"Was hattest du denn gedacht? Chloe hat dir doch gleich gesagt, dass er ein Playboy ist. Aber du kannst ja nicht hören!", redete ich mir im Stillen zu.
>>Maddy?<<, es war Zoe, die nach mir rief. >>Ja?<<, sagte ich und trat zu ihr. >>Wo hast du denn gesteckt?<< Ich deutete mit dem Kopf in Richtung Pool. >>Achso..Lass uns einen trinken gehen!<<, sagte sie und wir schlenderten zur Bar.
>>Zwei Cola mit einem ordentlichen Schuss Wodka bitte!<<, bestellte sie. >>Ist was?<< Sie zog die Augenbrauen zusammen und winkte ab. >>Ne ne..<< Ich legte meine flache Hand auf ihren Arm. >>Was ist los?<< Sie schluchste kurz. >>Nichts..Sam schleppt nur gerade wieder eine nächste Tussi ab.<< Ich sah sie geschockt an, doch ihr Gesicht verriet keine Trauer oder sonstigen Gefühle mehr. Eine sehr starke Maske musste sie haben, denn jeder, der etwas in der Birne hatte, musste doch bemerken, dass sie darunter litt. Ich meine wer leidet nicht, wenn sein Freund immer Nutten abschleppt?
Ich umarmte sie und flüsterte, >>Ich bin immer für dich da.<< Sie nickte. >>Ich weiß.<<
Der Kellner kam und gab uns unsere Drinks, die wir in einem Zug runterschütteten. >>Auf die Arschlöcher.<<, rief ich und sie stimme, >>Auf die verschissenen Playboy´s...<<, mit ein. Wir lachten und tratschten noch eine Ewigkeit. Inzwischen hatten wir bestimmt fünf Gläser Cola-Wodka und drei Flensburger intus.
>>Na, was läuft so?<<, fragte ein Typ mit blonden Haaren und blaue Augen. >>Noch nichts,Kyle.<<, sagte Zoe munter. Ich lachte. Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Taille. >>Habt ihr nicht ein bisschen viel getrunken..morgen ist Schule, Barbie´s!<< Zoe grunste. >>Ich kann das ab.<< >>Ich weiß.<<, sagte Kyle und blickte mich dann fragend an, >>Aber du auch, Madison?<< Ich nickte, obwohl mir gerade ein bisschen schwindelig war und ich beinahe vom Hocker gekippt wäre, wäre da nicht Kyle gewesen. Er zog die Augenbrauen in die Höhe. >>Ich bringe dich besser nach Hause.<< Ich schüttelte den Kopf. >>Das macht Noah. Ich gehe ihn suchen.<< Er wirkte zuerst nachdenklich nickte dann bloß. >>Bis morgen.<< Ich verabschiedete mich von den beiden und torkelte dann nach draußen.
Uiii, war das heute windig. Oder warum wankte ich so? Ich beschloss mich ein bisschen mehr zu beeilen und suchte die Gegend ab. Doch dann blieb nur noch die Sauna übrig. Also machte ich mich auf den Weg. Es wurde immer dunkler und mein Magen rebellierte, wegen des Alkohols schon. Meine Beine, wollten langsam nicht mehr und meine Sicht wurde noch vernebelter. Dann kippte ich um.
Doch zwei starke Arme fingen mich auf und hielten mich. Ein Lachen ließ mich Erschaudern.
Dann schlief ich ein.
Mein Wecker klingelte und ich stellte ihn genervt aus. >>Aufstehen, Süße!<<, rief meine Mutter und ich setzte mich auf.Sofort fing mein Kopf an zu brummen. Arggh. Wie war ich überhaupt letzte Nacht hierhergekommen? Das letzte an was ich mich erinnern konnte, war..Oh nein!
Ich stürmte die Treppe hinunter. >>Mum?<< Sie schaute mich an. >>Du hast noch deinen Schlafanzug an, Süße.<< >>Mum..wer hat mich hierhergebracht?<< Ich trat von einem Bein aufs andere, denn das letzte was ich wahrgenommen hatte, war der Geruch von,>>Tylor!..ja. Er meinte er hieß Tylor!<<
Das war einer der Momente, wo ich am liebsten abgetaucht wäre. Bitte liebe Erde tue dich auf und verschlinge mich!
>>Ich mach mich dann mal fertig!<<, sagte ich und schlich ins Bad. Ich bezweifelte, dass ich den heutigen Schultag überleben würde. Doch wer nicht kämpft, hat schon verloren.
