»Was zögerst du?«, wisperte Kristiina. »Ich kann in deinen Augen lesen, dass du es willst ... Du willst es, seit du uns beobachtet hast!«
Dederike schaute sie an, atmete tief ein und brachte sich damit ein wenig zur Ruhe. »Ja«, hauchte sie und erkannte kaum ihre eigene Stimme wieder – so winzig und zerbrechlich hatte sie geklungen.
»Ich habe dir angesehen, dass du gern meinen Platz eingenommen hättest«, setzte Kristiina immer noch flüsternd nach.
Dederike schaffte kein weiteres »Ja!«. Alles was ihr blieb war ein leichtes Nicken. Sie sah, wie sich Kristiina vom Rand zurückschob, um ihr einladend Platz zu machen.
»Du hast mich nackt beim Sex gesehen«, lächelte Kristiina. »Jetzt zier' dich nicht. Zieh' dich aus, damit ich dich auch anschauen kann und komm zu mir.«
Mit zitternden Fingern griff Dederike hinter sich und öffnete das schwarze Kleid, ehe sie die weiße Schürze löste. Sie zappelte ein wenig mit ihrem Körper, ließ beides auf die Fliesen fallen und trat beiseite. Als sie nur noch mit ihrem BH und ihrer Strumpfhose vor Kristiina stand, fühlte sie sich plötzlich unheimlich exponiert und deren Blicken ausgesetzt. Sie schlang einen Arm um ihre Brüste. Es war ein vergeblicher Versuch, ihre Intimität zu schützen, während sie mit der anderen die Fesselriemchen ihrer Ballerinas öffnete und aus den Schuhen trat. Dann wandte sie sich von der Badewanne ab, hakte ihren Büstenhalter auf und ließ ihn über ihre Arme zu Boden fallen. Aber sie war noch nicht bereit, sich ihr so zu zeigen. Sie hakte ihre Daumen in den Bund der schwarzen Strumpfhose und schob sie zusammen mit ihrem Höschen über ihre Hüften und Oberschenkel. Schließlich war sie völlig nackt – immer noch mit dem Rücken zur Badewanne. Sie vermeinte zu spüren, wie Kristiina sie musternd anstarrte, während sie mit den Augen über ihren Rücken und ihren Hintern huschte, die schlanke Linie ihrer Beine hinunter. So vor ihr zu stehen beunruhigte sie, wenngleich es sie auch erregte. Sie genoss das Gefühl so hervorgehoben und verletzlich zu sein, hatte aber zugleich eine Heidenangst vor dem nächsten Schritt, den sie unternehmen wollte. Mit einem letzten tiefen Atemzug drehte sie sich dann aber doch herum und trat zur Wanne, wobei sie noch immer ihre Brüste und nun auch ihr Kätzchen mit den Händen bedeckte.
»Wie nervös du bist«, schmunzelte Kristiina, als sie zu ihr in die Wanne stieg. »Das gefällt mir.« Sie beobachtete Dederike, wie sie sich niederließ und es nicht schaffte ihr direkt in die Augen zu sehen. Es amüsierte sie, zu sehen, wie diese ihre Arme eng um ihre angezogenen Beine schlang, weil es ihr offensichtlich nicht behagte, dass sich ihre Körper aus Versehen berührten. Dann aber bewegte sie sich, schob sich ihr entgegen und kam so ganz dicht an sie heran.
Dederike fühlte die Wärme von Kristiinas Körper neben dem ihren und ihren schnellen Atem auf ihrer Haut. Wie ein scheues Reh wandte sie ihren Leib so, dass sie ihr ihren Rücken zuwandte.
Kristiina antwortete, indem sie ihr ihre Beine um die Taille schlang und sie so an sich heranzog.
Unwillkürlich keuchte Dederike auf, als die sie berührende glatte Haut verspürte und die sanfte, feste Beschaffenheit der Brüste, die gegen sie stießen. Sie konnte den heißen Atem an ihrem Nacken fühlen und die Finger, die ihre Oberarme packten. Als diese leicht auf und ab wanderten, sandte jede der zarten Kontakte einen unerwartet heftigen Stromstoß durch ihren Körper. »Dat ... dat is verkeerd ... [ 27 ]«, protestierte sie. Aber sie wusste, dass es bestenfalls halbherzig klang.
»Is het dat echt, Dederike?«, hauchte Kristiina ihr ins Ohr. »Voelt dat dan zo verkeerd? [ 28 ]« Sie beugte sich vor, um ihr leicht den Nacken zu küssen.
Dederike seufzte und atmete tief aus, als eine Welle des Vergnügens durch ihren Körper raste. »Nee, ... dat doet het niet [ 29 ]« Sie war unfähig sich zu bewegen, und sie musste sich eingestehen, dass sie das auch gar nicht wollte.
