Lena Dieterle - Reflexion

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Ein altes Landhaus in Klingenberg am Main wurde zum Wendepunkt in Justines 32-jährigem Leben.
Als das Türchen ihres eigenen Käfigs aufgesprungen ist, macht sie sich weiter auf die Suche nach dem Eigensinn, lernt «Goethe» kennen, besucht den Zirkus des Lebens und bekommt Herzklopfen.
Auch die Fortsetzung von «REDUKTION – Die Essenz des Lebens» verspricht den Lesern ein ebenso kurzweiliges wie feinsinniges Lesevergnügen mit großer Hingabe zu Flora und Fauna und der Liebe zur Wildkräuterküche.
Lass Dich von Justine in ihre Welt entführen…
Band 1: REDUKTION – Die Essenz des Lebens
Es wird empfohlen, mit Band 1 zu beginnen.

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Man verdrängt wesenseigene Impulse oder nimmt sie schlicht nicht mehr wahr, weil sie möglicherweise auch gar nicht mehr stattfinden.

Wir Menschen kennen Stille nicht mehr. Als ich noch in Hamburg lebte, gab es nicht eine einzige Sekunde der Stille. Draußen in den Straßen sowieso nicht, doch auch nicht in der Wohnung. Trotz gutem Fensterglas hörte man Autos fahren, nur ganz entfernt und auch nur, wenn man sich darauf konzentrierte. Das Unterbewusstsein hörte alles. Man nahm das Gemurmel von Stimmen wahr, hier einen Ruf, dort ein Hupen. Und selbst wenn es nachts war und vermeintlich die Ruhe Einzug hielt, dann hörte ich das Surren des Kühlschranks, das kaum hörbare Klicken des Weckers oder Toms lautes Atmen. Hier im Landhaus, da klappert mal ein Fensterladen, das Holz im Kamin knackst. Doch wenn das Feuer herab gebrannt ist, dann schweigt selbst die Glut. Hier herrscht sie noch, diese totale Stille, in der der eigene Herzschlag das Lauteste ist, was man noch hören kann.

Nun, wo auch die inneren Stimmen ihr kaum noch etwas mitzuteilen haben, da quält sie diese Stille in ihrer Gnadenlosigkeit. Die Welt hat vergessen, dass es mich gibt.

Und wären da nicht Amie und der Kaminofen, sie würde vielleicht einfach gar nicht mehr aufstehen.

Justine liest in dem Buch von Hildegard von Bingen:

„Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann heißen, ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden“, und philosophiert weiter. Ohne die Geräusche keine Stille… ohne Tag, keine Nacht. Ohne heute kein Morgen. Und dann richtet sie ihren Blick aus dem Fenster, Richtung Himmel. Draußen pfeift der eisige Wind und rüttelt an den Klappläden.

Leopold, ich habe Angst. Kannst du bitte nochmal kommen… ich brauche deine Hilfe. Diesmal habe ich keine Furcht im Außen, sondern wohl die Angst davor, mir selbst zu begegnen.

Und während diese eine letzte innere Stimme weiter einen Monolog hält, fällt Justine in ihrem Nachtlager am Ofen in einen tiefen Schlaf.

Keine Angst

Als sie die Augen öffnet, sieht sie Valerie mit einem langen Strickkleid am Küchentisch sitzen. Justine richtet sich auf ihrem Nachtlager auf und schaut ungläubig, bis ihre Augen die verschwommene Silhouette ganz langsam scharf zeichnen.

„Bonjour, mon cher“. Ihre Stimme klingt sanft und gütig. „Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich hier nicht alleine lasse.“

„Tante Valerie…?“

„Ja, ganz recht. Was für eine schöne Frau du doch geworden bist, Jus“

„Oh mein Gott, du bist wirklich nochmal zu mir zurück gekommen?“, fragt Justine ungläubig und reibt sich die noch vom Schlaf trägen Augen.

„Psssst… ich war doch immer da.“ spricht die alte Dame ruhig. „Komm, schür den Ofen an und dann setz dich zu mir.“

Justine heizt ein, setzt Wasser für einen Tee auf und nimmt eingewickelt in eine Decke neben ihrer Tante Platz. Sie beobachtet Valeries Gesicht, die fein geschwungenen Lippen und die Lachfältchen um die Augen… bisher hat sie diese nur auf dem Ölgemälde im Entrée

gesehen.

„Weißt du, mein Kind… mir ging es mal ganz ähnlich wie dir. Auch ich liebte die völlige Abgeschiedenheit, bis ich irgendwann drohte, an der Einsamkeit einzugehen. Diese langen, kalten Winter im Landhaus, darauf muss man vorbereitet sein. Ich habe dir bewusst nicht mehr dazu geschrieben, weil ich dich nicht abschrecken wollte und mir deiner Stärke bewusst war“. Sie macht eine kurze Pause. „Und auch mir fror in den ganz kalten Wintern die Wasserleitung zeitweise ein. Du hast gar nichts falsch gemacht, nichts besser oder schlechter. Sei doch bitte nicht so streng mit dir.“

Justine atmet hörbar aus.

