Kapitel 07 Wer bin ich, wo lebe ich?
Kapitel 08 Mieten? Kaufen? Zelten?
Kapitel 09 Soul of Ibiza
Kapitel 10 Peace, Alder!
Kapitel 11 Mit der Insel auf Du
Kapitel 12 Du, Er, Sie, Es
Kapitel 13 Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll
Kapitel 14 Sound of Ibiza
Kapitel 15 Heart of Ibiza
Kapitel 16 Ahoi!
Kapitel 17 Speis & Trank
Kapitel 18 From Dusk till Dawn
Kapitel 19 Clubs & Disco
Kapitel 20 # Ibiza
Kapitel 21 Freizeit im Paradies
Kapitel 22 No Sunshine in Paradies
Kapitel 23 Und Tschüss!
Kapitel 24 Rausschmeißer Was, wenn?
Über die Autoren
Kapitel 01
Schnauze voll!
Dieses Gefühl, es reicht, komplett Storno – es muss sich was ändern, frisst sich in dein Gehirn und gibt einfach keine Ruhe. Morgens hupend im Stau, abends im überfüllten Bus und dazwischen Kantine. Das kann’s nicht gewesen sein, Hasenstall, Hasenfutter, aber viel zu selten, ihr wisst schon was …
In solchen Momenten, mal ganz ehrlich, da würde man doch am liebsten aufstehen und dem Chef oder dem Vorturner an der Tafel den Mittelfinger zeigen. Was für ein befreiendes Gefühl! Aber keine so gute Idee.
Auswandern ja, aber dieses »Ich breche alle Brücken ab«- Ding funktioniert in den seltensten Fällen. Weglaufen war noch nie ein guter Plan. Vor allem ohne Sinn und Verstand und nur mit einer fixen Idee im Kopf. Wer es zu Hause nicht auf die Kette bekommt, wird im Ausland erst recht nicht den ganz großen Otto machen. Ausnahmen bestätigen die Regel, sind und bleiben aber die Ausnahme.
Es läuft nie so, wie man sich das denkt, und meistens geht doppelt so viel schief, womit man selbst je gerechnet hat. Das gilt auch für die Pessimisten unter euch. Double it!
Wenn es irgendwie geht, sollte man die eigene Wohnung noch eine Zeitlang behalten oder zumindest untervermieten, wenn der Vermieter mitspielt.
Wir haben Leute erlebt, die kamen nach Ibiza, haben einen Laden auf zehn Jahre gemietet und anschließend festgestellt, dass sie mit ihrer grandiosen Geschäftsidee keine Saison überleben. Den Laden hatten sie aber weiter an der Backe, und nur eine unwürdige Flucht bei Nacht und Nebel erlöste sie von der Pein der ewigen Miete. Da sollte man das Geld lieber gleich verbrennen oder verfeiern und weiter zu Hause bei Mutti wohnen.
»Ibiza ist sehr überwältigend, wenn man noch nie dort war. Es ist wie nirgendwo anders auf der Welt. Der beste Ratschlag ist, so spät wie möglich zu schlafen, da bis gegen 3 Uhr morgens nichts losgeht und es bis etwa 7 oder 8 Uhr geht.«1
Paris Hilton, berühmt dafür, berühmt zu sein
Warum Ibiza? Ist ja nicht so, dass die Insel das einzig schöne Fleckchen auf der Erde ist. Ein Steinwurf entfernt ist Formentera, gleich um die Ecke Malle. Dann schwimmt da auch noch irgendwo Menorca herum, und das Ganze nennt sich Balearen. Wer’s intellektuell mag, kann noch so ganz nebenbei fallen lassen, dass Ibiza und Formentera genau genommen zu den Pityusen gehören, einer Untergruppe der Balearen. Fragt uns nicht warum, und mal ehrlich: Who cares?
