„Mmh, ich hätte nicht gedacht, dass das so leck … äh, schmackhaft ist.“ Lars beginnt, sich ganz allmählich mit den bairischen Frühstücksbräuchen anzufreunden und zuzlt der Rest aus seiner ersten Weißwurst.
„Nimm da noch a Brezn dzua!“ fordert ihn Vreni auf. Lars ist völlig überfordert von diesen Lauten. Erst als Schorsch ihm den Korb mit den Brezeln hinhält, versteht er.
„Mmh, ja, eine Brezel, gerne!“ freut sich Lars
„Des hoaßt ned Brezel, des hoaßt Breze. Oane Breze, zwoa Brezn. Oder man sagt, gib mer mo a Brezn! Verstegst?“ Schorsch ist nicht gerade geduldig mit dem Zuagroastn 45.
„Mei, jedzad pass hoid auf, jedzad host di wiada odrenzd 46, Du Fackl 47“ schimpft Vreni mit ihrem Mann. An Riassl 48hast wie’d Kinder
Lars ahnt nicht ansatzweise, von welchen Fackeln und Rüsseln sie spricht. „Was ist denn passiert?“ fragt Lars zaghaft nach, in der Hoffnung niemanden zu nahe zu treten.
„Babb, also mein Vater, ist ein Ferkel, weil er sich vollgekleckert hat.“ Dafür fängt Seppi „a Bockfotzn 49“ von Schorsch.
Vreni mischt sich ein und fährt den Schorsch an. „Jedzad reiß di zsamm, Du Bosnigl! 50“
„I hab doch bloß übersetzt,“ rechtfertigt sich Seppi.
„Sei ned so a Afmuckada 51, Bua!“ herrscht Schorsch ihn an, deutet aber die nächste Ohrfeige nur zaghaft an.
Lars widmet nun all seine Aufmerksamkeit dem korrekten Umgang mit der Wurst, die auf seinem Teller herumglitscht. Und um weitere Konversation auf wenige, ihm bekannte Worte zu begrenzen, hebt er sein Glas und prostet Schorsch freundlich zu.
Derweil hat Wastl ohne sich an dem Gespräch zu beteiligen seine sechste Wurst verdrückt und wohl ebenso viele Brezeln, Pardon! Brezn. Von dem Berg Senf ganz zu schweigen. Von nix kommt nix, denkt sich Lars und wundert sich, wie der dürre Vater so einen Fleischklops zum Sohn haben kann. Immerhin, er redet nicht, und so kann man ihn auch nicht ‚nicht verstehen‘. Nach drei Weißwürsten, zwei Brezn und einer Halben Weißbier, verlangt es Lars irgendwie nach Kaffee. Er traut sich aber nicht zu fragen und lässt sich stattdessen von Schorsch widerstandlos noch ein Weißbier einschenken.
Im Hof fährt Sepp mit seinem Unimogtraktorfahrzeug vor, und Lars ist erleichtert, endlich wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Sepp kommt herbei und Schorsch begrüßt ihn zu erst. „Servus Sepp! Griaß di Gott. A scheens Wedda hamm’s heid. Da Herrgott is ehm do a Bayer, gell?” 52
“Freili. Griaß di ah, Schorsch, Du oida Boandlkrama. 53Machst mer ah no a Weiße auf? Mir hom ja noch a Minutn.“ Das Bier ist schneller aufgemacht, eingeschenkt und ausgetrunken, als Lars zuschauen kann. Er hinkt etwas nach und will in einem Zug nachholen, unterschätzt dabei aber die Schaumentwicklung des obergärigen Bieres. Er kann einen derben Rülpser nicht mehr unterdrücken und möchte am liebsten unter dem Tisch versinken.
„A Recht host, Lars.“ Sepp rückt sich kurz zurück und übertönt Lars bei weitem. Die Jungs kichern, während Vreni diese Geräuschkulisse weniger zu schätzen vermag. Sie schaut nur schief von der Seite, wendet sich mit dem Tablett ab und murmelt „Männer!“.
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