Martha Mohr - Bogdansky

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Geburtstage sind an und für sich kein trauriger Anlass, aber wenn man bereits den größten Teil seines Lebens gelebt hat, kann so ein Tag schon mal nachdenklich machen. Genauso ergeht es der Erzählerin. Sie verlebt den Tag vor ihrem 65. Geburtstag in einer ziemlichen Missstimmung. Sie hat unendlich viel Zeit, weil sie keinerlei Vorbereitungen hat, denn ihre Kinder wollen eine Feier für sie ausrichten. Sie verliert sich in Gedanken, die sie mal in die Vergangenheit führen oder sie Kritik üben lassen an der heutigen Zeit. Dabei wird sie von Bogdansky, einem Irgendetwas, das sich bei ihr eingeschlichen hat, begleitet. Sie hadert mit ihrem Alter, möchte nicht alt werden, älter aber schon, denn sie liebt das Leben.

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Wenn ich so zurückblicke, glaube ich, dass sich auch mein Erinnerungsvermögen minimiert hat. Besonders die eigene Kindheit ist doch ziemlich verblichen, ähnlich den Fotos oder Negativen aus dieser Zeit. Ich glaube, es sind immer nur die herausragenden Erlebnisse aus der Kindheit an die man sich erinnert oder sich zu erinnern glaubt, weil man oft darüber gesprochen hat oder sie durch Fotos lebendig erhalten hat. Eine dieser Begebenheiten aus meiner Kindheit wird immer aktueller und passt zu meiner Geburtstagsmissstimmung.

Meine Schwester und ich hatten unseren Lieblingsplatz am Küchenfenster eingenommen. Wir standen auf Stühlen, um die Möglichkeit zu haben, unseren Oberkörper aus dem Fenster zu lehnen. Wir liebten es, dazustehen und rauszusehen. Dabei beulten wir den Latz unserer rotweißkarierten Schürzen so, dass es den Eindruck erweckte, wir hätten einen Busen. Wir fanden unser Spielchen sehr aufregend und führten dabei Gespräche über Dinge, die uns kleine Mädchen von sechs und acht Jahren bewegten. Besonders interessant wurde es, wenn jemand vorbeikam. Aber wir wohnten auf dem Dorfe und es war nicht ungewöhnlich, wenn stundenlang keine einzige Seele unser Küchenfenster passierte. Wir lebten ohne Fernsehen, ohne Telefon und ein Handy gab es schon gar nicht. Zu unseren Vergnügungen gehörte das Spielen mit Freunden am Bach und auf den Wiesen. Zur Fortbewegung besaßen wir allerdings einen flotten gummibereiften Tretroller und auch die Schule bot uns einiges an Abwechslung und machte Spaß. Aber unsere Zerstreuungen waren im Verhältnis zur heutigen Zeit eingeschränkt. Das erklärt vielleicht die Freude, die wir an unserem Küchenfensterspielchen hatten.

An diesem Tag war ein Thema aktuell mit dem wir noch nie zuvor konfrontiert wurden. Unsere Großmutter war gestorben.

Wir kannten sie kaum und waren deshalb auch nicht wirklich traurig über ihren Tod. Sie war eben eine ganz, ganz alte Frau. Alte Menschen sterben einfach irgendwann. Aber was bedeutet das und wie war das mit uns? Wir machten die Augen zu, versuchten uns wegzudenken und überlegten, wie es wohl sein könnte, wenn man gestorben war. Vielleicht wäre man dann bei Gott und würde dort weiterleben. Aber wo sollte das sein und wie und mit wem würde man in dieser unbekannten Welt zusammen sein? Was wäre mit unseren Eltern und allen die wir liebten? Nein, diese Aussicht gefiel uns nicht. Wir könnten wahrscheinlich nie mehr gemütlich am Fenster stehen, nie mehr mit unseren Freunden spielen, nie mehr Eis essen. Nein, tot sein kam für uns nicht in Frage. Unsere Vorstellung ließ es einfach nicht zu, eines Tages nicht mehr auf dieser Welt, unserer kleinen Welt, die für uns nur schön war, zu sein. Wir beschlossen, dass wir allenfalls im Omaalter sterben könnten, aber auch nur vielleicht.

Enkelkinder

Als fünffache Großmutter befinde ich mich mitten im Omaalter. Ich liebe meine Enkelkinder und mein Mann und ich freuen uns sehr, dass wir sie haben, sie aufwachsen sehen können und ein wenig an ihrem Leben teilhaben können. Das Zusammensein mit ihnen, die Unternehmungen, die wir mit den Kindern machen, beflügeln uns regelrecht. Ich fühle mich um Jahre jünger und mache Dinge, die ich allein oder mit meinem Mann nie machen würde. Es ist herrlich, ihre Unbeschwertheit zu genießen, mit ihnen zu plaudern und zu spielen. Kinder geben uns so unendlich viel. Sie sind ohne Vorurteile, sie sagen spontan ganz ehrlich was sie meinen und können sehr amüsant sein. Sei es durch ihre in den Anfängen noch etwas unbeholfene Sprache, durch ihre Gebärden und natürlich auch durch ihre Mimik. Kindergesichter sprechen auch ohne Sprache. Sie sind einfach zum Verlieben. Ich war bereits in meine eigenen Kinder verliebt und jetzt als Großmutter weiß ich es sehr zu schätzen, dass ich die Chance habe, mich in meine Enkelkinder verlieben zu können.

