C.G. Grimm
Die Busenfreundin zum Dessert ....
.... und allerlei andere erquickliche Begegnungen der sexten Art
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Inhaltsverzeichnis
Titel C.G. Grimm Die Busenfreundin zum Dessert .... .... und allerlei andere erquickliche Begegnungen der sexten Art Dieses ebook wurde erstellt bei
Die bärige Sybille
Ein verhängnisvoller Reinrutscher
"Exzellente Beinarbeit" oder "Bei Hempels unterm Küchentisch"
Schwarze Füße, reine Seele
Die Busenfreundin zum Dessert
Impressum neobooks
„Leck mich am A...., heute mach ich’s! Mehr als eine geschmiert kriegen, kann ich ja eigentlich nicht.“
Den ganzen Morgen schon spukte sie durch sein Oberstübchen – Sybille, die Putzfrau – die Hygiene-Ingenieurin, wie er sie nur titulierte. Lust, großartig was zu arbeiten, hatte sowieso keiner von seinen Leuten. Bei knapp dreißig Grad, die’s kurz vor zehn Uhr bereits waren – kein Wunder.
„Ich geh mal eine rauchen – alleine!“, beugte er rüde einem eventuellen Mitkommen-Wollen von Michael vor und machte sich obendrein so zackig aus dem Staub, dass der in seinem Rollstuhl kaum hinterhergekommen wäre.
Die Alte machte ihn derart wuschig – wie keine andere im Haus – und da gab es, weiß Gott, genug. Der Frauenanteil in der Belegschaft lag immerhin bei über siebzig Prozent. Aber als altgedienter Erotomane kannte er das ja – eine rein biochemische Angelegenheit – eine Pheromon-Schleuder von Aphrodites Gnaden. Die brauchte nur kurz an ihm vorbeizuhuschen, und sein kleiner Freund fing augenblicklich an, zu kribbeln und zu krabbeln. Wenn er sich nur eine Weile mit ihr unterhielt, wurde der gar zur immensen Gefahr für Reißverschluss und benachbarte Nähte der jeweils getragenen Hose.
Lange hatte es gedauert – obwohl die Zeichen eindeutiger nicht hätten sein können – bis sie endlich bereit war, seine Wissbegier bezüglich der Beschaffenheit ihres Allerheiligsten zu stillen – nächtens am Telefon auch nur. Auge in Auge wär das wohl nie was geworden – aber für ihn war’s das Wichtigste überhaupt. Wenn er nämlich eins nur hasste, dann waren das diese schmucklos vor sich hindampfenden Nacktmösen, wie sie – der Henker weiß, warum – auch hierzulande immer mehr Mode geworden waren.
Und ebenso strikt, wie er die weitestgehende Naturbelassenheit der genitalen Peripherie voraussetzte, wollte er auch keine feste Beziehung. Nein! Davon hatte er über die Jahre reichlich gehabt – und von den unvermeidlichen psychischen Begleitumständen die Nase so was von voll. Dass sie ihm zudem eingestanden hatte, es derzeit gleich mit zwei Typen zu treiben, schürte nun seine Hoffnung, als potentieller Drittgeiger doch eher fein raus zu sein und von einer möglichen lästigen Verliebtheit verschont zu bleiben.
In seinem Leben gab es ebenfalls ein paar Frauen – Freundinnen, gute Bekannte – zu denen er lediglich sporadisch sexuelle Kontakte pflegte – zum Teil seit mehr als zwanzig Jahren. Und es war gut so. Mit keiner von denen hätte wohl eine intensivere Verbindung arg viel länger als ein Jährchen oder anderthalb gehalten. Hundertprozentig wäre ihm sein stetes, sicher angeborenes Bestreben, es der Bettgenossin allzeit toll, engagiert und unvergleich schön zu machen, nach wenigen Monaten schon komplett abgegangen. Hatte ihn erst einmal eine zum sechsten, achten, zehnten Mal wegen irgendeiner Belanglosigkeit angeschissen, genervt, gepiesackt – dann war liebevoller, befriedigender, optimaler Sex bald nicht mehr möglich gewesen. Lagen hingegen Wochen, Monate manchmal, zwischen den Treffen, dann gerieten die in aller Regel vortrefflich – so frisch und erbaulich, als wär’s das erste Mal.
„Und heute bist du dran, mein geiles Sybillchen! Mal wieder eine echte Premiere! Also – ab die Post!“, machte er sich noch Mut, wie er im Lift auf die Eins drückte.
