Hans Durrer - In Valparaíso und anderswo

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Als Fremder in einem fremden Land hat man das Privileg, sich daneben zu benehmen, aus dem Rahmen zu fallen, Dinge zu wagen, die man sich zuhause niemals trauen würde.
Auch nimmt man in der Fremde Sachen wahr, die einem in vertrauter Umgebung selten auffallen. Und lernt dabei wieder zu staunen – über eine Autofahrt in der dünnen bolivianischen Luft, die sich anfühlte, als sitze man auf einer Wolke; über eine Kleinstadt in der südkalifornischen Wüste, von der die Bewohner sagen, das sei nicht das Ende der Welt, doch von hier aus könne man es sehen; über die Stille in Westfinnland, die nicht alle ertragen.
Von einem begabten Schnorrer in London ist die Rede, von pünktlichen Italienern in Amsterdam, von in der Mittagshitze zerplatzenden Coca Cola Flaschen im brasilianischen Maceío wie auch von der Lebensweisheit einer Thailänderin, die einem deutschen Ehepaar in Phuket erklärte: 'When men finish love, they go".
Davon und noch von vielem Anderen – von Charakterfragen über die allmähliche Zerstörung des Vertrauens bis zu der eigenartigen Tatsache, dass der Mensch die Wahrheit nicht erträgt und sich deshalb ständig selbst belügt – handeln diese Kolumnen, die Alltägliches zum Anlass nehmen, um über Grundsätzliches nachzudenken. Über Meinungsäusserungsfreiheit und Selbstzensur, Radikalisierungen und Integrationsgeschwafel sowie über Geneviève aus Lausanne, die für ein Wochenende nach Paris fuhr, um dort ihrem ultimativen Luxus zu fröhnen: Im Hotelzimmer Bücher zu lesen.

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Mich hat diese Sicht der Dinge, die mir, der ich dauernd nach Bedeutungsvollem suche, so recht eigentlich fremder nicht hätte sein können, fasziniert und befreit. „The Buddhist materialist analysis of phenomena is … not meant to attack the surface of things, but to destroy their depth“, schreibt Mont Redmond in seinem Wondering into Thai Culture . Die Dinge, auf der spirituellen Ebene, waren einfach und banal und offensichtlich. A rose is a rose is a rose. Nimmt man sich fürs Betrachten der Rose die nötige Musse, begreift man, dass die Rose auch gar nicht mehr zu sein braucht.

Mein Freund Sukit ist Arzt in Trang, einer Stadt im Süden des Landes. Eines Abends fragt er, ob ich zu einer Totenwache mitkommen wolle. Ich wisse nicht, ob ich als Fremder dahin gehöre, wehre ich ab. Aber es ist der Vater meines Schwagers, und den kennst du. Ich gehe mit.

Bei der Aufbahrungshalle angekommen, stellt Sukit mich den Anwesenden vor. Die meisten sind beim Essen – in Thailand begrüsst man sich nicht mit „Hallo, wie geht’s?“ sondern mit „Hast du schon gegessen?“ Einer, der sich als der Sarghersteller entpuppt und schon ziemlich betrunken ist, will unbedingt den Sarg aufmachen, um mir sein Werk auch von innen zu zeigen, und kann nur schwer davon abgebracht werden.

Als wir die Halle verlassen, bemerke ich vor der Tür ein grosses Schild auf dem der Name und das Alter des Verstorbenen angegeben ist. Achtzig ist er geworden. Ein hohes Alter, bemerke ich. Na ja, sagt Sukit, eigentlich ist er ja achtundsiebzig gewesen, doch es hätte ihm sicher gefallen, wenn er achtzig geworden wäre.

Sind die Thais wirklich anders als Schweizer? Genauer: Sind die Thais, die ich gesehen, getroffen und beobachtet, mit denen ich geredet, gegessen und getrunken habe, wirklich so viel anders als ich, der Schweizer?

