- Joshi - The Rebound Effect

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The Rebound Effect 1 beschreibt die Firma Rebound Effect und die abenteuerliche Gechichte ihres Mitarbeiters Harry. The Rebound Effect 2 ist die Fortsetzung, in der viele ungeklärte Fragen des 1sten Buches beantwortet werden und die Firma neu aufgebaut wird. Erneut eine spannende Geschichte mit vielen witzigen Details, neuen eigenartigen Figuren und kleinen philososphischen Betrachtungsweisen, die rasant ihrem Höhepunkt entgegensteuert. The Rebound Effect 1 (Kurzzusammenfassung) Jeff Rebound setzt in seiner Firma 'Rebound Effect' auf die Älteren, die keiner mehr auf dem Arbeitsmarkt will. Deren Erfahrung nutzt er geschickt, indem er ihnen dreifache Gehälter zahlt. Dafür entfallen Rentenbeiträge und Krankenversicherung, wer das 65. Lebensjahr erreicht, scheidet aus. Allerdings auch aus dem Leben. Dieses letzte Jahr feiern die Letztjährigen, sogenannte Relienten, in allen nur erdenklichen Ausschweifungen. Ebenfalls scheidet aus, wer 30 Krankheitstage überschritten hat.Das Konzept geht auf. Die Motivation ist hoch und keiner möchte sein auschweifendes 65. Lebensjahr missen. Bis auf einen: Der Vater von Susan Lauren möchte weiterleben. ´Die Geschichte beginnt, als Susan das Reboundgebäude betritt, zu einem Vorstellungsgespräch bei Harry Vincent. Der hat bei Rebound Effect eine steile Karriere gemacht und ist Teilnehmer der täglichen 12er-Runde mit dem Firmenboss Jeff Rebound. Susan sieht Harry als letzte Chance ihren Vater, einen Relienten im 10. Monat zu retten. Um das Geheimnis zu lüften wie die Relienten sterben, macht Harry einen Selbstversuch, läßt sich einen Virus pritzen und täuscht dem Reboundarzt Detreu eine Erkrankung vor. Harry zur Seite stehen die mutige Paula und der ängstliche Bloke. Allerdings: Harry wird plötzlich selber zum Gejagten. Ohne recht zu wissen wie ihm geschieht, gelangt er von einem Gefahrenpunkt zum nächsten, immer enger schließt sich der Kreis und nur mühsam lassen sich die einzelnen Puzzleteile des Geheimnisses der Relienten zusammense..

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17. Kapitel – Mord

Detreu war ein Arzt der Milde und des zynischen Spruches zugleich, fast immer einen unbequemen Witz auf den Lippen, hatte er doch für alles und jeden ein Ohr. Fortbildungsseminare bestritt er fast nur über Bildschirmnetz, den Gedankenaustausch unter Kollegen betrieb er die meiste Zeit des Tages, denn obwohl er der Oberarzt für sämtliche externen und internen Verteilerstellen von Rebound Effect war, traten wirklich ernsthafte Krankheitsfälle sehr selten auf. Die Vertragsklausel mit dem Ausscheiden aus dem Firmenbetrieb nach überschrittenen 30 Tagen Krankheit, musste so gut wie nie angewendet werden. In den 15 Jahren seit Bestehen des Unternehmens und den 12 Jahren seit der offiziellen, juristischen Durchsetzung der Firmenprinzipien sogar nicht ein einziges Mal. Es gab zwar an die 30 bekannte letale Vermerke bei Krankheit und vor Erreichen des Relientenstadiums, aber all diese 30 Personen waren tatsächlich sterbenskrank und empfanden das Ausscheiden als eine Verkürzung des Leidensweges. Damals war auch die Diskussion aufgetreten, ob diese Krankheitsklausel, die F 12- Klausel (so benannt, weil sie in den Firmenstatuten unter dem Register Fault an zwölfter Stelle stand), nicht Tür und Tor für Intrigen und Manipulationen öffnete. Jeff Rebound musste damals sehr kämpfen, der Öffentlichkeit zu erklären, dass es sich hier um eine Extremsituation handelte, denn in öffentlichen Diskussionen wurden Extremfälle gerne hysterisch zur Norm erklärt. `Lebenslänglich. Mörder Rebound!