Heidi Christina Jaax - SOS Bauwut
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Pleiten, Pech und Pannen, monatelanges Leben im Ausnahmezustand.
So manche leidgeprüfte Ehefrau kann ein Lied davon singen!
Mit nachlassender Geduld und eiserner Disziplin erträgt die Familie die jeweiligen Bauprojekte, das Ergebnis ist jedoch immer individuell und ansprechend, wenn es denn nach Monaten der Nachtarbeit endlich vollendet ist.
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Heidi Christina Jaax
SOS Bauwut
Leben mit einem Heimwerker
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Heidi Christina Jaax SOS Bauwut Leben mit einem Heimwerker Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Die ersten Anzeichen, es rette sich wer kann! 1. Die ersten Anzeichen, es rette sich wer kann! Mein Mann leidet wie in jedem Frühling an der Bauwut, nichts im Haus gefällt ihm mehr. Zuerst die Küche, ein paar Wände einreißen, das Esszimmer natürlich auch, es geht in einem Abwasch. Wenn wir schon dabei sind, warum nicht auch noch das Wohnzimmer komplett, Decke, Wände, Boden und Möbel. Selbstverständlich alles im Eigenbau, schließlich ist der Heimwerker pingelig, Handwerker schlampen oder trudeln erst verspätet und unregelmäßig ein, teuer sind sie ohnehin. Da man ja tagsüber seinem Beruf nachgeht, wird nachts gewerkelt, bei uns in tiefster Nacht. Das kenne ich schon, wir hatten oft genug diesen Katastrophenzustand, Leben in einer Baustelle. Also lieber Göttergatte, bremse deine Bauwut, sogar der Hund deutet schon die Zeichen des herannahenden Sturms und macht sein berühmtes Knicköhrchen.
2. Planungsphase, der Wahnsinn geht weiter! 2. Planungsphase, der Wahnsinn geht weiter! Nachdem das Bauvorhaben unvermeidbar ist, unzählige Pläne am PC entworfen wurden, geht es in die aktive Phase und regelmäßige Besuche in den Baumärkten der Umgebung gehören zum Ritual des Heimwerkers. Bereits dort beginnen die Probleme, da der persönliche Geschmack meines Mannes sich sehr stark von meinem unterscheidet. Bei ihm soll alles robust, von bester Qualität, riesengroß und vor allem farbenfroh sein. Meine Vorliebe sind eher gedeckte Farben, nicht zu viel Ballast im Raum, damit man noch atmen kann. Lieber ein Schrank weniger, dafür eine schöne hohe Palme an einem Stück freier Wand. Auch geht mein Wunsch eher in Richtung zierlicher Möbel und für Nippes jeglicher Art habe ich absolut nichts übrig. Jüngstes Beispiel ist die Auswahl des Fußbodens, welcher sowohl mit den Küchen- als auch mit den Esszimmermöbeln harmonieren soll. Da die Küche nach Norden liegt, möchte ich natürlich lieber etwas helles, er hat sich in ein schwarzbraunes Parkett verstiegen. Um mir das schmackhaft zu machen, kommt sein Einwand:“ Da sieht man keinen Schmutz vom Hund!“ Schon dies aus dem Munde einen Mannes zu hören, welcher noch nie geputzt hat und selten im Haus die Schuhe auszieht, ist überaus kurios. Der Hund wird nach den Spaziergängen mit dem Mikrofasertuch abgewischt, danach liegt er eine halbe Stunde im Flur auf dem Teppich und putzt sich, ist daher nicht die Quelle von Fußabdrücken jeglicher Art. Nachdem ich dieses braune Unikum von Bodenbelag eine Weile schockiert betrachtet habe, wage ich einzuwenden: “Er ist schon sehr dunkel und die grau-schwarze Maserung sieht irgendwie nach Schimmel aus.“ Spätestens jetzt ist es geschehen, ein schmollender Heimwerker, der seinen Willen nicht gleich durchsetzen konnte, das wird für sehr schlechte Stimmung in den nächsten Tagen sorgen. Um die Farben unter den heimischen Lichtverhältnissen zu betrachten, werden Abschnitte aus dem Baumarkt mitgenommen und in den betreffenden Räumen hin und her geschoben, aus allen Winkeln betrachtet. Unterdessen kommt Töchterchen zu Besuch. Auf der Suche nach Verstärkung wird auch sie gleich befragt, für mich ist ihre Meinung absolut irrelevant, da sie ja nicht darin leben muss. Doch sie wählt ebenfalls die helle Variante, der Bauherr schweigt verdrossen, nun muss man ihn eine Weile in Ruhe lassen, zum Verdauen dieser unerwünschten Auswahl. Das Ende vom Lied ist ein fauler Kompromiss, ein schokoladenbraun, sehr dunkel aber ohne jenen Schimmelstich, jedoch weit entfernt vom creme-beige, welches meine Wahl gewesen wäre.
