Julia Himmel - Stadt und Gespenster

Здесь есть возможность читать онлайн «Julia Himmel - Stadt und Gespenster» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Stadt und Gespenster: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Stadt und Gespenster»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Stadt und Gespenster" ist ein rasanter Roman über ungewollte Kinderlosigkeit und über die Schwierigkeiten moderner Großstädter zueinander und zu sich selbst zu finden. Von Natur aus lebensfrohe Wissenschaftlerin ist Julia gewöhnlich auf der Sonnenseite des Lebens zu Hause. Doch dann ergreifen Fruchtbarkeitsbehandlungen und Adoptionsprozesse die Kontrolle über ihr Leben mit Sebastian. Hilflos steht er ihrer wachsenden Verzweiflung und Reue gegenüber. Bis Julia sich zu einer beherzten Flucht nach vorne entschließt, bei der sie die Stadt, ihre Gespenster und sich selbst auf ganz neue Art kennenlernt.

Stadt und Gespenster — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Stadt und Gespenster», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Julia meldete sich. „Können Ausländer in Frankreich adoptieren?“

„Selbstverständlich“, sagte Lambert. „Es gibt nichts im Gesetz, was Staatsbürger anderer Länder diskriminieren würde.“

Allerdings hatte der Familienrat tatsächlich noch nie einem Paar ein Kind zugesprochen, wenn auch nur einer von beiden kein Franzose war, präzisierte Frau Matthieu unverzüglich. Deswegen lohnte es sich für Ausländer nicht, auf ein Kind aus Frankreich zu hoffen. Die Auslandsadoption war für sie der geeignete Weg.

„Natürlich im Interesse des Kindeswohls“, raunte Julia Sebastian zu. Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, verstummte sie, legte behutsam ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

„Kontaktlinsenkrise“, versuchte Sebastian lahm seine geröteten Augen zu erklären.

„Auch die Bedingungen für Auslandsadoption haben sich in den vergangenen Jahren extrem verschärft“, setzte Lambert seine Rede fort. „Wenn Sie Erzählungen von Paaren kennen, die vor zehn oder zwanzig Jahren adoptiert haben, können Sie das sofort vergessen.“

Sebastian begann sich zu fragen, ob der Mann sexuelle Befriedigung bei dem empfand, was er tat, oder ob er einfach nur potentielle Antragsteller in die Flucht schlagen wollte, um ein leichteres Leben zu haben.

Lambert übergab das Wort an Véronique Dumont, die Spezialistin für Auslandsadoptionen. Sie hielt ein Kurzreferat über das Abkommen von Den Haag und die Adoptionsmöglichkeiten im Ausland. Die armen Länder wurden reicher und immer selbstbewusster. Sie gaben weniger Kinder zur Auslandsadoption frei, weil es mehr und mehr Inländer gab, die adoptieren wollten und konnten. Gleichzeitig erlegten sie ausländischen Paaren immer strengere Kriterien auf. In Kolumbien durfte die Mutter nicht älter als 38 sein, wenn das Paar ein Kind unter zwei wollte. Russland wollte jährliche Berichte bis zum 18. Lebensjahr des Kindes. China verlangte eine Eigentumswohnung, Ersparnisse von nicht weniger als 50.000 Euro und mindestens einen Ehepartner mit Hochschulabschluss. Es dauerte Jahre, bis einer der privaten oder öffentlichen Adoptionsvermittler ein Dossier geprüft und ein Paar akzeptiert hatte. Weitere Jahre gingen ins Land, bis man damit rechnen konnte, ein Kind zugesprochen zu bekommen. Die Auflagen waren streng. Jedes Paar musste für sich die Organisation finden, die mit den Ländern zusammen arbeitete, deren Anforderungen es am ehesten entsprach. Nur wenige Länder akzeptierten Singles. Auf keinen Fall konnte man mehrere Verfahren bei verschiedenen Organisationen gleichzeitig einleiten, um seine Chancen zu verbessern. Sebastian verstand nicht recht, ob es verboten, vielleicht mit einer Gefängnisstrafe belegt war, einfach nur unmoralisch oder praktisch unmöglich.

„Viel zu aufwendig“, belehrte Véroniqe Dumont die Anwesenden, als hätte sie Sebastians Gedanken an seiner Stirn abgelesen. „Das werden Sie dann schon merken. Das Verfahren auf eigene Faust in die Hand zu nehmen, ist zwar im Prinzip möglich, aber besonders, wenn Sie die Sprache nicht beherrschen, ist das kaum zu machen.“

„Auch im Ausland bekommen Sie in der Regel natürlich keine Säuglinge“, übernahm Monsieur Lambert wieder das Kommando. „In Osteuropa und Brasilien haben sie keine Chance auf ein Kind unter acht. Und das müssen Sie sich gut überlegen. Je älter das Kind, umso mehr bringt es seine eigene Geschichte mit. Dem müssen Sie gewachsen sein.“

„Und Mali?“, fragte die schwarze Frau aus dem Publikum schüchtern.

„In Mali können Sie noch manchmal einen Säugling bekommen“, antwortete Lambert unzufrieden. „Aber das wird auch nicht mehr lange andauern. Da strömen sie jetzt alle hin.“

Das Publikum schien jetzt Mut zu fassen. „Russland?“, fragte jemand.