Selbstverständlich – schliesslich sehen sie anders aus, sind sie in einer anderen Landschaft, in einem andern Klima herangewachsen. „Was macht ihr am liebsten?“ wurden thailändische Studenten gefragt. Sich hinlegen, Musik hören, essen – lauteten die Antworten, in dieser Reihenfolge. Und überhaupt: Wären sie nicht anders, hätte ich ja gleich in der Schweiz bleiben können.

Als The Nation einmal Thailänderinnen, die mit Amerikanern verheiratet waren, fragte, was sie denn ihren thailändischen Schwestern, die sich mit der Absicht trügen, einen Ami zu heiraten, mit auf den Weg geben würden: Den Amis sei wichtiger, so die Antwort, „to get the job done than to look good at work.“

Tuk Tuks, Taxis & Boutique Resort Hotels

Kabin Buri, 30 Grad Celsius, meine Tuk Tuk Fahrerin ist um die fünfzig, trägt einen Wintermantel sowie eine Fellmütze, hat keine Ahnung, wo mein Hotel ist, macht sich kundig und verfährt sich dann total … Schlussendlich landen wir irgendwo auf der grünen Wiese, wo zwei einsame neue Häuser stehen und wo ich sicher bin, das kann es nicht sein … doch natürlich liege ich falsch, denn genau das habe ich gebucht …

De donde eres? fragt der Thai, Mitte fünfzig, als ich beim Fruchtverkäufer vor dem 7-Eleven auf meine Ananas warte. Das ist eine Premiere, noch nie zuvor bin ich in Thailand auf Spanisch angesprochen worden. Gelernt habe er es vor zwanzig Jahren, im Irak, als er dort zwei Jahre für eine spanische Firma im Einsatz gewesen sei. Heute, er zeigt mir seinen Ausweis, arbeite er für Thai International. Ich bezahle meine Ananas und wir verabschieden uns voneinander. Wie sagte doch mein Freund Holger vor vielen Jahren: An Ansprache mangelt es wahrlich nicht in Thailand!

Lat Krabang, Bahnhof. Dem Taxifahrer ist das Hotel, in dem ich ein Zimmer gebucht habe, gänzlich unbekannt. Also zeigte ich ihm den Papierausdruck meiner Reservierung mit der Adresse. Er tut so, als ob er verstanden hätte, wirkt aber nicht so, doch er gibt schon mal Vollgas. Nach ungefähr zehn (und gefühlten zwanzig) Minuten verlangsamt er und schaut nun in alle möglichen Richtungen. Schliesslich reicht er mir sein Handy. Er will, dass ich den Namen des Hotels in die Such-Funktion eingebe. Ich tue wie mir gesagt, seine Miene hellt sich auf und er drückt erneut aufs Gas – das Hotel befindet sich gerade mal ein paar wenige Meter vom Bahnhof.

Heutzutage genügt es nicht, als Hotel zu firmieren. In Thailand, zum Beispiel, heisst mittlerweile jedes zweite Boutique Hotel oder Resort. Mein gerade aktuelles – ein einfaches, sauberes, gewöhnliches Gebäude, das seinem Zweck (meine Unterbringung) bestens gerecht wird, nennt sich Boutique Resort Hotel. Wer nun annimmt, „Resort“ sei ein Hinweis auf einen ruhigen Ort, täuscht sich. Als ganz unvermutet ein ohrenbetäubender Lärm mein Zimmer erfüllt, denke ich automatisch, ein Flugzeug habe den nahen Flughafen vepasst und steuere jetzt geradewegs auf mein Boutique Resort Hotel zu … doch es war nur ein Zug, der durch mein Zimmer donnerte (die Eisenbahnschienen lagen direkt hinter dem Hotel) …

