Anna Laelia Seewald - Liebenau

Здесь есть возможность читать онлайн «Anna Laelia Seewald - Liebenau» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Liebenau: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Liebenau»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kurz nach der Wende ist Liebenau ein Nazikaff, ein trostloser Ort in der Nähe von Berlin. Kaum jemand erinnert sich noch daran, dass zur Zeit der Weimarer Republik Künstler und Lebensreformer hier ihren Traum von einem freien, selbstbestimmten Leben Wirklichkeit werden lassen wollten. Als Ende 2019 ein Bild der wenig bekannten Malerin Meta Wiethold in einer Ausstellung in Berlin auftaucht und kurz darauf gestohlen wird, scheint die Vergangenheit die Gegenwart einzuholen.
Die Kultursoziologin Alev Aktay ist allerdings zunächst wenig begeistert, als die renommierte Professorin Karin Wolter sie damit beauftragt, gemeinsam mit einer Kunsthistorikerin ein Buch über Meta Wiethold zu verfassen. Alev ist gerade auf dem Sprung nach oben in ihrer wissenschaftlichen Karriere und die Geschichte «Kartoffeldeutschlands» lässt sie eher kalt.
Doch wer war Meta Wiethold, die ostpreussische Gutsbesitzertochter, die sich in Berliner Künstlerkreisen der «goldenen Zwanziger» herumtrieb, Ideen der Lebensreform anhing und schließlich in die UdSSR emigrierte, wirklich?
Im Berlin der Gegenwart tobt unterdessen der Wahlkampf. Islamistische Anschläge erschüttern die Stadt. Rechtspopulisten, Reichsbürger und ein grellbuntes, von Diversity und Internetaktivismus geprägtes Kulturprekariat prallen hart aufeinander.
Als Schüsse fallen, begreift Alev, dass sie jahrelang fernab der Realität in einem universitären Elfenbeinturm gelebt hat. Ausserdem scheint jemandem, der höchst lebendig ist, sehr daran gelegen zu sein, die Vergangenheit ruhen zu lassen …

Liebenau — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Liebenau», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

19 Uhr 30:In einem Schreiben bekennt sich die Terrororganisation Islamischer Staat zu den Bombendrohungen für die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld. In beiden Flughäfen untersuchen unterdessen Sprengstoffexperten Gebäude und Gelände.

Die Verantwortlichen des Flughafen Tegel sind in Absprache mit Sicherheitskreisen bereit, die aus London kommende British Airways Maschine in Tegel landen zu lassen. Die planmäßige Landung der Maschine ist für 20 Uhr 10 vorgesehen. Wohnhäuser in der Nähe des Flughafens werden zur Zeit evakuiert. Der Berliner Innensenator Albert Geyer erklärt, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handele. Das Personal an Bord der British Airways Maschine habe weder Sprengstoff oder Ähnliches im Passagierraum finden können noch sei einer der Passagiere in irgendeiner Weise verdächtig aufgefallen. Im Moment bemühe man sich vor allem, die Passagiere, von denen einige die Berichterstattung online verfolgt hätten, zu beruhigen.

19 Uhr 25:Der Berliner Innensenator Albert Geyer verkündet, dass der Flugverkehr für die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld eingestellt worden sei. Abflüge seien verschoben worden, Landungen seien auf Flughäfen in der Umgebung umgeleitet worden. Auch dort seien entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.

19 Uhr 15:Nach der Bombendrohung für den Berliner Stadtflughafen Berlin-Tegel wird gemeldet, dass auch der Flughafen Berlin-Schönefeld eine Bombendrohung erhalten hat. Der Flughafen Tegel wird geräumt. Sprengstoffexperten sind auf dem Weg dorthin.

Gerüchte aus bislang noch unbekannter Quelle deuten darauf hin, dass das Flugzeug mit der Bombenfracht an Bord eine British Airways Maschine sein könnte, die in den frühen Abendstunden vom Londoner Flughafen Heathrow gestartet ist. Offizielle Stellen in Heathrow weisen jedoch daraufhin, dass die Sicherheitsüberprüfung sowohl der Flugzeuge als auch der Passagiere höchste Standards erfülle.

