Walter Landin - Dorfluft

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"Dorfluft" erzählt die Geschichte von Gerd, einem 17-jährigen Schüler, der in einem pfälzischen Dorf lebt, das Ende der sechziger Jahre einem Jugendlichen mit seiner scheinbaren Idylle zu eng geworden ist. Der gebügelte Anzug und der regelmäßige Kirchgang sind den Bewohnern wichtiger als Rockmusik und politische Veränderungen, für die sich Gerd interessiert. Deutliche Risse bekommt diese «heile Welt» schließlich, als ein ehemaliger Nazi auftaucht und der «Dorftrottel» am Morgen erhängt im Park gefunden wird. Landin gelingt es, mit einer spannend und einfühlsam geschriebenen Geschichte eine Zeit lebendig werden zu lassen, die viele Menschen politisch geprägt hat.

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„Ganz ungefährlich ist das ja nicht“, meint er.

Aber Gerd will dabei sein, unbedingt, will spielen am Sonntagmorgen, koste es, was es wolle.

Jede Woche fieberte Gerd dem Sonntagvormittag entgegen, war enttäuscht, wenn seine Mannschaft spielfrei hatte oder gar ein Spiel wegen der schlechten Witterung abgesagt werden musste. Genau davor hat er auch an diesem Sonntag Angst. Der Platz ist knochenhart gefroren, vor den Toren kleine Eisseen. Aber der Schiedsrichter pfeift das Spiel doch an. Bei der Passkontrolle bemerkt er Gerds Manschette, gut versteckt unter einem riesigen Arbeitshandschuh, nicht.

Auf der anderen Straßenseite näherte sich ein Radfahrer. Gerd konnte die Umrisse erkennen. Es war nicht mehr ganz so dunkel wie noch vor wenigen Minuten, als er das Haus verlassen hatte. Schon von weitem winkte ihm der Radfahrer zu.

„Hallo, Gerd, wie geht's? Du kommst doch heute Abend?“

Heute Abend? Gerd wusste im ersten Moment nicht, was gemeint war. Der Radfahrer trat voll in den Rücktritt, die Reifen quietschten, das Rad kam direkt vor Gerd zum Halten. Erwin schlug Gerd auf die Schulter.

„Gell, du kommst doch!“

Als Gerd nicht antwortete, fügte Erwin hinzu: „Na, zum großen Fest in der Festhalle. Gell, du kommst, alle gehen hin.“

Gerd nickte.

„Klar, da schau ich vorbei.“

Erwin schlug ihm nochmals auf die Schulter.

„Ich lad dich auch ein, auf ein Bier oder ein Gläschen Sekt an der Bar oder einen Wodka mit 'ner Kirsche drin, was du willst.“

Gerd drehte sich um, sah, dass der Bus schon in die Hauptstraße eingebogen war, drückte Erwin am Arm.

„Bis heut Abend dann.“

Gerd spurtete los.

Erwin, mit seinem runden Gesicht, den kurzen Haaren, hoch rasiert, die Ohren frei geschoren. So eine Frisur hatte Gerd auf seinem Kommunionbild auch. Erwin trug immer eine dunkelblaue, schmierige Kappe, schwere Feldschuhe, eine Arbeitshose und oft eine grüne Schürze. Erwin arbeitete bei der Gemeinde, Mädchen für alles, wie er stolz sagte. Wenn die Kanalisation verstopft war, wenn es galt, den Rathausvorplatz zu säubern, weil ein festlicher Anlass bevorstand, wenn der Rasen vorm Schulhaus gemäht werden musste, Erwin mit seinem runden Gesicht und seinem breiten Lachen war zur Stelle.

„Mondgesicht, Mondgesicht“, schrien die Dorfkinder hinter Erwin her. Gerd hatte früher auch mitgeschrien.

„Balla, balla, tickt nicht richtig.“

Erwin drehte sich dann immer um und winkte den Kindern zu. Erwin war genauso alt wie Gerds Mutter. Er war mit ihr in die Schule gegangen.

„Der Erwin hat jede Klasse doppelt gemacht, in der vierten Klasse wurde er aus der Schule entlassen“, wusste Gerds Mutter.

„Der ist halt zurückgeblieben, aber ein herzensguter Mensch ist er.“

Vor zwei Jahren war Erwins Mutter gestorben, sein Vater schon Anfang der fünfziger Jahre.

Am Tag nach der Beerdigung seiner Mutter radelt Erwin durchs Dorf, schwankt von einer Seite auf die andere, kippt um, rappelt sich mühsam wieder hoch. Dass Erwin betrunken ist, ist nichts Ungewöhnliches. Das kommt manchmal vor, meistens am Samstagabend. Dass er am Tag nach der Beerdigung betrunken durchs Dorf radelt, ist für die strengen Dorfbewohner Grund genug, hinter den Vorhängen den Kopf zu schütteln. Aber das Schlimmste, das Ungeheuerlichste, das ist Erwins Aufmachung. Auf dem Kopf trägt er den blauen Sommerhut seiner Mutter mit zwei Stoffblumen an einem roten Bändchen und mit einem hauchdünnen hell-blauen Schleier, der normalerweise nach hinten geschlagen wird, den Erwin aber übers Gesicht gezogen hat. An den Füßen seine Feldschuhe, dreckig und lehmverschmiert, dann dicke dunkelbraune Strümpfe, selbst gestrickt. Die Wollstrümpfe endeten kurz über dem Knie. Aber die absolute Krönung das fleischfarbene Korsett seiner Mutter, in das er sich hineingezwängt hat, den Busen dick ausgestopft. So präsentierte er sich den Augen der empörten Dorfbewohner.