´ titelten die Zeitungen leidenschaftlich und es bedurfte einer Stillschweigekampagne ersten Ranges, um das Thema zu entschärfen. „Lernen Sie aus Diätenerhöhungen!“ hatte Jeff Rebound damals die Taktik vorgegeben. „Erst schreien alle bei Bekanntgabe neuer Diätenerhöhungen, dann wird das vertagt und ein halbes Jahr später, wenn’s keiner mehr hören kann, schwupp, durchgedrückt.“ Genau so machten sie es dann auch, und die Zeit gab ihnen Recht. Die firmeninternen Kontrollsysteme, Betriebsversammlungen, Diskussionsveranstaltungen überzeugten schließlich auch die Öffentlichkeit, dass Rebound Effect eine Firma anderen Maßes darstellte. Eine Firma, in der die Mitarbeiter Anteil an der Firmenpolitik hatten, das Bewusstsein war wirklich ein `unerklärlich anderes´ und am Ende, nach fast einem Jahr Herumschnupperns und Bekriegen, wurden erneute Angriffe gegen Rebound nur noch als voreilige, verirrte Attacken frustrierter Neider betrachtet, die nur zu bequem wären, sich bei Rebound selbst ein Bild davon zu machen. Tage der offenen Tür gab es schließlich genug und überhaupt, eine gut funktionierende Öffentlichkeitsarbeit der `Familie Rebound´, wie Jeff sie immer nannte, Harry brauchte erst gar nicht bei Detreu nicht auf eine tödliche Erkrankung zu drängen, er war bei ihm, weil es ihm symptomatisch schlecht genug ging, um einen Grund dafür zu haben. Sternos Viren begannen also zu wirken. Harry hatte sich nicht erklären lassen wie, um nicht in Versuchung zu kommen, den Neunmalklugen zu mimen. Sterno hatte ihm ja die Hoffnung unterbreitet, dass einige Routineuntersuchungen von Nöten sein würden, um die Ursache herauszufinden. Sterno‘s Rat folgend, war Harry sofort am Dienstag zu Detreu gegangen, er hatte das Gefühl, mehr Zeit zu benötigen, um herauszufinden, was für ein Mensch dieser Detreu war. Harrys Interesse galt einzig und allein der Frage, wie denn die Relienten aus dem Leben schieden. Und ohne Detreus Hilfe ließ sich hier nichts machen. Jemand musste ja schließlich pünktlich wie auf den Stichtag die Relienten beseitigen. Umbringen lassen konnte Rebound sie ja schließlich nicht. Nein, Umbringen, das wäre Mord, auch Rebound hatte seine Grenzen.

18. Kapitel - Detreu

„Harry!“ sagte Detreu erfreut, ihm den rechten Arm entgegenstreckend. „Wir haben uns ja schon oft gesehen und so manche kleine Meinungsverschiedenheit auf den diversen Banketten und Sitzungen ausgefochten, aber so richtig nahe gekommen, na, seien Sie ehrlich, sind wir uns noch nicht. Ich hoffe, Sie haben nichts Ernstes.“ Es stimmte, sie hatten sich schon oft gesehen und Harry musste immer wieder feststellen, wie wenig arrogant Detreu für seine Person, seines Zeichens eine Kapazität auf dem Gebiet der Radiologie, und wie wenig berechnend er war. Er hatte sich immer korrekt verhalten. Detreu war immer frei heraus, auch mal bereit, eine Gegenargumentation zu überdenken, kurz gesagt, ein vernünftiger Mann, mit dem man arbeiten – besser noch - weiterarbeiten konnte, auch mal etwas entwickeln. Diesmal wurde Harry nur etwas Blut abgezapft, einige schmerzlose Sono-und Tomographien ließ er über sich ergehen, die allerdings fast den halben Vormittag in Anspruch nahmen, dann hieß es nur, er würde zur Bekanntgabe seiner Ergebnisse informiert. So einfach war das.

