Daniel Lehmann - Corona

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Daniel, Lehrer in Baden-Württemberg und Julius, Historiker in Berlin, verbindet eine gescheiterte Liebesbeziehung. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise treffen Sie erneut aufeinander, und stellen im Laufe des Romans fest, dass auch die Geschichten ihrer Familien weitaus enger miteinander verknüpft sind, als sie ahnten. Ost-Biographie trifft auf West-Biographie im 30 Jahre wiedervereinten Deutschland.
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise entwickeln sich um die beiden Protagonisten Daniel und Julius verschiedene Erzählstränge. Der etwas über 40jährige Daniel wünscht sich einen festen Partner und möchte ein Kind aus Bulgarien adoptieren. Sein Ex Julius steht vor den Scherben seiner prekären Existenz: keine Beziehung, Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt, das Einkommen bricht weg.
Daniel unternimmt mit seinen Schülern eine Klassenfahrt in die alte Heimat Berlin. Beim Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen sorgt er für ein Wiedersehen mit Julius. Dieser arbeitet hier, wo seine Großeltern und sein Vater einst inhaftiert waren. Seine sicher geglaubte Teilzeit-Anstellung scheitert in letzter Sekunde aufgrund der Ungewissheit der Corona-Krise. Er wird nicht nur diesen Job verlieren, auch seine Tätigkeit als Deutschlehrer eines Integrationskurses für Flüchtlinge wird ausgesetzt.
In der Ausnahmesituation der Krise treffen Daniel und Julius in Rügen erneut aufeinander:
Daniel muss sich um seinen Vater kümmern, dessen polnische Pflegerin nicht mehr einreisen kann. Julius nutzt den Shutdown sich endlich mit dem Haus seines verstorbenen Vaters auseinanderzusetzen. Aus Stasi-Unterlagen weiß er, dass seine Eltern mit ihrem Segelboot Fluchthelfer in den Westen waren. Bei einem Fluchtversuch kam seine Mutter ums Leben. Während des Aufenthaltes auf der Insel kommt die Wahrheit über die schicksalshafte Flucht ans Licht.
Eingewoben und mit der Hauptgeschichte verbunden sind zwei weitere Fluchtschicksale: Die Geschichte eines jüdischen Mannes, der 1938 auf der St. Louis über den Atlantik flüchtet, und die Flucht einer syrischen Frau über das Schwarze Meer nach Bulgarien.

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Freitag, 13. März 2020

Daniel

Im Reisebus.

Puh, wer hätte gedacht, dass diese Woche so glimpflich abläuft? Ich hatte ja Schiss, dass eines der Kinder krank wird und wir dann auch einen Corona-Verdacht haben. Oder Eltern in Weinheim krank werden und wir dann hier die Panik unter den Kindern haben. Aber nun sitzen wir alle im Bus. So, noch schnell eine Ansage machen und dann chillen.

„Und wie immer gilt: anschnallen und den Bus nicht verdrecken. Ach, und schaut mal, da links hat Euer Lehrer Herr Lehmann mal gewohnt. Genau an der Grenze von Kreuzberg und Mitte.“

„Wow, mitten in der Stadt. War das nicht ganz schön teuer?“

„Ne, damals nicht. Da war das noch sozialer Wohnungsbau.“

„Haben Sie da allein oder mit dem Herrn von Dr. Witzleben gewohnt?“

„Wenn ihr es genau wissen wollt: Mit Herrn Dr. von Witzleben. War ne tolle Wohnung. Mit Blick auf den Potsdamer Platz. Und durch das Nachbarhaus durch konnte man die Flagge vom Checkpoint-Charlie sehen, wo wir Mittwoch waren.“

„Und warum sind Sie da ausgezogen?“

„Na, weil ich unbedingt zu euch nach Weinheim wollte.“

„Aber Berlin ist doch viel geiler.“

„Also mir gefällt Weinheim besser. So beschaulich, und Heidelberg ist auch ganz nah. Aber jetzt lasst mich mal ein wenig in Ruhe mit Frau Bolz reden.“

So, jetzt verlassen wir gleich Berlin und sind somit schon so gut wie sicher zurück in Weinheim. Jetzt setze ich mich mal entspannt zu Steffi.

„Und Frankfurt ist auch ganz nah. Na, Daniel, warum willst Du denn zurück nach Berlin, wenn es Dir in Weinheim so gut gefällt?“

„Du weißt genau warum. Warum bist Du denn so salzig?“

„In Weinheim gibt es auch Kindergärten.“

„Ja, aber in Berlin ist meine Mutter, mein Bruder mit Frau und Kindern. Halt eine richtige Familie. Gerade als alleinerziehender Vater werde ich ein Netzwerk brauchen.“

„Freunde können auch wie Familie sein und ein Netzwerk allemal.“

„Ach, Steffilein, sei doch nicht so. Du weißt, wie wichtig Ihr, wie wichtig Du mir bist. Und wahrscheinlich klappt es eh dieses Jahr nicht.“

„Was nicht?“

„Na, wahrscheinlich beides nicht. Adoption und Wechsel nach Berlin.“

„Grmpf.“

Langes Schweigen.

„Na Steffi, wie lange noch?“

„Noch ne halbe Stunde. Dann ist die Pressekonferenz.“

„Dann wird Söder die Schulen in Bayern schließen.“

„Ja, wenn er die Ministerien doch schon gestern angewiesen hat, sich darauf vorzubereiten.“

„Und unsere Landesregierung macht erst um 14 Uhr eine Pressekonferenz. Super.“

Gespanntes Schauen auf das Handy.

