„Frau Wagner? Ich bin Susanne und soll Ihnen die weiteren Räume zeigen, kommen Sie bitte mit?“ Oma „Gagga“ drückte ihre Zigarillo aus und folgte der netten Dame. Die zeigte Oma „Gagga“ die Waschräume, Aufenthaltsräume und den Speisesaal. „Sie können natürlich auch auf Ihrem Zimmer speisen, ganz wie Sie es wünschen!“ Mann, spricht die geschraubt…! Oma „Gagga“ bedankte sich für den Rundgang und ging zurück auf ihr Zimmer. Heute wollte sie auf alle Fälle ihr Essen im Speisesaal zu sich nehmen. Schließlich musste sie ihre „Mitesser“ kennenlernen. Vor dem großen Spiegel in dem kleinen Bad brezelte sie sich auf – Ordnung muss sein, auch wenn man alt ist. Der Saal war schon ziemlich besetzt und sie sah sich nach einem freien Platz um. Sie wurde fündig und setzte sich – genau gegenüber von Nikolaus persönlich. „Sitzt hier schon jemand?“ fragte sie Rauschebart. Der schüttelte sein weißes Haupt: „Ja…Sie!“ „Scherzkeks!“ Gleich neben Oma „Gagga“ ließ sich eine füllige Dame auf den Stuhl plumpsen und stupste sie an: „Bist du meine Schwester?“ „Äh? Schwester…?“ Oma „Gagga“ sah hinüber zu Nikolaus der ihr diskret einen Vogel zeigte und die Schultern zuckte. Aha, plem plem die Gute…! Wieder stupste Madame „Plem plem“ Oma „Gagga“ an: „Da, siehst du die zwei Männer auf dem Fahrrad, die wollen mir meine Haare abschneiden“, rief sie erbost. Männer? Fahrrad? Oha, das schien ernster zu sein als es aussah. Oma „Gagga“ schielte hinüber auf das spärliche Haar ihrer Nachbarin…da gab es nicht viel zu schneiden! Ihr Blick wanderte von einem Mitesser zum anderen. Einige schienen noch ziemlich munter zu sein, andere dösten so vor sich hin. Ja, will mal so sagen: „Scheiße wenn man alt wird!“ Ob sie die nächsten Jahre hier aushalten würde? Werden wir es sehen. Nach dem Essen machte Oma „Gagga“ einen kleinen Spaziergang durch die Gänge. Ob es hier einen Kiosk gab? Irgendwie musste sie ja an Whisky und Zigarillos kommen! Einen Kiosk fand sie nicht, dafür aber Nikolaus. Sofort bombardierte sie ihn mit ihren Fragen nach einem Kiosk. Nikolaus zwirbelte seinen langen, weißen Bart und grinste verschmitzt: „Klar gibt es eine Möglichkeit. Es gibt da einen Mann, der für uns Einkäufe macht, er besorgt alles was wir brauchen. Was brauchst du denn?“ „Och, nur Whisky und Zigarillos“, grinste Oma „Gagga“ verschwörerisch. „Auweia, pass auf, dass sie dich nicht dabei erwischen!“ „Habe einen Balkon, da sieht es keiner“, beschwichtigte sie ihn. „Wie ist es, wenn man mal in den Ort will? Muss man sich abmelden?“ „Und ob, abmelden musst du dich schon. Was glaubst du, wie viele hier schon ausgebüxt sind…!“ Er lachte schallend los. „Ist immer lustig, wenn man sie wieder einfängt!“ „Eher traurig, denke ich“, murmelte Oma „Gagga“ und drehte sich um. Ausgebüxt? Ob es hier so Scheiße ist? Kriegerisch schob sie ihr Kinn vor. Mit mir nicht…werde mich zu wehren wissen. In ihrem Zimmer suchte sie sofort nach der Whiskyflasche als es klopfte. Nikolaus stand vor der Türe: „Kann ich bei dir eine Zigarette rauchen?“ bat er höflich. „Klar, komm rein, wollte gerade auf den Balkon gehen!“ „Morgen kommt unser Hausarzt zu einer Routineuntersuchung. Er ist übrigens ganz nett!“ „Ok, ich bin aber nicht krank“, warf Oma „Gagga“ ein. „Du bist aber neu hier, er will dich sicher kennenlernen!“ Schweigend rauchten sie ihre Zigaretten und tranken dazu Whisky. So kann man es aushalten, dachte Oma „Gagga“.
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