Hierzu gibt es zahlreiche Fachliteratur auf dem Markt, von daher möchte ich an dieser Stelle noch nicht darauf eingehen. Sonst würde ich die Lust am Schreiben und Du die Lust am Lesen verlieren. Dazu ist hoffentlich noch einige Seiten Zeit. Denn viel wichtiger ist doch die Überlegung, wie Du und ich aus dieser ungewollten Schuldenfalle wieder herauskommen! Da helfen aber keine Angebote, wie wir sie in fast jeder Tageszeitung finden: „Heute arbeiten, morgen Geld“ oder „Wir versprechen Ihnen kein Millionenumsatz am ersten Tag, aber schon nach 30 Tagen verdienen Sie 300.000 $!“ Alles Blödsinn? Ja! Du hast Recht! Weder der Handwerker noch der Aktienhändler zahlt seine Gemeinschaftsschulden in seinem Leben ab, trotz Vorstadtvilla und Porsche, trotz Beiboot mit überdachtem Tanzsaal.
Doch in diesem Buch wollen wir doch erfahren, wie es geht, soviel Geld zu haben, dass man schuldenfrei ist und die Welt sich kaufen kann. Ich hatte es versprochen und ich halte es ein. Du wirst es erleben, aber wir beide werden es nicht erreichen können. Daher kommen wir jetzt zur Steigerung der Möglichkeiten des reich und noch reicher werdens.
Heute jedoch, dank der besonderen Rechtslage in diesem und in anderen Ländern, muss ich betonen, das im Gegensatz zu den vorherigen Seiten, die kommenden Seiten mit Ironie und Humor – sagen wir mal – gespickt sind. Somit übernehme ich weder eine Haftung noch sonst irgendetwas für Dein und Euer tun! Sollte was klappen, so könnt ihr mir trotzdem etwas überweisen.
Klein angefangen, klein aufgehört
Vielleicht etwas primitiv, aber wirkungsvoll und millionenfach bewährt. Sogar so bewährt dass es Staaten noch heute, nur in einem anderen, da höherem, wirkungsvollerem Maßstab anwenden: die Kloppe!
Die persönliche Konfrontation, seit Urzeiten genutzt, um jemand anderen zu erleichtern. Damals ging es vielleicht um die Mammutkeule oder die Frau. Heute zumeist um Autos, Uhren oder Geld und Gold. Fernsehsender füllen damit Abendprogramme, Filmtheater ihre Kinosäle. Es gibt also genug Anschauungsmaterial:
Du suchst Dir dein nächstes Opfer aus und bedrohst es. Vielleicht mit Worten, mit der Faust oder, wenn Du es besonders professionell aussehen lassen willst, mit einer Waffe. Ein Schlagstock könnte ausreichen, aber eine Kalaschnikow macht noch ein wenig mehr her. Dann folgt der berühmte Satz: „Geld her, oder...!“ Diesen musst Du laut und inbrünstig sagen. Am besten mit einer tiefen, festen Stimme. Zumeist wird dein Gegenüber sein Geld, seine Uhr oder Autoschlüssel herausrücken und somit den Besitzer wechseln.
Was so einfach klingt, hat naturgemäß auch einfache Nachteile! So sollte dein Opfer nicht unbedingt viel größer sein als Du. Oder gar austrainierter. Es nützt nichts, wenn Du als Sofaturner einem Chuck Norris-Verschnitt gegenüberstehst. Oder jemanden, der sich besser mit der Waffe auskennt als Du. Deshalb solltest Du dich davor davon überzeugen, dass der später ausgeraubte schwächer und dümmer ist. Vielleicht sogar blind, damit er dich bei einer polizeilichen Gegenüberstellung nicht erkennt. Und taubstumm und lahm. Nicht das er Hilfe ruft, dich an deiner Stimme erkennt oder Dir nacheilen kann. Auch solltest Du die Umgebung des Überfalls sondieren. Unter einer Überwachungskamera ist schlecht geraubt. Denn sonst ist dein Gesicht schnell auf Facebook verteilt und Du kannst nur noch bei „Wer kennt wen“ Freunde suchen. Auch solltest Du vorab schauen, ob es Zeugen geben könnte, die möglichst blind sind oder dank mangelnder Zivilcourage dich nicht wiedererkennen wollen, können oder dürfen. Sei kreativ, dann wird diese Strategie mit Erfolg gekürt.
Wie Du nun selbst siehst, die einfachsten Lösungen sind nicht immer die besten. Denn schnell holt dich die Polizei ab und Du bekommst die Strafe die Dir gebührt.
Auch das Restrisiko, nämlich dass das so ergaunerte Auto vielleicht nur ein Leihwagen ist und daher mit GPS ausgestattet ist; dass dein Opfer nur 10 Euro in der Brieftasche hat und die Uhr aus dem Kaugummiautomaten ist, setzen das Verhältnis zwischen Chance und Gefahr nicht wirklich ins Positive. Viel mehr könnte die Sache sich für dich ins Minus drehen. Aber manchmal hat man ja Glück. Wenn Du soviel Glück hast, dann hättest Du aber auch Lotto spielen können.
