Ulrike Melzer - Filme fahren

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Im Jahr 1996 begegnen sich in Berlin sechs Menschen unterschiedlicher Generationen. Die gemeinsame DDR-Vergangenheit wirkt als verbindendes Element zwischen den jeweils sehr speziellen Charaktere,noch wichtiger ist der Wunsch der Protagonisten nach einem selbstbestimmten Leben. Hauptfigir ist die 17jährige Rena, die mit ihren Freunden auf der Suche nach kreativer Selbstverwirklichung und Liebe ist. Der Leser begleitet die Protagonisten bei ihrer Reise durch das Berlin der späten 1990er: Technoclubs und Kreuzberger Bars, WG-Küchen und Lesebühnen, Sekten und Hip-Hop-Jams, verschiedene Subkulturen, Liebeskummer und Drogenerfahrungen, hin zur eigenen Geschichte und Identität. Ob das Leben einem Film gleicht, den wir selbst oder andere für uns drehen, ist die zentrale Frage des Romans.

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„Ja ist doch gut. Kannst du doch so stehenlassen.“

„Komisch, ich muss den doch kennen“, sinnierte Karen.

„Ich kenn alle.“

„Na, wer mit der irren Margit abhängt...“

„Echt jetzt?“

„Wer ist die irre Margit?“, fragte ich.

„Ach“, Karen winkte ab. „Ich muss dir mal in Ruhe die ganze Belegschaft vorstellen. Jetzt ist erstmal Kreuzberg dran.“

„Wieso? Soll ich ihr jetzt Wladis Adresse geben, oder was?“

„Und wer ist Wladi?“

Milosch holte Zettel und Stift, schrieb was auf.

„Also, das ist Wladis Adresse. Er ist Nikos Bruder und wohnt in Kreuzberg.“

„Und Niko ist...“

„Genau. Der Starrer.“

Walter Goretzki, Oranienstraße 32 stand da, kaum leserlich auf eine alte Rechnung gekritzelt. Kippen und Redbull.

„Warum nennt ihr den Wladi?“

„Sein Vater war Russe.

Hör mal Renalein, willste das wirklich machen?

Du kennst dich doch gar nicht aus in Kreuzberg.“

„Ist es da so gefährlich?“

„Ja schon.“

„Keine Ahnung. Ist irgendwie wichtig“.

„Ich bring dich noch zur Bahn.“

Er ging traurig neben mir, eine Zigarette nach der anderen rauchend. Was war nur mit dem mutigen Milosch passiert? Ist das der Kater? Machte er sich wirklich Sorgen? Dunkel ahnte ich etwas. Dass es nicht so leicht werden würde, wie ich es mir vorstellte, dass wieder mal der Film in meinem Kopf nichts mit dem Film in seinem Kopf zu tun haben würde. Jetzt kommt etwas auf mich zu, dass ich nicht vorausahnen, vorausfühlen kann. Vielleicht ist es zu viel, doch ich wusste auch, wenn ich jetzt umkehren, der Angst nachgeben würde, könnte ich nie mehr zurück. Milosch sah mir nach, an seiner Camel ziehend. Und wieder wurde ein Mensch kleiner.

Ich lernte, Berlin besteht aus vielen Welten. Und diese Welten sollten nie aufeinandertreffen.

Feiern - Kapitel 3

Zuerst merkte ich es nicht, war überzeugt davon, dass Berlin doch eine große Ansammlung von Häusern sein müsste, ein homogenes Etwas. Ich merkte es erst, als ich aus dem Fenster sah. Frauen mit Kopftüchern in schwarz, Punks, Junkies, Alkis.

Ein Meer von Menschen, eine andere Luft, eine neue Welt.

Das konnte ich nicht vergleichen, es gab nichts zu vergleichen hier. Kreuzberg schien eine fremde Welt zu sein zu der ich eigentlich keinen Zutritt hatte, doch ich wurde aufgenommen, ich war ja nun einmal da. Alles war mir vertraut, die Gemüseläden, die Cafés.

Hier war ich nun, auf der Suche nach einem Mann, den ich nicht kannte. Ich blieb kurz stehen. Doch stehenbleiben in der Oranienstraße war keine gute Idee. Ich wurde einfach weitergeschoben.

Wladi wohnte in der Oranienstraße, doch die war lang. Die Nummer konnte ich nicht finden. Ich ging einfach weiter, so wie gestern. Irgendwann würde ich ankommen. Fast hätte ich dieses kleine, abgefuckte Café übersehen, hätte mich nicht ein Mädchen angesprochen. Sie trug einen Nasenring, eine Patti-Smith Frisur, ein 70er Jahre-Blumenkleid und Doc Martens. „Hey, kann ich dir helfen? Du siehst so suchend aus.“

„Ja, tatsächlich. Ich suche einen Walter Goretzki. „Wladi? Na klar, da bist du hier richtig, komm rein.“

Noch nie hatte ich etwas Vergleichbares gesehen: In diesem Café, genannt „Wohnzimmer“, gab es keine Stühle oder Sessel. Matratzen, niedrige Tische mit Sitzkissen, Tücher, Antiquitäten, Bücherregale, Kerzen, Filmplakate. Die Musik wechselte zwischen orientalischem Techno und Aaliyah zu Chopin und Bach. Der Tee, den mir Judith - so hieß das Pattismithmädchen - anbot, war stark, süß und wurde in kleinen Gläsern serviert.