19. Kapitel - Gold

Die dem Besuch bei Detreu vorangehende 9.00 Uhr Sitzung brachte keine neuen Erkenntnisse. Harry stellte an Jeff Rebound keine Veränderungen seines Verhaltens ihm gegenüber fest, es ging vor den versammelten 12 Abteilungsleitern nur um Kleinigkeiten, etwa, dass Rebound es wiederholt nicht duldete, dass auf den Schreibtischen Kaffeetassen herumstanden, das wiederholte Überschütten wichtiger Papiere mit Kaffee müsse doch wohl Warnung genug sein. Auch das Rauchen in den Räumlichkeiten der Computeranlagen, also eigentlich in allen Büros, tadelte und verbot Rebound erneut, Nikotin lagere sich ab, als kleinste Partikelchen, in kleinsten Rädchen, kleinsten Transistoren, und er verwies auf die Pausenräume, formschöne Aschenbecher mit Aluminium-klapp-kappen und so weiter und so weiter. Harry spürte die eigene innere Anspannung in Erwartung des bevorstehenden, klärenden Gesprächs mit Rebound, aber auch Paula konnte ihm nicht weiterhelfen, als nur auf ihr beiderseits entwickeltes Konzept zu pochen. Es sei nicht zu ändern, was da auf ihn zukomme, und Harry sollte abwarten. Genau das tat er auch. Jenny versprühte eine angenehm fröhliche Atmosphäre in seinem Büro, ihren Trick, wie sie an die Daten auch über seinen Computer heran kam, verriet sie ihm aber dennoch nicht. Er mochte Jenny. Sie gefiel ihm auch äußerlich und er hätte vielleicht schon mal gerne was mit ihr angefangen, aber sie hatte diese Tattoos an ihrem Körper, das stieß ihn ab. Einmal hatte er sie gefragt „Ist dir dein Körper nicht gut genug?“ sie war überrascht über seine plötzliche Ernsthaftigkeit, verstand die Frage aber nicht. Harry ist manchmal schwierig, dachte sie, das wiederum verstand Harry nicht. Jenny schaffte in ihren ersten vier Stunden drei Relienten, sie hatten beide eine Menge Spaß bei dem Ideenreichtum, den die in ihren Wünschen äußerten, und sehr interessant war auch, dass Frauen vollkommen andere Amüsements bevorzugten, als Männer, aber bei weitem nicht weniger kostspielig. Harry freute sich schon auf das für den Abend geplante Agenturspiel mit Paula, natürlich wieder im Armadillo. Gegen 14.00 Uhr war es dann so weit. Pünktlich und verlässlich ließ Jeff Rebound zu sich bitten. Harry verwahrte Jennys Entdeckungen in einer schwarzen Mappe und ging los. Er nahm die Treppe, um sein Herzklopfen zu überspielen; den Vormittag über hatte er das alles erfolgreich verdrängt, aber jetzt krochen seine dunklen Vorahnungen geradezu unaufhaltsam in ihm hoch. Er musste mehrmals unterwegs anhalten, sich beruhigen, sich selbst gut zureden, als befände er sich im Klappsitz eines Lichtspielhauses - rasend schnell aufeinanderfolgenden Bildern unentrinnbar ausgeliefert. Bildern, cineastischer Folterknechte, die vor Minimonitoren saßen und sich am Zerhackstücken freuten – Frame by Frame – und damit dann ihr Kinopublikum in der fünften Reihe quälten. Konnten sie nicht einfach nur eine Straße zeigen? 10 Minuten lang? Eine Straße? Harry wollte eine Straße, jetzt, sofort, und keine 10 Minuten, am besten tagelang, für Wochen, aber er lief den Flur entlang, unaufhaltsam, immer näher. Bilder, dachte er, ist doch nicht echt, sagte er sich, nur eine Leinwand. Zum Kotzen, warum kann man so etwas nicht unterdrücken und alles geht von selbst? `Ist doch nur Kino´, aber das Leben ist nicht Kino. -- Er beschloss, dass es eben doch Kino wäre, und er würde alles wie ein Außenstehender betrachten, als wäre er nicht wirklich da, vielleicht war das auch der beste Weg. Nach dem Anklopfen ging der Summer, die schwere Bürotür fiel fast wie von selbst