Copyright by © Wolfgang Schreiber 2014
Buchdruck
Verlagshaus Schlosser, 86316 Friedberg
ISBN: 978-3-86937-628-8
but the winner will be
DIE SOLARENERGIE
Vom Auto zum Solarmobil – Phase 2
Wolfgang Schreiber
Für meine Enkel
Lara
Anouk
Emilia
Daniel
Samuel
Joni
Jimmy
Vorwort
Überblick
Erste Erfahrungen
Das Auto
Anmaßung
Historie
Antriebsarten
Fossile und atomare Energiequellen
Kohle
Erdöl
Erdgas
Uran
Eine andere Betrachtung der Zeit
Erneuerbare Energien (EE)
Potenzial der Sonne
Wasserkraft
Windenergie
Photovoltaik (PV)
Biomasse
Geothermie
Biomasse contra PV
Das Geschäft mit der Erneuerbaren Energie
Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)
Elektrizitäts-Versorgungs-Unternehmen (EVUs)
PV-Farmen auf Satelliten
Desertec
Kommunen
Privat
Das Solarmobil
Energiequelle
Energieübertragung und -speicherung
Antrieb
Vernunft gegen die Macht der Gewohnheit
Ein Blick über den Zaun
Ausblick
Anhang
Episödchen und Skurrilitäten
Literatur
Dank
Nachwort
Zum Autor
Fußnote
Abkürzungen
Einige vielleicht nicht ganz geläufige Begriffe werden bei der ersten Verwendung in meinem Text voll ausgeschrieben und in Klammer mit einer Abkürzung versehen. Bei Wiederholung des Begriffes wird nur die Abkürzung verwendet.
BHKW – Blockheizkraftwerke
C – Carbon = Kohlenstoffe
CO2 – Kohlendioxid
EE – Erneuerbare Energien
EEG – Erneuerbare Energien Gesetz
EVU – Elektrizitäts-Versorgungs-Unternehmen
INSM – Initiative neue soziale Marktwirtschaft
PKW – Personenkraftwagen
PV – Photovoltaik
SUV – Sport Utility Vehicle
SZ – Süddeutsche Zeitung
~ – ungefähr
Nicht von ungefähr widmet Wolfgang Schreiber dieses pfiffig und optimistisch betitelte Werk seinen sieben Enkelkindern. Denn sein Elektroauto, das er grundsätzlich mit „sunshine super“ bzw. Solarstrom „betankt“, ist unverkennbar ein Zukunftsmobil, wie geschaffen für die solarmobile Zukunft, die der Großvater den Enkeln wünscht. Sonnenenergie als „winner“? Die Zuversicht des Autors ist stetig gewachsen. Als wir uns vor etwa 20 Jahren kennen lernten, mussten E-Mobilisten zu Dickhäutern mutieren, die somit gepanzert waren gegen das Gemisch aus Spott und Mitleid anderer Verkehrsteilnehmer. Ingenieur Schreiber konnte Hohn freilich nicht nur mit angeborenem Mutterwitz abfedern, sondern auch mit angehäuftem Fachwissen. Mir gefiel sofort, dass er kein Ideologe grauer Theorie ist. Bis heute fährt er vor, wie die Super-Tankstelle, unsere Sonne, mit einfacher und preiswerter Technologie anzuzapfen ist. Den (Vor)-Macher musste ich unbedingt für jene SOPEC (Solar-powered Electric Cars) gewinnen, die ich um die Jahrtausendwende ohne viel Tamtam gründete: in München und Umgebung zwei Dutzend technisch versierte Idealisten, die ihre E-Mobile mit dem „sunshine super“ betreiben, das sie mit der PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach ernten. Schon länger machte ich als Journalist Testfahrten mit E-Autos für Blätter wie die SZ. Aber es mangelte damals noch an Solartankstellen. Die SOPEC-Spezln ließen mich ihren Solarstrom anzapfen. Auch Wolfgang Schreiber verdingte sich nach kurzem Palavern und Shakehands als „Solartankwart“ und avancierte gar zum SOPEC-Chefdenker. Ein Festessen der OPEC ist wohl aufwendiger, aber ein SOPEC-Brainstorming garantiert zünftiger: bei üppiger Brotzeit im Haus der Schreibers, das natürlich CO2-frei ist. Autark zuhause das E-Mobil tanken – das wurde von der solarmobilen Avantgarde praktiziert lange bevor Firmen wie BMW das Gleiche propagierten. Trotzdem blieben viele Solarmanöver bis heute weitgehend unbesungen. Oft genug allerdings war's Schreiber, der u.a. mit seinen „BayernSolar“-Teilnahmen sowohl die Medien als auch die bayerische Staatskanzlei beeindruckte. Bereits im Jahr 1998 bescheinigte ihm das Guinness Book of Records 49.365 „rein solar“ gefahrene Kilometer (heute sind's über 80.000 km). Und unlängst durfte er nicht fehlen, als die „ADAC Motorwelt“ ihn und andere E-Auto-Pioniere für ein bleibendes Online-Dokument vor der Bavaria auf Münchens Theresienwiese ablichtete.