»Ibiza ist ein beliebter Urlaubsort für viele Spieler in Spanien. Wenn du im Sommer gehst, sind dort einige der berühmtesten Filmstars und Musiker der Welt, so dass sich niemand für Fußballspieler interessiert.«2
Xavi, Fußballeuropa- und Weltmeister
Spannender ist da schon die Felseninsel Es Verdra.
Auf der sollen bereits Außerirdische gelandet sein.
Wer weiß, was die Leute geraucht hatten, als sie Zeuge dieser Begegnung der dritten Art waren. Kommt aber immer gut, wenn man in Cala d’Hort im Restaurant El Carmen sitzt, lecker Vino Tinto de Verano (Gemisch aus Rotwein, Gaseosa und Eis) zu traditioneller Fisch-Paella trinkt, zur Insel rüberschaut und das dann, mal so eben, am Rande erwähnt.
Für alle, die sich nach genug Wein und Fisch-Paella zum Ufologen berufen fühlen: Verzweifelt nicht, ihr seid nicht allein. Ufo-Anbeter,
Gurus, Schamaninnen und sonstige selbsternannte Experten auf den unterschiedlichsten Gebieten der Esoterik gibt es auf Ibiza mehr als genug.
Fachkräfte zeigen euch gern, wo es langgeht.
Ibiza hat im Schnitt dreihundert …
… Sonnentage im Jahr.
Im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen bei 26° C, und die Sonne brennt von Mai bis August täglich zehn bis elf Stunden vom Himmel. Noch bis Mitte November lässt es sich bei 21–27 Grad entspannt im Meer baden.
Selbst im Winter scheint die Sonne im Durchschnitt noch vier bis sechs Stunden am Tag. Es kann aber auch mal kühl und feucht werden, wie der Winter 2018, da hat es auf dem höchsten Berg der Insel, dem Sa Talaia mit seinen 475 Metern, kurz geschneit.
Alle Wintersportfreunde müssen wir jedoch enttäuschen. Das Thema Skifahren auf Ibiza macht unter der Rubrik »Wer nimmt was, warum, und was kostet es?« deutlich mehr Sinn.
Aber was für uns Auswanderer mindestens genauso wichtig ist wie Sonne, Strand und Meer, ist die Frage des eigenen Überlebens auf der Insel. Who pays the bill at the end of the day?
Wie finanziere ich mir mein standesgemäßes Dasein?
Zu den rund hundertvierzigtausend Bewohnern auf Ibiza, etwa ein Fünftel davon sind Ausländer, kommen in den Sommermonaten über drei Millionen sonnenhungrige und oftmals feierwütige Invasoren – auch Touristen genannt – noch obendrauf.
Jetzt mal so …
... Pi mal Daumen
Wenn ihr an jedem Touristen nur zehn Cent verdient – wie das geht, steht in unseren diversen Jobbörsen oder auf unserer Website ibizatalks.com –, sind das unterm Strich gute dreihunderttausend Euro.
Reicht fürs Erste, um bescheiden über die Runden zu kommen.
INSIDER: Wer auf Ibiza legal arbeiten möchte, braucht eine N.I.E (Número de Identificación para Extranjeros). Deswegen sollte einer der ersten Wege zur Polizeistation vor Ibiza-Stadt führen. Dort beantragt man seine Steuernummer für Ausländer. Auf unserer Website findet ihr alle Antragsformulare, Hilfe beim Ausfüllen und was man sonst noch wissen muss.
Wer sich seinen Lebensunterhalt auf illegale Weise bestreiten möchte, kann sich den Weg zur Polizeistation sparen.
Jobbörse: Drogendealer
(Party products supplier). Es ist kein Geheimnis, dass auf Ibiza alles am Start ist und offenkundig konsumiert wird, was illegal ist und lustig macht. Der Handel mit Drogen ist dementsprechend gut durchorganisiert und für Quereinsteiger ein schwieriges Pflaster. Als Geschäftsidee nicht zu empfehlen.
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