Heinrich Mann - Im Schlaraffenland

Здесь есть возможность читать онлайн «Heinrich Mann - Im Schlaraffenland» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Schlaraffenland: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Schlaraffenland»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Schlaraffenland. Ein Roman unter feinen Leuten beschreibt den Aufstieg und Fall des mittellosen und wenig talentierten Provinzliteraten Andreas Zumsee, der durch Glück und Beziehungen eine steile Karriere in der wilhelminischen Gesellschaft macht, die durch seine Hybris ein ebenso rasches Ende findet.

Im Schlaraffenland — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Schlaraffenland», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Ich kann Sie zum Beispiel in das ›Café Hurra‹ einführen, wenn Ihnen daran liegt.«

»›Café Hurra‹?« fragte Andreas.

»Eigentlich Café Kühlemann, Potsdamer Straße. Sie treffen dort verschiedene Mitarbeiter angesehener Zeitungen.«

»Ah!« rief Andreas dankbar und voll Hoffnung. »Das wäre ja außerordentlich freundlich von Ihnen.«

»Also kommen Sie nächsten Donnerstag. Dann finden Sie mich wahrscheinlich dort.«

Köpf empfahl sich gleich nach beendeter Vorstellung. Andreas suchte, höchst zufrieden und den Schlagring kampfesmutig in der Faust, seine Wohnung in der Linienstraße auf. Der Gumplacher Schulmeister lag weit hinter ihm, es begann ein neues Leben.

II.

Das »Cafe Hurra«

»Herr ...?« fragte Köpf zögernd.

»Andreas Zumsee.«

Köpf stellte der Tafelrunde im »Cafe Hurra« den neuen Kollegen vor. Dieser ward mit Wärme aufgenommen. Der angesehenste der Herren ließ ihn an seiner Seite sitzen und zog ihn in die Unterhaltung. Als er den jungen Mann nach Studien und Absichten befragt hatte, sagte Doktor Libbenow mit einem vielleicht bescheidenen, vielleicht auch stolzen Seufzer:

»Ach ja, ich habe eigentlich seit zehn Jahren kein Buch gelesen.«

Man schien dies als eine beachtenswerte Leistung anzusehen, und auch Andreas empfand, er wußte nicht warum, Bewunderung für Doktor Libbenow.

Es war die Rede von den mißlichen finanziellen Verhältnissen des Schauspielerpaares Beckenberger. Der Mann war in der Gunst des Publikums rapide gesunken, von seinem Direktor bekam er nur noch ein Taschengeld, und er verschwendete dasjenige, was sich die Frau in arbeitsamen Nächten, gleichfalls ohne Zutun des Bühnenleiters, verdiente. Vor sechs Jahren hatten sie jeder zehntausend Mark gehabt.

»I wo«, sagte Doktor Pohlatz.

»Sie glauben das doch nicht?« fragte er Andreas.

Dieser lächelte verbindlich.

Pohlatz erläuterte:

»Die Weiber bekommen nämlich überhaupt nie was, darauf gebe ich Ihnen mein kleines Ehrenwort.«

»Warum denn nicht?« riefen die anderen.

»Lizzi Laffé hat noch heute ihre zehntausend, und sie geht auf fünfzig.«

»Reden Sie doch keine Makulatur!« versetzte Pohlatz schroff. »Was Lizzi hat, hat sie von Türkheimer.«

Die Namen, die Andreas hörte, prägten sich ihm ein, alles, was gesprochen wurde, schien ihm bedeutend, am bedeutendsten aber Doktor Pohlatz. Er wußte alles, er widersprach allen, er kannte die Einnahmen jedes Schauspielers besser als dieser selbst. Aber als er endlich fortging, ward es noch gemütlicher. Andreas erlaubte sich die Frage:

»Welcher Zeitung gehört Herr Doktor Pohlatz an?«

»Doktor?« sagte jemand, »der Kerl ist ja zum Sterben zu dämlich.«

»Einen Kognak und das Adreßbuch!« rief Doktor Libbenow.

»Das ist untrüglich«, sagte er, indem er den Finger auf Pohlatz' Namen legte. »Hier sind dem Doktor seine Grenzen gesetzt.«

»Wer ist denn überhaupt noch Doktor?« bemerkte ein dicker, schäbig aussehender Herr mit wolligem schwarzem Vollbart. »Wenn man nur sonst gesund ist«, fügte er hinzu.

»Doktor Buhl? Doktor Rebbiner?«

Ein Doktor nach dem anderen ward im Adreßbuch aufgeschlagen, und keiner vertrug die Stichprobe. Nur Doktor Libbenow verschonte man aus Höflichkeit.

Daß auch Doktor Wacheles vom »Kabel« und der große Abell ihren Titel nur der Gefälligkeit der Kollegen verdankten, machte auf Andreas immerhin Eindruck, aber gewissermaßen brachte der Umstand sie ihm menschlich näher, indem er ihn mit ihrer Größe aussöhnte.

Köpf war bereits verschwunden, als die anderen aufbrachen. Doktor Libbenow sagte zu Andreas, der sich von ihm verabschiedete:

»Nehmen Sie sich vor Golem in acht; er will Sie anpumpen.«

Andreas bemerkte, wie der dicke Schäbige mit dem wolligen schwarzen Vollbart sich eilig nach der anderen Seite entfernte.