„Ich weiß auch, dass Leopold bei dir zu Besuch war und nun hast du ihn erneut um Hilfe gebeten. Doch Leopold ist, wie du weißt, deine personifizierte Angst. Er wird heute nicht kommen, denn das, was du gerade empfindest… das ist keine Angst. Ich bin so stolz auf dich, dass du ihn damals herein gelassen hast und sei dir sicher, wenn du ihn wieder brauchst, wird er da sein. Und nun erzähle mir, was genau bedrückt dich gerade so?“

„Danke, Tante Vally. Es ist ein großes Geschenk für mich, jetzt mit dir zu sprechen. Warum können wir denn bloß nicht gemeinsam hier leben?“

„Mon dieu. Das Leben und den Tod, das befehlen wir nicht. Lass uns auf das konzentrieren, was wir selbst in der Hand haben.“

„Also gut“. Justine setzt sich aufrecht hin und beginnt zu schildern: „Ich habe das Gefühl, in der Stille verrückt zu werden. Ich spreche seit einer gefühlten Ewigkeit mit niemandem mehr, außer kurz mit Peter… und nun ist auch er für einige Wochen verreist“. Tante Valerie lächelt und greift Justines Hände.

Sie schweigt und lauscht interessiert, bis Justine fertig ist. Erst dann atmet sie tief ein, bevor sie anfängt, zu antworten.

„Jetzt kommt eine weitere wichtige Lektion, durch die dich das Leben schickt. Rückblickend war genau diese eine der wertvollsten Erfahrungen in meinem Leben.“

„Wie meinst du das?“

„Es ist nun an dir ganz alleine, deinem Leben einen Sinn zu geben. In uns allen lebt eine Schöpferkraft, doch wir nutzen sie kaum. Was du hier im Moment in einer Reinheit erleben darfst, ist ein großes Geschenk. Denn das bist DU selbst.“

„Hm… verstehe.“

„C‘est bon. Du bist die Essenz deines Lebens. Genieße dich und lasse sie fließen, diese Energie.“

„Ich will ja. Weißt du, was ich beobachtet habe? Da gibt es eine Stimme in mir, die immer noch redet, wenn alle anderen schweigen. Erst dachte ich, sie wird eh wieder nur schlecht reden und alles schwarzmalen, doch dann habe ich gemerkt… es ist diese eine Stimme, die gibt einfach nicht so schnell auf wie die anderen.“

„Jede deiner Stimmen hat eine Daseinsberechtigung. Dazu möchte ich dir später gerne noch etwas zeigen. Doch zurück zu deinen Gefühlen. Was sind die Fähigkeiten, die dich als Justine ausmachen? Was kannst du gut? Worin bist du dir sicher?“

„Puh… da muss ich selbst kurz nachdenken. Spontan würde ich sagen: nichts so richtig und doch vieles ganz gut. Ich bin mir oft unsicher. Und wenn ich dann nochmal nachdenke… meine ich, dass ich kochen kann, dann kann ich lesen und schreiben. Wobei ich mir bei Letzterem wieder gar nicht mal so sicher bin“. Justine überlegt einige Sekunden, spricht dann weiter: „…und das alles habe ich jetzt viele Tage lang unentwegt gemacht. Ich bin dem überdrüssig, ja… es langweilt mich. Ich habe alles niedergeschrieben, was mir in den Sinn kam und dabei irgendwann das Gefühl gewonnen, dass es von Tag zu Tag an Qualität verliert.“

„Bien“, Tante Valerie nickt verständnisvoll. „Lies es nochmal, wenn du im nächsten Winter wieder an dieser Stelle bist. Es wird dich vielleicht überraschen, wie elementar gerade diese Texte für dich später einmal sein können, denn die Stille und Meditation kristallisieren erst das Wesentliche heraus.“

„Ich will es versuchen und mit etwas Abstand nochmal lesen“, sagt Justine mehr zu sich selbst, während sie den Kopf in die Handfläche stützt und nachdenklich die Stirn runzelt.

„Manchmal taugt es wirklich nicht, dann wirf es weg.“ Valerie macht eine Pause, bevor sie fragt: „So… was kannst du noch?“

„Hm. Ich war wohl mal eine ganz gute Werbegrafikerin. Sonst kann ich neben den anderen Arbeiten im Haus nicht mehr besonders viel.“

„Gut. Die Kreativität steckt in jeder deiner Zellen, das ist nicht bloß verbunden mit einem Beruf oder Titel. Nenne dich selbst ein Genie, sieh dich als Virtuose. Denke groß! Ich weiss, dass Unglaubliches in dir steckt. Du hast eine Art siebten Sinn für Dinge, einen Feinsinn oder Spürsinn… und das halte ich für eine sehr besondere Begabung. Du siehst nicht bloß einen Gegenstand, nein, du studierst ihn. Du fasst nichts einfach nur an, sondern du fühlst es. Du isst nicht, sondern du schmeckst heraus.“

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