Matthäus, ein unbekannter Judenchrist, hat sein Evangelium zwischen ca. 80 - 90 n. Chr. an eine judenchristliche Gemeinde geschrieben. Aus verschiedenen Quellen hat er zusammengenommen, was für ihn den Kern der Botschaft Jesu ausmachte.
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Was wir bei Lukas traditionell als “Feldrede” kennen (Lk 6,17-46) (s. Anhang), findet im Matthäusevangelium auf einem Berg statt. Deshalb, weil der Berg für die Juden traditionell der Ort der besonderen Offenbarung Gottes ist. Mose empfing auf dem Berg Sinai die “Zehn Gebote”, Die Zuhörerinnen und Zuhörer “auf dem Berg” empfangen Jesu Botschaft. Jesus ist nicht der neue Mose, sondern Jesus spricht als Gottes Sohn an Gottes Stelle zum Volk, das in der Bergszenerie von Matthäus die Rolle des Mose einnimmt ( S. Stiewe, Martin; Vouga, François, Die Bergpredigt und ihre Rezeption als kurze Darstellung des Christentums, 2001, 9-10 )
Inhalt
Matthäus - Kapitel 5
1 Als Jesus aber die Menschenmenge sah, stieg er auf den Berg und seine Jünger kamen zu ihm. 2 Dann fing er an sie zu lehren und sprach:
3 Selig sind die Einfältigen, denn ihnen gehört das Himmelreich.
4 Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden!
5 Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen!
7 Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
8 Selig sind die Gutherzigen, denn sie werden Gott sehen!
9 Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder genannt werden.
Jesus - der Prediger, der Apokalyptiker, der Mystiker, der Messias, der Erlöser, der Gottessohn, der Mensch. Der Mensch, der wusste was die Stunde geschlagen hat: Gott ist nah und Apocalypse Now. Er ist der auf den die Juden gewartet haben: der Messias. Er ist der, auf den alle Menschen gewartet haben, weil er sie von sich selbst erlöst. Er spricht die befreienden Worte, bricht den Bann: Du stehst dir selbst im Weg, tue Buße, kehre um, der Himmel steht für dich offen, Gott ist nah. Hier in Jesus nimmt der Himmel auf Erden Gestalt an, und Gott bekommt für die Menschen ein Gesicht. Das Reich Gottes ist angebrochen. Aber seht wie paradox es ist, gemessen an menschlichen Maßstäben: Den armen, machtlosen und einfältigen Menschen gehört das Himmelreich. Nicht die Mächtigen und Bombenbastler, sondern die Sanftmütigen besitzen das Land. Gott wird jede Träne abwischen, und die ein gutes Herz haben werden Gott sehen. Frieden wird sein. Seht die Kinder Gottes, Friedensstifter sind sie. In Jesus verschmelzen Himmel und Erde, Ewigkeit und Zeit. Das Reich Gottes ist in ihm mit Händen zu greifen und doch unbegreiflich. Es ist in Jesus unter den Menschen angebrochen aber noch unerfüllte Sehnsucht. Denn noch leben wir in dieser Welt mit Hunger, Hass, Mord und Totschlag, Kindesmißbrauch und sozialer Ungerechtigkeit. Aber Jesus hat Hoffnung, weil er Gott kennt, wie ein Sohn seinen Vater kennt, weil er wie ein Sohn, wie der Vater ist und doch eine eigene Persönlichkeit hat.
Man sagt die Hoffnung stirbt zuletzt. Seit Jesu Tod muss dieses Sprichwort umgeschrieben werden. Die Hoffnung stirbt überhaupt nicht, denn Liebe ist stärker als der Tod. Glaube, Liebe, Hoffnung. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Gott erweckt Jesus von den Toten: Jesus ist auferstanden! lautet der Jubelruf der frühen Christinnen und Christen. Mit Jesu Tod sind seine Hoffnungen und Visionen vom nahen Reich Gottes nicht tot und begraben, sondern sein Leben und seine gute Botschaft (Evangelium) entzünden wie ein Funke die Herzen der frühen Christinnen und Christen und gehen wie ein Lauffeuer um die Welt.
Inhalt
13 Ihr seid das Salz der Erde. Verliert nicht euren salzigen Geschmack, damit ihr nicht bedeutungslos werdet.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine hell erleuchtete Stadt auf einem Berg kann nicht verborgen bleiben.
15 Man stellt eine Lampe auch nicht auf den Fußboden, sondern auf den Tisch, damit das ganze Zimmer beleuchtet wird.
16 Eure guten Taten sind wie Licht in der Dunkelheit für die Menschen. Sie werden durch eure guten Taten Gott euren Vater im Himmel erkennen und dafür loben.
Die Welt braucht engagierte Christinnen und Christen. Menschen die Jesus folgen und bereit sind Verantwortung zu übernehmen für die Welt in der sie leben. Menschen, die unbequem sind, Salz in den Wunden der Mächtigen, die den Mund aufmachen, wenn Ungerechtigkeit geschieht. Sicher, nicht jeder kann Mitglied bei Greenpeace, Peta und Co. sein, aber jeder kann Augen und Ohren offen haben und darauf achten, was um ihn herum geschieht. Den Unterton hören, wenn Stimmung gegen Asylanten und Asylantinnen gemacht wird und Stellung beziehen. Ein richtiger Christ handelt oft automatisch, reflexhaft, wie es ihm sein Herz sagt, ohne vorher stundenlang das “Für und Wider” und die Konsequenzen seiner Tat für sich selbst, abzuwägen. Ein Christsein, das nichts kostet, ist einfach zu billig und Etikettenschwindel. Ein Leben als Christ muss manchmal auch wehtun und Risiken eingehen. “Hut ab” vor den Menschen, die etwas gegen die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln tun und durch ihren Protest sogar gegen Gesetze - wenigstens hier in Deutschland - verstoßen, wenn sie noch gute Lebensmittel aus den Abfallcontainern der Supermärkte retten. Alle Achtung vor denen, die sich nicht schämen sich mit Obdachlosen zu unterhalten, obwohl ihr gesellschaftliches Image bedroht ist. Christsein erschöpft sich nicht in erbaulichen Gottesdiensten, Gemeindefreizeiten, Kirchentagen und braven Bibelkreisen. Christen müssen da sein wo “Not am Mann” ist, wo die Geringsten ihr zu Hause haben: auf der Straße, in Gefängnissen und an sozialen Brennpunkten, in Krankenhäusern und Hospizen.
Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel, ihr Christen. Die Menschen brauchen das Licht eurer Liebe, denn in der sozialen Kälte und trostlosen Finsternis dieser Ellbogengesellschaft kann man nicht leben ohne eure Liebe. Christsein heisst nicht den Menschen besserwisserisch und selbstgerecht eine fromme Schrift oder Bibel lieblos in die Hand zu drücken, nein, sondern wirklich Mensch für den anderen Menschen zu sein. Er oder sie ist kein Missionsobjekt, dem man sich überlegen fühlen könnte, sondern ist ein Mensch “wie du und ich”. Und jeder hat seine eigene Wahrheit, die es zu respektieren gilt!
Inhalt
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