(Tylor:)
>>Tylor! <<, Amber drückte mir einen Kuss auf die Wange. >>Es war echt schön mit dir. Wollen wir nächstes mal nicht weiter gehen?<< Mein äusserst mageres Frühstück drohte wieder herauszukommen. Ich blickte zu Madison, die neben Chloe und Zoe stand und mich ignorierte. Ich stieß Aaron an und fragte ihn nach Paige. Er lächelte nur. Keine Antwort, ist auch eine Antwort.
Es gongte. Die Pause war beendet.
Ich verabschiedete mich und eielte Zoe, Chloe und Madison hinterher.
>>Zo?<< Sie und ihre Freundinnen blieben stehen. Ich holte sie ein. Madison wand den Blick ab und tat so, als wenn sie das schwarze Brett sehr interessiere. >>Steigt heute irgendwo eine Party oder treffen wir uns im Koloss?<<
Zoe warf die Haare in den Nacken und antwortete,>>Koloss ist heute for free.<<
Sie lächelte. Ich pfiff durch die Zähne. >>Gut. Wir werden nicht fehlen. Stimmts, Madison?<<
Sie zuckte zusammen. Tat dann aber auf cool und meinte, >>Ohne mich wäre es auf jeden Fall langweilig. Auf dich... << Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Dann ging sie mit Chloe im Schlepptau weg. Ich hörte sie nur noch kichern, dann bogen sie um die Ecke.
Ich seufzte und sah Zo an. Sie lachte nur und boxte mir in die Seite. >>Du wirst dich an sie gewöhnen müssen. Sie ist mit meine beste Freundin.<< >>Mädchen.. <<, seufzte ich erneut. Dann schlenderten wir den Gang entlang zu Kunst. Als es klingelte betraten wir den Raum. Wir setzten uns in die letzte Reihe und fingen an zu arbeiten.
(Madison:)
Ich schnaufte, als ich mich in Bio auf meinen Stuhl fallen ließ. Chloe setzte sich in die letzte Reihe. Ich musste vorne neben Kyle sitzen.
Er lächelte mich an und ich grinste zurück. >>Hast du gestern Noah noch gefunden?<<
Ich schluckte. Sollte ich es ihm erzählen? Was war mein Problem? Es war doch nicht besonders. Nicht schlimm.
Ich konnte es ihm trotzdem nicht erzählen und schwieg, bis unsere Lehrerin kam. Ich wusste nicht, was Kyle jetzt von mir dachte, aber ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht.
Nach der Stunde flüchtete ich auf die Toilette. Ich hatte weder Lust auf Kyle' s Fragen oder auf Tylor oder Amber. Ich schloss mich ein und schrieb Chloe und Zoe wo ich war.
Sie kamen und gesellten sich zu mir.
Ich war froh darüber, dass sie nicht fragten, warum ich hier war. Sie stellten gar keine Fragen dazu und ich fragte mich, wie ich die Zeit ohne sie überlebt hatte.
Ich drückte sie und wir verabredeten uns fürs Koloss, bevor wir zur letzten Stunde schlenderten.
Sie verging viel zu langsam, aber sie verging.
Ich sah Tylor am Schultor mit Aaron quatschen und schlich mich möglichst unauffällig um sie herum.
Dann rannte ich zum Bus, der gerade hielt. Ich verpasste ihn knapp und beschimpfte den Busfahrer.
>>Na! Wo willst du denn so eilig hin?<<, fragte eine tiefe, vertrauliche Stimme.
Och nee oder? Jetzt habe ich es schon geschafft ihm den ganzen Schultag aus dem Weg zu gehen, aber er begegnet mir trotzdem noch? Wie schafft er das?
Ich lächelte ihn an, als ich mich umdrehte. >>Was machst du denn noch hier?<<, fragte ich zuckersüß. Seine Smaragdaugen sahen musterten mich. >>Ich habe auf dich gewartet!<<
Ich verdrehte innerlich die Augen. Trottel!
>>Und warum?<< >>Na ja. Sagen wir ich hatte so eine Vorahnung, dass du den Bus verpasst!<<
Arsch! >>Ah!<< Ich drehte mich um und ging. Er hielt mich natürlich auf. >>Wenn Noah dich überzeugt, mit ihm zu fahren, dann schaffe ich das erst Recht!<<, sagte er grinsend.
Und plötzlich packten zwei starke Hände mich an der Hüfte und schmissen mich über seine Schulter. Ich quiekte auf. >>Was fällt dir eigentlich ein?<<, schrie ich ihm direkt ins Ohr, doch das störte ihn nicht im geringsten.
Читать дальше