Eine echte Oma möchte ich allerdings gar nicht sein. Die Hälfte aller Tage fühle ich mich nicht so, aber die andere Hälfte lässt mich deutlich spüren, dass ich nicht nur eine Oma bin, sondern auch omaähnlich aussehe und mich auch omaähnlich fühle. Meistens ist das Wetter Schuld an diesem miesen Gefühl.

„Ich soll die Verantwortung für meine abstrusen Gefühle und abwegigen Gedanken selbst übernehmen und nicht das harmlose Wetter beschuldigen. Ach, Bogdansky, das Wetter kann sehr wohl deprimierend sein und hat auch Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Schlechtes Wetter macht einfach müde und antriebslos und taucht die Welt in traurige Grautöne, die nach Sonne verlangen. Ich gehöre zu den Menschen, die mit dem Wetter, mit den Jahreszeiten leben und bei schönem Sommerwetter nur draußen anzutreffen sind. Ja, ich verlege dann alle möglichen Arbeiten auf die Terrasse oder in den Garten, um die Sonne zu genießen. Alles Ausreden, man muss sich im Griff haben. Gut, bei der nächsten Attacke werde ich dich um professionelle Hilfe bitten.“

Meine kleine fünfjährige Enkelin meinte vor ein paar Tagen, als wir mal wieder über Jungen und Mädchen, eben über die unterschiedlichen Geschlechter sprachen, dass sie ein Mädchen sei und Mama eine Frau. Ich allerdings wäre keine Frau mehr, ich wäre schon eine Oma. So etwas sagt sie mit Überzeugung und einer Selbstverständlichkeit, die es einem unmöglich macht, ihr zu widersprechen.

Seit sie aufgegeben hat, irgendwann ein Junge zu werden wie ihre Brüder, beschäftigt sie sich gern mit diesem Thema. Vor einiger Zeit war sie noch der Meinung alle Babys wären Mädchen und es würde ihnen später ein Schniepelchen wachsen, damit sie auch im Stehen Pipi machen können. Denn all ihre Versuche es ihren Brüdern bei der Verrichtung dieser Sache gleich zu tun, sind jämmerlich fehlgeschlagen. Für diese Gespräche und Erkenntnisse bin ich gern eine Oma.

Optik

„Du meinst, ich sehe noch ganz gut aus, für mein Alter. Ja, danke, Bogdansky. Ich kann heute jede Schmeichelei gebrauchen. Weißt du eigentlich wie wichtig das Aussehen im Leben einer Frau ist? Wenn ich, einigermaßen, meinem Alter entsprechend gut aussehe, fühle ich mich auch gut und habe gute Laune. Auch das Zusammensein mit jungen, glatten Gesichtern lässt mich selbst glatter sein. Merkwürdige Gefühle sind das. Für dich nicht nachvollziehbar, schade. Vielleicht verstehst du mich irgendwann.

Leider gibt es Tage an denen ich mich einfach nur schlecht fühle. Du weißt ja, das Wetter. An solchen Tagen führt schon das Haarewaschen oder das Haareschneiden zur Anhebung meiner Stimmung. Auf das Äußere kommt es nicht an? Doch, doch, das kannst du mir schon glauben. Sieh dich mal um und achte auf die Ausstrahlung, die nette gut aussehende Menschen haben. Natürlich bin ich nicht auf Partnersuche. Du hast mich nicht verstanden. Ich brauche das für mein eigenes Wohlbefinden. Wenn ich mich mag, mich wohlfühle, bin ich ein ganz anderer Mensch und kann mich am Leben erfreuen. Bei Männern mag das anders sein, obwohl ich denke, dass auch das männliche Geschlecht eitel sein kann. Außerdem sehen Männer im Alter besser aus als Frauen, weil ihre Gesichter Falten, Furchen und andere Alterserscheinungen besser vertragen als Frauengesichter. Männer können im Alter durchaus attraktiv aussehen, wenn sie nicht gerade ein Ballerbackengesicht und einen Schwangerschaftsbauch kurz vor der Entbindung mit sich herumtragen. Denk mal an Robert Redfort. Er ist alt und faltig. Ja, schon, aber er ist immer noch ein attraktiver charmanter jungenhafter Mann.

Ich bin allerdings trotzdem froh, eine Frau zu sein, weil ich mir mein Gesicht mit Hilfe von Schminke aufpeppen kann und nicht mit meinem nackten Morgenmuffelgesicht den ganzen Tag verbringen muss. Nein, ich muss nichts einkaufen, ich bin eingeladen. Die Kinder haben alles organisiert. Ich kann mich entspannen. Wieso soll das nicht gut sein? Ach, glaub mir Bogdansky, heute würden mich diese Gedanken auch im unentspannten Zustand einholen. “

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