Drum auf zur Lektion 2:
Nachts, Tags aber vor allem leise
Wenn Dir ein Überfall zu gefährlich ist, weil in deiner Straße nur Rambos, Schwarzeneggers und Chuck Norris wohnt, gefällt Dir vielleicht die zweite Version.
Hier nämlich achtest Du im Vorfeld darauf, dass niemand in der Nähe ist und schonst so deine Muskeln. Es ist sogar gesund, denn Du solltest Dich ein bisschen an der frischen Luft aufhalten und deine bevorzugte Gegend zum Abzocken beobachten. Das schönste Haus ist schnell gefunden. Am Abend hast Du den Riesenfernseher gesehen, am Tage den großen Benz, als er aus der Garage fuhr. Hier ist was zu holen! Also mach dich bereit!
Mit ein wenig handwerklichem Geschick und Kreativität bist Du in das Haus eingebrochen. Blöd nur, wenn Du deine Hausaufgaben nicht gemacht hast und die Alarmanlage schrillt, der Hund bellt oder die Hausangestellte mit dem Nudelholz dich überrascht. Dann heißt es nur noch: Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe – und weg da!
Aber nehmen wir an, Du hast deine Hausaufgaben gemacht. Der Besitzer des Hauses ist nicht daheim, die Alarmanlage dank Stromausfall ausgestellt, die Hausdame auf Kuba in Urlaub und der Hund verhungert. Das ist deine Chance! Greif zu!
In einem Haus liegen und stehen nämlich mehr Wertgegenstände herum, als der arme Überfallene aus der Lektion 1 jemals mit sich führen könnte. Mit ein wenig Glück kannst Du in Ruhe jede Schublade im Schrank untersuchen und findest unter Socken Geld, hinter Büchern einen Safe. Der Fernseher ist zu groß, die Stereo-Anlage zu verkabelt und besagter Safe verschlossen. Aber dafür findest Du die Uhrensammlung, die Eheringe und einiges anderes, was so halb offen herumliegt. Ob es wirklich Wert hat, musst Du im An- & Verkauf bestimmen lassen. Dank diverser US-Serien im deutschen Fernsehen, ist es Dir bewusst, alles nur mit Handschuhe anzufassen und Flecken, gleich welcher Art, zu vermeiden. CSI, CIS & Co. lauern überall und finden jeden! Blöd nur, wenn die Nachbarn gerade in jenem Moment schauen, wenn Du das Haus verlässt. Ganz unauffällig, in schwarzen Stretchklamotten, schwarzer Wollmütze und Einweggummihandschuhen...
Profis sind da cleverer. Entweder nehmen sie sich mehr Zeit, um auch die Nachbarn in die Risikokalkulation hineinzuberechnen, oder aber sie machen es im großen Stil. Zum Beispiel das Haus ausräumen, während der Hausbesitzer im Urlaub ist. Ganz frech als Umzugshelfer, ganz frech am Tage. Besonders dreiste Diebe verteilen dann noch Handzettel in der Umgebung, um neue „Kundschaft“ zu gewinnen. Aber diese Variante hat Vorkosten: LKW mieten, Freunde anheuern und so weiter und ist nicht weniger unsicherer als dein Alleingang. Denn wieder könnten dich Nachbarn wiedererkennen, Du könntest Spuren hinterlassen und viele kleinere Details mehr. Hier hilft nur Weiterbildung, am besten beim schauen besagter Fernsehserien, die ganz bestimmt das wahre Leben darstellen.
Von daher suchen wir eine noch sichere Lösung zum Problem.
Charmant und willig
Viel einfacher erscheint es doch, seine Opfer aus der Ferne abzuzocken. Ohne dass Du deine Opfer je siehst, noch sie dich. Du brauchst niemanden bedrohen und musst noch nicht einmal schwere Gegenstände aus fremden Häusern schleppen. Das ist doch etwas für uns Sofakissenersatzwesen. Meinst Du nicht auch?
Alles was Du brauchst ist ein Telefon und ein Telefonbuch. Du rufst einfach einige Nummern an und irgendwann hörst Du eine Oma. Ihr erzählst Du eine nette kleine Geschichte. Du seiest der beste Kumpel von ihrem Enkel oder so. Ganz charmant erzählst Du der alten Dame, dass ihr Enkel leider in ein Schlamassel getreten ist, gänzlich unschuldig. Unschuldig, heißt hier nicht Spielschulden, Steuerschulden oder so etwas. Sondern unschuldig in der Bedeutung eines braven Bürgers. Sagen wir, der Enkel sitzt in Südspanien fest, da seine Kreditkarte abgelaufen wäre. Du aber, als bester Kumpel hast dich schon auf den Weg gemacht um ihn zu retten, aber bist auch nicht so flüssig, um nun zwei Flugtickets bezahlen zu können. Mit ein bisschen Kreativität fällt dir schon was passendes ein. Aber mit 500, 1.000 oder 5.000 Euro wäre alles wieder in Ordnung gebracht. Sie bekäme das Geld auch ganz sicher wieder.
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