jana alegra martines - Ja oder nein
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schwerwiegender ist die Frage ein Kind oder nicht, die neue Liebe oder treu bleiben.............
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jana alegra martines
Ja oder nein
die Entscheidung
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Inhaltsverzeichnis
Titel jana alegra martines Ja oder nein die Entscheidung Dieses ebook wurde erstellt bei
April, April
ANNA
Ja oder Nein?
Worte für ein Leben
welche Liebe ist größer
Liebling heirate doch
Vielleicht Spanien
Die Amerikanerin
Impressum neobooks
April, April
Es ist ein langsam keimender Tag der die Dunkelheit vertreibt ihr Bewußtsein weckt. Die Lider drücken schlafschwer brennend auf die noch müden Augen, die sich nur einen Spalt öffnen, den Morgen erkennen.
„Friseur“ fährt sie hoch. Die Zahlen auf der Uhr verschwimmen, werden zur Ordnung gerufen von Zeigern, finden endlich ihren Platz. Es ist zu spät. Irgend jemand, den sie nicht kennt und auch gar nicht kennenlernen möchte, sitzt dort, wo sie seit einer halben Stunde sitzen müßte. Wird bald aufstehen, sich neu, jung schön fühlen.
Sie schlägt die Decke zurück, lehnt sich nach vorne zum Fenster, richtet sich auf, zieht die orangefarbigen Vorhänge zur Seite, ihre Augen suchen über der gegenüberliegenden Häuserfront die blauumrandete Sonne, finden eine graue undurchdringliche Putzwatten-Schicht. Und, wenn ich trotzdem noch drankomme, soll ichs versuchen? sind die ersten Gedanken des späten Morgens.
Übers Bett rutschend stellt sie die Beine auf den weichbelegten Boden, steht auf, reckt sich und geht ins Bad. Das warme Wasser auf dem Körper läßt sie minutenlang noch Bettwärme fühlen. Sie dreht kalt auf. Guten Morgen Tag.
Wenig später sitzt sie im Auto, bleibt stillsitzen, der Weg zum Auto in die Tiefgarage? - ich bin ihn nicht bewußt gegangen. Würde ich gefragt werden „wie sind sie zum Auto gegangen?“
Wie? Wie immer mit dem Aufzug, gleich neben meiner Wohnungstür. Auf den Knopf gedrückt, hinuntergefahren.“
„Waren sie allein? Haben sie jemand gesehen, kurz, bevor sie losgefahren sind?“
„Nein.“
„Nichts, wirklich nichts? Hat der Hausflur kein Fenster, keine Treppe? Blödsinn, Quatsch, ich bin müde“
Der Motor springt an, langsam fährt sie zum Ausgang. Eindringendes Licht lenkt sie durch die Autoallee auf der leicht bergan liegenden Ausfahrt, der Tag kommt ihr entgegen, hell, grell, ihre Augen müssen sich zu Spalten verengen. Oben angekommen bleibt sie stehen, schnallt sich an. Winzige Flocken setzen sich sanft, leicht auf die Scheiben werden rhythmisch von den beiden Wischern vom Glas gefegt, verhindern die letzten Versuche des Winters real zu bleiben. Die Straße ist nicht gerade lebendig heut hätte ich sie gerne ganz für mich gehabt, denkt sie. Auch beim Halt an der Ampel präsentiert mein Rück-Spiegel nur müde, unlustige Gesichter.
Der tägliche bekannte Weg, sie könnte ihn blind fahren, überquert Straßen ohne Namen, möchte nicht wissen wie sie heißen.
Die Flocken hören nicht auf zu tanzen, unzählig sind sie, doch sinnlos, werden weggewischt um im Nichts zu verschwinden. Im Nichts stimmt nicht, sie werden zu Wasser, laufen am Auto entlang, enden auf der Straße. Nur nicht mehr sichtbar als Flocken. Nicht denken, aufpassen, ihr Kopf schmerzt, ein gleichmäßiges Wehtun, kein richtiger Schmerz eher die Erinnerung daran.
Ziel erreicht und ein Parkplatz, so nah, daß sie nicht einmal einen Schirm braucht, der bleibt auf dem Beifahrersitz liegen und wird trocken bleiben. Sie lächelt, ein paar Flocken setzten sich auf ihr Haar, sie fühlt sie ohne Druck.
„Guten Morgen“ ertönt ein dreistimmiger Chor. Sie erwidert den Gruß mit einer Entschuldigung „schon gut“ ertönt der Chor erneut.
Vor ihr im Spiegel sieht ihr ein weißes Gesicht ihr entgegen, noch immer kleine, verschwollene Augen.
Ein Tuch wird ihr umgelegt, eigentlich festgebunden, wie bei einem Kind bei Tisch, sie hat Hunger.
Ihr Oberkörper ist jetzt ein blaugraues Dreieck, ein häßliches wachstuchartiges Dreieck mit einem nassen Kopf drauf. Niemand spricht.
