmen, dann werden Sie ihr Ziel logischerweise natürlich nicht erreichen können. Führt man sich das vor Augen, wundert es nicht, dass die Motivation schwindet, bevor man überhaupt angefangen hat.
Andere Verpflichtungen.
In vielen Fällen sind es auch andere Aufgaben, die uns davon abhalten, neue Projekte zu starten. Eigentlich ist auch gar nichts falsch daran; es ist nur logisch, dass man seine Kinder erzieht, vielleicht seine Eltern pflegt, der Karriere nachkommt, den Haushalt macht und so weiter.
Es gibt auch Situationen, in denen es wirklich absolut richtig ist, sich voll auf die bereits bestehenden Verpflichtungen zu konzentrieren. Vielleicht wünscht man sich sehnlichst einen Meistertitel oder einen Universitätsabschluss, aber wenn man schon Schwierigkeiten hat, Familie und Beruf unter einem Hut zu bringen, ist es angebracht, realistisch darüber zu entscheiden, was man wirklich stemmen kann. Das soll nicht heißen, dass man nicht alles tun kann, was man wirklich will, aber es bedeutet, dass man nicht nur träumen darf, sondern in erster Linie Tagespläne umstellen und viel Zeit freischaufeln muss.
Diese Verpflichtungen können einem schnell das Gefühl geben, dass es sich einfach nicht lohnt, etwas Neues anzufangen, wenn es doch schon so viel zu tun gibt.
In vielen Fällen ist es nicht nur die Zeit, die bestimmte Verpflichtungen verlangen, sondern auch mentale und emotionale Energien. Am Ende eines Arbeitstages hat man oft noch einige Stunden, bevor man schlafen geht, aber nicht selten fühlt man sich kraftlos und leer und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wie soll man dann seine Konzentration auf Lebensziele und Pläne lenken? Wenn die jeweiligen Verpflichtungen dann auch noch wirklich schwierig zu bewältigen sind, zum Beispiel die Pflege eines hilfebedürftigen Elternteils oder eine anstrengende Karriere, wird es noch schwieriger, Energie für ganz andere Dinge zu finden. Es passiert schnell, dass man sich in einer Situation wiederfindet, in der man glaubt, einfach nichts mehr übrig zu haben, nichts in körperlicher, geistiger und emotionaler Hinsicht, wenn man erstmal begonnen hat, sich um alles andere im Leben zu kümmern.
Die nötige Motivation für neue Projekte muss mit diesen anderen Verpflichtungen konkurrieren. Oftmals ist die Motivation der Verlierer.
Faulheit.
Lassen Sie uns ehrlich sein. Faulheit ist einer der häufigsten Gründe, warum man seine Motivation verliert. Es ist egal, wie oft man sich nach dem Endresultat eines Projekts sehnt. Wenn die Faulheit größer als die Motivation ist, dann wird man diesen Punkt nie erreichen.
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