Jan Nadelbaum - Der Nomade

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Martin, Ende dreißig, ein Bild von einem Mann – zumindest glaubt er das – genießt seine Freiheiten. Doch trotz seines ausschweifenden, zwischen den Geschlechtern changierenden Liebeslebens muss er immer wieder an seine große Jugendliebe denken, die er damals in Frankreich kennen gelernt hatte. Als seine Freunde zunehmend sesshafter werden und Familien gründen, wächst sein Drang zu erfahren, was aus Nathalie geworden ist und ob nicht doch noch etwas aus ihnen werden könnte. Martin muss allerdings die Erfahrung machen, dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt.

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Martin stand am Fenster und stierte auf den Fluss, einfach so, ohne Absicht, ohne Grund. Der Fluss befand sich halt gerade da, wo er hinschaute. Er hätte auch auf eine Wiese gestarrt, wenn sie dort gewesen wäre. Für einen Moment vergaß er David, vergaß er Amanda, vergaß er Kathrin und all die anderen. Für einen Moment erinnerte er sich an Nathalie, die einzige, die er bisher wahrscheinlich tatsächlich geliebt hatte. Nathalie, eine Französin, die er während eines Auslandspraktikums kennen gelernt hatte, zu dem er von seiner Mutter gezwungen worden war, nach der Schule. Er hatte Französisch nie gemocht, sprach es zudem nur leidlich, aber seine Mutter hatte sich damals durchgesetzt und er war nach Dijon gereist. Sie hatte anscheinend die Hoffnung gehegt, dass er sich doch noch für ein Studium entscheiden würde, wenn er erst einmal eine Weile die Schule hinter sich hätte und sich klarer darüber geworden wäre, was er eigentlich selbst wollte. Martin war sich dessen hingegen von Anfang an bewusst gewesen: Er hatte nie beabsichtigt, zu studieren und so war es dann ja auch gekommen: Lehre zum Einzelhandelskaufmann, längere Beschäftigung in einem Baumarkt, dann der Schritt in die Selbstständigkeit und weil er sich immer für Autos interessiert hatte, wurde es eben der Autoteilehandel für Oldtimer. Finanziell zu Gute kam ihm – obwohl es ihn persönlich schmerzte – der Tod seines kinderlosen Patenonkels, der ihm ein Mietshaus vererbte, welches es ihm ermöglichte, geschäftlich turbulentere Zeiten gut zu überstehen. Das Praktikum war inzwischen zwanzig Jahre her, sein halbes Leben. Trotzdem hing er an Nathalie, die er seinerzeit kennen gelernt hatte, sah die gemeinsamen Stunden am Lac Kir vor sich, als sei es gestern gewesen und den Entenschiss, der die Wege stellenweise zentimeterdick bedeckte. Er schlurfte zu seinem Handy auf dem Küchentisch. Dominik hatte geantwortet und ihm – wie erwartet – einen Korb gegeben, wenigstens charmant verpackt, was er unglaublich gut konnte. Martin seufzte und ging ins Wohnzimmer, wo er sich aufs Sofa schmiss. Dass sich das Badetuch auf halber Strecke gelöst hatte, scherte ihn kein bisschen. Er griff nach der Fernbedienung der Stereoanlage. Sekunden darauf erklang ein Lied, dessen Text er auswendig kannte. Es war das einzige Lied, das er auswendig kannte, jedes Wort, jeden Ton: Nathalie. Die rauchig-nasale französische Stimme hätte seine eigene sein können, die Melancholie und Sehnsucht, die in der Melodie und den Zeilen steckten, waren es. Zwar waren die zwei sich nicht in Moskau begegnet, Nathalie war auch nicht blond gewesen, sondern dunkelhaarig, doch als Martin sie verlassen hatte, schien ihm auch sein Leben befremdlich leer. Seitdem war ihm keine mehr über den Weg gelaufen, die ihre, Nathalies braune Augen hatte, ihr Lachen, ihre Stimme, ihren Duft, ihre bezaubernde Art, ihren fröhlichen Charakter, der ihn mitzureißen vermochte, ihn, der letztlich bloß eine traurige Gestalt war auf der inneren Suche nach sich selbst. Nathalie hatte das, was eine Amanda oder wie sie alle hießen, ihm nie geben konnte, auch kein David, Dennis usw. Dominik vielleicht. Es würde sich zeigen. Ob Mann oder Frau, das galt ihm dabei nichts, denn der Mann trug hier wie dort den Namen Martin und liebte beide.