19 Uhr 10:Auf dem Flughafen Berlin-Tegel ist eine anonyme Bombendrohung eingegangen. Es sei Sprengstoff auf dem Flughafengelände versteckt. Zudem befinde sich Sprengstoff an Bord eines Flugzeuges mit dem Ziel Tegel, das innerhalb der nächsten Stunde landen und kurz davor über dem Flughafengelände explodieren soll.

Tonka schaute auf die Zeitanzeige ihres Laptops: 0 Uhr 5. Na gut, das musste sie mal wieder neu einstellen. Sie ging zu der Steckdose neben der Tür, wo sie ihr Handy gerade auflud. 19 Uhr 40. Als sie sich wieder vor ihren Laptop setzen wollte, hörte sie, wie sich ein Schlüssel in der Haustür drehte. Sie überlegte gerade, ob sie, was den Artikel der „Berliner Abendnachrichten“ betraf, auf Update klicken sollte, als die Haustür krachend aufsprang. „Hi Tonka!“ Basti musste gesehen haben, dass in der Küche Licht brannte. „Heute gibt’s was zu feiern! Ich hab den Job!“ Ihr Mitbewohner stand im Türrahmen.

Tonka sah, dass er feuchte Haare hatte und seine Jacke an den Schultern durchnässt war. Offenbar hatte es zu regnen angefangen. Basti fuhr meistens mit dem Fahrrad und nahm die U-Bahn nur, wenn es gar nicht anders ging. „Ich war gerade noch bei Netto.“ Er zog eine Flasche Rotkäppchen-Sekt aus seinem Bundeswehrrucksack.

„Also, der Reihe nach. Uli Kerber hat mich eingestellt!“ Kerber war der Spitzenkandidat der Linken Partei für die kommenden Senatswahlen. „Wenn Uli Bürgermeister wird, braucht er vielleicht noch jemanden zusätzlich. Aber für's erste bin ich da Mädchen für alles.“ Alle rechneten damit, dass die Grünenpolitikerin Maryam Husseini Berlins nächste Regierende Bürgermeisterin werden würde. Die Grünen lagen derzeit den Wahlprognosen zufolge bei über 24% und die Chancen standen sehr gut, dass wieder ein rot-rot-grüner Senat zustande kommen würde. Uli Kerber könnte dann Kultursenator werden und zu einem der zwei stellvertretenden Bürgermeister von Berlin aufsteigen. Es war allgemein bekannt, dass er dem liberalen, kosmopolitischen Flügel der Linken Partei angehörte, und sich auch privat gut mit Maryam Husseini verstand. „Und wenn er Kultursenator wird – wow, Tonka – Uli wird sich richtig ins Zeug legen. Vielleicht fällt dann auch für dich ein cooler Job ab!“ Basti grinste breit.

Tonka rang sich mühsam ein Lächeln ab. Sie hatte im Internet gerade etwas gesehen, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das Worst Case Szenario war eingetreten. „Komm mal, Basti. Guck mal hier!“ Sie klickte das GIF an, das die Deutsche Alternative Brandenburg unter der Headline „Harte Worte, ehrliche Worte – Matzke spricht aus, was andere denken!“ gepostet hatte. Ein dicklicher Mann mittleren Alters mit raspelkurzen gräulich-blonden Haaren pestete eine junge Journalistin an: „Die Groko ist damit ja wohl erledigt! Angela Merkel täte wirklich besser daran, zurückzutreten, bevor die Leute ungemütlich werden! Ich bin Familienvater! Ich habe vier Kinder und eine Enkelin! Wie lange soll das noch so weitergehen, dass diese Araber, die Merkel ins Land geholt hat, hier Frauen vergewaltigen und mit dem Lastwagen in Weihnachtsmärkte rasen und jetzt auch noch diese Bomben in Tegel und Schönefeld! Wieder so etwas wie 2001 beim World Trade Center! Sie müssen doch zugeben, dass das kulturell nicht zusammenpasst! Für die Moslems ist es auch besser, wenn sie wieder dahin zurückgehen, wo sie herkommen! Wir von der DA haben nichts gegen Ausländer, wirklich, wir haben sogar welche bei uns in der Partei, aber das sind fleißige, anständige Leute, die dankbar für die Chancen sind, die man ihnen hier in Deutschland gegeben hat. Bei Mord und Totschlag ist für uns Schluss! Das ist falsch verstandene Toleranz! Merkel muss endlich weg!“ Im Hintergrund brandete Beifall auf. Die Journalistin, eine junge Frau mit dunkelblondem Kurzhaarschnitt wandte sich mit dem Gesicht zur Kamera: „Harte Worte von DA-Politiker Gregor Matzke im brandenburgischen Liebenau. Hier ist die Stimmung angespannt. Mehrere Leute haben sich auf dem Kirchplatz versammelt, um gegen Angela Merkel zu protestieren, unter ihnen auch einige Russlanddeutsche. Alla Krötzer ...“ An dieser Stelle brach das GIF ab. „Das ist der Mann meiner Cousine“ flüsterte Tonka. Basti stand stumm hinter ihr.

