Julia Himmel - Stadt und Gespenster

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"Stadt und Gespenster" ist ein rasanter Roman über ungewollte Kinderlosigkeit und über die Schwierigkeiten moderner Großstädter zueinander und zu sich selbst zu finden. Von Natur aus lebensfrohe Wissenschaftlerin ist Julia gewöhnlich auf der Sonnenseite des Lebens zu Hause. Doch dann ergreifen Fruchtbarkeitsbehandlungen und Adoptionsprozesse die Kontrolle über ihr Leben mit Sebastian. Hilflos steht er ihrer wachsenden Verzweiflung und Reue gegenüber. Bis Julia sich zu einer beherzten Flucht nach vorne entschließt, bei der sie die Stadt, ihre Gespenster und sich selbst auf ganz neue Art kennenlernt.

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„Und dann gehen wir tanzen“, rief Julia und hob ihr Glas erneut.

Thomas schüttelte den Kopf. „Ich muss nachhause. Ich bin kaputt.“

Julia beobachtete schon eine ganze Weile, wie ihm immer wieder die Augen zufielen, während er versuchte den Erzählungen von Juliette zu folgen.

„Ich bin zwar lange nicht so zerstört wie er“, flüsterte Catherine hinter vorgehaltener Hand, „aber ich hätte jetzt auch nichts gegen ein Schlümmerchen.“

„Siehst du, da hast du es“, beklagte sich Julia. „Die Arbeit hindert uns daran zu leben.“

„Ach komm“, sagte Sebastian. „Wir machen morgen etwas Schönes. Am Freitag darf die arbeitende Bevölkerung müde sein. Selbst die, die sich nicht versklavt haben.“

Julia seufzte. Schließlich schloss sie sich Catherine, Sebastian und Thibault an, die aufgestanden waren, um ein umständliches Verabschiedungsritual zu veranstalten mit gehauchten Luftküssen für all jene, die in der Bar zurückblieben.

Die Besten sollen Eltern werden

Die Veranstaltung hatte bereits begonnen. Sebastian unterschrieb auf der Liste, die ihm die Frau am Empfang entgegenhielt, und öffnete beinahe lautlos die Tür zum Sitzungsraum.

Mit seinen beinahe vollständig besetzten Holzstuhlreihen glich der Saal den Klassenzimmern aus Sebastians frühester Schulzeit. Vorne thronte leicht erhoben auf einem Podest hinter schweren Pulten ein Dreigespann, das offenbar die Pariser Adoptionsbehörden vertrat. In der Mitte saß ein kleiner, dünner Mann mit fahlem Gesicht und grauen Haaren, die ihm wie zerzauste Federn bis auf die Schultern fielen. Seine altmodische Brille mit runden, Gold umrandeten Gläsern war fast bis auf die Nasenspitze gerutscht. Er stellte sich als Monsieur Lambert vor, der Behördenleiter. Dabei blickte er missmutig durch die Reihen der Bewerber.

Eine rundliche Frau zu seiner Linken mit ausgewachsener, halblanger Frisur bemühte sich um einen freundlicheren, offenen Gesichtsausdruck. Einsatzbereitschaft signalisierend, hielt sie einen Stapel Papiere leicht angehoben vor sich. Monsieur Lambert stellte sie als Monique Matthieu vor, seine Mitarbeiterin. Die kurzhaarige Frau zur Rechten war deutlich jünger als ihre Kollegen. Sie hieß Véronique Dumont und war zuständig für die Koordinierung internationaler Adoptionsverfahren mit dem Außenministerium. Sebastian ließ ihre entschlossene Haltung auf sich wirken. Bestimmt führt sie regelmäßig organisatorische Verbesserungen am Arbeitsplatz ein, dachte er. Sie ist nie um eine Lösung der verschiedenen Probleme verlegen, die in ihrer Behörde anfallen.

Julia saß in einer der letzten Reihen und blätterte in einem bunten Ordner, den auch andere Zuhörer auf dem Schoß hielten. Sebastian setzte sich auf den Stuhl neben sie und küsste sie flüchtig auf die Wange, während er seine Tasche verstaute.

„Wie war es?“, flüsterte Julia. „Hatten sie gute Pornos?“

„Weiß nicht, brauchte ich nicht. Ich muss nur an dich denken, dann kann ich sofort in jeden Becher abspritzen.“

Julia nickte langsam mit dem Kopf, als wenn sie einer Botschaft zustimmte, die sie schon etliche Male gehört hatte. Vorne setzte der blutleere Monsieur Lambert seine monotone Rede fort.

„Für Sie beginnt jetzt ein langer Prozess des Nachdenkens und“, er legte eine Kunstpause ein, „ vor allem des Umdenkens. Für die wenigsten von Ihnen wird sich Ihr Adoptionsprojekt, so wie Sie sich das jetzt vorstellen, verwirklichen.“ Er ließ seinen scharfen Blick durch die Reihen der Zuhörer schweifen. In der Mitte durchlasern will der uns, dachte Sebastian.

