Martin Carter - Lieferung frei Haus

Martin Carter

Lieferung frei Haus

und andere Kurzgeschichten

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Inhaltsverzeichnis

Titel Martin Carter Lieferung frei Haus und andere Kurzgeschichten Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorwort

Lieferung frei Haus

Glückliche Gedanken

S - Experiment

Entführt ins All

Die dunkle Zukunft

Das Licht im Dunkel

Die Pyramide des Ra

Darkworld - Part 1: Millennium

Impressum neobooks

„Was kostet der Mensch?“ gehörte mit zu den Fragen, die mir in den Sinn kamen, als ich 1999 die Idee für die Kurzgeschichte LIEFERUNG FREI HAUS ausarbeitete. Geschrieben war sie für einen Science Fiction Wettbewerb mit dem Thema ‚Money makes the Space go round’ und belegte dort leider nur Platz 13. Ein Platz der unglücklich war, da nur die Geschichten bis Platz 12 in einem Sonderband abgedruckt und veröffentlicht wurden. Doch einem Mitglied des SFCD (Science Fiction Club Deutschland e.V.) der in der Jury saß, gefiel sie und druckte sie im limitierten Clubbuch ‚Storycenter 2002: Kosmische Geschäfte’ ab.

Über die Jahre hinweg habe ich immer mal wieder Science Fiction und phantastische Kurzgeschichten für Wettbewerbe oder kleinere Veröffentlichungen verfasst, die ich nun als E-Book für eine Lieferung frei Haus zusammengestellt habe.

Neben der Namen gebenden Geschichte kann DIE DUNKLE ZUKUNFT erstmals mit dem originalen Ende gelesen werden, denn in ihrer ersten Veröffentlichung als DAS LICHT IM DUNKEL im Bastei Verlag Romanheft MADDRAX (Band 14: Der Tod über Paris (2000)) hatte es der Cheflektor neben dem Titel abgeändert und philosophischer gestaltet. Im direkten Vergleich ist es interessant zu lesen, wie unterschiedlich die gleiche Idee ausgelegt werden kann. MADDRAX spielt in einer postapokalyptischen Zukunft, in der ein Meteor die bekannte Zivilisation auslöschte und ins Barbaren Zeitalter zurückversetzte. Der Hauptcharakter ist während des Kometeneinschlages 500 Jahre in die Zukunft versetzt worden. Dieser taucht zwar nicht in meiner Geschichte auf, doch sie ist in dieser düsteren Zukunft angesiedelt.

S-EXPERIMENT und ENTFÜHRT INS ALL entstanden für einen Wettbewerb mit dem Thema ‚Sex und Science Fiction’ und sollten unterschiedliche Sichten zeigen. Die Raue durch Konsequenzen der Rassenvermischung und die kindliche, verträumte Art. Bei ENTFÜHRT INS ALL wurde der Anfang einer meiner ersten Schreibversuche mit zwölf Jahren eingeflochten. Im Kern hatte dort ein Junge auf dem abendlichen Weg per Fahrrad nach Hause auf einem Feld ein leuchtendes Ufo gefunden. Als er an Bord geht, trifft er auf ein Mädchen und einen bösen Roboter, der es gefangen hielt. Er sollte dann phantastische Abenteuer erleben, aber weiter als das Aufeinandertreffen der Figuren schrieb ich nie.

Dagegen GLÜCKLICHE GEDANKEN sehe ich mehr als Science Fiction Satire, wo übertrieben über die Welt und das Leben in der Zukunft philosophiert wurde.

DIE PYRAMIDE DES RA war nicht nur mein erster Ausflug in den phantastischen Horror, sondern auch meine erste Veröffentlichung. Nahezu ungekürzt erschien sie 1999 beim Bastei Verlag in der ‚John Sinclair Sammler Edition’ (Band 70: Voodoo-Liebe). Inzwischen gibt es eine Idee für eine Fortsetzung, die wesendlich länger werden würde.

Den Abschluss in diesem Buch macht DARKWORLD PART 1: MILLENIUM. Der Titel selbst ist recht ungewöhnlich, was aber daran liegt, das es eigentlich der Anfang eines Romanes sein sollte, der aber nicht wirklich ins rollen kam. Die Geschichte ist für sich auf eine Art rund und falls sie gefällt, könnte ich mich vielleicht doch noch einmal ranwagen. Die Hauptfigur Cassandra Scott lieh ich mir inzwischen für einen Thriller aus. So darf sie in DARK SECRETS einen unheimlichen Mörder jagen, was im Herbst 2014 als Hörspiel und Roman erscheint. Aktuelle Informationen können meiner Homepage martin-carter.de oder Facebook Site entnommen werden.

