Iris Weitkamp - Mein Morbi und ich

Здесь есть возможность читать онлайн «Iris Weitkamp - Mein Morbi und ich» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Mein Morbi und ich: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Mein Morbi und ich»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mein Morbi und ich – ein Erfahrungsbericht und Mutmachbuch über den Umgang mit einer zunächst beunruhigend erscheinenden Lebenskrise.
Mit der Diagnose einer ernsten, womöglich unheilbaren, Erkrankung verändert sich das Leben – aber nicht unbedingt zum Schlechteren. Die Krankheit bietet so viel mehr!
Ihre teils leidvollen, aber auch interessanten, häufig lehrreichen oder sogar urkomischen Seiten schildert eine Autorin, die sich seit zehn Jahren aufrichtig mit ihrem Morbus Crohn auseinandersetzt.
Offen und schonungslos, doch stets mit einem Augenzwinkern, lässt die Ich-Erzählerin ihre Leser an Erfahrungen und Gefühlen im Operationssaal, in Bett und Bad teilhaben. Von der Darmräumung bis zum erotischen Selbstverständnis als Frau geht sie ins Detail, ohne vulgär zu werden. Von der Angst vor einem drohenden Augenschaden ist die Rede, aber auch von der Teilnahme an einer Naturschutzexpedition und dem Segen der viszeralen Osteopathie. Leser erfahren mehr über Analdehner und Suchtprobleme und scheinbar banale Herausforderungen des Alltags: Wie sieht eigentlich der korrekte Businesslook für frisch Darmoperierte aus? Auch eine Patientin, die seit ihrer Jugend unter Colitis ulcerosa leidet (einer dem Morbus Crohn ähnlichen Darmerkrankung) kommt zu Wort.
Das Buch regt zu einem differenzierten, optimistischen und liebevollen Blick auf den vermeintlich schrecklichen Schicksalsschlag an. Es macht Mut, offen zu sein für alle positiven Seiten der Krise. Es macht Mut, Chancen zu erkennen und häufiger zu lachen als zu weinen. Dabei weckt es die Lust, sein Leben aktiv und genussvoll in die Hand zu nehmen. Ein Leben, das zwar nicht leicht, aber niemals langweilig ist, ein 'Leben für Fortgeschrittene'.
Stimmen zu 'Mein Morbi und ich':
"Es wird Iris Weitkamp nicht leichtgefallen sein, diese intimen Erfahrungen öffentlich zu machen. Aber ich bin überzeugt, dass gerade ihre offenen Worte hilfreich für andere Betroffene sind.

Mein Morbi und ich — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Mein Morbi und ich», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Was die moderne Medizin leisten kann, ist die Linderung und Bekämpfung der Symptome. Und hier gibt es zweifelsohne eine Weiterentwicklung zu verzeichnen. Im günstigsten Fall ermöglicht sie dem Patienten ein weitgehend normales Leben. Sogar die Beschwerdefreiheit über einen längeren Zeitraum, Monate oder gar Jahre, ist möglich.

Zuletzt las ich, dass in den westlichen Industriestaaten von 100.000 Menschen ungefähr 150 an CED leiden. Wie bei vielen Autoimmunerkrankungen ist die Zahl der neu erkrankten Personen in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie wird vermutlich, gefördert durch den zunehmenden Druck in allen Bereichen des Lebens, weiter steigen. Und jeder dieser neu erkrankten Menschen steht erschrocken, fassungslos, klagend oder tapfer der neuen Realität gegenüber, sieht sein ganzes Leben sich verändern.

Als ich die Diagnose erfuhr, mein mangelhafter Gesundheitszustand also endlich einen Namen bekam, spürte ich vor allem: Erleichterung. Es war, als habe in meiner Speisekammer monatelang ein Ungeziefer die Lebensmittel angefressen, resistent gegen Fallen, Gifte und Abschreckung. Und eines Abends, als ich überraschend die Tür aufriss, hockte es entlarvt im Lichtkegel und blinzelte.

„Ha!“, dachte ich, „Hab ich dich endlich, Morbus Crohn!“

In Wirklichkeit hatte eher er mich , aber das wusste ich noch nicht. Ich fühlte mich fast als Siegerin. Den Feind kennen, sagt ein chinesisches Sprichwort, heißt ihn besiegen.