Sie sah mich prüfend an. „Ich hab dich hier noch nie gesehen.“

„Ich war noch nie hier. Ich komm nicht aus Berlin.“

Sie lachte. „Woher kennst du denn dann Wladi? Der kommt doch nie aus Kreuzberg raus.“

Jetzt bemerkte ich den kitschigen Perlenvorhang, der den kleinen Verkaufsraum von einem Café trennte. Ein Typ mit langen schwarzen Haaren, Tattoos und Eyeliner kam dahinter hervor. Er war groß, im Gegensatz zu der Frau, die seine Schwester zu sein schien: „Kommst wohl ohne mich nicht klar, Schwesterchen?“ Finster grummelte er: „Wer isn das?“

„Das ist die Rena und die trinkt jetzt mit uns nen Tee! Und Rena, das ist Felix, mein Bruder."

Wir tranken Tee, Judith plapperte, Felix schaute mich weiter böse an.

In dieser Welt verlor man das Zeitgefühl, ich vermutete, dass es schon spät sein musste, ich hatte den halben Tag verschlafen. „Ich kann das nicht lesen“, sagte Judith. Sie versuchte das Gekritzel auf meinem Zettel zu entziffern. „Wer hat das geschrieben?“ „Milosch.“ „Wer?“ „Ein Freund von mir. Milosch Böhm, oder Böhmer glaub ich."

„Sag deinem Freund, er soll mal ordentlich schreiben. Warum kann er das nicht?“

Ich grinste. „Hat Wichtigeres zu tun.“

„Milosch Böhmer, der Name kommt mir doch bekannt vor." Sie starrte in die Luft, überlegte. „Aah, ja! Das war mein Kindheitsfreund! Wir haben zusammen Vampir gespielt! Is ja krass...“

„Kanntest du seine Eltern?“

„Ja, klar! Meine Eltern haben gegenüber gewohnt, wir waren jeden Tag da. Die waren Pfarrer in der Gemeinde wo auch Milosch´s Eltern hingegangen sind. Was macht er denn jetzt?“

„Er schreibt. Gedichte.“

„Cool! Bring ihn doch mal mit. Ich zeig dir mal, wo Wladi wohnt, das ist echt schwer zu finden. Komm mal mit.“

Judith ging durch den Perlenvorhang, ich folgte ihr.

Hinter dem Vorhang begann eine neue Welt: Teppiche, Sitzkissen, niedrige Tische, Kerzen, Tücher. Doch niemand saß dort. „Warum habt ihr keine Gäste?“

„Keine Ahnung, die kaufen nur was zum Mitnehmen. Aber die richtigen Leute wissen schon Bescheid, keine Sorge.“

„Und wer sind die Richtigen?“

„Na, die nicht fragen und sich einfach hinsetzen.“

Sie öffnete die Tür. Ein Berliner Hinterhof, gegenüber ein altes Haus.

„Da, ganz oben unterm Dach wohnt Wladi. Auf der Klingel steht nichts, aber is ja die einzige Tür, also ganz easy.“

Dann war ich ganz allein im alten, modrig riechenden Hausflur.

Jetzt erst bekam ich Angst vor meinem Mut, das ganze Vorhaben erschien mir jetzt lächerlich, sinnlos. Was sollte ich sagen, was, wenn ich Niko tatsächlich begegnen würde?

Ich wusste nichts mehr, alles leer im Kopf. Trotzdem ging ich weiter, ich wollte es wissen.

Ich klingelte. Mein Herz klopfte, ich wollte gehen, dann öffnete sich die Tür so schnell und heftig, dass ich stehen blieb. Vor mir stand ein Riese. Ein dicker Riese. Eine Gestalt mit Vollbart, halblangen schwarzen Strähnen. Er trug eine Sonnenbrille, ein riesiges goldenes Kruzifix, ein schwarzes Iggy Pop-T-Shirt und eine Jeans mit Löchern. Er war barfuß. „Jetzt schicken die schon ihre Kinder los, na gut, her mit dem Wachturm und tschüss.“

„Ich bin nicht von den Zeugen Jehovas.“

„Ja, ja.“

Er ließ die Tür offen und ging in die Wohnung, ich folgte ihm, nicht wissend, ob ich reinkommen durfte. Diese Wohnung ähnelte dem „Wohnzimmer“: Orientteppiche, antike Kerzenleuchter und Bücher lagen kreuz und quer durcheinander. Ein Plattenspieler, eine Kochplatte. Darauf stand ein Topf in dem er ein dunkles Gebräu kochte.

„Trink nen Çay mit mir.“

„Was ist Çay?“

„Türkischer Tee.“

Er goss den Tee in kleine Gläser wie im „Wohnzimmer“ und sah mich jetzt richtig an, ohne die Sonnenbrille abzunehmen. „Du bist nicht von den Zeugen, oder?“

„Auch nicht von Scientology. Ich bin Rena, ne Freundin von Milosch.“

„Miloschowitsch? Hat der Junge jetzt endlich ein Mädchen?“

„Nee, nur eine gute Freundin.“

„Ach, ihr Kinder heutzutage. Na schön, jetzt wird die Familie größer.“

Er legte eine Platte auf: Iggy Pop: The Passenger. „Hör mal hin“, sagte er und schleifte mich zum Fenster.

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