Alev: Humboldt-Universität, Berlin-Mitte, November 2019, Donnerstag, früher Abend

Das altehrwürdige Gebäude der Humboldt-Universität Unter den Linden war jetzt, am Abend, leer. Alevs Schritte hallten auf dem Linoleumboden. Sie hatte einen Stapel Bücher unter dem Arm und schwitzte entsetzlich. Der crèmefarbenen Mohairpulli, den sie trug, war viel zu warm. Na ja, wahrscheinlich war es auch der Stress. Oder sogar Angst? Irgendetwas, das zwischen Angst und Anspannung lag, lauerte tief in ihr drin. Das wusste sie. Es war ihr ständiger Begleiter und es meldete sich immer dann, wenn sie mal ein paar Minuten allein war und Zeit zum Nachdenken hatte. Leider.

Vor zwei Stunden hatte Alev ihren Aufsatz über die Tanzgewohnheiten türkischer Gastarbeiter in der Bundesrepublik der siebziger Jahre an „Social Science Today“ geschickt. Obwohl sie längst einen Doktortitel hatte - immerhin „Magna cum Laude“ -, fürchtete sie insgeheim immer noch, nicht gut genug zu sein. 'Da amüsieren sie sich jetzt drüber. Weil sie das Thema albern finden – ein Türkenthema, das sie nicht wirklich interessiert, nur dass sie zeigen wollen, wie aufgeschlossen sie sind. Weil es schlecht formuliert ist – aber ganz gut für eine Türkin, nicht wahr? Man will doch auch einmal solchen Leuten eine Chance geben. Unter normalen Voraussetzungen allerdings – ohne den Migrantenbonus ...' lästerte ihre innere Stimme.

Oberflächlich gesehen waren alle nett zu ihr. Im Grunde wollte jeder sie ermutigen, sogar die Doktoranden, die allesamt viel jünger als sie waren. Seit Alev denken konnte, war sie die Gastarbeitertochter gewesen, zu der man nett sein wollte. Nicht, dass sie nicht auch Erfahrung mit Rassismus gehabt hätte. Es war eher – einerseits förderten sie sie so sehr, von den Konkurrenzkämpfen, die viele ihrer Kollegen auszufechten hatten, war sie irgendwie ausgenommen, man behandelte sie nicht unfair, ganz im Gegenteil: man überließ ihr oft sogar den Vortritt, andererseits ärgerte es die Kartoffeln dann aber wieder und sie ließen sie spüren, dass sie nur die Türkin war, dass sie das alles eigentlich gar nicht verdient hatte – nur wegen Rostock-Lichtenhagen, wegen Hoyerswerda, Mölln und Solingen war sie Kultursoziologin, nur wegen der NSU-Mordserie, die man zynischerweise zunächst als „Dönermorde“ abgetan hatte, durfte sie an einer renommierten Uni wie der Humboldt-Uni Lehrveranstaltungen abhalten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Liebenau»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Liebenau» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Liebenau»

Обсуждение, отзывы о книге «Liebenau» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x