Mona Mondmädchen
Claudia Mühlhans
Marc wacht auf.
Ein breiter Streifen Mondlicht fällt über sein Gesicht und kitzelt ihn an Stirn und Nase.
Er muss niesen und richtet sich dabei auf.
Neben seinem Bett kauert eine kleine Gestalt.
„Wer bist du denn?“ fragt Marc.
Ein kleines Mädchen sieht ihn mit einem freundlichen Mondgesicht an.
„Ich bin Mona!“ sagt sie.
„Und wie kommst du hierher?“
Sie deutet auf das Fenster.
„Ich bin auf einem Streifen Mondlicht heruntergerutscht, dann habe ich das Gleichgewicht verloren und bin in dein Zimmer gepurzelt.“
Marc staunt.
„Wie hast du das gemacht?“
„Ich schaue oft in die Fenster der Erdenmenschen hinein, aber hineingeplumpst bin ich noch nie!“
Mona reibt sich den Po.
Dann gähnt sie herzhaft. „Darf ich zu dir in dein Bett kommen? Mir ist kalt!“
Marc muss auch gähnen.
„Na klar!“ sagt er und rutscht zur Seite.
Seinen Schmusebären hält er fest.
Mona kuschelte sich an ihn.
Bald bescheint der Mond zwei schlafende Kinder.
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„Ja, was ist denn das?“ staunt Marcs Mutter, als sie sich über sein Bett beugt.
„Hallo Mama!“ nuschelt Marc in seinen Schmusebären, „stell dir vor, was ich geträumt habe!“
Er dreht sich um und stößt gegen die schlafende Mona.
„Wer ist das Mädchen?“ fragt Marcs Mutter verdutzt.
„Ja, das ist Mona! Sie ist vom Mond gefallen!“
Der Schmusebär nickt dazu.
„Du kannst aber Märchen erzählen!“
Die Mutter guckt streng.
„Bitte Marc, öffne nicht einfach die Wohnungstür und lass Nachbarskinder herein, während wir schlafen!“
Marc ist erleichtert, obwohl er keine Schuld hat.
Mama denkt, Mona gehört zu den neu eingezogenen Nachbarn.
An der Tür dreht Marcs Mutter sich um und lächelt.
„Sie kann trotzdem mit uns frühstücken.“
Marc riecht an seinem Schmusebären und betrachtet Mona.
Sie schläft friedlich.
Er hüpft ein bisschen auf und ab.
Schließlich zieht er an ihren Haaren.
Mona öffnet die Augen. Sie sind so rund und freundlich wie ihr Gesicht.
„Hallo“, sagt sie und gähnt, „ich habe Hunger.“
„Du kannst mit uns frühstücken“, verspricht Marc, „es gibt Brötchen und Eier und Marmelade.“
„Au ja“, freut sich Mona.
Marcs Schmuseteddy wackelt mit dem Kopf.
„Machen sich deine Eltern keine Sorgen um dich?“ fragt Marc.
„Nein, sie denken, ich bin mit den anderen kleinen Pionieren auf einem Mondausflug!“ sagt Mona fröhlich.
Marc ist verwirrt. Was erzählt Mona da?
Aber er kann nicht weiter fragen, Mama ruft zum Frühstück.
Sie sitzt schon mit Papa am Küchentisch.
Papa hält Marcs Babyschwester Melly auf dem Arm.
„Hallo, unerwarteter Besuch!“ sagt er fröhlich.
„Oh, wie süß!“ ruft Mona, „ich wünsche mir schon ganz lange einen kleinen Bruder!“
„Das ist meine Schwester“, sagt Marc stolz, „sie ist acht Wochen alt!“
„Vielleicht bekommst du ja auch noch ein Geschwisterchen“, meint Papa.
Mona wirft die Arme hoch. „Mein Vater sagt immer, wir sind Pioniere, ein Kind reicht ihm.“
Marcs Papa lacht. „Ja, das verstehe ich. Bei Marc kam ich mir auch wie ein Pionier vor“, schmunzelt er.
Mama sieht Mona an. „Dein Kleid ist so hübsch, es funkelt bei jeder Bewegung von dir.“
Mona nickt und bestreicht sich eine Brötchenhälfte dick mit Himbeermarmelade.
„Ja“, sagt sie mit vollem Mund, „meine Mama sagt, es sei mit Sternenstaub gewebt.“
Marcs Mutter schaut erstaunt zu Mona, aber Melly beginnt zu weinen und dann denkt sie an nichts anderes mehr.
Marc kennt das schon, doch er ist nicht eifersüchtig auf seine kleine Schwester.
Mama hat ihm erklärt, dass es bei ihm, als er ein Baby war, ganz genau so war.
Er ist froh, dass Mama und Papa abgelenkt sind, sonst wären ihnen auch ganz bestimmt Monas lange mondsichelförmige Daumennägel aufgefallen.
Er platzt vor Neugier.
Er möchte Mona soviel fragen!
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