Jetzt ist es an ihr, ihre Gesichtszüge entgleiten zu lassen. „Rechnung? (VERWIRRTE PAUSE) Rechnungen gibt es hier nicht für sowas! (ERKLÄRENDE PAUSE) Die anderen Ärzte haben zumindest nie eine Rechnung dafür geschrieben. (BESÄNFTIGENDE PAUSE) Aber wenn Sie wollen... (FRAGENDES AUSKLINGEN LASSEN)“
Na toll. Das habe ich ja schon befürchtet, aber diese Bauerntrampelkuh muss es mir auch noch bestätigen. KEINER bezahlt mir das.
Mit einem demonstrativen Aufstöhnen wedele ich genervt mit der Hand und entlasse Frau Hufschmied damit aus meinem Zimmer. Gerade will ich meinen Kopf wieder in meine Hände betten, als ein Klopfen ertönt.
„Was denn noch?“, brülle ich.
Die Tür öffnet sich Hinnerk Bauer betritt fast schüchtern das Zimmer. In der Hand hat er einen Korb, der mit einem Geschirrtuch abgedeckt ist.
„Herr Doktor, ich weiß, dass Sie nur noch Ihre Ruhe haben wollen, aber meine Frau wollte unbedingt, dass ich Ihnen das noch heute vorbeibringe.“ Sprach’s, stellte den Korb auf meinen Tisch und verschwand schnell wieder durch die Tür.
Ich war so perplex, dass ich erst, als auch die Außentür ins Schloss fiel, „Danke“ rufe.
Wofür „Danke“? Nach einem Scheck sieht das ja nun einmal nicht aus. Und Bargeld wird hier wohl nicht in solchen Mengen vorhanden sein, dass meine Arbeitszeit auch nur annähernd gerecht entlohnt werden könnte. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als unter das Tuch zu schauen.
Dort sehe ich einen Haufen Kartoffeln, Eier und Würste. Am Rand steht eine Flasche mit einer trüben Flüssigkeit und der Aufschrift „Hinnerks Bester“. Wahrscheinlich muss man das Zeug trinken, bevor man die Würste isst, damit man überlebt. Oder die Würste essen, damit man das Zeug überlebt.
Wie auch immer, ich bin fast gerührt. Diese Landeier sind zwar dumm und rückständig, aber anscheinend doch ganz nett. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Verhungern werde ich jedenfalls nicht.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon nach zehn Uhr abends ist. Ich beschließe, den Tag zu beschließen. Vorher will ich aber noch kurz im Internet die Stellenbörsen durchsehen. Vielleicht gibt es ja noch etwas angemesseneres, das mich schnell hier wegholt.
Nach einer Stunde zahle ich dem anstrengenden Tag – oder dem Alkohol – Tribut und schlafe auf der Tastatur ein.
Bis schon wieder das Telefon klingelt. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es halb drei Uhr ist. Offenbar mitten in der Nacht, denn es ist noch dunkel.
Wenn ich in den letzten Jahren etwas gelernt habe, dann, dass Telefone maximal 25-mal klingeln. So auch hier. Da meine Schlafposition allerdings nicht wirklich bequem ist, beschließe ich, in mein Bett zu gehen.
Als ich gerade an der Bürotür angekommen bin, beginnt das Telefon erneut zu stören.
Was zum Henker...
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