in den schlichten Raum des Chefbüros. Harry rechnete mit allem, sogar mit einer Ansammlung zehn grimmig drein guckender Gesichter, die ihm das erlösende Wort an den Kopf werfen würden. `Gefeuert - Sie sind gefeuert´ und wenn er ehrlich war, war ihm das im Moment sogar am liebsten, lieber noch, als erneut solche quälenden, schier endlosen Minuten der Ungewissheit, mit diesem Jeff Rebound verbringen zu müssen. Dazu noch allein. Allein mit Jeff Rebound in seinem Büro. Feuern ging wenigstens schnell. Man konnte auf dem Absatz kehrt machen und gehen. Nun ja, die Konsequenzen würden länger anhalten, und besser wäre natürlich, man suchte gemeinsam nach einer Lösung, aber der Moment in dem das geschah, dieser Moment, er wäre furchtbar lang und quälend, da war Feuern doch viel bequemer. Aber dann dachte Harry, dass es genau das ist, worauf alle spekulieren. Die Chefs dieser Welt. Deshalb benahmen sie sich ja auch alle so. Genau so. Und deshalb konnten sie einen auch feuern. Die große Messingklinke noch in der Hand, trat Harry ein. Jeff Rebound stand diesmal nicht schon da, sondern hatte es sich hinter seinem, wie immer fast leeren, Schreibtisch bequem gemacht. `Ein aufgeräumter Schreibtisch ist ein schlechtes Zeichen für einen guten Chef.´ Harry erinnerte sich an Jeff Rebounds Worte. `Ein guter Chef hat immer einen aufgeräumten Schreibtisch. Ein guter Chef erledigt seine Arbeit selbst, und überlässt nichts Stellvertretern oder Assistenten, auch administrative Aufgaben höchst selten. Der aufgeräumte Schreibtisch ist ein Zeichen dafür, dass man delegiert, aber wer nur delegiert, hat nie alle 128 Formulare griffbereit, die er zur Entscheidungsfindung unbedingt benötigt. Wer nur delegiert, kann nicht wirklich wissen, was in seiner Firma vor sich geht.´ Harry besah sich den großen, leeren Schreibtisch. Es stimmte, er konnte sich nicht erinnern, seinen Boss auch nur einmal mit Handtelefon oder über Kreuz verquerten Strippen gesehen zu haben, damit beschäftigt, hektisch verfasste Befehle in den Hörer zu brüllen. Es bestand kein Zweifel .Jeff Rebounds Schreibtisch war leer. Dieser Mann war mehr als nur ein guter Chef. Harry trat in den Raum ein. Und zu seinem Verwundern: Sie waren allein. Er und Jeff Rebound. Harry fühlte sich zum ersten Mal wirklich allein. Paula - dachte er - Paula. „Nun, Harry“ begann Rebound seine Standardgesprächseröffnung. „Möglicherweise habe ich Sie gestern mit meinem Verhalten etwas verstört, das tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich habe viel Vertrauen zu Ihnen und da können wir beide auf die üblichen, konventionellen Kinkerlitzchen ruhig verzichten. Sicherlich haben Sie noch keine Idee bekommen?“ Harry atmete innerlich auf. Keine Schelte, keine Zurechtweisung, sondern ein warmer, väterlicher Tonfall. Aber Paula hatte ihn gewarnt, dieser Mann ist ein Profi. Wer auf diesem Stuhl sitzt ist nicht dumm. Paula hatte Harry geraten ruhig auch mal offensiv zu werden, aber nicht in gelegte Fallen zu treten. `Sie wiegen dich in Sicherheit und wenn du dein Herz ausschüttest, dann...!´ Er versuchte es: „Mr. Rebound...!“ „Jeff“, unterbrach der ihn und lächelte freundlich: „Jeff, Harry!“ „Nun gut, ...Jeff. Sie wissen, dass ich Sie sehr schätze und dass mir Ihre etwas ungewöhnlichen Methoden oftmals sehr viel Freude bereitet haben, ich habe viel von Ihnen gelernt. Aber dieses kleine Ratespiel hat mir ehrlich gesagt etwas Angst eingejagt und ...“ er überlegte „...und da haben Sie sich natürlich gefragt, was will der Kerl von mir, nicht wahr?