Linda Große - Alte Männer - böser Traum

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Sigurd Plastrothmann, der homosexuelle Staranwalt der Rechten, liebt sein lockeres und ungebundenes Leben, ohne zu realisieren, dass Heinrich, sein Großvater und Mentor, besonderes in der Politik mit ihm vorhat. Als ehemals hochdekorierter Offizier während des Nationalsozialismus, ging er mit seinem Enkel von dessen Kindheit an zielstrebig vor.
Plastrothmann ist ein treuer Kunde der Berliner Blumenhändlerin Clea Neumann. Deren sonst so ruhiges Leben ändert sich schlagartig, als der junge Maler Nikolas (Nikki) sein Atelier über ihrem Laden bezieht. Durch ihn kommt Clea mit rechtsradikalen Kreisen in Berührung, ohne sich dessen bewusst zu sein. Auch der sich entwickelnden Beziehung zwischen Sigurd und Nikki steht sie lange ahnungslos gegenüber. Während einer Wahlparty lernt Clea Heinrich Wagner kennen. Nikkis Beziehung zu Sigurd stellt für Heinrich Wagner eine langsam wachsende Bedrohung seiner ehrgeizigen Pläne dar. Als graue Eminenz der Partei will er, ermutigt von hochrangigen Persönlichkeiten, seinen Lebenstraum verwirklichen: Die Partei in den Bundestag bringen.
Gemeinsam mit Hauptkommissar Krieger und seinem Enkel erarbeitet er ein Konzept, in welchem der charismatische Fabrikant Thomas Rautenberger eine wichtige Rolle spielen soll. Als die Affäre zwischen Plastrotmann und dem Maler in der Öffentlichkeit bekannt zu werden droht, wird kurzerhand dessen Beseitigung angeordnet. Clea ist geschockt, als Nikki eines Tages tot aufgefunden wird.
Durch die Ermordung des Malers zerbricht die jahrelange Freundschaft zwischen Thomas Rautenberger und Sigurd Plastrothmann. Hauptkommissar Krieger wittert darin die lang ersehnte Chance, Heinrich Wagner zu beerben. Doch er hat die Rechnung ohne eine, für ihn unbedeutende Randfigur gemacht, den V-Mann vom Verfassungsschutz.

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Betty ließ zwischen sich und dem alten Mann zwei Plätze frei. Für einen Moment schien es Clea, als wolle Antoine sich neben Jean-Paul setzen, aber schließlich nahm er doch zwischen ihr und Betty Platz. Clea wollte sich einen Cafe au lait bestellen. Aber damit waren die beiden Jungen nicht einverstanden. Sie sollte unbedingt das Bier probieren, deswegen sei man schließlich hergefahren! Leffe war ihr völlig unbekannt. Ein dicker Mönch grinste breit von der Bierreklame. Es gab blondes und braunes Bier. Sie entschied sich für ‘brun‘. Der erste Schluck ging ihr gleich in den Kopf. Erst dachte sie, es läge an der Uhrzeit, doch Antoine machte sie grinsend auf den hohen Alkoholgehalt aufmerksam, fast sieben Prozent.

„Ja, ja“, sagte sie, „diese alten Klosterbrüder, die wussten schon was gut ist!“

„Schmeckt es dir?“, wollte Jean-Paul wissen.

„Klasse. Und wer fährt zurück?“

Er übersetzte Cleas Frage für Antoine. Der fand ihre Besorgnis einfach nur komisch und fing an zu kichern wie ein Teenager. Das animierte den Alten neben Betty zu einem polterigen Echo. Clea empfand die ganze Szene als genauso surreal, wie die Stimmung draußen. Sie fühlte sich so richtig easy, als Antoine sie mit einer absolut unerwarteten Frage überraschte.

„Jean-Paul hat gesagt, dein Vater war im KZ?“

„Nicht mein Vater, mein Großvater!“

„Bist du denn Jüdin?“

„Nein, mein Großvater gehörte nicht zu den Opfern, sondern zu den Märtyrern des Naziregimes.“

„Was macht da den Unterschied? Versteh ich nicht“, wunderte sich Jean-Paul.

