Glutenfreie Erzeugnisse, ob als Mehlmischung oder gar als Fertigprodukt, gibt es mittlerweile recht häufig, sie sind in so ziemlich jedem Supermarkt, Bioladen und Reformhaus zu finden. Doch hierbei sollte das Augenmerk unbedingt auf den Inhaltsstoffen 7liegen. Und die sind bei einer Histaminintoleranz oftmals nicht ohne: z.B. ist in der glutenfreien Brotbackmischung vom Lidl Kichererbsenmehl enthalten oder in der von Schär Lupinenprotein. Hülsenfrüchte gehen für die Betroffenen gar nicht und Lupine wäre zwar laut Liste möglich, ich weiß aber, dass viele sie auch nicht vertragen. Das muss, wie schon mehrfach erwähnt, individuell ausprobiert werden. Und am besten nicht gleich zu Beginn der Diagnose bzw. Ernährungsumstellung.
Da wäre diese „Diät“ nämlich erst einmal angesagt. Zumindest dann, wenn die Symptomatik sehr stark und die Unwissenheit, welches Nahrungsmittel denn nun noch geht, recht groß ist. Um den Histamingehalt im Körper ganz weit runterzufahren, sollten über mehrere Tage bzw. Wochen nichts anderes als Reis und Kartoffeln gegessen und Wasser getrunken werden. Salz dürfen Sie noch nutzen, andere Gewürze besser nicht. Dies ist u.a. auch eine gute Möglichkeit, außer der ärztlichen Tests, um herauszufinden, ob Sie an einer Histaminintoleranz leiden. Verschwinden nämlich im Laufe dieser Diät Ihre bisherigen Symptome, können sie ziemlich sicher sein, dass es die HIT 8oder eine Nahrungsmittelallergie ist. Dies sollten Sie dann mit Ihrem Arzt besprechen.
Haben Sie nun einen Zeitraum von ca. vier Wochen 9diese Diät durchgeführt, können Sie jetzt beginnen, alle drei Tage ein weiteres Nahrungsmittel hinzuzufügen. Z.B. Möhren, Zucchini, Blumenkohl, Butter, Geflügel. Aber wie gesagt, immer nur ein weiteres für die nächsten drei Tage. Geht das gut, also zeigen sich keine Symptome, dann vertragen Sie dies gerade hinzugenommene und können es zukünftig in Ihren Speiseplan aufnehmen und auch während der weiteren Diät mit dabei behalten.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass es durchaus so sein kann, dass Sie es jetzt gut vertragen, weil ja durch die pure Reis-Kartoffel-Diät der Histaminspiegel gesunken ist. Z.B. essen Sie erst die Möhren drei Tage zu Kartoffeln und Reis, alles geht gut. Dann kommen die Zucchini dazu, auch drei Tage, alles geht gut. Nun nehmen Sie Geflügelfleisch hinzu, drei Tage lang und nach dem zweiten Tag beginnen die Symptome… Dann kann es sein, dass Sie das Fleisch schon mal vertragen haben, es aber wohl gut wäre, es nicht tagelang zu essen.
Das kenne ich gut von mir. Ich esse ungefähr einmal in der Woche Fisch und einmal in der Woche Fleisch. Mehr geht meist nicht. Dann muss ich wieder schauen, dass das Fass leer wird und der Histaminpegel sinkt. Dies können Sie nur allein für sich ausprobieren. Vielleicht wäre es gut, sich am besten Notizen dazu zu machen.
