Stefan Boucher - Kleine Frau im Mond

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan Boucher - Kleine Frau im Mond» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kleine Frau im Mond: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kleine Frau im Mond»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

»Ton? Kamera läuft? Ruhe im Atelier und … Bitte!«
Berlin 1944: Die sechzehnjährige Mara Prager liebt den Film … und die Sterne. Seit sie denken kann, verschlingt sie alles über die noch junge Weltraumforschung. Ihr Alltag im Fahrkartenschalter eines Vorortbahnhofs ist weniger glamourös. Viel lieber träumt sie sich in andere Welten. Für sie sind die gewaltigen Flaktürme am Bahnhof Zoo keine Kriegsmaschinen. Sie bewundert ihre Technik, die Funkschüsseln und Peilsender, denn sie weiß ganz sicher … wenn man nur wollte, könnte man mit diesen zwischen die Sterne lauschen. Eines Tages beobachtet sie einen echten Filmstar im Nachbarhaus und erfährt, dass dort die bekannten Musiker Bruno Balz und Michael Jary wohnen. Diese Bekanntschaft bringt sie tief in die Traumwelt der UFA und zu den Dreharbeiten von ›Unter den Brücken‹. Aber die Reihen der Stars lichten sich. Beliebte Schauspieler verschwinden oder werden verhaftet, manche hingerichtet. Andere verstummen, sobald das Scheinwerferlicht verlischt.
Beinahe zeitgleich lernt sie den Verwaltungssoldaten Manfred und den Flakhelfer Helmut kennen, die ihre Leidenschaften teilen. Beide wecken außerdem Gefühle, die plötzlich keine Träumereien mehr sind, sondern aufregend, beunruhigend und gefährlich. Interesse erregt das junge Mädchen, das mitten im Krieg so neugierig und voller Tatendrang scheint, unglücklicherweise bald bei Gestapo und militärischer Abwehr.
'Kleine Frau im Mond' begleitet die Dreharbeiten eines der bekanntesten Filme des Dritten Reiches. Die fiktive Handlung verbindet sich mit realen Ereignissen und ist das Ergebnis aufwendiger Archivrecherchen, der Auswertung von Interviews, historischen Akten, Drehbüchern und Setfotos.
Stimmen zum Buch:
"Das Buch ist akribisch recherchiert, die Historisierung von Science-Fiction-Literatur total interessant und am Ende richtig spannend. Aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Luftkrieg kamen mir viele Schilderungen des Luftkriegsalltags vertraut vor. Was die militärischen Details und die Stimmung insgesamt angeht, ist der Roman absolut auf der sicheren Seite."
Dr. habil. Markus Pöhlmann. Militärhistoriker, Potsdam
"Um die Figur der jungen Mara entspannt sich in nur wenigen Monaten im Jahre 1944 eine unglaublich reiche Lebensgeschichte. Im Begleiten dieser wissbegierigen und mutigen Persönlichkeit ergibt sich bestens vermittelte Geschichte von Nazi-Diktatur, Widerstand, Filmgeschichte und auch dem Leben ganz normaler Bürger zwischen Bomben, Hoffnung und Überlebenswillen. Ein Lob verdient die sehr genaue Beschreibung aller Charaktere, bis in kleinste Details ihrer Gefühlsregungen, die genaue Beobachtung der Örtlichkeiten, die schöne Auflösung der so reichhaltigen Szenerien. Ein Roman, spannend wie ein Krimi. Nazi-Diktatur aus einer ganz neuen Perspektive. Dass dies alles zusammen so gut funktioniert, basiert auf dem sehr schönen, eingängigen Schreibstil. Rundum ein Genuss zum Lesen."
Adrian Kutter. Biberach a.d. Riß. Filmhistoriker und Begründer der Biberacher Filmfestspiele

Kleine Frau im Mond — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kleine Frau im Mond», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Seit gestern schrieb sie erste Kondolenzbriefe an Angehörige. Frau Schneiderer hatte ihr eingeschärft, dass der Tod jedes Volksgenossen ehrbar sei und die Briefe dies verdeutlichen müssten.

Gemäß eines Musterschreibens tippte Mara wieder einmal eines:

Herrn Wilhelm Dölling, Wuppertal.

Die hiesige Dienststelle sieht sich mit dem Ausdruck aufrichtiger Anteilnahme veranlaßt, Sie von dem Tod Ihres Sohnes, des Gefr. Herbert Dölling in Kenntnis setzen zu müssen.