„Opfer waren die Juden, die Sinti und Roma, die Angehörigen der slawischen Volksgruppen. Märtyrer waren die Leute, die wegen ihrer Gesinnung im KZ saßen. Mein Großvater war kommunistischer Stadtabgeordneter, äußerst aktiv in der Arbeiterbewegung. Und wegen seines hohen Bildungsniveaus stuften ihn die Nazis als extrem gefährlich ein. Während der Haft hat er dann auch noch eine Menge anderer kennen gelernt, die wegen ihrer, allerdings religiösen Überzeugung saßen: Hunderte von Bibelforschern und den einen oder anderen Priester, der nicht mit seiner Kirchenführung konform ging. Aber die Bibelforscher haben ihn besonders beeindruckt. Er sagte, sie wären auch unter den schlimmsten Bedingungen Menschen geblieben!“

„Bibelforscher? Was ist das?“

„So nannte man damals die Zeugen Jehovas.“

„Zeugen Jehovas? Die sind in Frankreich nicht sehr beliebt!“

„Ach ja? Und warum nicht?“, wollte Clea wissen.

Interessanterweise kam nur ein Achselzucken als Antwort.

„Na, bei uns sind sie auch nicht gerade beliebt“, räumte Clea ein, „aber Simon meint, es läge daran, dass sie das schlechte Gewissen von uns Deutschen sind.“

„Ah, schlechtes Gewissen? Gewissen gibt es nicht mehr, ist doch abgeschafft. Heute gibt es nur noch Meinung“, spöttelte Antoine. „Man hat eine Meinung, eine anerkannte und korrekte Meinung, aber kein Gewissen!“

Erstaunlicherweise schaltete sich jetzt Betty in das Gespräch ein, die die ganze Zeit noch keinen Ton von sich gegeben hatte, sondern unübersehbar hingebungsvoll Antoines Nähe genoss.

„Damals haben auch viele Leute Juden versteckt, nicht wahr? Manchmal jahrelang. Im Keller oder in einem Schrank. Wie haben diese Leute das nur ausgehalten? Besonders junge Leute? Meine Großmutter hat mir das Tagebuch von Anne Frank zu lesen gegeben. So ein junges Mädchen. Nicht ausgehen mit anderen, keine Rosenparty, kein Ausflug ans Meer, so wie wir jetzt. Und alles umsonst....“

Das Satzende ging in einem Schluchzen unter und Clea war erstaunt und betroffen, als Betty richtig anfing zu weinen. Jetzt tat es ihr leid, so ausführlich auf Antoines Frage eingegangen zu sein. Irgendwie zeigten Simons und Claudines Erinnerungen eine fatale Wirkung bei ihr, wie sie nun selber fand. Fast schon schwermütig. Sie wollte sich gerade bei Betty entschuldigen, doch da hatte sich Antoine endlich dazu durchgerungen, tröstend seinen Arm um das schluchzende Mädchen zu legen. Die Wirkung war umwerfend. Ein Strahlen ging über Bettys Gesicht, bevor sie sich traute ihren Kopf an seine starke, männliche Schulter zu lehnen. Ich bin platt, dachte Clea. Eigentlich hat sie allen Grund mir jetzt dankbar zu sein. Oder Antoine, wegen seiner blöden Frage. Jedenfalls ist ihr Glück unübersehbar!

Sie schaute Jean-Paul an. Der schnitt eine Grimasse, beugte sich vor und langte an Clea vorbei nach Antoine. Er sagte etwas in Französisch zu ihm, was zur Folge hatte, dass er vorsichtig Betty von sich weg schob. Dann holte er seine Geldbörse aus der Tasche, warf einige Münzen auf die Theke und rutschte gleichzeitig mit Jean-Paul von seinem Barhocker. Clea war das nur recht. Irgendwie war die gelöste Stimmung im Eimer, stimmte nun völlig mit dem Wetter überein.

