Jan Nadelbaum - Bös- und Gutmenschen

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Karl ist Ortsbürgermeister von Quelmbach, einer kleinen (fiktiven) Mittelgebirgsgemeinde, und seit Jugendtagen mit Ernst und Jörg befreundet. Diese Freundschaft geht in die Brüche, als wiederholt Asylbewerber in dem beschaulichen Örtchen untergebracht werden sollen und seine Freunde Bürgerinitiativen ins Leben rufen: Der cholerische Ernst 'Quelmbach bleibt Quelmbach' und der verständnisvoll-naive Jörg 'Quelmbach ist bunt'. Karl findet sich zwischen den Stühlen wieder…

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„Die sind zu klein. Da gibt’s doch keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Hier kannst du wenigstens den Grundbedarf decken, also werden die meisten auf die Stadt verteilt und eben ein Viertel bis zu einem Drittel bei uns.“

„Wie viele sind’s denn“, griff Jörg Ernsts Frage auf.

„Etwa dreißig. Mehr weiß ich nicht. Wann sie kommen und alles andere erfahre ich erst morgen, da habe ich das Gespräch auf der Verwaltung“, antwortete Karl.

„Petra,“, brach es aus Ernst hervor, „breng mer noch äns!“

„Mir och“, meinte Bernd Häuslich von den Doppelkopflern.

„Komm, schmeiß mo’n‘ ganz‘ Runn, Petra, giet off mesch“, forderte Josef Braun, ohne dass Petra zu Worte kam.

Sie nickte und machte das Tablett parat.

„Das ist zu viel“, keifte Ernst.

„Dreißig sind doch nichts“, meinte Jörg.

„Für dich natürlich nicht! Du würdest ja auch zwei-, drei- oder vierhundert nicht viel finden“, unterstellte ihm Ernst.

Karl drehte unentwegt seine Pilstulpe. Der Schaum hatte sich längst aufgelöst, bloß zwei kleine Flöckchen trieben noch auf dem goldgelben Gerstensaft. Warum mutete Karl sich das eigentlich überhaupt zu? Seit Wochen blafften sich Ernst und Jörg nur an und trotzdem kamen sie jeden Donnerstagabend hier zusammen. Macht der Gewohnheit? Langeweile? – Womöglich war es einfach nur die jahrzehntelange Verbundenheit, die sich – wie der Bierschaum –langsam, ganz langsam auflöste, bis vielleicht nicht einmal Flocken übrigblieben…

„Ich trage diese Idee schon länger in mir, aber jetzt halte ich den Zeitpunkt für gekommen: Ich werde eine Bürgerinitiative gründen – ‚Quelmbach ist bunt‘“, verkündete Jörg. „Auf diese Weise können wir die bisherige Hilfe besser koordinieren und den Flüchtlingen das Einleben erleichtern“, wandte er sich an Karl.

„Das halte ich für sinnvoll. Bisher läuft das alles ein wenig durcheinander. Angesichts der Zahlen wäre ein wenig Koordination ganz gut. Das kann ich allerdings nicht bewerkstelligen. Ich hab privat, beruflich und mit meiner Bürgermeisterei genug an der Backe.“

„Das kann ich verstehen. Ich mache das. Auch in Quelmbach wollen wir Willkommenskultur leben“, erklärte Jörg.

„Dann bind aber die Adelheid mit ein,“, legte ihm Karl nahe, „die gibt denen mit zwei anderen Rentnerinnen ja von Beginn an bereits Deutschstunden.“

„Kein Problem, mit der stehe ich längst in Kontakt. Es werden sich sicher weitere finden…“

„Ich ganz bestimmt nicht“, platzte Ernst ihm in seine Ausführungen. „Ich hege ebenfalls seit einiger Zeit den Gedanken an die Gründung einer Bürgerinitiative – ‚Quelmbach bleibt Quelmbach‘! Es werden sich ganz sicher weitere finden!“

Bevor Jörg kontern konnte, hatte Karl sein Glas geleert, klopfte beiden auf die Schulter und verabschiedete sich: „Jungs, ich muss. Macht es gut, bis die Tage.“

Kaum hatte er es gesprochen, war er auf dem Weg ins Freie. Bei Petra an der Theke machte er vor den Schnäpschen kurz Halt.

„Dank dir, Josef“, prostete Karl und trank seinen Kümmel.

Josef nickte wohlwollend.

„Tschüss, Petra.“

„Tschüssi, Karl“, lächelte sie und begab sich mit ihrem Tablett zu der Herrenrunde.

1.2

Er ging ums Haus durch den Garten. Karl wusste, dass Elsa im Sommer immer lange auf der Terrasse saß, insbesondere donnerstags, wenn er in der Kneipe war. Als sie ihn kommen sah, klappte sie das Buch zu und ließ es sachte in den Schoß sinken. Sie musste grinsen. Karl ließ sich seufzend neben ihr auf der Bank nieder.

„Schlimm“, fragte sie.

„Wie immer“, bestätigte er.