Die alten Chinesen waren glücklich dran, sie besaßen keinen Internetanschluss. Ich schon. Ich suchte im World Wide Web nach Informationen und fand das nackte Grauen. In den Foren der Selbsthilfe(?)gruppen schienen sich ausschließlich Leidensgenossen zu tummeln, deren Leben quasi vorbei war (wobei ihre Energie leider noch zum Verbreiten von Horrorgeschichten reichte). Nach der Lektüre unzähliger Berichte über Magendurchbrüche und künstliche Darmausgänge bekam ich nächtelang kein Auge zu.

Doch mit der Zeit sammelte ich meine eigenen Erfahrungen und bemerkte, dass man mir nur die halbe Wahrheit erzählt hatte . Mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung bricht nicht automatisch das reine Elend über einen herein, jedenfalls nicht nur. Natürlich gibt es Momente des reinen Elends. Ich will nicht behaupten, dass Morbus Crohn ein pures Vergnügen sei. Schmerzen, Erschöpfung, körperliche und seelische Beeinträchtigungen sind jedoch nur eine Seite der Krankheit. Daneben kommen Denkanstöße, Chancen zur Veränderung, sogar wirklich witzige Situationen auf einen zu. Als es mir gelang, Augen und Ohren zu öffnen, konnte ich unglaublich viel lernen. Die Krankheit und ich haben so viel Zeit miteinander verbracht, so viel erlebt, dass mein ungebetener Gast all seine Gesichter zeigte. Mein Morbi ist ein Blödmann und eine Nervensäge, ein unschätzbarer Spiegel, der mir so manches Mal vorgehalten wird. Ein Till Eulenspiegel, mein persönlicher Hofnarr. Unter Verwendung allerlei lästiger Possen zeigt er an, was nicht so ganz rund läuft bei mir. Ich bin dankbarer geworden, demütiger, auch risikofreudiger. Nicht, weil ich nichts mehr zu verlieren hätte, sondern weil ich merke, wie unendlich viel es zu verlieren gibt.

Bald ergaben sich persönliche Gespräche mit anderen Betroffenen von Autoimmunerkrankungen. Eine Kollegin erfuhr ihre Diagnose ‚Multiple Sklerose’ und fürchtete, dies würde sie den Job, ihren Verlobten, ihr ganzes bisheriges Leben kosten. Der Neffe einer Freundin glaubte, wegen des Morbus Crohn seinen Traum vom Reisen aufgeben zu müssen. Eine Psychotherapeutin seufzte, ihre Patientin habe wegen einer CED allen Lebensmut verloren. Jeder dieser Menschen war heilfroh, von ermutigenden, ja sogar guten Erfahrungen zu hören. Bedauerlicherweise ließ der Konsum von Erfahrungsberichten eher ein Gefühl des Grauens oder mindestens der Hoffnungslosigkeit und Bitterkeit zurück. Kaum jemand gab sich Mühe, dem etwas Positives entgegenzusetzen.

Also legte ich ein großes Brett quer über Regal und Sofalehne, rückte einen Küchenstuhl heran und schrieb Morbis und meine gemeinsame Geschichte auf.

Warum nenne ich meine Krankheit ‚Morbi’? Es klingt nicht so auf Kampf gebürstet, weniger formell als ‚Morbus Crohn’. Immerhin wohnen wir im selbem Körper. Würde man sich in einer WG mit ‚Sie’ anreden? „Entschuldigen Sie mal, Frau Meier, Sie haben diesen Monat nicht ein einziges Mal den Müll raus getragen …“? Eher nicht.

Mein Morbi und ich haben zusammen für die Europäische Kommission gearbeitet, an Naturschutzexpeditionen teilgenommen und in einer Gruppe von fünftausend Atomkraftgegnern auf der Straße geschlafen. Wir hocken ständig aufeinander, da braucht es einen knackigen Rufnamen.

