Ylvie nickte und setzte sich neben mich in den Schatten.
„Wie lang wohnst du schon in Berlin?“, fragte sie und zog ihr schwarzes T-Shirt glatt, auf welchem die Aufschrift: „Don’t be nervous“ prangte.
„Nicht so lange. Ich bin mit meinem Freund Morris vor drei Monaten hierher gezogen. Und du?“
„Ach, auch noch nicht allzu lang. Meine Eltern haben ein Haus ganz zentral hier in der Innenstadt, aber sie haben mich rausgeschmissen.
Blöde Geschichte. Aber ich habe eingesehen, dass mit meinen 22 Jahren auch allein auf den Beinen stehen können muss.“
Die Frau mit der roten Lockenmähne packte plötzlich neben uns ihre Gitarre aus und fing an einen Song zu trällern.
Ich versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren und sie nicht weiter zu beachten.
„Und wo wohnst du jetzt?“, fragte ich verwundert.
„Mal hier,mal dort. Es ist nicht so toll, jeden Tag woanders hin zu müssen und sämtlichen Leuten auf die Last zu fallen. Aber ich kann mir keine eigene Wohnung leisten.“, Ylvie lächelte und warf einen Blick auf die Gitarrenspielerin.
„Ich hätte da eine Idee, wo du wohnen könntest.“ sagte ich, als mir Morris’ Wunsch einfiel.
„Du könntest in unsere Wohnung einziehen, mein Freund und ich hatten sowieso vor, eine WG draus zu machen. Was hältst du davon?“
„Großartig. Kann ich gleich heute zu euch kommen?“
Ylvies Augen leuchteten und es berührte mich.
„Klar. Du kannst gleich deine Sachen holen, dann kann ich dich mitnehmen. Ich habe ja schon Feierabend.“
Es war Freitag da hatte ich immer schon um zwei Uhr frei.
„Klasse. Ich hol schnell meine Sachen und du wartest hier? Dauert auch nicht lang.“
Ich nickte, während Ylvie sich auf den Weg machte.
Die Frau mit der Lockenmähne sah mich die ganze Zeit an, das fand ich gruselig. Ihr Song handelte von zerbrochener Liebe.
„Oohhh, my heart was broken….ooohh“, sang sie und ließ den Blick nicht von mir.
Ich versuchte woanders hin zu gucken, aber ich spürte ihren Blick in meiner linken Seite.
Und ich wunderte mich über die Geschehnisse.
So kam es, dass Ylvie bei uns einzog und ein bisschen Schwung hinein brachte. Sie bekam das rechte Zimmer, vom Flur ausgesehen. Mein Schlafzimmer, das ich mit Morris teilte, lag auf der anderen Seite, gegenüberliegend.
Morgens wurde Kaffee aufgebrüht und Toast in den Toaster geschmissen. Es war wie bei einer richtigen Familie.
Probleme wurden beim Frühstück und Abendessen besprochen und bald zog auch ein Freund von Morris ein, der das Zimmer neben Ylvie bekam, sein Name lautete Finley. Er war Schwede und pflegte es morgens drei Bananen zu essen.
Ylvie und Finley verstanden sich jedenfalls sehr gut und bald waren sie ein Paar.
Ich empfand mein Leben als wunderbar, da sich alles fügte, so wie man es sich früher immer gewünscht hatte.
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