„Und, was ist nun, Herr Lehmann? Macht Bayern dicht?“

„Ja, lasst mich mal durch, ich mach mal eine Ansage: Bayern schließt ab Montag die Schulen. Sobald es Neuigkeiten für Baden-Württemberg gibt, melde ich mich bei euch.“

Pause bei einem Burger-Restaurant an der Autobahn.

„Meinst Du, Steffi, die schließen die Schule nur bis Ostern oder einschließlich Ostern?“

„Ist doch egal.“

„Ne, ich wollte doch mit meinem Seminarkurs Holocaust in den Osterferien nach Berlin fahren.“

„Stimmt. Ach ja, Dein Seminarkurs Holocaust. Du, da fällt mir noch was ein, was ich vergessen habe zu erzählen...“

„Was denn? Nun rück schon raus.“

„Nun ja, bei uns unten in den Naturwissenschaften, da wird ja viel geredet.“

„Was wurde gesagt?“

„Du weißt ja, ich rege mich sowieso ständig über die auf. Neulich haben sie geredet, dass man auf die Geisteswissenschaften an der Schule auch gut verzichten kann und die Naturwissenschaften die Basis für den Erfolg in Deutschland legen. Aber mit Deutsch und Chemie werde ich da sowieso kritisch beäugt.“

„Und was haben die da unten über meinen Seminarkurs gesagt?“

„Dass Du es übertreibst. Holocaust hier, Holocaust da. Und Reich hat gesagt, dass man aufpassen muss, dass die Kinder nicht am Ende rechts werden, weil sie die Nase voll von dem Zeug haben. Dass man es auch einmal gut sein lassen müsse. Und dass andere Länder auch Juden verfolgt hätten.“

„Oh, den greif ich mir, wenn ich ihn am Montag sehe.“

„Machst Du eh wieder nicht. Du regst Dich jetzt auf und schweigst dann wieder. Und lass auch gut sein. Sogar die Schüler sagen schon immer: Reich, der Name ist Programm.“

„Hast Recht. Alex Reich ist ein Idiot und ich halte viel zu oft die Klappe. Mal schauen, ob wir Montag überhaupt in die Schule müssen.“

Zurück im Bus.

Plink.

„Eine Nachricht wegen Schulschließung, Daniel?“

„Nein, aber mein Seminar im Haus der Wannseekonferenz hat sich schon erledigt. Das Haus macht ab heute dicht. Na dann versuche ich mal Unterkunft, An-und Abreise und das ganze Rahmenprogramm zu stornieren.“

„Du Armer.“

„Mir tut’s vor allen Dingen für die Schüler leid. Das ganze Seminar war darauf ausgelegt, dass sie in der Bibliothek im Haus der Wannseekonferenz ihre Seminararbeiten schreiben. Wie sollen die das jetzt machen? Ich schreib schon mal in die Seminarkursgruppe bei whatsapp, dass die Fahrt nach Berlin nicht stattfinden kann. Und die Eltern, die noch nicht gezahlt haben, nun auch nichts mehr zahlen müssen.“

Kurzes Nickerchen.

„So, jetzt kommt die Pressekonferenz aus Stuttgart.“

Gespanntes Schauen auf die Handys.

„So etwas, jetzt lassen die uns nochmal am Montag alle antanzen. Hätte man nicht wie Bayern das schon heute früh klären können?“

„Aber Du hast doch gehört Steffi, was unser Ministerpräsident gesagt hat. Um 11:30 gab es noch ein Treffen mit der Wirtschaft. Das war wichtig.“

„Manchmal habe ich echt das Gefühl, Baden-Württemberg ist die Hure der Wirtschaft.“

„Ja, aber irgendwo muss das Geld ja erwirtschaftet werden, das in meine Heimat, den faulen Osten gepumpt wird.“

Verlegenes Lachen.

„Bin ja mal gespannt, Steffi, wer die Notbetreuung für die Kinder machen soll, die in systemrelevanten Berufen arbeiten.“

„Na, wahrscheinlich wir, die wir keine Kinder haben.“

„Du Steffi, ich schreibe mal unserem Schulleiter, eigentlich macht es keinen Sinn, dass die 9.Klässler, die jetzt die ganze Zeit auf so engem Raum waren, noch am Montag in die Schule gehen und möglicherweise Corona-Viren verbreiten.“

„Sehr guter move , Daniel.“

Plink. Stapfen durch den Bus zum Mikrofon.

„Liebe Schülerinnen und Schüler, ich habe gerade die Nachricht von unserem Schulleiter bekommen, dass Ihr am Montag bitte nicht mehr in die Schule geht.“

Jubel im Bus. Einige rufen: „Freitag, der 13. Mein Glückstag.“

Verabschieden der Schüler. Vermeiden von Handschlägen mit den Eltern. Mit Steffi allein auf dem Parkplatz.

„Und was machst Du noch am Wochenende, Daniel?“

„Ich wollte eigentlich morgen zu Lasse nach Frankfurt fahren.“

„Lasse? Der Investmentbanker?“

„Ne, das mit dem Investmentbanker ist doch schon lange vorbei.“

„Aha, und was macht Lasse?“

„Er ist Anwalt für Patente, Medikamente und so.“

„Wie, Medikamente und so?“

„Vor ein paar Jahren hatte er zum Beispiel einen Prozess gegen eine indische Firma, die billige HIV-Generika produzieren.“

„Und mit so einem Arsch gehst Du ins Bett?“

„Er hat mir erklärt, dass wenn zu viele billige Generika produziert werden, die Pharmakonzerne bald kein Geld mehr haben für die HIV-Forschung.“

„Und in Indien sterben dann Menschen, die noch jahrzehntelang leben könnten, wie die Fliegen. Dein Stecher muss ja echt gut sein, damit Du so einen Scheiß nachplapperst.“

„Na, besser von nem Arsch, als gar nicht oder nur vom Leben gefickt, liebe Steffi.“

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