“ vollendete Rebound seinen Satz. Harry nickte etwas beschämt, ertappt wie ein kleiner Junge. „Harry, auch heute haben wir nicht so viel Zeit, eigentlich sollte ja in dieser Firma auch niemand zu viel Zeit haben, hrch, hrch ,das verbieten ja schon unsere Firmenstatuten, na, dann wollen wir jetzt mal!“ Rebound drückte auf den Summer seines Schreibtischs, und wie auf Kommando, kam ein Mann in das Zimmer herein den Harry vorher noch nie gesehen hatte. Rebound fuhr fort: „Dieser Mann, ist Mr. Goldwin, aus der Abteilung für Relientenförderung. Seine Aufgabe besteht darin, Relienten kurz vor Beginn ihres Jahres zu betreuen und sie dann während ihrer Relienz zu begleiten. Sagt Ihnen zufällig der Name Lauren etwas, Harry?“ Da war es. Harry überraschte die offene Frage nicht, auch nicht das angezogene Tempo, in dem Rebound jetzt die Fäden fest in der Hand hielt. Er hatte am Abend zuvor alles mit Paula in Rollenspielen eingehend geübt: Den freundlichen Rebound, den unter Druck setzenden Rebound, den brutalen Rebound und so weiter. Lass mich noch mal Rebound spielen, hatte Paula nach dem fünfzehnten Mal gebeten, als Harry vor Müdigkeit schon nicht mehr konnte, und genau da hatte sie ihn mit genau dieser Frage kalt erwischt. Paula, gute Paula, dachte er, es fiel ihm ein Leichtes, ohne Zögern zu antworten. „Natürlich! Lauren ist ein, sich in der Relienz befindlicher Mitarbeiter der Firma, ich glaube im 10. Monat.“ „Und verschwunden.“ ergänzte Rebound etwas druckvoller. Er sah Harry mit großen Augen an. „Wie finden Sie das? Ein Relient verschwindet!“ Harry tat nachdenklich. Er fragte sich die ganze Zeit, was dieser steif dastehende Mr. Goldwin wohl hier sollte. Rebound nickte Goldwin zu, etwas kehlig, aber sachlich bestimmt, legte der, auf dieses Zeichen wohl nur wartend, los: „Lauren und seine Tochter sind gewissermaßen getürmt. Seit Montag ist von ihnen nirgends eine Spur. Aufgrund ihrer Statuten ist die Firma berechtigt bei unentschuldigtem Fernbleiben, ihre Angestellten in deren Wohnungen aufzusuchen und zu kontrollieren. Unser gestriger Besuch ergab ein Verschwinden Hals über Kopf, ohne Angabe eines Zielortes.“ Rebound ergänzte: „Wir haben mit Lauren seit ungefähr einem Monat Schwierigkeiten, zu7gegeben, deshalb erschien es uns am geeignetsten, dies nicht weiter zu erwähnen, bis die Sache geklärt ist. Nicht einmal unser guter. Detreu konnte uns bisher weiterhelfen.“ Detreu, dachte Harry, meine Befunde. „Vor zwei Wochen nun, hatten Sie Besuch von Susan Lauren, seiner Tochter, in Form eines Vorstellungsgesprächs!“ „Ich wusste nicht, dass sie seine Tochter ist!“ „Nein, nein, Sie haben mich falsch verstanden.“ besänftigte ihn Rebound. „Sie konnten davon ja nichts wissen, und Laurens gibt es viele. Ihr Ablehnungsschreiben gefiel mir übrigens sehr gut. Präzise und elegant formuliert. Man kann sehen, wie Sie sich Ihre Arbeit einteilen, nicht zu aufwendig, Kräfte sparend, bei Angelegenheiten, bei denen zu viel Aufwand auch unnötig wäre. Ich bin sehr zufrieden!“ Vorsicht, dachte Harry, bis jetzt stimmt alles, aber der Schlüssel? Goldwin räusperte sich, er sah nicht sehr gesund aus. „Mr. Rebound hielt es für eine Notwendigkeit, Sie näher einzuweihen!“ Harry konnte sehen, wie Rebound diese Ausdrucksweise ganz und gar nicht gefiel, doch der dicke Boss sagte nichts. Goldwin krächzte weiter „Es ist nicht gut, wenn in der Firma unaufgeklärte Fälle liegenbleiben. Vor allem, wenn sie uns jahrelang eine Menge Geld gekostet haben. Wir benötigen eine Lösung für dieses Problem!“ er machte eine künstliche Pause. