Liesbeth Listig - Der Seelenspiegler

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Dieses ebook schließt zwar an mein erstes «Der Sommereremit» an, ist aber eine eigenständige Geschichte und auch ohne Vorwissen zu verstehen. Wieder einmal schicke ich euch von einem Genre zum nächsten, immer in der Hoffnung, dass ihr an meinem unkonventionellen Schreibstil Freude habt. Hintergründig, aber auch manchmal zotig, geht es um Abenteuer (ohne wissenschaftlichen Anspruch) und Weltanschauung, Fiktion oder Irrsinn, Freundschaft oder Liebschaft und natürlich auch wieder um ein wenig Erotik und Sex ohne, dass der Humor, oder dass, was ich dafür halte, dabei zu kurz kommen soll. Dieses gilt auch für die unvermeidlichen Abschiede, welche aber nicht für immer sein sollten. Lasst euch überraschen.

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Liesbeth Listig

Der Seelenspiegler

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Inhaltsverzeichnis Titel Liesbeth Listig Der Seelenspiegler Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort Vorwort Hallo liebe Leserinnen und Leser, schön, dass ihr wieder dabei seid. Dieses ebook schließt zwar an mein erstes „Der Sommereremit“ an, ist aber eine eigenständige Geschichte und auch ohne Vorwissen zu verstehen. Wieder einmal schicke ich euch von einem Genre zum nächsten, immer in der Hoffnung, dass ihr an meinem unkonventionellen Schreibstil Freude habt. Hintergründig, aber auch manchmal zotig, geht es um Abenteuer ohne wissenschaftlichen Anspruch, Fiktion oder Irrsinn, Freundschaft oder Liebschaft und natürlich auch wieder um ein wenig Erotik und Sex, ohne, dass der Humor, oder das was ich dafür halte, dabei zu kurz kommen soll. Dieses gilt auch für die unvermeidlichen Abschiede, welche aber nicht für immer sein sollten. Lasst euch überraschen. Viel Spaß beim Lesen, auch gern zwischen den Zeilen, wünscht euch eure Liesbeth Listig

Aufbruchstimmung

Gespaltene Persönlichkeit

Heiße Spiegelungen

Die Lebensgeister sind geweckt

Eine Erholungsphase

Ein zweiter Anlauf

Gott und die Welt

Der Herr der Altertümer

Wärme in der kalten Heimat

Ein heimliches Wiedersehen

Der Doktor wieder in Aktion

Das Äffchen

Ein Ende in Sicht

Ein anderer Nachlass

Abschied und Ankunft

Realität und Wahnsinn

Epilog

Impressum neobooks

Vorwort

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

schön, dass ihr wieder dabei seid. Dieses ebook schließt zwar an mein erstes „Der Sommereremit“ an, ist aber eine eigenständige Geschichte und auch ohne Vorwissen zu verstehen. Wieder einmal schicke ich euch von einem Genre zum nächsten, immer in der Hoffnung, dass ihr an meinem unkonventionellen Schreibstil Freude habt. Hintergründig, aber auch manchmal zotig, geht es um Abenteuer ohne wissenschaftlichen Anspruch, Fiktion oder Irrsinn, Freundschaft oder Liebschaft und natürlich auch wieder um ein wenig Erotik und Sex, ohne, dass der Humor, oder das was ich dafür halte, dabei zu kurz kommen soll. Dieses gilt auch für die unvermeidlichen Abschiede, welche aber nicht für immer sein sollten. Lasst euch überraschen.

Viel Spaß beim Lesen, auch gern zwischen den Zeilen, wünscht euch eure

Liesbeth Listig

Aufbruchstimmung

Ein weiteres Mal plante Bernhard Gross eine Reise nach Ägypten, um seine Studien im Vergleich der Sozialstrukturen der alten und des derzeitigen Staatswesen zu vervollständigen. Er hatte seinen Master im Bereich Sozialwesen erfolgreich hinter sich gebracht und bastelte nun an einer Doktorarbeit, die jedoch nicht so recht voran kam. Gern hätte Bernhard es gesehen, wenn sein alter Freund Rigo, ein Weltkriegsveteran mit reichlich weltmännischer Lebenserfahrung, ihn auch dieses Mal begleitet hätte. Rigo Walder jedoch hatte lächelnd abgelehnt und seine Ablehnung damit begründet, dass er bereits mehrmals diesen Teil der Welt bereist hatte. Außerdem schmerze ihn seine alte Kriegsverletzung, meinte er noch zu seiner Verteidigung. Es handelte sich dabei um eine Kopfschusswunde, die mit einer implantierten Stahlplatte bedeckt worden war.

Die Abfuhr ärgerte Bernhard und er klopfte sich an die Stelle seines Kopfes an der bei Rigo die Stahlplatte verankert war. „Dahinter steckt sicher eine gehörige Portion Altersfaulheit oder hast du alter Einsiedler im Sommer zu viel Körperlichkeit mit den Urlauberinnen gepflegt?“ Rigo lächelte wissend. Nach den Eskapaden im Vorjahr, als sie beide in die „holde“ Agnes verknallt waren, es jedoch keiner von ihnen geschafft hatte diese nachhaltig zu begeistern, hatte der alte Rigo es wirklich mit dem Ausgleichssport übertrieben.

