Micha Rau - Das Ding im Atlas

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Der Tag fing schon blöd an. Mein Vater war stinkwütend, weil sie schon wieder eine Konferenz abhalten wollten, um mich von der Schule zu schmeißen, im Bus war es zu dunkel, um die blöden Lateinvokabeln zu lernen, und dann bekam Mackuth auch noch seinen Montagskoller. Ich hätte wissen müssen, dass sich an dem Tag noch jemand böse verletzen würde. Aber ich konnte beim besten Willen nicht voraussehen, dass es ausgerechnet Dannys Pimmel treffen sollte. Die Sache hatte allerdings auch einen Vorteil: Danny musste zwar eine Woche lang mit einer blauschwarz angelaufenen Nudel herumlaufen, aber Mackuth vergaß vor lauter Lachen, die Konferenz einzuberufen …

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Mit schmerzverzerrtem Gesicht nestelte er an seiner Hose herum, mit der einen Hand hielt er den Atlas über die prekäre Stelle, mit der anderen versuchte er, die Sache zu einem unauffälligen Ende zu bringen. Dann stand er langsam auf, und unter dem vernichtenden Gekicher der Klasse warf er mir einen Blick zu, der mich auf der Stelle hätte töten müssen. Das Lachen erstarb mir auf den Lippen.

Aber er stand die Sache durch. Geschlagen, aber nicht gebrochen. Mit gebeugtem Rücken, eine Hand auf den Unterleib gepresst, legte er den übelsten Weg seiner bisherigen Laufbahn zurück, erreichte die Karte, zog den Zeigestock hervor (den echten!), richtete sich auf und knallte die Spitze auf Sibirien.

Es wurde ruhig in der Klasse. Schulz nickte langsam mit dem Kopf und hob anerkennend die Brauen.

„Exzellent, Herr Dannenberg. Genau da gehören Sie hin!“

Tag 1

Ich blende jetzt mal kurz zurück, damit ihr wisst, mit wem ihr es überhaupt zu tun habt. Und worum’s geht. Ich bin Mike. Mike back on stage. Das ist meinem Freund Danny eingefallen, als ich unseren Englischlehrer Fiete ausgebremst hatte. Fiete flippte immer aus, wenn man nicht bei der Sache war. Da wir nie bei der Sache waren, flippte er eigentlich immer aus. Jedenfalls … Fiete fragte Danny die Vokabeln ab, Danny meinte, kann ich nich, darauf Fiete: Mit deinem Intelligenzquotienten hast du hier nichts zu suchen! Ich fand das nicht so richtig gut, also meldete ich mich und äußerte mich etwa so:

„Das finden Sie wohl sehr witzig?!“

Daraufhin gewann die Farbe Rot in seiner Birne die Oberhand, und ich handelte mir einen Brüllanfall der Stärke 12 ein. Als Fiete einmal Luft holen musste, raunte mir Danny von hinten zu: „Hey, danke! Mike back on stage!“

Na ja, auf die Bühne zurück musste ich oft, schließlich fiel ich ebenso oft von ihr runter. Aber egal, so ist das Leben nun mal.

Es gab nur eins, was mich in der Schule magisch angezogen hat, und das war die letzte Bank. Okay, liebe ältere Mitbürger, Sie haben schon Recht, auf die letzte Bank gehören nur die miesesten Typen. Und an meinem Streben in diese Richtung erkennen Sie, dass ich genau zu denen gehörte. Wahre Intelligenz hält sich eben vornehm zurück.

Jedenfalls zog es mich am ersten Schultag im Humboldt-Gymnasium (wer ist dieser Humboldt eigentlich?) unwiderstehlich in die hintere rechte Ecke. Mein schon genannter bester Freund Danny war diesen magischen Kräften natürlich auch nicht gewachsen, und so fanden wir uns da wieder, wo die Schule so gerade noch zu ertragen war: Auf der letzten Bank.

Ich sah mich um. Die Klasse gefiel mir. Ungefähr so wie die Zimmer in Bonnies Ranch, unserer berühmten Irrenanstalt, oder die Apartments im Knast in der Seidelstraße.

Das Ganze sah aus wie ein hohler, grauer Würfel, farblich fein abgestimmt mit einem grünen Fleck an der Wand, auch als Tafel bekannt. Dazu fünfzehn braune Folterbänke. Je eine für zwei der dreißig Gefangenen, die hier zu sieben Jahren lebenslänglich verurteilt waren.

An einem dieser Tische saß ich nun und überlegte mir, wie ich die verdammten 2555(!) Tage überleben sollte, als Danny mich anstieß.