Als ihm kalt wurde, weil er über eine Stunde unbekleidet auf dem Sofa gelegen hatte, raffte er sich auf, zog sich etwas an und überprüfte sein Postfach. Marco hatte sich gemeldet, ein langjähriger Freund, der vorschlug, heute Abend – wenn es Martin passte – auf einen Plausch vorbeizukommen. Martin hatte nichts dagegen einzuwenden. Mit Marco konnte man gut reden, mehr war zwischen ihnen ohnehin nie gewesen. Marco maß knapp zwei Meter, Martin mit seinen eins neunzig fand größere Männer allerdings nicht attraktiv. Jeder, der größer war als er, fiel somit automatisch raus, wenn sich die Zahl auch insgesamt in Grenzen hielt. Er blickte in Richtung Fenster. Bis Marco käme, wären es noch drei Stunden. Martin beschloss, auf den Schießstand zu fahren, zur ‚Klangtherapie‘, wie er es zu nennen pflegte. Morgen müsste er zu einem potentiellen Kunden ins Ruhrgebiet. Ein wenig Entspannung täte an diesem Sonntag also sicherlich gut, zumal David schon seit vier Stunden fort war. Schade eigentlich, denn wenn er nach wie vor bei ihm gewesen wäre, hätte er sich ganz bestimmt nicht für den Schießstand entschieden.

Kapitel 2

Sie saßen im Wohnzimmer, vor ihnen auf dem Tisch jeweils eine Flasche Bier. Marco hatte ein Bein über das andere geschwungen, die Hände im Schoß und musterte den wie einen Klumpen Teig in seinem Sessel klebenden Martin. Der reckte sich nach seiner Bierflasche. Nachdem er einen großen Schluck genommen hatte, fragte er Marco: „Meinst du, ich könnte den Lupo mal mitnehmen?“

„Du willst meinen Hund mit auf die Jagd nehmen“, klang Marco beinahe erschrocken.

„Klar“, zischte er halb rülpsend.

„Das ist ein Spazierhund, kein Jagdhund…“

„Vielleicht gefällt es ihm ja mit mir…“

„Nein, nein, lass mal, das ist mir zu jauker.“

„Hast du Angst, ich würde ihn erschießen?“

„Weiß man’s“, lachte Marco.

„Das ist eine Beleidigung meiner Schießkünste“, zürnte Martin gekünstelt.

„Zum Spazieren verleihe ich ihn, zum Jagen sicher nicht.“

„Dem gefällt’s sicher mit mir im Wald.“

„Dem gefällt’s sicher im Wald…“

„Was soll das denn nun heißen? Ich meine doch nur, dann wäre ich nicht so allein…“

Martin versuchte das bemitleidenswerteste Gesicht aufzusetzen, das er machen konnte. Marco entgegnete: „Magst du nicht gerade die Einsamkeit des Waldes? Ich meine, mich da an ein früheres Gespräch erinnern zu können.“

„Trotzdem wäre es bestimmt schön…“

„Du brauchst ‘nen Freund, Alter“, lachte Marco und griff nach seiner Flasche.

„Schließ nicht von dir auf andere!“

„Klar, du bist natürlich ein richtiger Mann, ein einsamer Wolf, der niemanden braucht und am liebsten allein durchs Leben streift… Nicht so ein Weichei wie ich.“

„Eben“, grinste Martin ihm zuzwinkernd.

„Ja, stimmt schon irgendwie. Hatte lange keinen mehr“, seufzte Marco und wie zur Bewältigung leerte er sein Bier.

„Magst noch eins“, erkundigte sich Martin.

„Nee, wenn’s danach ginge, hättest du nicht genug da…“

„Sag das nicht. Hätte noch Wein oder Schnaps… Bisschen depri?“

„Ich? Ach, nein, geht so. Man macht sich halt so seine Gedanken…“

„Welche Gedanken denn? Hast du mit dreißig Schiss, dass du keinen mehr abkriegst?“

Marcos Blicke kreisten durch den Raum, als suchten sie nach einer Antwort. Irgendwie war es nicht von der Hand zu weisen, was Martin ihm durch diese Frage unterstellte. Es stimmte ja, obgleich er wusste, dass es im Grunde dumm war – mit dreißig! Zugeben wollte er es trotzdem nicht. Das war ihm peinlich, zumindest vor Martin, der immer derart souverän und kontrolliert auf ihn wirkte und eine Stärke ausstrahlte, die er gerne für sich selbst beansprucht hätte. Er entschied sich daher für die Offensive: „Hast Recht. Du müsstest dir eigentlich mehr Gedanken machen.“

„Pff“, blies Martin in die Luft, als wolle er sagen, wie Marco bloß auf solch einen Quatsch kommen konnte – er , Martin, doch nicht! In diese Richtung äußerte er sich dann auch: „Wenn ich es wollte, hätte ich längst einen. Aber, glaub mir, das ist nichts für mich.“

„Willst du dein Leben lang allein hier hocken“, gab Marco zu bedenken.

„Ich versteh die ganzen jungen Burschen nicht, die wie du schon Torschlusspanik haben…“

Marco schien zu überlegen. Er beneidete Martin für seine Abgeklärtheit, dieses Gelassene. All das hatte Marco nicht. Er kam sich neben seinem Kumpel vor wie ein Kind oder, schlimmer, wie ein weinerliches Weib. Martin setzte noch einen drauf: „Ein richtiger Mann macht sich da keine Gedanken.“ Und um dies zu unterstreichen, ließ er seinen rechten Bizeps spielen, der sich trotz des dicken Pullovers sehr gut abzeichnete. ‚Was ein Macho‘, ging es Marco durch den Kopf.

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