Nach einer hier vorliegenden Meldung 1/561 ist Ihr Sohn am 7. Februar im Kriegslazarett Witebsk verstorben. Über die Todesursache und Grablage enthält die Meldung keine Angaben.

Möge die Gewißheit, daß Ihr Sohn sein Leben für die Größe und den Bestand von Volk, Führer und Reich hingegeben hat, ein kleiner Trost sein in dem schweren Leid, das Sie getroffen hat.

Ich grüße Sie in tiefem Mitgefühl, Ihr sehr ergebener

Gez. Unterschrift

Stabsfeldwebel Sauerland, Wehrmachtauskunftstelle Berlin

Sie zog den Brief und den Durchschlag aus der Maschine und legte ihn zu den sieben anderen, die sie in den letzten zwei Stunden nach Dienstbeginn geschrieben hatte. Sonderlich anspruchsvoll war diese Tätigkeit nicht. Die persönlichen Informationen fanden sich in den Gefallenenlisten, sie formulierte sie nur um, da die Stände und Kommandanturen es zeitlich immer seltener schafften, Angehörige ordentlich in Kenntnis zu setzen, wie es üblich war. Sie hatte in den Musterakten ältere Schreiben sogar von Divisionskommandeuren gefunden, die auf zwei oder manchmal drei Seiten genau die Umstände schilderten. Wenn das auch schwer sein musste für eine Mutter zu lesen, so sprach aus solchen Mitteilungen doch Anteilnahme. Ihre eigenen Briefe fand sie dagegen schal und mit jedem einzelnen kam sie sich mehr wie eine Taschenspielerin vor. Sie setzte Anschreiben auf, die ehrlich klingen sollten. Aber das waren sie gar nicht. Sie nahm Namen und Zahlen und formulierte sie in einem Text – die gleichen Zeilen für ganz unterschiedliche Leben, die oft jung und tragisch geendet waren.

Immer muss ich zu viel nachdenken , schalt sie sich in Gedanken. Doch wenn sie sich diese Mühe nicht machte, erhielten die Angehörigen noch weniger als ein freundlich verfasstes Schreiben.

Sie legte alle Briefe jeweils auf einen Stapel, der gesammelt an Frau Schneiderer ging. Von ihr hatte sie nichts gehört und bis es so weit wäre, fuhr sie damit fort.

Nebenan sprach Manfred, jemand stand auf und verließ den Raum. War er es? Sie hatte ihn kaum gesehen in den letzten Tagen, sie alle arbeiteten die ganze Zeit über. Hastig erhob sie sich, murmelte, dass sie mal raus müsse, und trat auf den Gang.

»Manfred!«

Der junge Mann blieb stehen und drehte sich um. Sie lief auf ihn zu. Er nahm die Brille ab und setzte sie wieder auf.

»Mara, ich…«, druckste er herum. »Du bist ja da.«

Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Natürlich bin ich das. Es ist aber so viel zu tun. Ich dachte wir sehen uns morgens. Ich schreibe jetzt Briefe an Angehörige.«

»Ja, ich meine. Ich komme jetzt immer etwas früher. Ich will mehr arbeiten und schaffen …«

Sie nickte nur, obwohl sie nicht verstand. Die Arbeitszeiten waren doch erst verlängert worden. Warum mochte er dann Zusätzliches leisten?

»Störe ich etwa?«, fragte sie aus einem Impuls heraus. Manfred schüttelte nur den Kopf. Wieso sah er zu Boden? Sie nahm ihren Mut zusammen. »Ich muss dir was erzählen«, sie war aufgeregt und wollte es ihm längst berichtet haben. Sie beugte sich vor und flüsterte: »Ich habe die Tschechowa gesehen. Bei uns!«

Er sah sie ungläubig an. »Die Schauspielerin? Bei euch zu Hause?«

»Nein«, hauchte sie. »Im Nachbarhaus. Da kam sie raus. Ich bin ihr gefolgt, aber am Bahnhof Zoo habe ich sie aus den Augen verloren.«

»Die Tschechowa.« Sein Blick verriet Zweifeln. »In Wilmersdorf. Du hast geträumt.«

»Wenn ich‘s doch sage.«

»Und was wollte sie dort«?