Martin Carter

Erwartungsvoll öffnete das Ehepaar Lamby die Tür zum eleganten Geschäft. Aufgeregt blickten sie sich um. Der Büroraum war fast völlig in weiß gehalten. Lediglich einige Grünpflanzen belebten den Raum. Es gab Sitzecken, die heimischen Sofas ähnelten, wo Angestellte Kunden bedienten. An den Wänden hingen zahlreiche Displays mit Animationen von wunderschönen Stränden und Landschaften. All diese Orte hatten eines gemeinsam, sie zeigten dort Familien mit glücklichen und lachenden Gesichtern. Dezent wurden während dieser Animationen Preise eingeblendet.

„Willkommen bei SCHÖNER WELT. Ich heiße Cool Porter und Sie sind sicherlich Ellen und Rick Lamby?“ grüßte ein attraktiver und adrett gekleideter junger Mann. Der jedes seiner Worte wohlklingend, mit Wärme vermittelte.

„Richtig.” antwortete Rick.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden.” Porter führte die Beiden zu einer freien Sitzecke und ließ Sie Platz nehmen. In der Mitte der Sitzecke war ein kleiner Tisch bereitstehenden Getränken. Porter nahm eine kleine Fernbedienung vom Tisch und drückte einen Knopf, woraufhin ein Hologrammdisplay sich in der Tischmitte aufbaute.

„Sie haben mir zwar schon Ihre Daten übermittelt, doch ich würde gerne einige davon mit Ihnen vervollständigen und überprüfen. Einverstanden?”

Rick nickte.

„Ellen und Rick Lamby, beide dreißig Jahre, verheiratet seit neun Jahren. Rick, Sie sind Angestellter bei HubCom, einem Transportmaschinenhersteller, und Ihre Frau ist Speisenzubereiterin eines Catering-Services. Können Sie mir sagen, ob Sie eher einer körperlichen oder geistigen Tätigkeit nachgehen, Rick?”

„Ich programmiere die Gewichtsüberwachungscomputer unserer Transportgleiter.”

„So genau wollte ich es eigentlich nicht wissen, aber umso ausführlicher, desto besser für Sie. Also weiter im Text. Sie beide haben eine Gesundheitsstruktur von fünfundachtzig Prozent und sind physisch, sowohl psychisch in bester Verfassung. Da sollte nichts schiefgehen.”

Ellen hielt Ricks Hand und drückte so stark zu, dass aus seinen Fingern das Blut wich. Er wusste, es war nicht bös gemeint, denn sie war wie er sehr aufgeregt und angespannt. Heute war nicht jeder Tag.

„Wissen Sie, Mr. Porter.” begann Ellen mit leicht erregter Stimme. “Seit Jahren freuen wir uns schon auf den heutigen Tag. Hart haben wir dafür gearbeitet und eisern gespart. Dies war nicht immer leicht, aber was tut man nicht dafür, sich etwas Besonderes zu gönnen.”

Ellen blickte Rick lächelnd und liebevoll an.

„Wie recht Sie haben, Ellen. Und mit SCHÖNER WELT haben Sie genau den richtigen Ort gewählt; wo sonst kann man sein Geld so sinnvoll investieren.” erwiderte Cool Porter humorvoll und die Lambys lachten mit. „Doch nun zur letzten Formalität, damit auch Sie so glücklich sein können, wie die Familien auf unseren Werbedisplays, die alle zufriedene Kunden von SCHÖNER WELT waren. Mit wie vielen Krediteinheiten können wir arbeiten?”

„Also,” begann Rick leicht unsicher. „unsere gesamten Ersparnisse betragen 125.005 Krediteinheiten. Das ist alles was wir erspart.”

Cool Porter kam für nur eine Sekunde ins Grübeln und zögerte seine Antwort einige weitere Sekunden hinaus. „Etwas weniger, als ich erwartet hatte.” antwortete er ehrlich.

„Wenn es nicht reicht, müssen wir halt noch ein paar Jahre warten.” Ellens Stimme entkam eine Enttäuschung.

„Geben Sie nicht die Hoffnung auf. Es ist meine Bestimmung, Ihnen den Wunsch zu ermöglichen. Am Besten gehen wir Punkt für Punkt sachlich durch. Jede Krediteinheit sollte genauestens umgedreht werden.”