»Und wie ist es damit?«, fragte Kristiina zurückhaltend. Ganz sanft glitt sie ihr mit der Zungenspitze über das Ohr, ehe sie ihr leicht am Ohrläppchen knabberte.
»Aaaah, ... mijn God ... Oooh, God!«, war alles, was Dederike antworten konnte. Wie aus weiter Ferne bemerkte sie ein hartnäckiges Pochen zwischen ihren Beinen – ein dumpfer Schmerz, der nach Aufmerksamkeit verlangte.
Kristiina nahm ihre Lippen von Dederikes Ohr und bewegte sich ein wenig, wobei sie ihr ihre Arme um den Oberkörper legte, bis ihre Hände deren Brüste fanden.
Dederike schnappte nach Luft. Der sanfte reibende Hautkontakt erregte sie, und sie spürte die plötzliche Wärme in ihren sich versteifenden Brustwarzen. Sie fühlte, wie Kristiina begann ihr die empfindlichen Brüste zu massieren und ihre harten Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger packte und sanft drückte – ein zartes Kneifen und Zwirbeln, das ihre Leidenschaft zu neuen Höhen jagte. Nach und nach stellte sie fest, wie sie dieses neue Gefühl umarmte – es ihm erlaubte, ihren Körper zu beeinflussen und das lustvoll empfundene Verlangen, welches sie durchströmte, zu verstärken. Sie drehte sich um, legte ihre Arme und Beine um Kristiinas Leib und sah sie an.
Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Sie atmeten beide schwer und studierten die jeweils andere – wie Löwinnen die ihre Beute belauerten. So verweilten sie eine gefühlte Ewigkeit. Ihre Lippen berührten sich fast, aber keine von ihnen wagte den Sprung. Jede von ihnen wünschte sich nur, diesen Moment perfekter Spannung so lange wie möglich in die Länge zu ziehen ...
... bis sie sich fanden, und sich ihre Lippen mit begieriger Intensität aufeinanderpressten.
Dederike fühlte, wie Kristiinas Zunge über ihre Lippen huschte. Ihr wurde klar, was sie wollte. Sie öffnete leicht ihren Mund, gab ihr den Zugang frei und schob ihre eigene Zunge heraus, um die andere zu treffen.
Sie fanden sich und tanzten zusammen, jede von ihnen gierig nach dem Geschmack der anderen.
Dederike bewegte ihren Körper und hob ihre Hände an, um Kristiinas Kopf zu fassen. Dann versenkte sie ihre Finger in die feuchten, dunklen Locken und hielt sie fest, während ihr hungriger Mund den ihren erforschte. Ihre Gedanken rasten hin und her. Sie versuchte die neuen Gefühle zu verarbeiten – die Empfindungen, eine andere Frau zum ersten Mal auf diese Weise zu küssen. Sie wünschte sich, diesen Moment für immer zu konservieren, um jedes kostbare Detail immer wieder genießen zu können: das samtig Weiche von Kristiinas Haut an der eigenen, die glatte Nässe ihrer Lippen und Zungen, den frischen, lebendigen Geschmack ihres Mundes. Sie sehnte sich nach ihr, als würde es einen Süchtigen nach seiner Droge verlangen. In diesem Augenblick wollte sie nichts anderes als Kristiina. All ihr Widerwille und ihre Furcht wurden in den begehrenden Strudel ihrer Leidenschaft verbannt.
Plötzlich spürte sie, wie sich Kristiinas Hand über ihren Körper bewegte, ihren Bauch, ihre Hüften, ihre Oberschenkel streichelte und dann wie ein Minenarbeiter ihren Weg zum Steinbruch zwischen ihren Beinen fand. Unwillkürlich schnappte sie nach Luft und hielt inne, als sie spürte, wie Kristiinas Finger ihre Schamlippen teilten und anfingen in ihre pochendes Paradies einzutauchen. Eine feurige Welle des Vergnügens überschwemmte sie – ausstrahlend von ihren Lenden, entzündete sie ihren Oberkörper und ihre Gliedmaßen. Instinktiv umklammerte sie Kristiina jetzt fester und zog sie fiebernd an sich.
Dann fühlte sie, wie Kristiinas Fingerspitzen ihre Klitoris berührten und ihr Universum sich zu einem einzigen Punkt verdichtete – dem leidenschaftlichen Kontakt ihrer Münder und dem an ihrem Kätzchen. Sie gewährte ihr, mit dem verzehrenden Spiel zu beginnen. Zunächst noch ein wenig nervös und zurückhaltend, gestattete sie ihr, sie zu erkunden und ihre empfindlichen Punkte zu finden.
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