„Hey, sieh mal!“

„Was is’n?“

„Hier scheinen schon mehr Leute verreckt zu sein.“

Unser Tisch hatte wohl schon so manches Jahr geduldig ertragen müssen, denn eine kleine Heerschar von Schülern hatte sich auf ihm verewigt. Ehrfürchtig las ich:

Englisch ruhe in Frieden, Amen

Humboldt inhumanum est

Tom liebt Martina

Immerhin schien es auch wahrhaft tiefe Liebe in dieser Anstalt zu geben. Danny zückte seinen Kugelschreiber und ritzte dazu:

Danny und Micha, am Beginn einer langen Irrfahrt

Ich hatte auch eine Idee und schrieb:

Latein ist Kotze mit Stückchen

Das Gemurmel in der Klasse schwoll langsam an. Wie das in dem Alter so ist, man hält sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf. Zehn Minuten zuvor noch war jeder vom anderen erbarmungslos angeglotzt und abgeschätzt worden. Doch das alles schien nun schon wieder Ewigkeiten her.

Als er dann hereinkam und die Tür recht heftig hinter sich zumachte, war, glaube ich, jedem von uns klar, dass aus diesen dreißig zufällig zusammengewürfelten kleinen Teufeln eine eingeschworene Bande werden würde.

Herr Mackuth legte seine schweinslederne Aktenmappe auf den Lehrertisch und musterte uns. Wie es mir schien, vergingen mindestens zehn unbehagliche Minuten, in denen er jeden einzelnen von uns derart intensiv anschaute, dass wir alle erstmal wieder ein paar Zentimeter kleiner wurden.

„Guten Morgen.“

Nach der vorangegangenen Stille zuckte ich richtig zusammen. Der hatte genau die richtige Stimme, jedenfalls vom Standpunkt des Lehrers aus. Nicht zu leise, nicht zu laut. Ein wenig schneidend, Aufmerksamkeit heischend. Mir war sie schon nach diesen beiden Wörtern nicht sympathisch, schien sie doch geradezu perfekt zu seinem Äußeren zu passen. Er besaß die klassische Lehrergestalt: Besenstielverstärkter Rücken mit einem Kreuz aus Eisen. Auch wenn er auf einem Stuhl saß, hatte man den Eindruck, dass er einen um mindestens zwei Meter überragte. Er besaß schütteres, schwarzes Haar, das er außerhalb der Schule stets mit einer Art Melone verdeckte. Niemals ging er draußen ohne Mantel, Schal und Hut. Ein bisschen antiquiert, dessen war er sich wohl bewusst. Aber er stand über den Dingen.

Seine Augen sahen mich genau in dem Moment an, als ich seine dämliche Krawatte bemerkte. Diese Augen passten nicht in das Bild, das ich mir voreilig gemacht hatte. Sie waren von hellblauer, klarer Farbe. Sie machten ihn menschlich. Ein Unding!

Ein ganz leichtes, unmerkliches Grinsen zog sich um seine Mundwinkel, und als ich merkte, dass es mir galt, war es schon zu spät. Ich bekam einen Kopf wie eine reife spanische Tomate. Südspanien, wohlgemerkt.

Er überging es, und ich verankerte in meinem Kopf, dass irgendwo in diesem Lehrer noch ein Schüler stecken musste, der die andere Seite kannte. Aber ich sollte diesen Gedanken über viele Jahre hinweg nahezu begraben, denn genau der Punkt, dass er uns nämlich verdammt gut kannte, machte ihn unschlagbar.

Es wurde ernst.

„Nun, ich denke, es wird euch genauso interessieren wie mich, mit wem wir es zu tun haben. Ich schlage vor, wir machen uns Namensschilder und stellen sie vor uns auf den Tisch. Das macht es für den Anfang leichter, den anderen anzusprechen.“

Gesagt, getan. Er baute auf seinem Tisch ein überdimensionales Namensschild auf: Teja Mackuth . Weder seinen Vor- noch seinen Nachnamen habe ich später in meinem Leben jemals wieder gehört.

Man konnte es eigentlich kaum glauben, wenn man sich die Leute so ansah, aber schreiben konnten sie tatsächlich alle schon. Und es sollten gerade einmal zwei, drei Minuten vergehen, schon waren dreißig käsige Schülergesichter mit Namen versehen.

Merkwürdig, wie doch ein Name bisweilen ein Leben lang die Eigenschaften der ihm zugehörigen Person widerzuspiegeln scheint. Ich persönlich bekomme Ausschlag bei Sophie, denn die Sophie, die mir gegenüber saß, hat mich nie abschreiben lassen. So was prägt fürs Leben.

Aber kommen wir zu den Namensschildern und den dahinter sitzenden Gestalten. Jedenfalls zu denen, die ich noch vor mir sehe.

Beginnen wir mit den Mädchen, so wie es sich gehört. Nicht, dass ich damals schon nach den Damen geschielt hätte … hmm, jedenfalls an diesem ersten Tag noch nicht. Das kam erst einige Zeit später. Aber das gehört hier nicht her.

Jedenfalls, ich las die Namen und schaute mir die Mädchen an. Runa und Selina. Ein seltsames Gespann. Runa passte nicht gerade als Model in die Teenie-Seiten vom Quelle-Katalog, aber sie sollte sich als die bei weitem intelligenteste herausstellen. Und nicht nur das, sie besaß ein großes Herz. Selina war ein unscheinbares Mädchen, sie fiel weder nach der guten noch der schlechten Seite auf. Sie und Runa waren unzertrennlich.

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