„Hmmm. Ein Albino, noch dazu einer, der über zwei Meter groß ist, müsste eigentlich überall auffallen. Ich danke Ihnen sehr, für die Informationen. Ich muss allerdings sagen, dass es sehr leichtfertig von Ihnen war, zum Haus von Louisa Montiago zu gehen. Sie hätten schon nach dem Mord von Romanow mit ihrer Vermutung zu uns kommen sollen. Wir hätten dann selbst das Haus von Louisa Montiago überwacht. Auch hätten Sie uns von Ihrer Vermutung, was die Zusammenhänge der Opfer anbelangt, erzählen müssen. Hier geht es um mehr als nur die Story Ihres Lebens zu schreiben! Es geht um Mord!“
„Ich ... ich weiß“, sagte ich kleinlaut. „Aber ich hatte den Mann zuerst wirklich nicht für den Killer gehalten. Ich dachte eher, er wäre einer von Romanows Schlägern.“
„Gibt es noch irgendetwas, was Sie vielleicht vergessen haben zu erwähnen?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein! Das ist alles, was mir aufgefallen ist.“
„Gut! Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir uns bei Ihnen noch einmal melden werden. Im Falle einer Festnahme werden Sie mit Sicherheit auch eine Zeugenaussage machen müssen.“
„Ja. Ja, natürlich!“
„Dann wünsch ich Ihnen noch einen guten Tag, Miss.“
„Danke. Wiedersehen“, murmelte ich und erhob mich, um zu gehen.
Als ich den Raum verlassen und die Tür wieder hinter mir geschlossen hatte, atmete ich erst einmal tief durch. Ich hatte es hinter mich gebracht, trotzdem hatte ich noch immer ein komisches Gefühl in meinem Bauch.
Als ich überden Parkplatz zu meinem Wagen eilte, sah ich eine große Gestalt aus den Augenwinkeln. Automatisch fing mein Herz an zu rasen. Ich veränderte den Blickwinkel nur leicht, um die Gestalt besser sehen zu können. Der Schock traf mich so tief, dass ich entgegen aller Vernunft stehen blieb und ihn anstarrte. Er trug noch immer Sonnenbrillen, dennoch konnte ich seinen auf mir ruhenden Blick förmlich spüren. Eine Gänsehaut kroch mir über den Rücken. Was sollte ich tun? Er war mir offenbar gefolgt und wusste nun, dass ich ihn der Polizei gemeldet hatte. Panik machte sich in meinem Inneren breit. Ich war verloren. Ich hatte gerade mein eigenes Todesurteil unterschrieben. Langsam öffnete ich den Mund zu einem Schrei, doch kein Laut kam heraus. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir uns gegenseitig anstarrten, ehe ich mich aus meiner Trance löste und zurück ins Gebäude floh.
„Er ist da draußen!“, rief ich aufgelöst.
Die Frau an der Anmeldung blickte mich erst erschrocken an, dann griff sie zum Hörer. Wenig später stürmten einige Officer herbei.
„Was ist passiert? Haben Sie den Mann, den Sie für den Schlitzer halten, gesehen?“, fragte ein älterer Officer.
„Ja. Ja, er war ... auf dem Parkplatz“, stammelte ich.
„Schnappt ihn euch“, sagte der Officer zu den anwesenden Polizisten, sechs an der Zahl. Die Männer stürmten aus dem Gebäude und der Officer fasste mich sanft aber bestimmt bei den Armen. „Sie kommen jetzt erst einmal mit.“
Eine Stunde späterbrachte mich eine Polizeieskorte zu meinem Appartement. Die Polizei hatte den Albino nicht finden können. Er schien wie vom Erdboden verschluckt. Zwei Officer würden bis zum Morgen vor meinem Haus Wache halten, falls der Killer meine Adresse kannte. Ich mochte gar nicht daran denken. Würde ich mich je wieder sicher fühlen? Wohl nicht, ehe man den Killer gefasst hatte.
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