Seine Sommer verbrachte der berentete U-Boot Kapitän immer noch in seinem Domizil, einem alten Schafstall an der Nordsee, wo er wie ein Clochard lebte. Ab und zu verfeinerte er seine recht hohe Rente dann noch mit dem Verkauf von selbstfabrizierten Andenken oder verdingte sich als Wattwanderführer, was ihm nicht nur Klimpergeld, sondern auch die Zuneigung einsamer Damen einbrachte. Im Winter pflegte Rigo dann sein Geld zu verreisen. Da er jedoch im Sommer sehr spartanisch lebte, wurde dieses eher mehr als weniger. Als Sprungbrett in die Welt hatte Rigo gemeinsam mit der Stewardess Agnes Blaulicht und dem homosexuell veranlagten Steward Paul Hinterseher eine Stadtwohnung in Hamburg gemietet. Nachdem, wohl aus einer gewissen Torschlusspanik heraus und den körperlich und seelischen Eskapaden mit den beiden Freunden, Agnes überstürzt einen alternden Flugkapitän geheiratet hatte und mit diesem nach Australien verschwunden war, war Bernhard mit eingezogen.

Rigo war begeistert, nun in einer „halbwegs“ Männer WG den Winter zu verbringen. Diesen Winter über wollte er nur hier sitzen, die Glotze heiß laufen lassen und, sofern dieser nicht in der Luft arbeitete, sich von Paul kulinarisch verwöhnen lassen. Er dachte gar nicht daran, seinen Freund auf dieser anstrengenden Tour zu begleiten. So packte Bernhard murrend und vor sich hin brummelnd seine Sachen. Wüstenfestes Zeug, luftiges für den Tag und wärmendes für die kalten Wüstennächte. Auch Kartenmaterial und das GPS-Gerät wurden neben weiteren Utensilien im großen Rucksack verstaut. Er würde nicht vom Wege abkommen und immer wissen, wo er und seine zu dokumentierenden Studienobjekte sich befanden. Als Rigo die Vorbereitungen mit ansah, war er froh, solche geplanten, vorhersehbaren Strapazen für sich verhindert zu haben. Obwohl er im Sommer den Naturburschen gab, war er auf seinen Reisen doch lieber der verwöhnte Pauschaltourist.

„Na dann gute Reise und viel Erfolg. Und lass dich nicht auf Glaubensdiskussionen ein. Und auch keine einheimischen Damen anbaggern“, meinte Rigo noch, als Bernhard mit Rucksack, Pass und Flugkarten sowie einer umfangreichen Fotoausrüstung bewaffnet die Wohnung verließ. Bernhard lächelte Rigo zu. Er wusste, worauf dieser hinauswollte. Hatte er doch auf seiner letzten Reise einen ersten und ungeplanten, sexuellen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aufgenommen. So unbedarft würde er nicht wieder in eine solche Situation geraten. Auch wollte er keinesfalls Bekanntschaft mit den dortigen Gefängnissen machen. Selbst eine Ausweisung hätte seine Vorhaben arg behindert und um Jahre zurückgeworfen.

Im Konsulat hatte sich Bernhard lange vor Reiseantritt die Genehmigung geholt, mit einem Führer in die lybische Wüste hinein reiten zu dürfen, um nach alten Siedlungsspuren und Spuren des frühen Zusammenlebens der Menschen zu suchen. Es waren einige Orte bekannt, in denen vor der pharaonischen Herrschaft Menschen gesiedelt hatten und wo sogar Höhlenzeichnungen vorhanden sein sollten, die über das damalige Zusammenleben der Menschen Auskunft geben konnten. So flog Bernhard von Hamburg aus mit einem Ferienflieger, in dem glücklicher Weise noch ein Plätzchen frei war, kostengünstig nach Luxor. Dort bestieg er jedoch nicht ein Nilschiff, sondern den Zug nach Assuan, der ihn in wenigen Stunden an sein Ziel schaukelte. Dort angelangt stieg er in einem Hotel ab, in dem vor vielen Jahren eine bekannte Autorin einen nun ebenso bekannten Kriminalroman verfasst hatte. Nachdem er sich zwei Tage an die klimatischen Verhältnisse gewöhnt hatte und seine Reiseplanung noch einmal durchgegangen war, begab sich Bernhard auf die örtliche Kommandantur.

Ein zackiger, sogar deutsch sprechender Oberist begrüßte ihn zuvorkommend und Bernhard musste unwillkürlich an seine letzte Reise hierher denken, als ein popliger Bankmensch ihn nicht gerade zuvorkommend behandelt und den „Ungläubigen“ mit seinem Anliegen abgewiesen hatte. Kein Vergleich mit dieser Situation, zumal Bernhard auch noch eine Genehmigung des Konsulats vorweisen konnte. Bernhard wurde zugesagt, ihn nach Kräften zu unterstützen und Kamele und einen vertrauenswürdigen Führer zu besorgen. Eine Tour in die Wüste sei aber wegen marodierender Banden, die seit einiger Zeit ihr Unwesen treiben würden, nicht ganz ungefährlich. Bernhard blieb jedoch nichts weiter übrig als das Risiko einzugehen, da er sein Doktorandenprojekt nicht gefährden wollte.

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