Farfalla Gris
Schattenkristalle
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Inhaltsverzeichnis
Titel Farfalla Gris Schattenkristalle Dieses eBook wurde erstellt bei
Prolog
Eine Tochter
Unerwarteter Besucher
Geschenke
Traum oder Erinnerung?
Die Erinnerung kehrt zurück
Wünsche mit Nebenwirkungen
Vergraben in Trauer
Die Fremde
Reise mit Hindernissen
Willkommen im Sternentempel!
Ein unbequemer Start
Ungerechte Bestrafung
Eine neue Bedrohung
Aufbruch
Abschied
Ein neuer Unterschlupf
Magiekristalle
Unerwarteter Angriff
Des Reiters Tochter
Die Legende
Pest und Hunger
Vorsicht
Fieber
Krieg
Kinder der Reiter
Geliebter Feind
Entführung
Hallo, Vater …
Lebt wohl, meine Freunde!
Danksagung
Impressum
Prolog
Lange Zeit bevor die Welt Erandôla geboren wurde, herrschte das Chaos mit dunkler, feindseliger Macht über das Universum.
Doch bald darauf erschien, zuerst winzig klein und kaum wahrnehmbar, ein Funken in der Finsternis, der sich rasch ausbreitete und mit seinem Licht alles in seiner Umgebung erhellte. Die Dunkelheit, zuerst in ihren Ausläufern erschüttert, wurde schließlich gänzlich verdrängt.
Es waren die Götter der Alten Zeit, die das Universum betraten und mit großen Augen das Chaos um sich herum musterten. Sie verstanden nicht, was vor sich ging, denn in ihrer Welt herrschte seit jeher Ordnung und Harmonie, die überall Anklang fand und ein jeder schätzte.
So begannen schließlich die Alterwürdigen ihr Werk und schufen eine Welt ganz nach dem Vorbild ihrer eigenen.
Flüsse und Seen entsprangen in tiefen Tälern, während sich zugleich die Erde an vielen Stellen erhob und zu gigantischen Felsengebilden formte. Allerdings erschien ihnen ihre neu geschaffene Welt, bestehend lediglich aus Blau und Braun, zu eintönig. Sie wollten Farben in jeder erdenklichen Nuance verbreiten und entschieden sich, diese mithilfe der Pflanzen und Tiere zu verbreiten.
Unendlich weite Blütenfelder erstreckten sich über die Lande und verbreiteten mit ihrer Vielfalt an Formen und Farben nicht nur ein Gefühl des Friedens und der Ruhe, sondern lieferten mit ihren reichhaltigen Duftnoten die Saat, aus der Träume entstehen würden.
Auch die Tiere, einzigartig in ihrem Wesen und ihrem Aussehen, begannen, die Welt zu bevölkern und sich darin einzuleben, wie es für sie einen Sinn ergab.
Zufrieden betrachteten die Götter ihr Werk, mit dem sie allerdings noch immer nicht ganz fertig waren.
Etwas fehlte in dieser nahezu perfekt harmonisch ausgelegten Welt.
Sie wirkte, trotz der Vielfalt an lebenden Wesen, unbewohnt und leer …
Als den Göttern dies bewusst wurde, erschufen sie in ihrer unendlichen Weisheit und Macht Wesen, welche die Natur, die sie geschaffen hatten, würdigen und schätzen sollten.
Doch diese Wesen mussten zuerst lernen, wie sie das Geschenk, was ihnen zuteilwurde, pflegen und erhalten sollten, weshalb die Schöpfer ihnen Herz und Verstand einpflanzten, auf dass sie die Wunder um sich herum begreifen konnten.
Die Völker, bestehend aus Menschen und Elfen, entwickelten sich rasch und begannen alsbald, die ihnen gegebenen Gaben zu ihren Zwecken zu nutzen, sodass für niemanden ein Nachteil entstehen konnte.
Liebe und Geborgenheit waren Tugenden, die jedes Wesen fühlte und genauso gern weitergab – sei es Mensch, Tier oder eine andere Kreatur.
Die Götter betrachteten mit Stolz ihr Werk und begannen fortan, darüber zu wachen. Aber was keiner von ihnen erahnte, war die Finsternis, die sich in den Ausläufern des Universums fortwährend regte und auf Rache wegen des Verlusts ihrer Welt sann.