Mara sah ihn an, als hätte er gesagt, sie komme vom Mars. »Woher soll ich das denn wissen? Ich habe sie ja nicht gefragt.«

»Vielleicht wäre das eine gute Idee gewesen?«

Sie musterte ihn einen Moment. Hörte er nicht zu? »Ich glaube, ich sollte meine Briefe weiterschreiben.«

Manfred griff nach ihrem Arm. Erschrocken von der eigenen Berührung ließ er sofort wieder los. »Nein, verzeih. Erzähl weiter.«

»Es gibt nichts zu erzählen. Mein Vater meint, in dem Haus wohne ein Komponist. Vielleicht habe sie den besucht.«

Er rückte seine dicke Brille zurecht und dachte nach. »Weißt du, wer denn da wohnen soll?«

»Es war dunkel, ich habe zwei Namen lesen können. Balz und Jarczyk. Die müssen oben wohnen. Die Namen unten muss ich mir mal bei Tageslicht ansehen. Es war zu duster.«

»Balz? Der ist bekannt. Vielleicht Bruno Balz, ein sehr bekannter Textdichter. Er hat viele Lieder geschrieben. Jarczyk … Balz hat mit Michael Jary Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh‘n für Zarah Leander komponiert.«

Mara fand das ungeheuer aufregend, aber das konnte nicht sein. »Dort steht nichts von Jary, nur Jarczyk.«

»Vielleicht ein Wasserpolacke, der den Namen germanisiert hat«, sagte er lakonisch.

Sie dachte nach, unwillkürlich wurden ihre Lippen schmal. »Machen das viele? So wie mitunter aus Praharczyk der Name Prager wird?«, zischte sie zornig. Sie wollte nicht verärgert klingen, es passierte einfach.

Manfred errötete und verstand. Auch ihre Vorfahren stammten wohl aus Schlesien - Wasserpolacken . Sofort tat es ihm leid.

Er räusperte sich und zuckte die Schultern. »Manchem hilft das, unbequeme Nachfragen nach der Herkunft zu vermeiden. Es gab eine Zeit, da war das ratsam. So vor zehn Jahren, als viele Beamtenverhältnisse aufgelöst wurden, um den öffentlichen Dienst zu arisieren.«

Sie nickte nur.

Manfred kam näher und raunte im Ton eines Verschwörers: »Der Balz soll übrigens ein 175er sein.« An ihrem fragenden Gesichtsausdruck erkannte er, dass das Mädchen keine Ahnung hatte. »Du weißt Bescheid? Nicht?«

Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte keinen Schimmer, was sich hinter dieser Bezeichnung verbarg, obwohl sie die mal gehört hatte.

»Oh, hm. Also …«, er überlegte. »Männer mögen Frauen. Ich mag dich und …«

Mara hatte es genau vernommen, auch wenn er sich bemühte, schnell darüber hinweg zu gehen.

»… und manche Männer mögen … Männer. Und einige Frauen mögen Frauen. Mögen im Sinne von …«, er sah nach links und rechts und senkte seine Stimme weiter. »Im Sinne von mehr als … hm, gerne haben.«

»Oh«, sagte sie. Und als es ihr langsam dämmerte, setzte sie ein gedehntes »Ohhh« hinterher. Er lächelte und nickte.

»Deshalb heißt es 175er ! Strafgesetzbuch Paragraph 175.«

»Aber Gott«, stammelte sie aufgeregt. »Das ist krank. Der Balz? Und ich kenne die Lieder, sie gefallen mir. Aber sowas …«, unwillkürlich hielt sie die Hände an die Ohren.

»Mara, du wirst dich schon nicht anstecken«, gab er trocken zurück. Als fühle sie sich ertappt, senkte sie sofort wieder die Arme.

»Beim Theater sollen viele solche unglücklichen Neigungen haben. Hast du noch nie in Geschichten gelesen, dass sich manchmal Männer vielsagende Blicke zuwerfen? Sich sehr zugetan sind? Männliche Figuren?« Er sah sie sanft nicken. »So wie Blutsbrüder? Freundschaft, die fast wie ein Lebensbund ist?«

»Old Shatterhand und Winnetou?«, schrie sie beinahe entsetzt.

»Da siehst du es. Wenn man darauf achtet, findet man das immer wieder. Sogar Ernst Röhm, erinnerst du dich?« Sie schien ratlos. »SA-Chef. Bis 1934 und dann … nun ja.« Er sah nach oben und richtete sich auf. »Aber ich mag auf jeden Fall nur Mädchen«, beide mussten vor Lachen losprusten, endlich war die Spannung vergangen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kleine Frau im Mond»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kleine Frau im Mond» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kleine Frau im Mond»

Обсуждение, отзывы о книге «Kleine Frau im Mond» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x