Stefan Jauernig
Einwandern nach Deutschland als Unternehmer
Eine Beschreibung der verbesserten Möglichkeiten, die Deutschland seit 2012 für Unternehmer aus Drittstaaten zur Einwanderung bietet sowie eine Beschreibung der Erfahrungen, die bisher eingewanderte Unternehmer gemacht haben.
Stefan Jauernig
Einwandern nach Deutschland als Unternehmer
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright: © 2013 Stefan Jauernig
Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net
ISBN 978-3-8442-7993-1
Auch als Druckversion erhältlich: ISBN 978-3-8442-7994-8
Imprint Imprint Stefan Jauernig Einwandern nach Deutschland als Unternehmer published by: epubli GmbH, Berlin www.epubli.de Copyright: © 2013 Stefan Jauernig Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net ISBN 978-3-8442-7993-1 Auch als Druckversion erhältlich: ISBN 978-3-8442-7994-8
Inhalt
Vorwort
Allgemeine Informationen über Deutschland
Struktur des Landes
Selbstständig sein in Deutschland
Die besondere Rolle des Handwerks
Freiberufliche Tätigkeiten
Existenzgründung
Firmenübernahme
Qualifizierte Mitarbeiter/innen
Berufliche Bildung — eine deutsche Besonderheit
Einwanderung nach Deutschland
Rechtliche Grundlage für die Einwanderung nach Deutschland als Unternehmer
EU-Ausländer
Einwanderung aus Drittstaaten nach Deutschland als Unternehmer
Regelungen für Selbstständige
Regelungen für Freiberufler
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen
Wer ist bisher als Unternehmer nach Deutschland eingewandert?
Einwanderer aus USA, VR China und Russland besonders häufig
Überdurchschnittlich hohe Bildung bei den eingewanderten Selbstständigen
Welche Erfahrungen haben die eingewanderten Unternehmer in Deutschland gemacht?
Berufliche Tätigkeiten der eingewanderten Selbstständigen und Freiberufler
Berufliche Schwerpunkte bei bestimmten Nationalitäten
Kontakt zu Deutschen und dem Ausland
Wirtschaftliche Lage
Zufriedenheit in Deutschland
Adressen
Anhang
AufenthG:
Aufenthaltsverordnung
Checkliste
Steckbriefe der Bundesagentur für Arbeit
Über den Autor
Die Bundesrepublik Deutschland verzeichnete zwar eine erhebliche Einwanderung von ausländischen Arbeitskräften in den 1960er- und 1970er-Jahren, oftmals als Gastarbeiter bezeichnet, einen relevanten Zuzug von Unternehmern gab es jedoch nicht. Insgesamt war das Thema Einwanderung von Ausländern und ihren Familien nach Deutschland sehr viele Jahre von erheblicher Zurückhaltung geprägt.
Die rechtlichen Voraussetzungen waren im internationalen Vergleich bewusst hoch gesteckt. Erst in den letzten Jahren und insbesondere durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2012 wurden die Hürden für die Einwanderung als Unternehmer — auch vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Situation in Deutschland und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels — erheblich gelockert. Inzwischen werben sogar verschiedene Bundesländer mit der Möglichkeit, als Unternehmer oder Freiberufler nach Deutschland einwandern zu können.
Das Buch gibt einen Überblick der Rahmenbedingungen für Selbstständige und Freiberufler in Deutschland, beschreibt die Möglichkeiten als Unternehmer oder Freiberufler zusammen mit Ehegatten und Kindern nach Deutschland einwandern zu können und zeigt die Situation der Selbstständigen und Freiberufler, die bereits nach Deutschland eingewandert sind.
Frechen, im Januar 2014
Stefan Jauernig
Allgemeine Informationen über Deutschland
Die Bundesrepublik Deutschland — oftmals auch einfach nur als Deutschland bezeichnet — ist ein Staat mit rund 80 Millionen Einwohnern und Mitglied der Europäischen Union, die heute in vielen Bereichen auch rechtlichen Einfluss auf die deutschen Gesetze hat. Zwischen Deutschland und fast allen seinen Nachbarn gibt es inzwischen keine Grenzkontrollen mehr, was insbesondere vor dem Hintergrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges und der deutschen Geschichte eine enorme Entwicklung ist.
