Als ich pleite war, tief in Schulden steckte und kurz davor war, Konkurs anzumelden, habe ich mich gefragt, was ich mit meinem Leben anfangen würde, wenn ich sicher wüsste, dass ich jetzt immer pleite sein würde. Das war eine interessante Frage, weil sie mir über die momentane Ablenkung durch Geld und Rechnungen hinweg half, die immer den Mittelpunkt meiner Realität auszumachen schienen. Ich realisierte, dass das, was ich wirklich mit meiner Zeit anfangen wollte, das Erschaffen und Teilen war. Mir wurde klar, dass dies etwas war, was ich immer tun konnte, unabhängig davon wie viel Geld ich hatte. Dieses Umdenken erlaubte es mir, Glück und Erfüllung zu steigern. Ganz zu schweigen davon, dass sich meine finanzielle Situation in weniger als einem Jahr wendete.
Diese Denkweise hat mir geholfen, mich zu motivieren, passive Einkommensquellen zu erschaffen. Denn je mehr ich diesen Absichten folgte, umso mehr räumte ich die finanziellen Ablenkungen aus dem Weg und umso mehr Zeit hatte ich für kreative Projekte.
In meinem Leben läuft alles flüssig, wenn ich mich darauf besinne, meine Zeit für kreative Bestrebungen zu nutzen - wie etwa schreiben, Vorträge halten und Workshops erarbeiten. Es läuft nicht so flüssig, wenn ich zulasse, dass ich mich fühle, als ob ich ohne eine sinnvolle Beschäftigung in Zeit schwimmen würde.
Es scheint verfrüht, jetzt schon darüber nachzudenken, aber ich finde, dass es ziemlich wichtig ist. Wenn Du tief in dir weißt, dass die Endphase beim Erschaffen eines passiven Einkommens nur Ärger für dich bedeutet und Du danach, Tag für Tag, als großer Versager weiterlebst – wirst Du dann wirklich motiviert sein es zu schaffen? Dies würde dann eher bedeuten, dass Du eine Menge Druck und Kraft aufbringen musst, um aktiv zu werden.
Wenn Du dir jedoch ein schönes und erfülltes Leben als Endszenario ausmalen kannst, wird es, so denke ich, viel einfacher sein, auf eine friedliche und fließende Art, passive Einkommensquellen zu erschaffen. Es wird trotzdem noch genug Arbeit geben, aber zumindest kämpfst Du nicht innerlich gegen dich selbst.
Wenn dich etwas davon abhalten kann, passives Einkommen zu erschaffen, was wird es sein? Es wird zweifellos etwas in dir sein. Die äußeren Aktivitäten sind sicher machbar. Vielleicht läuft am Anfang etwas schief – bei mir, war das sicherlich der Fall! – aber wenn Du ausdauernd bist und aus deinen Fehlern lernst, ist es beschlossene Sache, dass Du es schaffen wirst. Wie ich schon zu Beginn des Buches erwähnte: Die Menschen verdienten passives Einkommen schon vor tausenden von Jahren. Sicher kannst Du es auch lernen. Das Einzige, das dich also davon abhält, bist Du selbst.
Ich weiß, dass es eine Menge Rummel um passives Einkommen gibt. Ja, es ist cool. Ja, es kann
den finanziellen Druck stark verringern. Ja, es kann einen großen Unterschied in deinem Lebensstil machen. Ich muss dazu sagen, dass ein großer Teil dieses Rummels zu Recht entsteht. So wie Earl Nightingale sagte: "Dort wo Geld arbeitet, kann nichts den Platz des Geldes einnehmen."
Aber angenommen Du schaffst es, angenommen alle deine Ausgaben sind gedeckt und manche davon durch passives Einkommen. Was dann? Womit wirst Du deine ganze Zeit verbringen? Wirst Du dann wirklich damit glücklich sein, Jahr für Jahr und Jahrzehnt für Jahrzehnt? Oder wirst Du dich nur noch verlorener fühlen als jetzt?
Hier ist mein Vorschlag: Schreibe dir eine kleine Formulierung deiner Vision auf, ein paar Sätze darüber, wie Du dich entschließt zu leben, wenn alle deine Ausgaben durch passives Einkommen gedeckt werden und Du prinzipiell nicht arbeiten musst, um deine Rechnungen zu bezahlen.
Dann lege diese Formulierung auf Seite und schau sie morgen in aller Frische noch einmal an. Frage dich nun, ob Du mit diesem Szenario wirklich glücklich wirst. Wenn Du denkst, dass Du es nicht wirst, schreibe es um. Versuche dir möglichst klar darüber zu werden, wie deine Schlussphase beim passiven Einkommen aussieht. Schau, ob Du ein Szenario schaffen kannst, in dem Du sehr glücklich wirst.