3. Der Boschhammer knattert, nun geht es los!
4. Wehret den Anfängen
5. Endlich Frühling, der Bautrieb erwacht erneut
6. Alle Jahre wieder im Frühling
7. Die Rumpelkammer ruft
8. Schlimmer geht immer!
9. Es kracht im Gebälk
10. Dreißig Jahre Orange
11. Mal was Kleines zwischendurch
12. Fremder Handwerker im Einsatz
13. Zukunftsmusik
14. Noch ein Haus, der Wahnsinn geht weiter
15. Die Ruhe nach dem Sturm
16. Das dicke Ende kommt nach
17. Das Carport
18. Nun sind die Autos dran
19. Die große Aufräumaktion
20. Die Visitenkarte des Hauses
21. Ein neuer Therapieraum muss her
22. Der Abschied
Impressum neobooks
1. Die ersten Anzeichen, es rette sich wer kann!
Mein Mann leidet wie in jedem Frühling an der Bauwut, nichts im Haus gefällt ihm mehr. Zuerst die Küche, ein paar Wände einreißen, das Esszimmer natürlich auch, es geht in einem Abwasch. Wenn wir schon dabei sind, warum nicht auch noch das Wohnzimmer komplett, Decke, Wände, Boden und Möbel. Selbstverständlich alles im Eigenbau, schließlich ist der Heimwerker pingelig, Handwerker schlampen oder trudeln erst verspätet und unregelmäßig ein, teuer sind sie ohnehin. Da man ja tagsüber seinem Beruf nachgeht, wird nachts gewerkelt, bei uns in tiefster Nacht. Das kenne ich schon, wir hatten oft genug diesen Katastrophenzustand, Leben in einer Baustelle. Also lieber Göttergatte, bremse deine Bauwut, sogar der Hund deutet schon die Zeichen des herannahenden Sturms und macht sein berühmtes Knicköhrchen.
2. Planungsphase, der Wahnsinn geht weiter!
Nachdem das Bauvorhaben unvermeidbar ist, unzählige Pläne am PC entworfen wurden, geht es in die aktive Phase und regelmäßige Besuche in den Baumärkten der Umgebung gehören zum Ritual des Heimwerkers. Bereits dort beginnen die Probleme, da der persönliche Geschmack meines Mannes sich sehr stark von meinem unterscheidet. Bei ihm soll alles robust, von bester Qualität, riesengroß und vor allem farbenfroh sein. Meine Vorliebe sind eher gedeckte Farben, nicht zu viel Ballast im Raum, damit man noch atmen kann. Lieber ein Schrank weniger, dafür eine schöne hohe Palme an einem Stück freier Wand. Auch geht mein Wunsch eher in Richtung zierlicher Möbel und für Nippes jeglicher Art habe ich absolut nichts übrig.
Jüngstes Beispiel ist die Auswahl des Fußbodens, welcher sowohl mit den Küchen- als auch mit den Esszimmermöbeln harmonieren soll. Da die Küche nach Norden liegt, möchte ich natürlich lieber etwas helles, er hat sich in ein schwarzbraunes Parkett verstiegen. Um mir das schmackhaft zu machen, kommt sein Einwand:“ Da sieht man keinen Schmutz vom Hund!“ Schon dies aus dem Munde einen Mannes zu hören, welcher noch nie geputzt hat und selten im Haus die Schuhe auszieht, ist überaus kurios. Der Hund wird nach den Spaziergängen mit dem Mikrofasertuch abgewischt, danach liegt er eine halbe Stunde im Flur auf dem Teppich und putzt sich, ist daher nicht die Quelle von Fußabdrücken jeglicher Art. Nachdem ich dieses braune Unikum von Bodenbelag eine Weile schockiert betrachtet habe, wage ich einzuwenden: “Er ist schon sehr dunkel und die grau-schwarze Maserung sieht irgendwie nach Schimmel aus.“ Spätestens jetzt ist es geschehen, ein schmollender Heimwerker, der seinen Willen nicht gleich durchsetzen konnte, das wird für sehr schlechte Stimmung in den nächsten Tagen sorgen. Um die Farben unter den heimischen Lichtverhältnissen zu betrachten, werden Abschnitte aus dem Baumarkt mitgenommen und in den betreffenden Räumen hin und her geschoben, aus allen Winkeln betrachtet.
Unterdessen kommt Töchterchen zu Besuch. Auf der Suche nach Verstärkung wird auch sie gleich befragt, für mich ist ihre Meinung absolut irrelevant, da sie ja nicht darin leben muss. Doch sie wählt ebenfalls die helle Variante, der Bauherr schweigt verdrossen, nun muss man ihn eine Weile in Ruhe lassen, zum Verdauen dieser unerwünschten Auswahl. Das Ende vom Lied ist ein fauler Kompromiss, ein schokoladenbraun, sehr dunkel aber ohne jenen Schimmelstich, jedoch weit entfernt vom creme-beige, welches meine Wahl gewesen wäre.
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