„Am Tag nach der Beerdigung!“

„Das ist natürlich schon eine Sauerei“, regte sich auch Gerds Mutter auf, „aber der Erwin hat so an seiner Mutter gehangen, der hat ihren Tod noch nicht verkraftet.“

Andere Dorfbewohner zeigten sich weniger verständnisvoll, zumal Erwins Auftritt keine einmalige Vorstellung blieb. Auch an den kommenden Tagen machte er in seinem abenteuerlichen Aufzug die Runde im Dorf. Konsequenzen wurden gefordert.

Untragbar!

„So einer ist bei der Gemeinde angestellt! In die Klapsmühle gehört der!“

Gerd kam atemlos an der Haltestelle an. Der Fahrer öffnete gerade die Tür. Gerds Hände waren rot angelaufen, er spürte die Kälte nicht mehr.

Erwin wurde nicht in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, auch nicht von der Gemeindeverwaltung entlassen. Gerd wunderte sich, dass keine Maßnahmen gegen Erwin ergriffen wurden.

„Die wissen schon warum“, gab sich Mutter kurz angebunden. Erwin wurde lediglich angewiesen, seinen Jahresurlaub zu nehmen, mitten im März. Die Korsettauftritte wurden seltener, hörten schließlich ganz auf. Erwin wohnte noch einige Zeit im Haus seiner Mutter, dann zog er zu einer alten Frau am Dorfrand, mit der er über ein paar Ecken verwandt war und die sich bereit erklärt hatte, für ihn zu sorgen. Auch diese Entwicklung bot im Dorf genügend Gesprächsstoff.

„Was, zu der Alten im Hexenhaus, die noch nie die Kirche von innen gesehen hat! Das wird nicht gut gehen!“

Es ging gut. Erwin versah seine Arbeit ordnungsgemäß. Jeden Samstag war er betrunken, zog mit seinem Fahrrad von Kneipe zu Kneipe, fiel aber nicht weiter auf, weil er dann noch gutmütiger als ohnehin war.

Zu Gerds Mutter hatte Erwin Vertrauen, er kannte sie seit der ersten Klasse. Sie blieb bei ihm stehen, wenn sie ihn traf, redete einige Worte mit ihm, Belanglosigkeiten, aber Erwin hatte das Gefühl, dass sich da jemand mit ihm abgab. So hatte er Gerd eines Tages angesprochen, unten an der Hauptstraße, morgens auf dem Schulweg. Es musste im Januar oder im Februar gewesen sein. Erwin senkt den Kopf, läuft rot an, fängt an, „Gerd, du“, bricht wieder ab, drückt mit der linken Hand aufgeregt seine rechte, „du musst mir helfen“, bricht wieder ab. Gerd ermuntert ihn, sagt, natürlich wolle er ihm helfen, hat Angst, dass der Bus kommt, denkt, hoffentlich rückt er bald raus. Unter Stottern bringt Erwin heraus, dass er mit einem Kollegen Streit gehabt hat, dass er zu Unrecht beschuldigt worden sei.

„Na, und wo du doch auf dem Gymnasium bist, da hab ich gedacht, der Gerd ist doch gescheit, der kann dir bestimmt was schreiben.“

„Klar, mach ich, kein Problem, komm heute Mittag bei uns vorbei“, ruft Gerd noch und spurtet zum Bus. Am Nachmittag hat Gerd schon alles wieder vergessen, als es klingelt. Erwin steht vor der Tür.

Gerd ist verlegen, wohin mit Erwin, am besten in die Kühe. Erwin setzt sich vorsichtig auf die Stuhlkante. Also, es geht um den Jesus im Ährenfeld.

Als Erwin Gerds fragendes Gesicht sieht, fängt er von neuem an.

„Um den Schreiner Schorsch geht es, also, der hat nämlich behauptet ...“

Gerd ist unkonzentriert, hört nicht genau zu, denkt an seine Hausaufgaben, an das Buch, das er gerade liest. Nach anfänglichem Zögern legt Erwin los, redet wie ein Wasserfall, ohne Pause. Gerd staunt nicht schlecht. Das hat er nicht erwartet. Es geht um verschiedene Figuren, aus Holz geschnitzte Figuren, soviel versteht Gerd, eben um eine Gruppe Figuren, die „Jesus im Ährenfeld" heißt. Die, so versichert Erwin, habe er, niemand anders, nur er, geschnitzt. Gerd erinnert sich, dass die Weihnachtskrippe, die jedes Jahr in der Adventszeit in der Kirche aufgestellt wird, auch von Erwin stammt.

„Nichts im Kopf“, sagt Gerds Vater, „aber begnadete Hände.“

Und dieser Schreiner Schorsch, Gerd kommt, so sehr er sich auch anstrengt, nicht darauf, wer das sein soll, dieser Schreiner Schorsch soll nun behauptet haben, öffentlich, wie sich Erwin erregt, dass diese Figurengruppe nicht von ihm, von Erwin, sondern eben von diesem Schreiner Schorsch stamme.

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