Er versuchte zu erkennen, um welches Buch es sich handelte, aber seine Frau bedeckte mit ihren Händen den Schriftzug.

„Was liest du denn da“, interessierte es ihn.

„Brentano.“

„Oha! Was?“

„Gedichte.“

„Meine kleine Romantikerin…“

Sie strahlte.

„‚Am stillen Abend, Wenn die Rosen nicht mehr glühen Und die Töne stumm werden, Will ich bei dir sein In traulicher Liebe, Und dir sagen, Wie mir am Tage war.‘“

„Und, wie war dir am Tage“, lachte Karl.

„Erzähl mir lieber, wie’s bei deinen Streithälsen war. Schlimmer als sonst?“

Elsa streichelte seinen Handrücken, während er ihre dunklen Augen ergründete. Darauf wandte er sich ab, blickte auf die Wiesen, die er wegen der hereinbrechenden Dunkelheit lediglich schemenhaft erkennen konnte und begann zu erzählen: „Jörg will eine Bürgerinitiative gründen, ‚Quelmbach ist bunt‘, und Ernst hält natürlich dagegen, indem er ebenfalls eine ins Leben rufen will, ‚Quelmbach bleibt Quelmbach‘.“

Er schaute wieder zu Elsa und strich ihr sanft über die Wange.

„Eine Wimper“, verteidigte er sich.

„Darf man sich dann nicht was wünschen?“

Er guckte skeptisch.

„Du liest zu viele romantische Gedichte…“

„Gar nicht! Die sind wunderschön“, widersprach sie ihm und sich gleichzeitig und sah nun selbst auf die an ihr Grundstück grenzenden Wiesen.

„Wie stehst du dazu?“

Karl überlegte. Seine Blicke schweiften in die Dämmerung ab.

„Ich fürchte mich davor, dass uns die Sache über den Kopf wächst.“

„Dass es zu viel wird?“

„Ja. Wenn ein Ende in Sicht wäre – aber das ist es ja nicht... Und dann Ernst und Jörg – das was Jörg zu viel macht, macht Ernst zu wenig und beide werden immer extremer, habe ich den Eindruck…“

„Hat er sich wieder über Mojo aufgeregt?“

„Ja, hat er, wobei Mojo bei ihm Mayo heißt“, berichtete Karl.

„Meinst du, es liegt daran, dass er schwarz ist?“

„Nein, das glaube ich bei Ernst nicht. Die Farbe ist ihm ziemlich egal“, lachte er ob seiner Formulierung. „Er hätte – meine ich – lieber jemanden für seine Tochter gehabt, der aus dem hiesigen Kulturkreis kommt.“

„Würde dich das stören, wenn unsere Marie einen afrikanischen Freund mitbrächte“, lugte sie nach links zu ihm herüber.

„Nein, die Enkel wären sicher niedlich. Nur bei einem Indianer hätte ich Probleme. Als Marie die Masern hatte, sah sie grässlich aus. Stell dir mal vor, die Kinder hätten rote Punkte!“

„Hahaha! Du bist unmöglich“, schlug sie ihm auf die Brust.

Er beugte sich zu ihr und küsste sie.

„‚Mein Kuss ist jung, mein Kuss ist alt, Ich küss mit weisen Listen.‘“

„Da hat wohl jemand ebenfalls Brentano gelesen“, stellte sie fest und setzte noch einen drauf:

„‚Kaum hörst du auf, so fang ich an; Versäumnis muss ich büßen‘.“

Sie neigte sich zu ihm, doch er wich ihr aus.

„Ich geh schlafen. Bis später, Gute Nacht“, berührte Karl ein letztes Mal ihre Wangen, bevor er sich erhob.

„‚So lebe wohl, verzeihe dir! Die keusche Bahn zu wandlen‘.“

„‚Ich lebe wohl, verzeihe mir, Im Traum Dich zu misshandlen‘“, antwortete er.

Mit einem schelmischen Lächeln stieg Karl ins Haus.

„Hach,“, klagte Elsa, „dafür hat man einen Mann…“

Sie nahm den Brentano aus ihrem Schoß, blätterte ein wenig darin und fing an, zu lesen. Es dauerte nicht lange, ehe sie das Buch beiseitelegte. Gemächlich kroch die Kälte der Nacht aus ihrem Versteck hervor, in dem sie tagsüber gekauert hatte. Fledermäuse jagten nach Faltern. Elsa zog sich ins Haus zurück.

1.3

In Verbandsbürgermeister Wortreichs Amtszimmer roch es miefig. Sie saßen zu dritt am Besprechungstisch. Mit von der Partie war Michaela Plauda, die Integrationsbeauftragte. Vor ihnen die obligatorischen Tassen Kaffee und Trockengebäck. Nach dem üblichen Begrüßungsgeplänkel kam Wortreich recht zügig auf den eigentlichen Grund des Treffens: „Wie ich dir ja schon telefonisch mitgeteilt habe, steht uns wieder eine Lieferung ins Haus… Wir sind der Ansicht, dass diese in Quelmbach untergebracht werden müsste…“

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