„In Russland können Sie zur Zeit nicht adoptieren“, antwortete Lambert. „Einige Pariser Familien sind ihrer Berichtspflicht nicht nachgekommen und jetzt steht die Region Paris auf einer schwarzen Liste. Denen ist einfach nicht beizubringen, dass wir kein Polizeistaat sind und die Familien nicht dazu zwingen können, ihre Berichte zu schreiben.“ Er verzog seinen Mund. Vielleicht versuchte er, ironisch zu lächeln, dachte Sebastian.

„In Russland, wie in vielen anderen Ländern auch, bekommen Sie außerdem überhaupt keine verlässliche Information über den Gesundheitszustand der Kinder“, fügte Véronique Dumont eifrig hinzu. „Sie haben zum Beispiel keine Information darüber, ob die Mutter Alkoholikerin ist, in Russland eine weit verbreitete Krankheit, wie Sie vielleicht wissen. Und ein Kind mit fötalem Alkoholsyndrom, das möchten wir niemandem von Ihnen wünschen.“

Sebastian fragte sich, ob Véronique Dumont mit diesen Erläuterungen ihre Zuhörer darüber hinweg trösten wollte, dass sie in Russland auf einer schwarzen Liste standen.

„Kambodscha?“, fragte Julia.

Aikiko Watanabe aus dem Labor, die so offen und scheinbar unbeschwert über ihre Fertilitätsprobleme redete, als wenn jemand anders davon betroffen wäre, hatte eine kambodschanische Anwältin an der Hand, die ihr schon mehrere Säuglinge angeboten hatte. In der letzten Minute hatte Aikiko doch immer der Mut verlassen. Noch hoffte sie, dass sie nach zehn Fehlgeburten in fünf Jahren irgendwann noch einmal schwanger werden und es bis zum Ende schaffen würde. Selbst stahlharte Japanerinnen hegten eitle Hoffnungen, wenn es um diese schwierige Frage ging.

„Das können wir Ihnen überhaupt nicht empfehlen“, versetzte Véronique Dumont scharf. „In Kambodscha und Laos operiert organisierter Menschenhandel. Die Frauen werden dazu gezwungen oder wenigstens dafür bezahlt, Kinder zu bekommen. Das ist illegal.“

„Die meisten Länder verlangen übrigens von Ihnen, dass Sie verheiratet sind“, erklärte Lambert weiter. Ob man denn im Verlauf des Adoptionsverfahrens noch heiraten könnte, wollte ein Paar wissen. Sebastian begannen die allein stehenden Frauen noch mehr leid zu tun als er sich selbst.

„Ja, selbstverständlich“, sagte Lambert in einem Anflug von Pragmatismus und positiver Lebenshaltung. „In einigen afrikanischen Ländern können auch allein stehende Frauen adoptieren. In den meisten afrikanischen Ländern ist das Konzept der Adoption allerdings nicht bekannt.“

Sebastian wusste dank des senegalesischen Freundes von einer von Julias Freundinnen, dass afrikanische Familien sich gegenseitig Kinder schenkten, zum Beispiel wenn eine von ihnen Probleme hatte, einen Sohn zu zeugen. Vielleicht konnte man die Afrikaner davon überzeugen, Julia und ihn in diesem System zu berücksichtigen.

„Wenn Sie freilich bereit sind, ein älteres Kind zu adoptieren oder ein krankes“, sagte Lambert, „dann wird das Adoptionsverfahren jedenfalls sehr viel einfacher. Dann können Sie auch als Single auf ein Kind hoffen oder wenn Sie älter als 50 sind.“

Julia lachte trocken und schloss sich den zahlreichen Männer und Frauen aus dem Publikum an, die ihren Arm gehoben hatten.

„Nicht“, flüsterte Sebastian. Er zog vorsichtig Julias Arm wieder herunter. Sie entwand ihm unwillig ihre Hand. „Warum denn nicht?“, zischte sie. Schließlich gab sie nach.

Lambert und seine Kolleginnen erklärten die nächsten Schritte für diejenigen, die sich von der Einführungsveranstaltung immer noch nicht hatten abschrecken lassen. Formulare waren auszufüllen, Gehaltsbescheinigungen und Steuererklärungen beizubringen. Die Adoptionswilligen mussten einen Arzt und einen Psychiater aufsuchen. Wenn alle ihre Unterlagen vollständig waren, würden sie zum Sechsaugengespräch zu Madame Matthieu oder einer ihrer Kolleginnen vorgeladen werden.

Sebastian las sich ungläubig die stenographischen Antworten durch, mit denen Julia ihre Motivation für eine Adoption begründete. Warum wenden sie sich an den Pariser Adoptionstreffpunkt? -Kinderwunsch und Unfähigkeit, ein eigenes Kind zu zeugen, hatte Julia in ihrer kaum leserlichen Handschrift knapp kommentiert, dort wo Raum für mehrere Absätze herzzerreißender Bekenntnisse gewesen wäre. Wie stehen ihre Freunde und Verwandten zu ihrem Adoptionsprojekt? -Unterstützung, lautete Julias Antwort.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Stadt und Gespenster»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Stadt und Gespenster» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Stadt und Gespenster»

Обсуждение, отзывы о книге «Stadt und Gespenster» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x