Es ist für Gott ein großer Kummer, dass es heute so viele Christen gibt, die vor 20, 30 oder vierzig Jahren wiedergeboren wurden, die aber keinen geistlichen Fortschritt gemacht haben, weil sie diese grundlegende Lektion, ehrlich zu sein, nicht gelernt haben. Wir können keinen Fortschritt machen, wenn es in unserem Leben Heuchelei gibt. Unsere Gebete werden nicht erhört werden. Wir können die ganze Nacht über Gebetstreffen haben, aber wir verschwenden unsere Zeit. Unsere Gebete werden nicht erhört werden, wenn wir nicht zuvor unsere Heuchelei loswerden.
Wir müssen anerkennen, dass unser wahrer geistlicher Wert darin besteht, was wir vor Gott sind, und weiter nichts. Unser geistlicher Zustand wird weder durch unser Bibelwissen, noch dadurch, wie viel wir beten, noch durch die Anzahl der Versammlungen, die wir besuchen, noch dadurch, was die Ältesten oder die anderen in der Gemeinde über uns denken, bestimmt. Im Gegenteil, stelle dir selber die Frage: „Was denkt Gott von mir, der jeden Bereich meines Lebens sehen kann?“ Die Antwort darauf zeigt das wahre Maß, wie geistlich du bist. Wir müssen uns täglich daran erinnern oder wir werden sonst feststellen, dass wir erneut Schauspieler werden.
Ich liebe jene Worte, die Jesus über Nathanael gesagt hat: „Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist“ (Joh 1,47). Wenn Jesus das über dich und mich sagen könnte, wäre das ein größeres Lob als sonst etwas. Nathanael war nicht perfekt – er war unvollkommen. Aber er war in Bezug auf seine Unvollkommenheiten ehrlich. Er gab nicht vor, etwas zu sein, was er nicht war. In diesem Punkt war er anders als Hananias und Saphira.
Keine bedeutungslosen Wiederholungen
Ein zweiter Punkt, vor dem Jesus uns warnte, war die Verwendung von bedeutungslosen Wiederholungen beim Gebet, so wie es die Heiden tun, wenn sie beten.
Es sind nicht so sehr die Anzahl der Worte, die wir benutzen, die Gott sieht, sondern vielmehr das Verlangen unseres Herzens. Echtes Gebet ist das Verlangen des Herzens. Das Verlangen steigt auf zu Gott und erhält eine Antwort.
Die Wiederholung von Worten ist in Ordnung, wenn du meinst, was du sagst. Im Garten Gethsemane betete Jesus dreimal mit denselben Worten (Mt 26,44). Aber seine Worte waren keine inhaltsleere Wiederholung. Jedes Mal, wenn er betete, kamen die Worte mit einer Bürde aus seinem Herzen. Du kannst zehnmal am Tag mit denselben Worten beten, und Gott wird dich erhören, wenn du jedes Mal von Herzen aufrichtig betest.
Christen sind schuldig, sonntags mehr Lügen zu erzählen als an irgendeinem anderen Tag in der Woche. Weißt du warum? Weil sie sonntags so viele Kirchenlieder wie, „Ich gebe Jesus alles hin“, „Nimm mein Silber und Gold, kein Scherflein halte ich zurück“ usw. singen.
Du magst diese Worte singen, weil sie in einem Gesangbuch stehen. Aber du meinst sie nicht wirklich. Und du erkennst nicht, dass du direkt zu Gott redest, wenn du solche Lieder singst. Vielleicht bist du dir mehr der Melodie als der Worte bewusst. Aber du erzählst Gott dabei eine Lüge.
Jesus sagte, dass wir am Tage des Gerichts für jedes nichtsnutzige Wort, das wir geredet haben, Rechenschaft abgeben müssen (Mt 12,36). Weil wir in einer Generation von Christen leben, die Gott nicht fürchten, werden solche Warnungen unseres Herrn nicht ernst genommen.
Leere Wiederholungen sind das Kennzeichen der Heiden, die leichtsinnig in Gottes Gegenwart kommen und Dinge sagen, die sie nicht meinen. Das sollte bei unserem Gebet und in unserem Gesang niemals der Fall sein.
Kein Vertrauen in lange Gebete
Jesus sagte auch, dass die Heiden dachten, dass sie wegen ihrer vielen Worte erhört werden würden.
Einige Christen meinen, dass, wenn sie die ganze Nacht über eine Gebetsversammlung abhalten, Gott gebunden ist, ihnen zu antworten, bloß weil sie so lange gebetet haben. Diese Art von Gebet ist für die Heiden charakteristisch.
Du erinnerst dich an die Zeit auf dem Berg Karmel, als Elia auf der einen Seite und 450 Propheten des heidnischen Gottes Baal auf der anderen Seite standen, und wie beide versuchten, Feuer vom Himmel herabzurufen, um herauszufinden, wer der wahre Gott war. Die Propheten Baals hatten ein langes Gebetstreffen. Sie beteten und beteten und beteten; und dann hüpften und tanzten und schrien sie laut. Aber es kam kein Feuer. Gott sah ihre Herzen und er war von ihren Gefühlsausbrüchen und ihrem Lärm nicht beeindruckt (1Kön 18,20-29).
Es gibt auch Christen, die auf diese Weise beten! Sie glauben, dass Gott sie wegen all ihren Gefühlen und ihrem Schreien hören wird.
Dann betete Elia. Sein Gebet dauerte weniger als eine Minute, aber es brachte das Feuer vom Himmel. Das ist der Test – nicht ob du eine Minute lang oder die ganze Nacht über betest, sondern ob Gott antwortet oder nicht!
„ Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“ (1Sam 16,7).
„ Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jak 5,16). Jakobus fährt fort, indem er dort das Beispiel von Elia erwähnt. Elias Gebet wurde erhört, nicht weil er so viele Stunden zu Gott schrie, sondern weil er ein gerechter Mann war. Es ist das Leben hinter dem Gebet, welches das Gebet wirksam macht. Das sollten wir nie vergessen.
Das sind einige der grundlegenden Lektionen, die Jesus seinen Jüngern beibrachte, bevor er sie lehrte, wie sie beten sollten. Wir können nie lernen, richtig zu beten, wenn wir nicht zuerst lernen, wie wir nicht beten sollten.
Ich möchte hier ein letztes Wort hinzufügen, um nicht missverstanden zu werden.
Eine Gebetsversammlung abzuhalten, die die ganze Nacht dauert, ist gewiss nicht falsch. Bei einem bestimmten Anlass betete Jesus selbst die ganze Nacht (Lk 6,12). Was Jesus verurteilte war nicht, dass man lange betet, sondern dass man auf viele Worte vertraut. Es gibt einen großen Unterschied zwischen vielen Worten und viel Gebet. Wenn unser Gebet nur viele Worte sind, dann ist es eine Zeitverschwendung. Jesus konnte eine ganze Nacht über wirksam beten, weil sein Herz aufrichtig war und weil er eine gottgegebene Bürde hatte.
Es ist jedoch nicht die Länge der Zeit, die man im Gebet verbringt, die bestimmt, ob Gott antwortet oder nicht. Es ist das Leben des Menschen, der betet, das bestimmt, ob ein Gebet erhört wird oder nicht.
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