Mein rechtes Auge ist entzündet. Ich frage die Bedienung im Hotel Restaurant in Chachoengsao, ob sie mir bitte einen Schwarztee bringen könne – ich will mir den im heissen Wasser aufgeweichten Teebeutel aufs entzündete Auge drücken. Am nächsten Morgen erkundigt sich die Bedienung nach meinem Befinden. Besser, sage ich, und deute auf mein Auge. Sie examiniert es, lächelt und bringt mir – als ich mit dem Frühstück fertig bin – zwei aufgeweichte Teebeutel …

Welche Fluggesellschaft?, fragt der Fahrer des Airport Shuttle Bus. Cathay Pacific, antworte ich, worauf er da anhält, wo er sowieso hat anhalten wollen …

In Phuket Town

An der Rezeption sagt man mir, da sei ein Anruf für mich gewesen. Aha, und wann? Vor einer Stunde, sagt die Rezeptionistin. Sie habe den Anruf zu meinem Zimmer durchgestellt, doch ich hätte mich nicht gemeldet. Ich hatte weder etwas gehört, noch einen Telefonapparat im Zimmer gesehen. Der junge Mann-für-Alles begleitet mich zum Zimmer, findet den Telefonapparat hinter dem Fernseher und macht ihn (er funktioniert nicht) umgehend einsatzfähig …

In Thailand gebe es drei Jahreszeiten, habe ich vor vielen Jahren von einer Thai Airways Stewardess gelernt. Hot, hotter, hottest. Weshalb es denn auch gilt, sich gegen ungewohnte Kühle entsprechend zu wappnen. Die junge Frau, die bei 7-Eleven Yoghurt und Milchdrinks ins Kühlregal stellt, trägt eine Skijacke …

Im Strassenrestaurant, wo ich jeden Tag hingehe, steht ein Motorrad zwischen den Tischen und die Frau von gegenüber sagt: 'Wannee close chef mau'. Was meint: Heute ist geschlossen, die Chefin ist besoffen. Offenbar war dann der Hangover der Köchin doch nicht so schlimm. Als ich nämlich eine gute Stunde später wiederum vorbeiging, sah ich sie das Lokal auf Vordermann bringen … das mache sie nur wegen mir, lachte sie, als sie mich erblickte.

Da gehört Mango dazu, sagt die Tante der beiden jungen Frauen, in deren Cafe ich regelmässig auf einen Cappuccino vorbeischaue, als sie meinen ’sticky rice‘ und die Kokosnussmilch sieht, die ich gerade gekauft hatte. Sie nimmt meinen Einkauf an sich, geht in die Küche und kurz darauf steht mein Lieblingsdessert vor mir: 'sticky rice with mango'. In einem Schweizer Cafe kann ich mir das irgendwie nicht vorstellen.

168 CUPS heisst das Lokal, das verspricht: 'Good Coffee Everyday'. Wieso 168? Weil die Woche 168 Stunden habe.

Die Stadt wimmelt von Zahnarztpraxen: Dent Center, Dental Home Clinic, Dental Master gehören zu meinen Lieblingsbezeichnungen.

Der Minibus, der mich zu einer Drei-Inseln-Tour abholt, ist bereits mit drei Pärchen besetzt. „Are you single?“ begrüsst mich ein Chinese. „Divorced“ lache ich zurück und natürlich versteht er mich nicht. Es ist nicht immer eine gute Idee, in fremden Ländern witzig sein zu wollen. Ich nehme an, die anderen beiden Pärchen seien auch Chinesen (die reisen doch immer in Gruppen), doch dann stellt sich heraus, dass eines aus Korea und das andere aus Thailand stammt. Wie lange ich schon hier sei? fragt der Chinese. Zwei Wochen, erwidere ich. Er zeigt sich beeindruckt davon, wie fliessend ich mich mit der Thailänderin unterhalte. Ich kläre ihn auf: Das sei Französisch (die Eltern der Thailänderin führen in Genf ein Restaurant) und nicht etwa Thai.

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