Micha Rau - Shana

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Shana: краткое содержание, описание и аннотация

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Nicht allzu weit in der Zukunft lebt Shana in einer von Technik bestimmten Welt, die den Menschen beinahe alles abnehmen. Man bewegt sich kaum noch, und die «Außenwelt» ist eine verbotene Zone. Doch Shana reizt es, diese Welt zu erkunden und trifft auf einer Lichtung auf Rufus, den Maler der Traumbilder. Sie entstehen wie von selbst aus den Tagträumen desjenigen, der sie malt. Sie sind atemberaubend, fantastisch und … nicht ungefährlich. Denn wenn man sie nachts berührt, wird man hineingezogen in Welten, die man selber erschaffen hat.
Shana und ihr Freund Belly geraten in eines der Bilder und ein furioses Abenteuer beginnt, das die Leser von Beginn an bis zur letzten Seite in Atem hält. Die Haarfresser sind da nur das geringste Problem …

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Micha Rau

Shana

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Inhaltsverzeichnis Titel Micha Rau Shana Dieses ebook wurde erstellt bei - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Impressum neobooks

Kapitel 1

Shana stand vor der Multifunktionswand in ihrem Zimmer und überlegte, was sie anziehen sollte. Sie war nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet und musterte sich prüfend von oben bis unten. Der Modesimulator hätte zwar auch so funktioniert, aber manchmal bekam er eine Macke, wenn man komplett angezogen vor ihm stand. Unterwäsche allerdings ignorierte er.

„Hm“, murmelte Shana. „Was zieh ich an? Sportlich? Lässig? Schlabberig? Oder chic?“

Shana war dreizehneinhalb Jahre alt, besaß schulterlange, dunkle Haare, die kaum zu bändigen waren, und haselnussbraune Augen. Ihre Eltern meinten, dass sie ein wenig zu frech sei, aber das sagen wohl alle Eltern. Und sie war schlank. Da war sie allerdings eine Ausnahme, denn alle Leute, die sie kannte, schleppten reichlich Übergewicht mit sich herum.

„Kind, was soll nur aus dir werden?“, seufzte ihre Mutter des Öfteren. „Wenn du erstmal arbeiten musst, brauchst du Kraft. Und wenn du krank wirst, hast du keine Reserven.“

„Ich hab mehr Power als du!“, konterte Shana für gewöhnlich. „Und du bist viel öfter erkältet!“

Diese Diskussionen endeten meist damit, dass ihre Mutter durch den Beamer schwabbelte, um in der Küche den Menücomputer zu nerven.

Shana drehte sich vor dem Spiegel hin und her, stemmte die Arme in die Seiten und grinste,

„Ich werde niemals dick!“, sagte sie mit Nachdruck. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und rief laut: „Multiwand, Modeprogramm einschalten!“

Ein leises Summen durchdrang den Raum, während gleichzeitig kleine Röhrchen neben dem Spiegel aus der Wand hervortraten. Ein kaum wahrnehmbares Flimmern umgab jedes von ihnen.

„Welchen Stil wünschen Sie?“, kam eine Stimme aus dem Nirgendwo.

„Mach das Mischprogramm“, antwortete Shana. „Von allem etwas. Und beeil dich. Ich muss in einer halben Stunde bei Krissa sein!“

„Sie stehen außerhalb der Fixpunkte“, dröhnte die Stimme ohne irgendwelche Emotionen. Shana zuckte mit den Schultern und stellte ihre Füße exakt auf die auf ihrem Teppichboden gekennzeichneten Stellen.

„Mach schon“, brummelte sie. „Ich muss mich noch schminken.“

Das Summen verstärkte sich. Augenblicke später schossen aus den Röhrchen scharf gebündelte Lichtstrahlen, so schnell, dass sie nur für den Bruchteil einer Sekunde wahrnehmbar waren. Von einem Moment auf den anderen war Shana eingekleidet. Natürlich nicht richtig, es war nur eine Simulation. Aber die perfekteste, die man sich vorstellen konnte. Obwohl … irgendetwas schien diesmal danebengegangen zu sein.

Was ist das denn?“, entfuhr es Shana. Entgeistert starrte sie auf eine Hose, die ihr mindestens zehn Nummern zu groß war. Das Oberteil war so riesig, dass sie auch ein Zelt über den Kopf hätte ziehen können. Sie sah aus wie ein grotesker Clown.

Mama!“ Shana stampfte wütend mit dem Fuß auf. „Multiwand!“ , befahl sie. „Kommunikator einschalten! Mit Mutter verbinden!“

„Verbunden“, kam es zurück.