Zwei Tage später erschien der junge Mann wieder im »Café Hurra«, und von da an kam er regelmäßig. Es schmeichelte ihm, seine Abende in der Gesellschaft von Mitarbeitern angesehener Zeitungen zu verbringen, und das Urteil seiner neuen Freunde über ihn lautete günstig. Wie er einmal unbemerkt in die Tür trat, hörte er Doktor Libbenow sagen:

»Der junge Zumsee? Das ist so'n Bengel, der Talent zum Glückmachen hat.«

Er zeigte gerade genug Naivität, um der Eitelkeit der anderen zu schmeicheln, und gerade genug Scharlatanismus, um nicht durch Einfalt zu beleidigen. Er sagte: »Och, han ich'n Freud gehabt«, wenn er froh war, nannte »Knatsch geck« jedermann, der ihm mißfiel, und nahm es nicht übel, wenn man seinen Dialekt belächelte. Zum Lohn dafür durfte er Meinungen, die er nicht einmal hatte, sogar dem strengen Doktor Pohlatz gegenüber vertreten. Einmal ließ er es sich einfallen, den Sozialismus, der ihm durchaus gleichgültig war, nur darum herauszustreichen, weil er dies für etwas Besonderes hielt. Er irrte sich, aber Pohlatz, der jeden andern unsanft zurechtgewiesen hätte, begnügte sich damit, ihm zu erwidern:

»Das verstehen Sie nicht, junger Mann, das verstehe ich ja kaum, und ich habe studiert.«

Bei dieser Gelegenheit erfuhr Andreas den Grund, weshalb das »Cafe Hurra« diesen Namen führte. Die Herren von der Tafelrunde hatten früher staatsumwälzenden Grundsätzen gehuldigt, bis im März 1890 sich die Sozialdemokratie als nicht mehr zeitgemäß herausstellte. Damals hatten alle einem Bedürfnis der Epoche nachgegeben, sie waren ihren freisinnigen Prinzipalen ein Stückchen Weges nach rechts gefolgt und bekannten sich seither zum Regierungsliberalismus und Hurrapatriotismus. Der Name des Lokals bewahrte die Erinnerung an diese Evolution.

Andreas bewegte sich den ganzen Sommer in diesem Kreise, voll des heiteren Bewußtseins, nunmehr der Berliner Literaturwelt anzugehören. Seitdem er sein Studium aufgegeben hatte, wartete er die Ereignisse ab, um eine neue Arbeit zu beginnen. Bei seinen jetzigen Verbindungen konnte es ihm auf die Dauer gar nicht fehlen. In Vertretung des dicken Golem, der unmäßig faul war, hatte er bereits mehrmals im Gerichtssaal als Berichterstatter fungiert. Wenn er spät abends nach dem Genusse von zwei Tassen schwarzem Kaffee und zwei Kognaks heimging, blickte er in eine glänzende Zukunft gerade hinein. Früher hatte er »geochst«, ohne an etwas zu denken, jetzt tat er nichts und war dabei von hohem Ehrgeiz beseelt.

Wohl blieben auch trübere, weniger zuversichtliche Stunden nicht aus. Andreas konnte manchmal ein Gefühl der Leere nicht verleugnen, wenn er den Tisch verließ, an dem von zehn bis zwölf Schauspielergehältern und schlecht zahlenden Verlegern gesprochen worden war. Golem verschwand einmal auf acht Tage, und bei seiner Rückkehr erzählte er den erstaunten Kollegen, daß er sein erstes Feuilleton geschrieben habe. Seit zehn Jahren machte er nur Gerichtsberichte, jetzt aber hatte ihn seine Zeitung nach Bayreuth geschickt. Dies hatte nichts Auffälliges an sich, über Wagner schrieb nachgerade jeder. Aber Andreas meinte, im »Gumplacher Anzeiger« zuweilen weniger schlechte Artikel gelesen zu haben.

Dieser Golem erfüllte ihn überhaupt mit Besorgnis. Doktor Libbenows Voraussicht, daß der Dicke ihn anpumpen werde, war nicht unerfüllt geblieben, und Andreas wagte bisher keine abschlägige Antwort zu geben. Er fürchtete noch zu sehr, das Wohlwollen der Kollegen zu verscherzen. Vielleicht war er nicht kräftig genug der öffentlichen Meinung entgegengetreten, die ihn für einen begüterten Dilettanten zu halten schien. Vorläufig erhielt nun Golem bald fünf bald zehn Mark. Und in letzter Zeit ging der Unglückliche, den der Gerichtsvollzieher überallhin verfolgte, mit dem Plane um, ein Zimmer zu beziehen, das in Andreas Wohnung freistand.

Auch in anderer Beziehung stellte sich das neue Leben als kostspieliger heraus, als Andreas vorausgesehen hatte. Die Gesellschaft aus dem »Cafe Hurra« speiste häufig zusammen zu Abend, hier und da ließ sich jemand, der seine Börse vergessen hatte, von dem jungen Freunde bewirten. Im Theater wäre Andreas jetzt um keinen Preis mehr auf die Galerie gegangen. Aber alle diese Verpflichtungen, die ihm seine gesellschaftliche Stellung auferlegte, überstiegen die Kräfte eines armen Studentenwechsels. So kam es, daß Andreas sich um die Mitte des Monats gewöhnlich in ein vegetarisches Restaurant schlich. Einige Tage später bildete dann der schwarze Kaffee sein hauptsächliches Ernährungsmittel. Das Mittagessen mußte nur zu häufig, wie Pohlatz sich ausdrückte, durch stramme Haltung ersetzt werden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Schlaraffenland»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Schlaraffenland» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Heinrich Mann - Apart
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Contessina
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Der Hund
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Der Untertan
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Die Armen
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Ein ernstes Leben
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Die große Sache
Heinrich Mann
Heinrich Mann - Zwischen den Rassen
Heinrich Mann
Отзывы о книге «Im Schlaraffenland»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Schlaraffenland» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x