Sie ist eine Haarkünstlerin die schweigen kann, sie ist Gabi. Zwei Hände fassen sanft den Kopf drücken ihn etwas mehr nach hinten - mit geschlossenen Augen einfach geschehen lassen. Das Kunststoffbecken drückt im Nacken. Warme Feuchtigkeit, die Haare, seltsam, daß man nur nasses Haar empfindet.
Zehn Finger beginnen sanft die Kopfhaut zu massieren, fast wie das Streicheln zärtlicher Hände, ein Gefühl den Kopf verlassend im Schoß drängend. Etwas zu kaltes Wasser tötet das Gefühl. Nichts ahnend und doch versöhnlich rubbeln die Hände mit weichem flauschigem Tuch. „Fönen?“ Sie nickt die Augen öffnend. Es ziept, nasse Haare sind dünn und wirr. Warme Luft summt um ihre Gedanken, wieder mit geschlossenen Augen schließt sie das Tageslicht aus, spürt jemand steht neben ihr auf, jemand setzt sich hin, wie von weit her dringen die Stimmen, Worte zerschellen am Summton, helles Grau statt Licht, leichtes Drehen, Erinnerung an Ketten-Karussell. Das wärmende Summen ist verstummt, es ist kühl, ein leichtes Schütteln kommt von Innen.
„Ist Ihnen kalt“
„ein bißchen“ Die Haarfülle um das Gesicht ist wie neu gewachsen, rahmt es ein.
Vor ihr liegen Zeitschriften Bunte, Gala, das übliche. Die gewesene Kaiserin des Iran, immer noch ist sie interessant. Mary, Viktoria, Maxima und natürlich Meghan, immer gibt es etwas zu berichten, wahr oder nicht – ein Schäferhund neben einer Frau. Buchstaben, die keine Worte werden können, weil sie weiterblättert. Ein hübsches junges Pärchen „Menschen die zu ihrer Liebe stehen „liebt man sich nur nackt?“
Das Deckenlicht wird abgedreht, sie hat nicht mal bemerkt daß es brannte. Grau hinter geschlossenen Lidern ist beruhigend, grau im Raum läßt Wasserflecken auf dem Spiegel sichtbar werden. Das Haar ist trocken, ein Spiegel erscheint im Spiegel, zeigt einen braunen, seidigen Vorhang.
„Danke“
Die Kasse ist ganz vorne, mit Blick auf die Straße, ein paar Sonnenstrahlen fallen durch das große Schaufenster. Hinter der Kasse ein Spiegel seidig glänzend fällt das Haar auf ihre Schultern, sie spürt die Frische, lächelt wieder.
Ein paar Münzen fallen durch den Schlitz des Schweinchens Gabi bunt und lustig scheint es zu zwinkern, steht neben dem viel größeren, sticht es aus. Noch einmal „danke“.
Draußen empfängt sie ein feiner kühler Wind und ein wenig Sonne. Auf dem Auto sitzen Wassertropfen wie aus Glas, manche sogar wie winzige Kristalle. Sie hält ihr Gesicht der Sonne entgegen, sie wärmt.
Über den Dächern dehnt sich endloses Blau.
Im Autoradio ertönt eine tiefe, heisere Stimme erzählt von Liebe, es tönt seltsam aufrichtig, vielleicht weil sie den Sänger nicht kennt. Ein Lächeln hat sich selbständig gemacht, entzündet kleine Lichter in ihren Augen.
Die Straße ist jetzt hellgrau, als nehmen die Sonnenstrahlen das Schwarz in sich auf. Nichtbeschirmte Zeitgenossen verlangsamen ihre Schritte, richten ihre Blicke nach oben, geben das Strahlen zurück.
Sie liest die Straßennamen irgendwann braucht sie dann nicht im Stadtplan zu suchen. Vor den bleichen Mauern ihres Zuhauses grünt eine kleine Wiese, der einzige Strauch hat gelbe Blüten angesetzt.
Flauschig laden die Teppiche der Wohnung ein sich hinzusetzen. Auf dem ungemachten Bett spielen Sonnenstrahlen. Sie öffnet das Fenster, atmet den nahen Frühling. Schnell bewegen sich die Hände, verstauen die Reste der Nacht. Giesen Blumen, führen den Staubsauger, setzen Kaffee auf, ruhen, lassen den grauen Zellen Zeit sich an der Sauberkeit zu erfreuen.
Der Duft des schwarzen Getränks steigt in die Nase, versucht zu überdecken was in allen Räumen wieder sich auszubreiten beginnt. GRAU. Auf das schnell geschlossene Fenster prallen die ersten Tropfen, überganglos folgen dicht die kleinen, sich zu langen Fäden vereinend, endlos vom Himmel zur Erde reichenden Ströme. Gut, die Erde braucht Wasser.
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