Zusammengenommen also eigentlich nichts, was mich zum Klick verführt hätte. Noch dazu offenbar rein vom aktuellen Datum zurück in die beliebten Videos hoch gespült, war der Valentinstag doch aktuell drei Tage entfernt und das Filmchen bereits Jahre alt. Der Blick der Frau jedoch, dieses Funkeln in den Augen des makellosen Gesichts, faszinierte mich sofort und so startete ich den Film dann doch.
Zu sagen, dass mich das nun gehörte überrascht hätte, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Lasziv stand die junge Frau da, gekleidet lediglich in einen roten BH samt zugehörigem Mini-Minirock und begrüßte ihren imaginären Zuschauer lässig als Sklaven. Ganz so, als wäre es das normalste auf der Welt und stünde ihr ganz natürlich zu. Mein Interesse, derzeit noch eine Mischung aus Unglauben und Verwirrung, war geweckt.
Die langen, leicht gelockten blonden Haare über die linke Schulter herab hängend, fuhr die Schönheit alsbald fort. Den Herz-Luftballon hierbei in der Hand haltend, während ihr derer wohl ein gutes halbes Dutzend im Hintergrund zeitgleich als improvisierte Dekoration dienten, trat ihre Stimme in mein Leben.
„Heute ist Valentinstag, da siehst du viele verliebte Paare. Und du wirst auch nur zusehen, weil dich keiner mag!“, verhöhnte die Göttin mit dem Traumkörper ihren Zuhörer prompt weiter. Gefolgt dieses Mal von einer kurzen Pause, ganz so, als wolle sie das Gesagte in die Seele des Adressaten einsickern lassen, wie Gift in frisch bestellten, saftigen Mutterboden.
Ihr Lachen durchbrach endlich die folgende Stille. Ein Lachen, welches mir augenblicklich durch Mark und Bein ging, denn es war ehrlich und keinesfalls aufgesetzt. Nein, sie schien die Erniedrigung ihres Gegenübers wirklich aus vollem Herzen zu genießen und wirkte hierbei weiterhin ganz so, als stünde ihr dies selbstredend zu. Als wäre es die natürliche, von Natur gegebene Ordnung der Dinge, welche sie an die absolute Spitze der Nahrungskette platziert hatte.
Welch Teufelin mit dem Gesicht eines Engels, schoss es mir durch den Kopf. Ein Eindruck, welcher nicht nur durch die rote Kleidung der Lady noch verstärkt wurde, sondern viel mehr durch ihre Worte, welche bald darauf folgten.
„Nicht mal ich mag dich, warum denn auch? Höchstens deine Kohle und die Geschenke, die du mir machst. Hoffe für dich, du hast reichlich abgedrückt, denn ich bin die einzige wahre Frau in deinem erbärmlichen Leben!“, höhnte Lady Anja, hierbei immer noch schier unschuldig lächelnd.
Das saß. Die Worte der Venus jagten durch meine Kopfhörer direkt in meinen Verstand hinein bis hinab in meine Hose. Dann erklang plötzlich wieder dieses markerschütternde Lachen, gefolgt erneut von einem kurzen Augenblick des stillen Triumphs, ich war verwirrt.
Schweigend saß ich einfach da. Den Mund immer noch ungläubig geöffnet, den Schwanz zum Bersten erigiert. Gefesselt, abgestoßen, fasziniert und perplex zugleich ob ihrer Anmut, grausamen Ehrlichkeit und Größe. Das konnte sie doch nicht wirklich gesagt haben und ernst meinen, dieses zierliche Wesen, oder etwa doch? Konnte Frau denn wahrlich so sein, gab es das wirklich?
Lady Anja zerfickte mein Hirn, noch bevor ich auch nur ihren Namen kannte. Sie haute mich um, nahm mich gefangen und zertrat ganz nebenbei mein Weltbild – es kostete sie gerade einmal eine knappe Minute und ein Lächeln.
Hatte ich mich bisher für den Löwen gehalten, welcher ob der Jagd nach immer neuen Gazellen satt und müde geworden war, so musste ich in jenem Moment erkennen, dass ein neuer Sheriff die Stadt betreten hatte. Diese Gazelle, um im ersten Bild zu bleiben, fürchtete sich nicht. Sie ließ sich weder fangen noch jagen, sondern stand einfach da und zwang den Löwen schier spielerisch vor sich auf die Knie.
Nicht nur das. Hier angelangt zertrat sie ihn auch noch, aus reiner Freude daran. Nahm mit den Worten: “Stell dir einfach vor, das wäre dein Herz, denn dann macht es mir am meisten Spaß“, eine Nadel zur Hand und zerstach den Luftballon in ihren Händen mit lautem Knall, als bräche sie ein echtes Herz.