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, Transpirieren, ein Zeichen für die Anstrengung, die ihm seine vorsichtig herum schlingernden Formulierungen bereiteten. „Ich habe in meinen aufwendigen Recherchen herausgefunden, dass …“ „Ja, ja, ja, ja – weiter – weiter - verschonen Sie mich – hinfort.“ Rebound wurde ungeduldig. „Verschonen Sie mich mit dem Hervorheben Ihrer Leistungen – `Ich habe herausgefunden´ – das ist ja wohl das mindeste – was wollen Sie denn sonst getan haben? Nichts herausgefunden? Goldwin, Mann, Sie großer Herausfinder, nun sagen Sie‘s ihm doch endlich!“ „Also gut, wir müssen...!“ Rebound war kurz davor zu explodieren, lediglich seine Sitzposition bremste ihn, dann beugte er sich zu Harry vor und sprach es selbst aus, flüsternd, mit zittrigen Lippen: „Harry.....es,.......ist,.......ist noch nie vorgekommen, ........noch nie!“ In den großen Raum wehte eine Wolke bedrohlichen Schweigens. Harry spürte, dass er gerade im Begriff war in eines der unerhörtesten Geheimnisse dieses Planeten eingeweiht zu werden. Ein Geheimnis, dessen unbedingter Verschwiegenheit man sich kaum noch entziehen konnte, und derer man sich auch kaum länger zu vergewissern brauchte. Die Wolke zog weiter in den Raum hinein, erreichte Goldwin, umhüllte ihn zu einem weiß staubenden Kathedermännchen, legte sich über die Aktenschränke und überzog sie mit weißem Staub, weiter an den Wänden entlang, überzog sie schließlich auch Jeff Rebounds Gesicht mit der puderigen Schicht weißer Verschwiegenheit. `Noch nie vorgekommen´. Was immer das bedeutete, damit gemeint sein konnte. Nur Harry schien diese Wolke noch nicht erreicht zu haben. Wie es sich wohl anfühlen mochte? In wenigen Minuten, ja Bruchteilen von Sekunden nur, würde er es wissen. Und auch er dazugehören. Er sah sich vorsichtig um. Was immer es war. Wenn nicht zumindest sämtliche Reboundkraftwerke gleichzeitig in die Luft geflogen waren. Harry hielt es kaum noch aus vor Spannung. Zum ersten Mal in dieser Unterredung stand er fast locker da und vergaß vor lauter Gespanntheit glatt auf seinen vorgelernten Text zu achten. Rebound verharrte immer noch in der vorgebeugten Haltung. Und er sprach immer noch ganz leise, im vertraulichsten Flüsterton aller jemals Vertrauten. „Wenn dieser Mann Dummheiten macht, Gerüchte in die Welt setzt, die Presse, dann können wir uns auf einiges gefasst machen. Verstehen Sie jetzt, wozu der Schlüssel den ich Ihnen gestern gezeigt habe, dienen sollte?“ Harrys Gesicht verkniff sich zu einer angestrengt, nachdenklichen Knautschmaske. Was redet der da? Wie sollte ich? Verstehen? Redet man so in eingeweihten Kreisen? Habe ich etwa das entscheidende Detail übersehen? Nicht mitbekommen? Etwas überhört? In seiner Hilflosigkeit antwortete Harry erstmal gar nichts und verneinte achselzuckend. Rebound sah ihn an, als hätte Harry alles richtig gemacht und beugte sich wieder zurück, um in kommentierendem Tonfall fortzufahren. „Seit diesem Vorstellungsgespräch von Susan Lauren bei Ihnen, Harry, haben wir alle Familienangehörigen und Personen, mit denen Lauren Kontakt aufnahm, beobachten lassen, also auch Susan Lauren.“ Harry begann einen nebligen Schleier um sich zu spüren. Rebound schmunzelte. Falle, dachte Harry, Falle. Alle beobachten lassen? Also auch mich. Falle. Schon passiert. Rebound schmunzelte immer noch. „Einen Whiskey vielleicht? Vielleicht mal einen, der diese Bezeichnung auch verdient? Den echten irischen?