Petra Jaenicke - ENGELSCHAUER

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Engelschauer ist ein modernes Märchen für Erwachsene, zum laut lachen oder leise weinen, perfekt für den entspannten Urlaub. Es erzählt humorvoll vom grotesken Roadtrip einer Frau unterwegs zu sich selbst, die auf der Suche nach Liebe und nach spirituellem Halt ist, nur weiß sie nicht genau woran sie glauben oder wonach sie suchen soll. Eine wunderschöne, poetische Liebesgeschichte die Mut macht.
Elisas Liebster ist ein sensibler Macho, der sich für einen Frauenversteher hält. Als sich ein Streit mit ihm zuspitzt, flüchtet Elisa nach Italien, denn Kirchen, Kunst und jede Art von Pasta wirken auf sie wie Entspannungspillen. Doch ausgerechnet als sie sich mit einer ausreichend beruhigenden Dosis von allem versorgen will, erscheinen die Engel, die sich, einfach mal so, in ihr Leben einmischen. Sie konfrontieren Elisa unausweichlich und anhaltend mit der irrwitzigen Realität ihrer Existenz, erscheinen auf spektakuläre Weise oder schweben anmutig vorbei. Obwohl die Geschehnisse sich beharrlich einer spirituellen Dogmatik verweigern, werden sie für Elisa zu Sinnbildern ihrer Sehnsucht nach Liebe und Glaube, und sie erweisen sich überdies als hilfreich bei der Lösung ihrer ganz profanen Beziehungsprobleme. Den Kopf voller Träume, Ideen und Fragen scheinen die Engel sie direkt an die Pforten des Himmels zu führen.

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08. April, Bologna

Nach einer weiteren unruhigen Nacht, einem Morgen mit viel Cappuccino und dem leckeren Mittagessen in einem kleinen gemütlichen Lokal trete ich einen Verdauungsspaziergang an. Mein Shirt ist noch bekleckert mit den Spritzern eines köstlichen Tomatensugo, herabgetropft von der übervollen Gabel mit den Fettuccini alla romana.

Klein und verloren stehe ich bald im Innern der Basilika di San Petronio, der fünftgrößten Kirche der Welt. Sofort verliere ich mich in der Unendlichkeit dieses wunderschönen Raums. In seinem Innern erfüllt ein unergründlicher Zauber jeden Millimeter, goldenes Licht zeichnet Muster auf den Steinboden. Mein Hiersein erzeugt ein wohliges Gefühl des Aufgehobenseins. Kirchen gehören einfach zu den energetisch herrlichsten Orten der Welt.

Die verschiedenen Energien in der Basilica wirken auf mich wie Pole. Zwischen ihnen verläuft eine Spannung, zum Greifen stark. Ich schleiche darum herum, bewege mich entlang der Kraftlinien und lasse mich von ihnen durchströmen.

Plötzlich bin ich völlig desorientiert. Mein Herz setzt ängstlich einen Schlag aus. Die Energie gleicht durchscheinenden Flügeln, ich steige mit ihnen auf und, gefühlt schon auf halbem Weg zwischen Himmel und Erde, habe ich den Eindruck, irgendeine wahnwitzige Aufgabe lösen zu müssen. „Oh nein, kommt überhaupt nicht in Frage! Ich lasse mich nicht so einfach überrumpeln“. Diesen Gedanken weiter durchsetzend, atme ich möglichst ruhig tief ein-aus-ein-aus, in den Bauch hinein, und versuche mich auf die Glocken zu konzentrieren, deren Ton gerade noch rechtzeitig zu mir vordringt. Nochmal … ein- und ausatmen … endlich schafft es mein innerer Widerstand, den energetischen Sog zu besiegen. Wieder sicher auf den Füßen stehend, flüchte ich erleichtert in die Schatten der seitlichen Säulen.

Auch hier … merkwürdig, irgendwie klemmt die Zeit und direkt neben mir schwebt schon wieder so etwas wie ein glitzernder Lichtschleier vorbei, anmutig und unfassbar zart. Gebannt schaue ich hinterher. Einer von ihnen? Wer oder was es auch immer war, es ist verschwunden. Rätselhaft, und doch habe ich keine Zweifel. Nur Geistwesen gleiten so leicht über den Boden, denn sie brauchen nie zu laufen bei ihren Jobs. Aber kommen Engel nicht immer mit einem Auftrag und vergehen mit seiner Erfüllung? Einer von ihnen ist erschienen und wieder verschwunden, einfach so, völlig unspektakulär. Habe ich etwas Wichtiges versäumt oder falsch gemacht? Quatsch, wie sollte ich mit solchen Erlebnissen richtig umgehen können? Das alles passt gut hierher in dieses heilige Gemäuer, aber nicht in meine Welt.

Ich stehe ratlos inmitten dieses, eine morbide Würde ausstrahlenden, kirchlichen Raums. Inzwischen breitet sich spürbar Wärme in mir aus. Tief drinnen schmilzt offensichtlich etwas dahin, stelle ich erstaunt fest. „Können spirituelle Begegnungen auch dann stattfinden, wenn man ein mit Tomatensauce bekleckertes T-Shirt anhat und insgesamt äußerlich wie innerlich nicht im Entferntesten darauf vorbereitet ist?“, frage ich mich leise.

Diese Verwirrung auslösenden, überraschenden Begegnungen ergeben doch keinen Sinn. Wahrscheinlich bilde ich mir das alles bloß ein. Mir fällt nichts Besseres ein, als mich erst mal auf eine Bank zu setzen, um dort festzustellen: Ich bin eindeutig völlig übernächtigt.