Das offenkundig nicht ernst gemeinte, betont bedauernde: “Ohh, kaputt!“, welches im Video kurz auf das diabolische Grinsen der Lady folgt, bekam ich in jenem Moment bereits nicht mehr mit. Ich hatte genug gesehen und pumpte meine volle Ladung in die Unterhose, ohne mich auch nur angefasst zu haben.
Die Lady im Video fuhr währenddessen damit fort, unter höhnischem Gelächter Ballon um Ballon und somit Sklavenherz um Sklavenherz zu zerstechen. Bei jedem Knall
zuckte und spritzte mein Pimmel erneut, während ich mir verzweifelt die Hand auf den vor Lust aufstöhnenden Mund presste.
Nach knapp zwei Minuten war es vorbei, mein Schritt durch und durch nass. Petra erwachte nicht, in jener richtungsweisenden Nacht. Vielleicht hätten unsere Leben sonst eine andere Abzweigung genommen, wer weiß das schon? Kaum hatte ich mich jedoch gefangen, zog ich mich um und entsorgte die völlig verschmierte Unterhose heimlich im Müllschlucker.
Als ich schließlich erschöpft zu meiner Ehefrau ins Bett schlüpfte, zitterten mir vor Endorphinen immer noch die Knie. Ich hatte sie betrogen, in ihrem Beisein, mit Lady Anja. Ich wusste es damals noch nicht, aber der Kampf um meine Seele hatte somit bereits begonnen.
Der nächste Morgen begann wie jeder vorherige Montag auch. Petras Wecker ging, ich wurde kurz wach. Petra ging und küsste mich zum Abschied, ich wurde erneut kurz wach. Die Herren von der Müllabfuhr rödelten die Tonnen über das Kopfsteinpflaster des Hinterhofs, ich wurde ein weiteres Mal kurz wach.
Es war spät geworden am Abend vorher, zudem trieb meine Geilheit mich nach dem sensationellen Orgasmus der Nacht ausnahmsweise nicht dazu, gleich nach Erwachen Hand an mich zu legen. Ich blieb also liegen, immer und immer wieder zurück in süßen Schlaf fallend, in Gedanken beim Video der Lady.
Die Fragen poppten wieder auf, welche ich mir bereits Stunden zuvor nicht hatte beantworten können. Hatte diese Frau das wirklich so gesagt? Waren Männer für sie Sklaven, niedere Geschöpfe also, welche allein dem Zweck dienten, ihr zu gehorchen und sie zu beschenken? Konnte sie das wirklich ernst meinen und bei Erniedrigung ihres Gegenübers derart engelrein lächeln, als spräche sie bloß die grausame Wahrheit aus und täte der Männerwelt hiermit noch einen Gefallen? War sie real oder war das ganze nur ein Fake und die Lady eine – zugegeben überaus talentierte – Schauspielerin?
Ich war hin- und hergerissen und gerade so weit, aufzustehen und mir das Video ein weiteres Mal anzusehen, als es an der Wohnungstüre plötzlich Sturm klingelte. Ein Blick auf die Uhr, es war kurz vor Elf, wer konnte das sein?
Vor der Türe, welche ich kurz darauf mit freiem Oberkörper und im knappen Slip einigermaßen genervt aufriss, stand unsere gerade erst eingezogene Nachbarin Cynthia. Ebenfalls leicht bekleidet in Hausschuhen und Bademantel, gestikulierte sie derart ausladend und wild mit den Armen in der Luft herum, dass unter Letzterem immer wieder ein schwarzes Satin-Negligee hervor blitzte.
„Da spritzt Wasser aus der Wand. Im Wohnzimmer. Wollte nur Bild aufhängen, HILFE!“, schrie sie mich geradezu an, sichtlich aufgelöst und noch dazu nass wie ein Straßenköter. Ich stand da, verstand nicht recht und glotzte blöd.
Mit einem flehenden: “Kommen sie bitte, LOS!“, packte die Studentin mich schließlich unsanft am Arm und wollte mich unvermittelt mit sich in Richtung ihrer Wohnung ziehen. Ich aber rührte mich immer noch nicht, was dazu führte, dass Cynthia ihrem kurzen Morgenrock bald darauf mit einem weiteren Ruck den Rest gab. Der Gürtel öffnete sich und zum Vorschein kam eine jugendliche Strandfigur samt zweier kleiner, aber praller Brüste mit vom kalten Wasser derart erigierten Nippeln, dass sie sich fast durch den dünnen Stoff des Hemdchens zu bohren schienen.
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