Langsam schleichend streckte sie ihre Fühler aus und begann, sich einen Weg in die Herzen der gütigen Wesen zu schleichen und diese mit Neid und Hass zu vergiften. So geschah es, dass aus den einst friedvollen Völkern mit der Zeit Wesen wurden, die von Habgier und Zorn zerfressen wurden anstatt von Achtung füreinander erfüllt.
Das Chaos erfreute sich ungemein an dem Leid, was es über die Welt brachte, und doch spürte es, dass, obwohl die Hilflosigkeit der Götter greifbar nah schien, es noch nicht weit genug gegangen war. Es wollte seinen ursprünglichen Platz wieder einnehmen und die Götter mithilfe seiner Diener endgültig vertreiben.
Indem es alle negative Macht, die ihm zur Verfügung stand, in einem unscheinbaren Augenblick bündelte, erschuf es vier Kreaturen, die augenscheinlich den Völkern bis aufs Haar glichen und doch gänzlich verschieden waren.
Mit der Geburtsstunde dieser vier Monster entfaltete das Chaos von Neuem seine unheilvolle Macht über die noch jung erschaffene Welt.
Krieg entbrannte, zog endlose Schneisen der Verwüstung durch das Land und löschte beinahe alles zuvor entstandene und kostbare Leben aus. Zurück blieben seine Brüder Pest , Hunger und Tod , die nicht zu kontrollieren waren und die Völker in ihren Grundfesten erschütterten.
Mit jedem Wesen, was die Götter an die Dunkelheit und das Chaos verloren, schwand ihre Macht, sodass schon bald nichts weiter als eine bloße Erinnerung von ihnen übrig bleiben würde. Die verzweifelten Schreie und Gebete ihrer Kinder, die unaufhörlich zu ihnen drangen, ließen sie ein letztes Mal ihre Kräfte zusammennehmen. Durch die Liebe, die sie mit ihren Schöpfungen verband, entstand eine neue konzentrierte Form ihrer Macht. In Form eines überwältigenden Flammensterns offenbarten sie sich vier Jungfrauen, die sie als würdig erachteten, um die Welt von ihrer Schmach zu befreien.
Sie überließen den zunächst ängstlichen Geschöpfen machtvolle Kristalle, mit deren Hilfe sie die Natur um sich herum zu ihren Gunsten beeinflussen konnten. Instinktiv lernten die vier Frauen, wie sie die Magie, die ihnen zuteilwurde, einsetzen konnten, um das Land von den Seuchen, die sich als Reiter manifestiert hatten, zu befreien.
Gemeinsam begannen sie, zu kämpfen und die Handlanger des Chaos zurück in die Finsternis zu drängen, aus der sie einst entsprangen. Doch eins hatten die Götter nicht bedacht, als sie den Frauen ihre Herzen überließen – Liebe .
Die vier Jungfrauen konnten sich noch gut an die Zeit des ewigen Glücks erinnern, in der diese Tugend in jedem Wesen steckte. Sie konnten und wollten nicht glauben, dass es Wesen geben sollte, die von Grund auf böse waren. Deshalb beschlossen sie, die Monster nicht zu verurteilen, sondern in den entlegensten Winkel des Universums zu verbannen, auf dass sie niemandem mehr ein Leid beibringen konnten.
Sie glaubten, dass der Bann die Monster bis in alle Ewigkeit aus ihren Landen fernhalten und das Leben wie früher werden würde – doch sie irrten.
Die Nachwirkungen, die die Kreaturen hinterließen, waren weiterhin im Land spürbar und plagten es weiterhin, wenn auch mit weitaus weniger Intensität.
Frustriert über ihren scheinbaren Misserfolg, nutzten sie ein letztes Mal die Kräfte der Magie und versiegelten das Böse in ihrem Inneren.
Doch was keine von ihnen wusste, war die Verbindung, die sie unwissentlich mit dem Bösen eingingen …
Eine Tochter
Zeit war ein Faktor, der fließend wie Wasser an den Wesen Erandôlas vorüberzog und sie langsam, aber sicher vergessen ließ. Alles, was sie erlebt hatten, was sie gepeinigt hatte, erschien ihnen wie ein schrecklicher Albtraum, aus dem man eines Nachts hochschreckt, um ihn in den nächsten Augenblicken wieder zu verdrängen und gänzlich zu vergessen – einzig das Gefühl, was ein solcher mit sich bringt, ließ die Herzen der Völker flattern wie die Flügel eines jungen Kolibris.
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