Während ‚Morbi’ schlimmstenfalls ein wenig albern wirkt, mag meine pragmatische (ignorante?) Haltung zur politisch korrekten Formulierung gelegentlich weiblichen Unmut hervorrufen. Ich wähle zur besseren Lesbarkeit die allgemeine, nun einmal männliche Form. Die weibliche ist, in Wort und Schrift wie in Fleisch und Blut, halt ein bisschen komplizierter. Eventuell empörte Leser innen bitte ich um Nachsicht, dass ich nicht ein ganzes Buch lang Stolpersteine wie „LeserInnen, KollegInnen“ oder „Leserinnen und Leser, Kolleginnen und Kollegen“ vor unseren Augen umherkollern lasse. Es liest (und schreibt) sich angenehmer, wenn man sein Bewusstsein nicht permanent vor sich her tragen muss.

‚Mein Morbi und ich’ möchte nicht behaupten, ein Fachbuch über Morbus Crohn zu sein. Medizinische Fachliteratur existiert in ausreichender Zahl und hoher Qualität, so dass ich dem kaum etwas hinzuzufügen hätte.

Doch die erste Frage, die jedem Autor oder Buchhändler gestellt wird, lautet: „In welche Kategorie gehört das?“ Der Drang zum Schubladendenken ist übermächtig. Und die Kriterien der Sortierung bleiben trotzdem ein Rätsel. Zum Beispiel fand ich ‚Dilbert’ in einem großen Berliner Büchertempel nicht unter ‚Comics’, sondern unter ‚Wirtschaft’. Liegt das nun am Zustand unserer Wirtschaft - oder der Schlagfertigkeit des Händlers?

Vielleicht steht ‚Mein Morbi und ich’ ja unter ‚Reiseliteratur’ - das würde sogar passen.

ERSTES KAPITEL: Eher keine Partygespräche

Eine Darmerkrankung ist leider kein bisschen schick.

Sie ist lästig, oft peinlich, manchmal sogar ekelig, und taugt überhaupt nicht zum Smalltalk auf Parties. Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich haben nichts Heldenhaftes an sich. Eher schleicht sich das Bild eines mickrigen Verlierers vor das geistige Auge, als das eines tapferen Recken, der im edlen Kampf mit den Elementen seine Blessuren davongetragen hat. Man denke nur an die Gespräche am Arbeitsplatz, nachdem sich ein Kollege krank meldete:

„Herr Schulze hat sich beim Snowboarden die Schulter gebrochen.“

„Was Sie nicht sagen! Ich wusste gar nicht, dass der Snowboard fährt. Mann, das tut bestimmt sauweh. Und in zwei Wochen will der schon wiederkommen?“

(Ein ganzer Kerl!)

„Kollege Müller hat Magen-Darm ...“

„Ja ... der fehlt jetzt schon den dritten Tag ...“

(Nur Loser kriegen so einen Kram. Was für eine Lusche).

Durchfall ist nichts Schlimmes. Gelegentliche Bauchschmerzen sind nichts Ungewöhnliches. Beides zusammen fand ich zunächst einmal unangenehm und lästig, aber die Beschwerden kamen und gingen - ich dachte jedesmal „Ok, das war`s endlich“. Und nach ein paar Wochen, nach einem Monat: „Och nee, wohl schon wieder was Falsches gegessen“. Unmerklich wurden die Abstände zwischen den vermeintlich einzelnen Erkrankungen immer kürzer. Noch immer sah ich den Zusammenhang nicht, ja wusste nicht einmal, dass ich unter einer ganz bestimmten, schon längere Zeit andauernden Erkrankung litt.

Die in meinem Körper lange ein relativ ungestörtes Dasein fristen konnte. Ich war ja so beschäftigt! Meine Arbeit als Verwaltungsbeamtin, zahlreiche Hobbies, ein großer Freundeskreis - das Leben um mich herum beanspruchte meine volle Aufmerksamkeit. Leerlauf fand nicht statt. Zusätzlich hatte ich diese beinharte Einstellung, von klein auf wacker geübt: geht nicht, gibt`s nicht. Meinen Körper nahm ich als ein williges Werkzeug, das mir unbegrenzt zur Verfügung stand, das gefüttert und gereinigt wurde, Wartung auf ein Minimum beschränkt. Ich stellte ein geradezu ideales Biotop für eine Krankheit dar. Morbus Crohn wäre schön blöd gewesen, hätte er sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Allerdings ist der Crohn weit davon entfernt, dumm zu sein. Er ist ein ganz cleveres Kerlchen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Mein Morbi und ich»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Mein Morbi und ich» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Mein Morbi und ich»

Обсуждение, отзывы о книге «Mein Morbi und ich» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x