Kapitel 11

Wie erwartet, half ihm die schmale Akte nicht gerade weiter. Das bläuliche Flimmern des Fernsehers war die einzige Bewegung in dem vollkommen abgedunkelten Raum. Die schweren Holzjalousien hatte er schon zu Beginn der Dämmerung heruntergelassen. Das Ticken der kleinen Pendeluhr auf dem Kaminsims hörte er nicht. In seinem Gedächtnis lief der Tag ab wie eine Filmaufnahme. Er sah die Eltern des Jungen, wie sie auf dem Flur des Gerichtssaales standen. Einfache, brave Leute. Der Sohn, ein mittelgroßer, linkischer, pickliger Achtzehnjähriger zwischen Eingeschüchtert sein und Trotz schwankend. Als der Richter die Treppe heraufkam, in seiner ausgefransten Jeans, verdreckten Turnschuhen und der angegrauten, schulterlangen Mähne, streiften alle drei ihn nur mit einem flüchtigen Blick. Allenfalls hielten sie ihn für den nächsten Angeklagten.

Das war der Augenblick gewesen, in dem Plastrothmann einen zarten Hauch von Sympathie empfand. Ihm war klar, wie der Fall ausgehen würde bei diesem Richter. Zumal auch gar kein anderer Richter diese Klage angenommen hätte. Pech für die drei, deren Weltbild schon jetzt völlig aus den Fugen geraten war.

Plastrothmann und sein Mandant standen auf der anderen Seite des Flures, neben dem Eingang zum Gerichtssaal. Als sie aufgerufen wurden, betrat er den Saal sofort, ohne sich noch nach der Familie umzuschauen. Ihre Überraschung, den Mann in Jeans und Turnschuhen jetzt mit der Richterrobe vor sich zu sehen, konnte er sich auch so gut vorstellen. Außerdem war beim Beginn des Prozesses für ihn der Zeitpunkt gekommen, Überlegungen dieser Art völlig abzuschalten. Es wunderte ihn sowieso, dass ihm diese Leute so gut im Gedächtnis geblieben waren. Normalerweise strich er unbedeutende Menschen, selbst wenn er für einen längeren Zeitraum mit ihnen zu tun gehabt hatte, total aus seiner Erinnerung.

Die einzige Übereinstimmung, die ihn in diesem Fall mit dem Richter verband, war die Tatsache, dass sie beide körperliche Gewalt jeglicher Art ablehnten, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen. So war es für ihn auch kein Problem, seinen Mandanten als Opfer hinzustellen. Zusammen mit zwei Freunden hatte er einen alten Mann auf einem leeren U-Bahnhof angegriffen und misshandelt, ohne erkennbares Motiv. Der achtzehnjährige Dirk G. war dem Mann zu Hilfe gekommen. Intelligenterweise griff er sich dabei Plastrothmanns Mandanten, den er richtigerweise für den Anführer hielt und nahm ihn in den Schwitzkasten. Als die nächste U-Bahn einfuhr, verzogen sich die beiden Mittäter. Damit hielt Dirk G. seine Aufgabe für erfolgreich beendet. Der alte Mann bedankte sich trotz seiner Aufregung mit Handschlag und verschwand ebenfalls. Nur Plastrothmanns Mandant hatte die Nerven behalten, forderte von dem Jungen Name und Adresse, die der auch dummerweise ganz bereitwillig herausrückte. Und nun war plötzlich er der Angeklagte. Und auch für Plastrothmann war es kein Problem, ihn als den wahren Schuldigen darzustellen, weil er einen der drei Täter brutal in den Schwitzkasten genommen hatte. Das der Junge damit lediglich diesem alten Mann zu Hilfe gekommen war, unterdrückte er völlig in seiner Beweisführung. So wurde das eigentliche, nicht anwesende Opfer der Geschichte indirekt zum Mittäter. Der Richter schloss sich dem an, so war sein Urteil schnell gefällt. Dirk G. habe übermäßig viel Gewalt angewandt, so seine Urteilsbegründung. Er hätte mit weniger Gewaltanwendung einschreiten sollen. Da der Junge bis dahin völlig unbescholten war, beließ er es gnädigerweise bei einer Verwarnung.

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