„Mama, warst du schon wieder an meiner Multiwand?“

„Ja, ich geb’s zu!“, lachte ihre Mutter. „Du weißt doch, dass die in unserem Schlafzimmer kaputt ist.“

„Aber du musst fragen, wenn du in mein Zimmer kommst!“, empörte sich Shana. „Und wenn du mein Modeprogramm benutzt, dann stell es wenigstens wieder auf mich ein, wenn du fertig bist! Wenn mich Krissa so sieht, bin ich das Gespött der ganzen Party!“

„Tschuldige!“, säuselte ihre Mutter fröhlich. „Kommt nicht wieder vor!“

„Wehe doch“, grummelte Shana. „Multiwand! Kommunikator ausschalten! Modeprogramm auf Shana wechseln!“

Diesmal unterließ es die Multiwand, etwas zu erwidern. Der nächste gebündelte Lichtstrahl blitzte durch den Raum, und Shana trug passende Klamotten. Eine schwarze, knallenge Jeans, ein weiß-rosa gestreiftes Top und pfirsichfarbene Sneakers.

„Na also, warum nicht gleich so!“, machte Shana zufrieden. „Multiwand! Auswahl auf die Merkliste! Und weiter!“

Als nächstes projizierte die Multiwand eine paillettenbesetzte Bluse mit weißer Hose und schwarzen Pumps.

„Zu affig!“, murrte Shana. „Das nächste!“

Ein kurzer Blitz, und Shana sah aus wie ein kleines Mädchen. Latzhose über Ringelshirt und lila Turnschuhe.

„Igitt!“, entfuhr es ihr. „Das ist ja grauenvoll! Mach das weg!“

Gerade, als der Projektor ein neues Outfit produzierte, ertönte ein Signalton.

„Anruf von Krissa“, sagte die Computerstimme monoton. „Soll ich verbinden?“

Shana zögerte einen Moment und sah kritisch an sich herab. Diesmal hatte das Modeprogramm ein enges T-Shirt mit einem Totenkopf drauf und dazu einen himmelblauen Minirock und Stöckelschuhe gewählt. Shana schüttelte ihren dunklen Schopf.

„Was baust du heute bloß für einen Mist?“, murmelte sie in gespielter Verzweiflung. „Multiwand! Modeprogramm aus! Auswahl von der Merkliste produzieren und in Ausgabe umleiten!“

Der Signalton piepte immer noch.

„Soll ich jetzt verbinden?“

„Ja, aber ohne Visualisierung.“

Die Röhrchen blitzten ein letztes Mal, dann zogen sie sich neben dem Spiegel in die Wand zurück. Shana stand wieder in ihrer Unterwäsche da.

„Krissa?“

„Ja, ich wollte dich fragen, ob du ein paar Zitronenröllchen mitbringen kannst. Unser Küchencomputer macht aus irgendeinem Grund keinen Nachtisch mehr.“

Shana sah auf ihre Armbanduhr. Um drei waren sie bei Krissa zu einer Animationsfilmparty verabredet.

„Kein Problem, das schaff ich noch. Sag mal, was hast du für Filme?“

„Keine Ahnung. Belly hat die Filme ausgesucht.“

„Mann, das wolltest du doch mit mir machen!“, entfuhr es Shana etwas theatralisch empört. „Ich hätte uns Martial Fights besorgen können! Da spielt Cross Layer mit!“

„Wenn du deine Karte für Martial Fights benutzt hättest, hättest du Ärger bekommen und die Karte wäre gesperrt worden“, meinte Krissa belehrend. Dann entfuhr ihr ein Kichern.

„Was lachst du?“ Shana war sauer. „Ich hab mir von Carl den Entsperrungscode besorgt. Jetzt krieg ich alle Filme, die ich will!“

Irgendwo im Raum entstand Krissas Stimme, und wenn Shana den Visulator eingeschaltet hätte, hätte sie ihre Freundin auch sehen können, aber sie wollte nicht unbedingt, dass man sie in Unterwäsche erblicken konnte, zumal sie ihr knappstes Höschen und den gewagtesten BH anhatte.

„Dafür … dafür …“, gluckste Krissa, und man merkte ihr an, wie sie ihr Lachen krampfhaft zu unterdrücken versuchte, „… dafür wirst du gewaltigen Ärger mit deinen Eltern kriegen!“

„Das merken die nie!“, sagte Shana selbstsicher. „Aber warum lachst du eigentlich so blöd? Das ist doch nicht lustig! Wenn Belly die Filme ausgesucht hat, bringt der einen alten Western und Liebe zwischen den Welten mit, das kannst du vergessen! Nach dem Western hauen die Jungs ab. Und mit dem blöden Liebesquatsch kannst du mich jagen!“

Krissa lachte schallend. „Du kennst den Film doch gar nicht! Nun hab dich nicht so! Und außerdem hat unser Essenmacher deine Lieblingsschokokugeln gespeichert.“

Krissa lachte jetzt aus vollem Hals, und plötzlich war es Shana, als würde da noch jemand im Hintergrund lachen.

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