»Ich dachte mir, ich muss meine hübsche Bonnie Lass ganz dringend auf andere Gedanken bringen. Oder bist du zu müde?«
Natürlich war sie müde. Auf einer Skala von eins bis zehn wäre sie locker die elf und somit Dornröschen gewesen. Nur würde sie das unter keinen Umständen sagen. Schließlich kam die Frage von dem Mann, der so ziemlich jeden Morgen ab 4.00 Uhr bereits in seiner Backstube stand und trotzdem niemals müde wirkte. Ganz im Gegenteil zu ihr selbst. Sie antwortete ihm mit einem Lächeln, was ihm anscheinend genügte. Kaum war das Auto geparkt, eilte er zu ihrer Tür und öffnete diese ganz gentlemanlike. Er ließ sie jedoch nur kurz aussteigen, um sie dann zu schultern und zum Haus zu tragen.
»Du wirst dir noch deinen Rücken verrenken, Lad«, schimpfte sie gespielt und musste kichern.
»Aye, du warst schon mal leichter, mo cridhe«, neckte Alasdair sie amüsiert und sorgte dafür, dass sie mit den Händen verärgert auf seinen Rücken trommelte.
»Wirst du das wohl bleiben lassen, du verrücktes Frauenzimmer!«, stieß er lachend aus.
»Erst wenn du mich runterlässt oder das zurücknimmst. Du willst doch wohl nicht behaupten, dass ich fett bin?«
»Von fett war keine Rede, Lass. Angenehm rundlich, aye. Also nicht wie diese tapezierten Knochen, so dass Mann auch etwas in den Händen hat«, erwiderte ihr Schotte, wobei er als Bestätigung mit beiden Händen ihre Pobacken festhielt. Protestierend gab sie ein Quietschen von sich.
Wenn seine a‘ gearmailteach solche Töne von sich gab, konnte er sich kaum zügeln. Wie so oft war ihm völlig unbegreiflich, dass Louise keine Ahnung von ihrer Wirkung auf ihn hatte, auch wenn sein Körper ihn verriet. Oder wusste sie es und machte all diese Töne und Bewegungen aus Provokation? Den ganzen Abend hatte Alasdair sich bereits ausgemalt, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie endlich alleine waren. Seit die Zwillinge in ihrer beider Leben getreten waren, blieb ihnen nicht mehr viel Zeit für Gemeinsamkeiten. Trotzdem schafften sie es, hier und da kleine Freiräume nur für sich einzubauen. Einhändig steckte er den Schlüssel ins Schloss, um die schwere Holztür hinter sich mit dem Fuß zuzuwerfen. Erst dann stellte er Lou zurück auf den Boden, wenngleich er sie dabei bereits wieder eng an sich zog. Ihre Arme schlangen sich willig um seinen Hals, während sich ihre entzückenden Lippen mit einem schelmischen Grinsen auf die seinen zubewegten. Mehr Aufforderung brauchte er nicht. Im Bruchteil von Sekunden machte er sich plündernd über den Mund seiner Bonnie Lass her, die ihm ebenso stürmisch küssend antwortete. Erregt bis in die Haarspitzen presste er sie mit dem Unterleib gegen das Holz der geschlossenen Haustür, labte sich an ihrem heiseren Seufzen. Gott war sein Zeuge. Er hätte Lou am liebsten bereits auf dem Elternabend geschultert, um sie irgendwo hinter verschlossenen Türen zu nehmen, so sehr hatte ihr Anblick ihn umgehauen. Seit der unverhofften Schwangerschaft hatte Lous Körper entzückende Rundungen zurückbehalten, genau an den richtigen Stellen wie er fand. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, hatte er ganz genau gewusst, auf was es hinauslaufen würde, wenn er Lou dazu überredete, diesen kleinen schwarzen Rock mit dieser überaus neckischen Bluse zu tragen. Alleine der Umstand, dass sie halterlose Strümpfe trug, sagte ihm, dass sie dies ebenfalls gewusst hatte. Voller Leidenschaft zog er die störende Bluse aus dem Rock, versuchte mit zitternden Fingern die winzigen Perlmuttknöpfe zu öffnen, ohne seine Küsse zu unterbrechen. Dies misslang und zwei der Knöpfe verabschiedeten sich auf die Holzdielen des Fußbodens. Blieb zu hoffen, dass er sie zu einem späteren Zeitpunkt wiederfand.
»Oh nein. Nicht schon wieder, Al. Kannst du mir verraten, wie ich Marge beibringen soll, dass ich schon wieder abgerissene Knöpfe habe?«, jammerte Lou, während er versuchte, sie weiter zu entkleiden.