Dass sie die Pille nehme, hatte er ihr zum Glück auch entlocken können. Bei der Sorte Überfall, wie er ihn vorhatte, passte ein leidiges Gefuschel mit einem Pariser ohnehin nicht ins Konzept. Im Geiste war er es bereits hundert Mal durchgegangen – eine Meisterleistung männlicher Zurückhaltung geradezu, dass er’s nicht viel früher angegangen war. Wo sie ihm doch vor Wochen schon angeboten hatte, ihn zu besuchen – sich ein reales Bild zu machen von all dem, was er in Mails und Telefonaten so vollmundig mit ihr anzustellen versprach.
„Ich könnt ja auch sofort was mit dir anfangen!“, klingelte es noch wie feiertägliches Glockengeläut in seinen überqualifizierten Hilfspfleger-Ohren.
Allerdings auch ihr anschließender Einwand, mit ihren zwei anderen Stechern eigentlich gefrustet genug zu sein. Und frusten wollte er weder sie noch sich selbst – einfach bloß anständig vögeln – ihren hinlänglich beschriebenen Schwarzbären pflegen, seiner Zunge mal wieder textfreie Höchstleistung abverlangen – sich suhlen in den verzückten Geräuschen, die sie dabei – hoffentlich! – von sich geben würde. Dies, fiel ihm nun ein, hatte er noch gar nicht abgefragt.
„Ich Idiot!“, schimpfte er sich noch schnell, bevor die Fahrstuhltür aufging.
Wie erhofft, prangte das knallgelbe Verbotsschild vom klitschnass glänzenden Fußboden – "Nicht betreten! Frisch gewischt!". Das sollte die nächste halbe Stunde auch keiner wagen. Jedenfalls verließ er sich drauf und begab sich mit wenigen Riesenschritten in die Küche des Wohnbereichs.
Erst einmal wusch er sich seine gehörig schweißelnden Hände – mit eiskaltem Wasser, versteht sich – und lauschte dann an der Türe zum Gang. Mit einem ausladenden Grinsen kommentierte er Sybilles durchaus anhörenswerten Gesang. Ein süßliches Ballädchen aus ihrem reichhaltigen Fundus erklang von fernstmöglicher Ferne – aus einem der drei letzten Zimmer des Flurs.
„Wirst gleich ein ganz anderes Liedchen singen, meine Gute – in den allerhöchsten Tönen – die selbst du nur erreichst, wenn so ein virtuoser Zungenkämpfer wie ich nachhilft!“
Keinesfalls empfand er diesen Gedanken vermessen oder angeberisch – zu viele soprane Lustarien waren ihm, seinem flinken Zünglein, seinem strammen Soldaten und seinen Ohren schon beschieden im Laufe seines bewegten Liebeslebens.
Auf leisesten Sohlen schlich er sich an. Seine besten und sehnlichsten Wünsche schickte er zwei Stockwerke höher – auf dass ja keinem der Heimbewohner unerwartet schlecht würde und schleunigst auf sein Zimmer verfrachtet werden müsste. Damit war schließlich immer zu rechnen – und in einem solch christlichen Hause wäre so ein in flagranti entdecktes Nümmerchen mehr als nur unerquickliches Gesprächsthema.
Die infrage kommenden Gemächer kamen näher, wie auch der ehemalige Top-Hit aus den Charts – und ebenso Sybilles kirre machende Lockstoffe, wie’s der nervöse Sportskamerad in seiner Hose untrüglich verriet.
„Herschaftszeiten! Was mach ich da bloß!“, entfuhr es ihm schon fast hörbar.
Aber ein Zurück – das hatte er nicht auf dem Zettel.
„Nie und nimmer! Die ist jetzt fällig!“
In einem Türrahmen blieb er kurz stehen und half einem abgknickt schmerzenden, angehenden Helden in eine erlösend gerade Ausrichtung.
„Okay, okay, aber du bist noch lange nicht dran, mein Freund!“, gestattete er demselben generös den Blick über den Bund seiner Unterhose.
Es war Kunos Kämmerlein, in die er sich zu pirschen hatte – noch so eine Unwägbarkeit – dem konnte es doch jeden Moment einfallen, telefonieren zu müssen, was am PC machen oder einfach nur das nächste Fläschchen "Cola" aus seinem Privatkühlschrank holen – frisch gefeudelter Boden hin oder her.
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