Ich sitze auf der Terrasse eines gemütlichen Lokals. Um mich typisch italienisches Ambiente. Eine angenehm laue Nacht, am Himmel tausend Sterne, der Frühsommer liegt schon deutlich spürbar in der Luft. Ich könnte das Glas mit dem köstlichen Morrelino und die Fazzoletti all abruzzese jetzt vollkommen genießen, wenn sie nicht von einer süßen, vor Selbstbewusstsein sprühenden jugendlichen Bedienung serviert worden wären, der alle männlichen Gäste hinterherschauen. Die Gefühle, die solche oder ähnliche Situationen seit Neustem bei mir auslösen, können mich richtig fertig machen. Wie kann man als Frau ohne den Verlust von Selbstwertgefühl altern? Jetzt, wo es mich selbst betrifft, finde ich es schwieriger als erwartet, und jeder weitere Geburtstag provoziert einen härteren Kampf mit der aufkommenden Verunsicherung. Ich bin schon langsam in einem Alter, in dem man sich als Frau zunehmend als Defizitmodell wahrnehmen könnte … nicht mehr ganz jung, nicht mehr ganz schlank und faltenfrei, nicht mehr rundum fit. Meinem gealterten Selbst im Spiegel gegenüberzustehen, ist nicht immer ganz einfach. Und ich erwische mich doch tatsächlich schonmal dabei, wie ich mich aus der Perspektive des allgegenwärtigen, sexistischen Schönheitsterrors begutachte, obwohl ich immer eine emanzipierte Frau war. Befremdlich, oder? Am meisten trifft mich aber die Erkenntnis, dass ich mich unaufhaltsam meinem Ende nähere. Dabei gibt mir mein Liebster das Gefühl, zu mir zu stehen, auch wenn ich mal übellaunig bin oder irgendwann tatsächlich uralt sein werde. Da bin ich mir ganz sicher. Obwohl ich im Moment gar nicht gut auf ihn zu sprechen bin, kommt doch leise Sehnsucht nach ihm auf. Bringe ich es heute fertig mit ihm zu telefonieren? Nur die Kühle des Smartphones zwischen uns, mit dessen Hilfe die vielen hundert Kilometer schnell mal überwunden sind. Noch hatte ich nicht das Bedürfnis oder habe ernsthaft darüber nachgedacht. Heute erwäge ich es zumindest.

9. April, Bologna

Kein Anruf gestern Abend, weder von mir noch von ihm. Klar, die Akkus unserer Beziehung sind leer. Ich muss geduldig sein, nichts erwarten. Schließlich bin ich, statt unsere Krise durchzustehen, nach Italien abgehauen. Weshalb? Manchmal hilft es eben, auf Distanz zu gehen, auch wenn man sich nach Nähe sehnt. Mich nerven einfach sein introvertiertes Gerede, sein Schnarchen, seine Angewohnheit, schnell im Stehen etwas zu essen und vieles mehr. Ihm geht es mit mir irgendwie genauso, glaube ich jedenfalls. Unsere Liebe verschwindet, weil wir uns zunehmend feindselig beäugen. Aber noch ist der magische Moment, als wir uns und der Liebe begegneten, nicht ganz verschüttet und der Wunsch nach Nähe und Hingabe ist immer noch abrufbar. Das macht mir Mut, denn ich mag ihn, trotz alledem, da bin ich mir relativ sicher, und ich will ihn zurück, nur nicht gleich. Ich verzichte jetzt lieber darauf, die Gedanken an meinen Liebsten weiterzuspinnen.

Zur Ablenkung gehe ich in die Pinacoteca Nazionale. Bewege mich langsam von Bild zu Bild, suche nach einem Werk, das mich berührt. Endlich … eine großartige „Madonna con il Bambino“. Ein atmosphärisch dichtes Bild mit leuchtenden Farben und einer ausgeglichenen Komposition. Es zeigt M. und ihren kleinen Sohn in der typischen Landschaft des Veneto. Ich schließe die Augen und fühle mich wie beim Wiedersehen mit alten Freunden. Ein Moment des Glücks steigt in mir hoch. Dieses Gemälde hat tatsächlich das Potential, mich mitzunehmen, es beamt mich an den Ort der Gefühle und Impressionen, die mit ihm verbunden sind. Ich springe auf den Sog auf, den es beim Betrachten erzeugt und folge ihm, bis ich fast darin verschwunden bin.

Der kleine Mann mit dem blonden Lockenkopf steht allein auf der Steinmauer, vor ihm ein Abgrund, dahinter M., ihre Hände zwischen ihn haltend und ihn loslassend, richtet sich ihr Blick nicht auf ihn, sondern weit in die Ferne. „Pass auf, dass er nicht fällt“, will ich ihr zurufen. Denn die schöne, junge M. scheint die Situation nicht richtig einzuschätzen. Schlagartig wird mein eben noch ungetrübtes Glücksgefühl von der surrealen Sorge um den Jungen überlagert. Das Thema „Kinder und Sorgen“ ist immer wieder ernüchternd. Auch so ein Gefühl, das über Jahre gewachsen ist, sich durch als wahr angenommene Erkenntnisse weiter verschärft hat, und, trotz gegensätzlichen Erfahrungen, stabil geblieben ist. Allein der Gedanke daran wirkt auf mich wie das versehentliche Umschalten auf ein schlechtes Programm. Schade, aber das war ein Rauswurf erster Güte aus der magischen Verbindung mit dem Bild.

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