Auch das vorliegende Hohelied auf nutzbaren Sonnenschein wäre mit einer Auszeichnung gut bedient. Es oszilliert wechselstromartig zwischen etwa 50 Ampères (siehe die großzügig eingestreuten, humorvollen Anekdoten) und gefühlten 5000 Ampères (wenn der Autor z.B. einen Bundesminister als „getarntes Megaphon der Energiekonzerne“ tituliert). Gelegentliche Gratwanderungen zwischen neutraler Kritik und Polemik nach kämpferischer 68er Manier sieht man freilich einem hochqualifizierten Fachmann nach, der bei Bölkow bereits maßgeblich mitmischte, als Hi-Tech-Satelliten solares Laufen lernten...
„Cautio Oecomica“..... Unnötige Sorge, Wolfgang. Die hast Du nun verfasst.
Peter Hays
Journalist und Autor
Ab einem gewissen Alter treibt die gefühlte Wichtigkeit manche dazu, ihre Autobiographie zu schreiben. Mir geht es ähnlich – allerdings mit einem kleinen Unterschied: Weil ich mich so stark mit meinem Solarmobil identifiziere, möchte ich eine Auto-Biographie schreiben. Hierbei habe ich im Wesentlichen die letzten 20 Jahre im Blickfeld, wage darüber hinaus aber auch einen Blick in die Zukunft.
Das Auto hat uns im Laufe der letzten hundert Jahre einen Freiheitsgrad bei der individuellen Mobilität geschaffen, der vorher unvorstellbar war. Das „Automobil“, das sich dem Namen nach von selbst bewegt, wird vom Besitzer so wahrgenommen, dass für die Bewegung nur noch ein möglichst kleiner Obulus an der Tankstelle für den Treibstoff entrichtet werden muss. Woher dieser Treibstoff kommt und was er neben dem Antrieb sonst noch bewirkt, ist im Allgemeinen nicht von großem Interesse. Er wird in der Regel nur als Kostenfaktor wahrgenommen. Doch er kommt nicht von der billigsten Tankstelle, sondern tief aus der Erde, wo sich im Laufe von hunderten Millionen Jahren der Kohlenstoff (C) abgestorbener Pflanzen angesammelt hat. Er ist historisch gespeicherte Sonnenenergie. Der fossile Treibstoff wird allerdings millionenfach schneller aus dem Erdspeicher entnommen, als dieser aufgefüllt wurde. Dieses Prinzip stößt also recht schnell an seine Grenzen. Bei der Verbrennung des Stoffes im Motor unseres Freiheitsvehikels wird Kohlendioxid (CO2) frei und entweicht unsichtbar in die luftige Deponie. Der beim Fahren anfallende Müll wird also kostenlos „entsorgt“. Für den Besitzer ist das ideal. Dieser Müll reichert sich in unserer Atmosphäre an, beschleunigt den Klimawandel und damit die uns drohende Klimakatastrophe.
Die Zusammenhänge wurden bereits vom Club of Rome thematisiert und während der 1. Ölkrise 1973 auch teilweise schmerzhaft erfahren. Schlüsse wurden auch gezogen, auf höchster Ebene sowie in der Automobilindustrie – allerdings überwiegend nur theoretisch. Denn bei der praktischen Umsetzung bläst ein mächtiger Gegenwind.
In den 80er Jahren haben sich daher Gruppen gebildet, die das Thema nebenberuflich aufgriffen wie z.B. die Bayerischen Solarinitiativen und die damit verbundenen Solarmobilisten, mit viel Phantasie und Zeitaufwand, aber mit wenig Geld. Das waren Idealisten. Als einer von ihnen wollte ich nicht auf die große Lösung warten. Darum habe ich im Rahmen meiner kleinen Möglichkeiten und einer konkreten, realisierbaren Vision versucht, exemplarisch Fakten zu schaffen. Das dreirädrige Gefährt, das ich von einem dänischen Hersteller kaufte, ist der Klasse „Verzichtmobile“, wie Spötter sagen, zuzuordnen und wird entsprechend belächelt. Doch die Tatsache, dass es sich die zur Fortbewegung erforderliche Energie direkt von der Sonne beschafft, keinen Abfall emittiert, fast lautlos fährt und nur geringe „Treibstoff“-Kosten verursacht, nötigt dem einen oder anderen inzwischen doch einen gewissen Respekt ab.
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