Und zum Schluss: Woran liegt es, wenn Du dich noch nicht mit den Dingen, die Du in der Formulierung deiner Vision genannt hast, beschäftigst? Wenn Du wirklich wolltest, könntest Du es vielleicht unter den aktuellen Umständen auf irgendeine Art und Weise schon machen?
Geld ist ein Treibstoff, kein Heilmittel
Wenn Du dich jetzt zurückhältst, warum würdest Du dich nicht weiter zurückhalten, nachdem Du dir ergiebige passive Einkommensströme geschaffen hast? Wenn der Mangel an Geld heute für dich als Ausrede zählt, dann wirst Du, nachdem Du mehr finanziellen Reichtum erreicht hast, nur eine weitere Ausrede finden. Geld ist nicht das Heilmittel gegen faule Ausreden. Wenn Du dieses Muster bei dir erkennen solltest, dann schlage ich vor, dass Du heute damit beginnst, es zu überwinden.
Die Wirkung von Geld ist mehr steigernd als verändernd. Es macht dich mehr zu dem, der Du schon bist. Wenn Du also die Art von Mensch bist, die heute dafür Ausreden findet, dass Du dich nicht zu etwas Größerem aufraffen kannst, dann wird mehr Geld diese Situation nur verschlimmern. Viele Menschen mit viel Geld haben auch viele Verpflichtungen, die sie als Ausrede benutzen können. Das Ausreden finden hört durch mehr Geld nicht auf, es wird dadurch nur verstärkt.
Es scheint eine tolle Sache zu sein, viel Freizeit zu haben. Aber der Lebemann/Lebefrau-Lebensstil wird dir wahrscheinlich nicht viel Erfüllung bringen. Die meisten Menschen finden Erfüllung durch eine sinnvolle Arbeit. Natürlich kannst Du weiter spielen und reisen und alle die schönen Sachen machen. Aber denke einmal darüber nach, welcher Arbeit Du gerne nachgehen würdest, wenn Du überhaupt nicht mehr für dein Geld arbeiten müsstest. Ebenso wichtig ist die Frage: Warum gehe ich dieser Arbeit jetzt noch nicht auf irgendeine Art und Weise nach?
Ich persönlich empfinde, dass der Hauptvorteil der Tatsache, dass alle meine Unkosten durch mein passives Einkommen gedeckt sind, darin liegt, dass ich viel mehr der Arbeit nachgehen darf, die mir wirklich gefällt. Ich darf dadurch auch Arbeiten wie es mir gefällt – wo ich möchte, wann ich möchte, wie ich möchte und mit wem ich möchte. Um dieses Gefühl der Erfüllung beibehalten zu können, muss die Arbeit weitergehen. Ich kann nicht in einen ständigen Spielmodus schalten und aussteigen.
Ich denke es wird viel einfacher sein dir passive Einkommensquellen zu erschaffen, wenn Du deine größere Vision schon zu einem gewissen Grad lebst. Diese Quellen werden dir helfen deinen Horizont zu erweitern und Ablenkungen zu bewältigen.
Aber wenn Du im Augenblick schwache Ausreden gebrauchst (wie den Mangel an Geld oder Zeit oder, dass dich zu viele Verpflichtungen im Hauptberuf davon abhalten, deiner Vision nachzugehen – obwohl Du irgendwie doch genug Zeit hast für Facebook, SMS, Email, Blogs lesen, fernsehen, etc.), dann wette ich, dass Du es nicht zu viel passivem Einkommen bringen wirst. Dann gehörst Du zu der Art von Menschen, die Ausreden finden werden um aufzugeben (und sogar dieses Buch zu lesen, ist dann auch nur eine weitere Ablenkung für dich).
Also egal was es ist, dass Du gerne machen würdest, wenn Du finanziell unabhängig wärst, Du solltest jetzt schon in irgendeiner Weise damit anfangen. Bringe es jetzt schon in dein Leben ein, auch wenn es am Anfang nur ein paar Stunden pro Woche sind. Wenn Du keine Zeit dafür hast, verlasse Facebook, höre auf fernzusehen und kündige dein SMS Abo.
3. Kapitel: Setze dein Ziel für ein passives Einkommen
Während wir nun zum How-to Aspekt der Schaffung passiven Einkommens übergehen, lass uns damit beginnen, dass Du dir für das, was Du erreichen möchtest, ein Ziel setzt.
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