„Die meisten von Ihnen stellen sich einen gesunden Säugling vor.“ Lambert hob seine Fistelstimme noch anderthalb Noten höher und gab ihr etwas Vorwurfsvolles. Nur langsam fiel sie wieder in die alte Monotonie, als er seinem Publikum mit zahlreichen Statistiken zu veranschaulichen begann, wie viele hunderte von Pariser Paaren mit Adoptionsbefähigungsbescheinigung der Handvoll Babys gegenüberstanden, die anonym gebliebene Mütter jedes Jahr in die Obhut der Pariser Behörden übergaben. „Sie sehen, einfache Arithmetik genügt, um zu verstehen, dass nur die wenigsten von Ihnen das Kind bekommen werden, das Sie sich jetzt vorstellen.“

Der Mann erinnerte Sebastian an jenen Professor, der ihn und seine Kommilitonen am ersten Studientag dazu aufgefordert hatte, sich schon einmal von beiden Nachbarn zu verabschieden, da am Ende des Vorstudiums nur noch jeder Dritte von ihnen da sein würde. Er sah sich verstohlen in den Stuhlreihen um. Nur wenige Paare schienen jünger als Julia und er zu sein. Ein weißhaariger Mann mit einer deutlich jüngeren Frau verfolgte gelassen das Geschehen. Ein schwarzes Paar hatte in den Sitzreihen vorne rechts Platz genommen, er im Anzug mit kurzer Lockenkrause, sie rund und üppig mit glatt gezogenen, im Nacken zusammengehaltenen Haaren. Beide wirkten sehr konzentriert. Mehrere weiße Männer waren in Begleitung einer Frau afrikanischer oder indischer Herkunft. Drei oder vier Frauen waren unbegleitet erschienen. Sie waren die aufmerksamsten Zuhörerinnen von allen. Einige machten sich Notizen in einen Block, den sie auf ihrem Schoß hielten.

„Sie werden umdenken müssen“, beharrte Monsieur Lambert. „Für die meisten von Ihnen kommt nur ein älteres Kind in Frage. Oder ein Kind mit besonderen Bedürfnissen, mit Behinderungen oder Entwicklungsrückständen, das können Sie auch viel leichter bekommen. Das müssen Sie sich natürlich gut überlegen, denn das ist ein vollkommen anderes Adoptionsprojekt, als das, was Sie sich jetzt vorstellen.“

Warum sie das immer als Projekt bezeichnen mussten, dachte Sebastian. Es gab Bauprojekte, na klar, Investitionsprojekte und Projektwochen in der Schule. Aber eine Adoption, war das ein Projekt? Ein Kind, ein Projekt? Projekte hatten für Sebastian etwas Technisches und sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie irgendwann vollendet waren. Konnte man Adoption vollenden? Konnte das jemals fertig sein?

Sebastian sah sich in den Reihen um. So viele verschiedene Menschen und alle vereinte ein Ziel. Dabei hatte sicherlich niemand mit all der Härte des Widerstands gerechnet, den die Vertreter der Pariser Adoptionsbehörden hier leisteten. Nicht wenige der angestrengten Gesichter um ihn herum, drückten aus, was Sebastian fühlte.

Lambert begann zu erklären, wie ein Familienrat darüber entschied, welchem glücklichen Paar er die wenigen anonym geborenen Säuglinge aus der Obhut der Pariser Behörden übergeben würde.

„Bei den vielen Anträgen, die Sie einreichen“, sagte er in einem Ton, der unmissverständlich zum Ausdruck brachte, dass er den Antragstellern jedes einzelne Ersuchen persönlich übel nahm, „ist es natürlich für den Familienrat leichter, nach formalen Kriterien vorzugehen, und Akten von Alleinstehenden oder unverheirateten Paaren gleich auszusortieren. Auch wenn ein Partner älter als fünfzig ist, zieht der Familienrat Sie nicht in Betracht. So viele Dossiers können Sie unmöglich einzeln prüfen.“

„Wenn Sie darüber nachdenken, ist das auch sachlich gerechtfertigt“, beeilte sich die patent wirkende Véronique Dumont zu seiner Rechten hinzuzufügen. „Dem Gesetz nach können Sie auch als Single oder als unverheiratetes Paar adoptieren, aber wir suchen nun einmal nach der perfekten Familie und unsere Auswahl ist groß. Wir haben es mit sehr verletzlichen Kindern zu tun, die schon einmal die Erfahrung gemacht haben, verlassen zu werden. Denen müssen wir die bestmöglichen Bedingungen bieten. Deswegen gibt es auch eine Altersgrenze: Wir wollen nicht, dass die Kinder noch einmal die Erfahrung machen, ein Elternteil zu verlieren, bevor sie erwachsen werden. Vater, Mutter, Kind, das entspricht nun einmal den gesellschaftlichen Vorstellungen einer guten, stabilen Familie. Obwohl die sich natürlich auch entwickeln können, und dann entwickeln wir uns mit.“ Sie lächelte dem Publikum aufmunternd zu.

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