»Sag ihr, ihr Sohn hat zu große Hände für derart winzige Knöpfe«, ließ er sie wissen, wobei er eben jene Hände voller Begierde an ihrer warmen Haut entlang wandern ließ. »Stop!«, brüskierte Lou sich und schob ihn eine Armlänge von sich weg. »Zufälligerweise ist das eine meiner Lieblingsblusen. Ich ziehe es vor, diese selbst auszuziehen«, hauchte sie schnippisch mit einem derart provokanten Blick, dass ihm jedes Haar auf der Haut senkrecht stand. Sein Mund wurde staubtrocken und er sank schwer gegen den Türrahmen des Esszimmers. A Dhia. Er konnte nicht aufhören, auf das anziehende Wiegen ihrer Hüften zu starren. Selbst ihre zierlichen Fesseln in den hochhackigen High Heels turnten ihn an. Alasdair zwang sich, den Kloß, den er sich in seinem Hals einbildete, hinab zu schlucken. Es fehlte wirklich nicht mehr viel und er würde sabbern und das an mehreren Körperstellen gleichzeitig. Das dumpfe Pochen seines Herzens in den Ohren verfolgte er, wie Lous filigrane Künstlerfinger in Zeitlupe zu den Knöpfen wanderten, um diese zu öffnen. Dabei suchten ihre Augen die seinen und schienen sich dabei verheißungsvoll zu verdunkeln.
»Irgendwelche Probleme, Lad?«, konnte er ihre Stimme lasziv flüstern hören.
»Aye. Probleme, die du auch gleich haben wirst, Lass!«, stieß er atemlos aus, da Lou just in diesem Moment die Bluse fallen ließ. Sie antwortete ihm leise lachend, die Augenbrauen fragend erhoben, wobei sie die Daumen bereits im Bund ihres Rockes eingehakt hatte, als erwarte sie seine Zustimmung. Ganz sicher gab es nichts Besseres als eine strippende Frau, die gleichfalls die eigene Ehefrau war. Weder Musik noch besonderes Ambiente waren wichtig, wenngleich das Mondlicht, das durch die Fenster der Terrasse fiel, Lous Haut silbern glänzen ließ. Allein die Geräusche ihres erregten Atems, das Rascheln der verschiedenen Stoffe und Haut auf Haut, war besser als alle Klänge der Welt. Die Luft wollte ihm wegbleiben, als der Rock von ihren weiblichen Hüften zu Boden rutschte. Stumm zählte er Whiskysorten auf, um sein bestes Stück zu zügeln, wobei er sich bereits hektisch seiner Schuhe, seines Hemds und seines Kilts entledigte. Lou sah ihn kokettierend mit den Wimpern klimpernd an, nur mit schwarzen Spitzendessous und hauchdünnen, halterlosen Strümpfen bekleidet, die in High Heels steckten. A Dhia, was waren das für sexy Beine. Es grenzte an ein Wunder, dass er seine Bonnie Lass nicht verletzte, als er sich auf sie stürzte um sie in einer leidenschaftlichen Umarmung zu Boden zu reißen. Dort blieben sie küssend auf dem weichen Läufer liegen. Trotz seinen zitternden Fingern gelang es ihm, die sündige Spitze von ihrem zauberhaften Körper zu entfernen, ohne diese ebenfalls zu zerstören. Würde er jemals genug von dieser Frau bekommen? Zärtlich bedeckte Alasdair ihre samtene Haut, die eine Gänsehaut zierte, was wahrlich kein Wunder war, bei den frostigen Temperaturen. »Ich hätte an ein Kaminfeuer denken sollen. Entschuldige, mo cridhe«, flüsterte er sanft und ließ zu, dass Lou ihn mit seinem ganzen Gewicht auf sich zog. Ihre Antwort bestand aus neckenden, bestrumpften Zehenspitzen, die Schuhe hatte sie mittlerweile ausgezogen, die an seinen Oberschenkeln entlang strichen.
»Du könntest dich bewegen, mein Schotte«, ließ sie ihn ziemlich zweideutig wissen und schlang ihre Beine leise kichernd um seine Hüften.
»Du bist ganz schön frech«, raunte er und versank mit einem einzigen Stoß in ihrer sinnlichen Weiblichkeit. So voller Leidenschaft in ihr Liebesspiel vertieft, nahm er die Stimmen erst wahr, als Lous Körper sich unter ihm mit einem geflüsterten »Himmelherrgottsackzement!« versteifte.
»Was zur Hölle«, flüsterte er und hielt mitten in seinen Bewegungen inne.
»Das ist das Cottage meines Stiefvaters. Keine Sorge Fatma, hier sind wir nur unter uns!«, drang die Stimme von Lous jüngstem Sohn Philipp an seine Ohren. Es gelang Alasdair nicht mehr zu reagieren. Unbarmherzig flammte das helle Deckenlicht auf, nahm ihnen mit seinem grellen Licht jegliche Deckung. Der erschrockene Aufschrei seiner Schwiegertochter gellte in seinen Ohren, während er versuchte, Lou mit seinem Körper vor den Blicken des Paares zu schützen und gleichzeitig, obwohl geblendet, mit einer Hand an seinen Kilt heranzukommen.
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