“ „Jeff“, sagte Harry, es kam zu hastig, aber irgendetwas musste kommen. Er dachte an Paulas letzten Satz von gestern Abend: `Den Wert eines anderen lernt man erst bei der Trennung kennen. Hast du dich jemals von Rebound getrennt? Riskiere alles´. „Jeff“, klang Harry flehentlich, er konnte es nicht verhindern. „Ich wusste von den Problemen mit Lauren nichts. Diese Susan. Sie hat es versucht, ja,....eben,......was...einige versuchen. Es kommt öfters vor. Und...“ Rebound zögerte keine Sekunde. „Seien Sie ruhig, hören Sie auf, hier herum zu stottern, hören Sie mir lieber zu. Sie erhalten von mir eine Vollmacht!“ „Eine was?“ „Eine Vollmacht sich dieser Sache über ihren Arbeitsbereich hinaus anzunehmen!“ Harry schluckte. „Haben Sie mich verstanden?“ knurrte Rebound. „Muss ich vielleicht noch deutlicher werden?“ Harrys Mund stand offen. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit. Die Show war zu Ende. Es war ein Fehler gewesen, schon so früh zu Detreu zu gehen, er hätte lieber noch warten sollen, einige Tage, Wochen, um die Lage besser überblicken zu können. Oder fing die Show jetzt erst an? War das nur ein Trick? Wollten sie ihn reinlegen? Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein. Aber Rebound wurde tatsächlich noch deutlicher: „Alle, alle, und zwar jegliche Möglichkeiten, die Sie benötigen, werden Sie erhalten, Harry. Was immer Sie verlangen, Sie bekommen es und dieser Mann...“, er zeigte auf den völlig eingeschüchterten Goldwin „wird Ihnen dabei behilflich sein.“ Harry versuchte fieberhaft zu denken, ich brauche Bedenkzeit: "Gleich am nächsten Tag", versprach er, sich ganz sicher mit einem Konzept zu melden. „Am nächsten Tag?“ brüllte Rebound: „Jede Sekunde zählt, Sie haben wohl noch nicht begriffen, wen Sie hier vor sich haben? Einrichten, mein Lieber, einrichten werden Sie sich. In diesem Gebäude. Mensch, verstehen Sie doch. Mir geht der Arsch auf Grundeis und Sie überlegen noch. Tempo, Tempo, uns allen geht der Arsch bis hier!“ Er zeigte mit dem Daumen auf sein Herz, die gefletschten Zähne, sein hochrotes Gesicht, Harry sah sich genötigt einzugreifen: „Gut, gut, ich habe verstanden, lassen Sie mich bitte trotzdem noch in meinem Büro alles geklärt haben, um den Kopf frei zu kriegen. „Ihr Büro?“ lachte Rebound schallend „Ihr Büro zieht gerade um. Ja, ja, mein Lieber, oder glauben Sie, dass ich eine so wichtige, interne Angelegenheit in einem Pissbüro wie dem Ihren, erledigen lasse? Gehen Sie, fliegen Sie, um 17.00 Uhr sprechen wir uns wieder.“ Der Hinauswurf war Harrys Rettung. Er drehte sich innerlich wie ein Kreisel. Jennys Schnüffeleien, die Grafiken, Statistiken. Hoffentlich hatten sie die noch nicht entdeckt. Eingebrannt auf der Festplatte. 100 Jahre Gefängnis. 200 Jahre Tattoos. Eingebrannt in jede Stelle seines Körpers. Er musste so schnell wie möglich in sein Büro, er rannte über den Flur, noch im Rennen dachte er an Paula, noch im Rennen dachte er, dass Rennen bei einer Entdeckung auch nichts mehr half und schon rannte er noch schneller. Jede Sekunde zählt, heulte er, die Arme schienen das Geländer bei jeder Umrundung aus den Fugen zu reißen. Die Teppichstufen verwandelten sich in aufrollende Wellen. Die Augen füllten sich mit glasigen Perlen, jede Sekunde zählt, er würde in seinem Stockwerk ankommen, wutheulend, das Wasser an ihm herunterlaufen, der Boden überflutet und alles ertränken in einer Lache schallenden Gelächters - Jeff Rebound. Unter dem Arm geklemmt Harrys Aktentasche und ihn schon mit dem Scharfrichter erwarten – empfangen - - erwarten – empfangen - erwarten. Und er rannte, schneller und schneller. Vor Angst schlotternd. Jede Sekunde zählt. Jede Sekunde.

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