Die deutsche Hauptstadt ist Berlin. Dort wohnen und arbeiten gemäß einer aktuellen Untersuchung (2012) des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund ein Drittel der als Unternehmer nach Deutschland eingewanderten Personen.
Deutschland ist ein Bundesstaat mit 16 Bundesländern, die jeweils ein eigenes Parlament haben und eine eigene Regierung. Insbesondere im Bildungsbereich (Schulen und Hochschulen) verfügen die Bundesländer über eigene Zuständigkeiten. Berlin ist zwar die deutsche Hauptstadt, aber keineswegs ein zentrales Zentrum, wie dies in anderen Ländern der Fall ist. Bei der Kundenwerbung in Bayern ist beispielsweise das Argument wir haben dieses Produkt schon in Berlin verkauft oftmals wenig überzeugend. Dass das Produkt bereits in den USA eingesetzt wird, kann teilweise mehr Überzeugungskraft haben.
Die lokale Tradition spielt eine große Rolle, die sich auch in regionalen Feiertagen, die nur in bestimmten Bundesländern gelten, niederschlägt. Auch bestimmte Gebräuche oder lokale Besonderheiten, wie der Karneval, spielen nur in bestimmten Regionen eine Rolle und werden teilweise in anderen Regionen nur sehr verwundert zur Kenntnis genommen. Dass am Rosenmontag — einem Höhepunkt des Karnevals im Rheinland — viele Büros und Läden einfach geschlossen haben, können und wollen beispielsweise etliche Geschäftsleute in Hamburg oder Bremen nicht nachvollziehen. Dafür kann der Rheinländer die Hitzewelle , die den Hamburger bei mehr als 21 Grad Celsius befällt, nicht wirklich nachvollziehen.
Selbstständig sein in Deutschland
In Deutschland ist die freie Ausübung eines Gewerbes im Grundgesetz garantiert. Beispielsweise Tätigkeiten in der Industrie oder dem Handel gehören hierzu. Die einfachste Form der Existenzgründung besteht in einer Anmeldung des Gewerbes bei der Stadtverwaltung und schon ist man — als Inländer, der sich um eine Aufenthaltserlaubnis nicht kümmern muss — Unternehmer und kann beispielsweise Handel betreiben. Etliche Berufe sind jedoch in Deutschland besonders gesetzlich geregelt.
Die besondere Rolle des Handwerks
Eine Besonderheit in Deutschland ist die Rolle des Handwerks, das in zahlreichen Bereichen — anders als in vielen anderen Ländern — umfänglich gesetzlich geregelt ist. Beispielsweise einen Friseursalon oder eine Konditorei darf man nur eröffnen, wenn man entweder selbst einen Meisterabschluss in dem entsprechenden Bereich hat oder einen leitenden Mitarbeiter einstellt, der über diese Qualifikation verfügt. Die Gewerbetreibenden im Handwerksbereich sind alle Mitglied der für sie regional zuständigen Handwerkskammer, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, die jeweils regional Aufsichtsfunktionen wahrnimmt und auch die berufliche Aus- und Weiterbildung im Handwerk überwacht. Auch für Existenzgründer oder Personen, die eine Firma kaufen wollen, stehen die Handwerkskammern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Freiberufliche Tätigkeiten
Bestimmte Berufe zählen in Deutschland zu den sogenannten freiberuflichen Tätigkeiten . Beispielsweise die Tätigkeit als Rechtsanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Arzt, Architekt oder Patentanwalt gehören hierzu. Viele Berufe der Freiberufler haben eigene Berufskammern — beispielsweise die Rechtsanwaltskammer oder Steuerberaterkammer — die für die Zulassung der Berufsträger zuständig sind. Aber auch Tätigkeiten, für die es keine Kammern gibt, fallen unter den Bereich der freiberuflichen Tätigkeit, beispielsweise die Tätigkeiten als Künstler, Autor und Musiker.
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