Ich schreibe hier so oft „vom Ausprobieren“. Das hat schon meiner Meinung nach auch einen ziemlich herben Beigeschmack. Verbindet es doch gleichzeitig die Möglichkeit, dass es einem nach dem Verzehr des jeweiligen Nahrungsmittels nicht gut geht. Aus diesem Grund bin ich da schon oft etwas faul in dieser Richtung und nehme dann tagelang schon erprobte oder sehr spartanische Mahlzeiten zu mir. Denn so leistungsfähig wie möglich möchte ich schon bleiben. Aber dann kommt doch auch wieder die mutige und neugierige Phase bei mir durch und ich probiere wieder aus…
Noch ein Hinweis: diese „Diät“ ist kein MUSS, nur ein „könnte“ und sollte mit Ihrem Arzt besprochen werden. Ich selbst hab sie nicht gemacht, weil ich aufgrund häufiger Symptome von Hause aus öfters nur Kartoffeln, Möhren, Lauchzwiebel, etwas Butter und vielleicht noch zwei Eigelb esse. Damit fahre ich ganz gut und gleichzeitig meinen Pegel runter.
GANZ WICHTIG: Wer bisher mit sehr starken Symptomen wie Herzproblemen oder Asthma zu tun oder sogar einen anaphylaktischen oder anaphylaktoiden Schock erlitten hat, darf diese Diät NICHT oder NUR MIT ÄRZTILCHER BEGLEITUNG durchführen. 10
Schon lange, noch bevor ich im Besitz meiner Diagnose war, hatte ich das Bedürfnis, mich gesünder und natürlicher zu pflegen 11und zu ernähren. Da führte mich natürlich auch der Weg an den Wildkräutern vorbei, wobei ich bei ihnen einen Halt einlegte und mich recht intensiv damit befasste. Zweimal sogar: einmal um ihre Heilwirkung näher zu erkunden (somit fing mein „Weg“ an, das war 1999) und dann, um mich ihren kulinarischen Vorzügen zu widmen. Das war vor zwei Jahren. 12
Ich experimentierte mit eigenen Rezepten und wollte das auch im letzten Frühjahr voller Enthusiasmus fortführen. Sensibilisiert durch meine mir nun bekannte Histaminintoleranz nahm ich mir meine Kräuterbücher und das Internet vor und stellte fest, dass nicht alle Wildkräuter für „uns“ verträglich sind. Allerdings gibt es nicht wirklich verlässliche Informationen und somit habe ich jetzt erst einmal meinen Kräuterverzehr eingestellt. Was nicht heißen soll, dass in dieser Richtung gar nichts mehr geht. Ich möchte jetzt für mich als erstes herausfinden, was meinem Körper an Grundnahrungsmitteln zugeführt werden kann, ohne dass er Symptome entwickelt. Nach und nach kommen dann die sicherlich meinen Speisen Abwechslung bringenden ersten Küchenkräuter 13wieder hinzu.
Wildkräuter können nämlich, genau wie auch andere Lebensmittel, über biogene Amine 14verfügen. Eines davon ist das Histamin. Es muss aber nicht zwingend dieses sein, welches das Kraut in sich hat. Es kann sich auch durchaus um ein anderes handeln und so kann es passieren, dass wir darauf trotzdem reagieren, weil es „aminmäßig“ unser „Fass“ füllt. 15
Ich bin mir z.B. bei der Brennessel nicht sicher, ob sie nun biogene Amine enthält oder nicht. In rohem Zustand soll es wohl so sein, deshalb bevorzuge ich sie jetzt in gekochter Variante. Also wenn Sie vorhaben, Ihren Speiseplan mit grünen Smoothies, Salaten und Suppen aus Wildkräutern zu bereichern, so würde ich Ihnen auf jeden Fall empfehlen, sich dahingehend zu informieren und sie auch einzeln auszuprobieren. Niemals mehrere Pflanzen auf einmal! Sonst wissen Sie ja bei möglicher Symptomatik nicht, welche denn nun der Auslöser war. Im Anhang liste ich Ihnen einige Fundstücke auf, bei denen ich etwas über biogene Amine als Inhaltsstoffe entdeckt habe. Bitte informieren Sie sich weiter, denn es sind von meiner Seite aus nur Anregungen.
Da ich jetzt alles frisch zubereiten muss, allerdings nur für mich allein lebe, habe ich mir eine Heißluftfritteuse (Heißluftofen) zugelegt. (Und mittlerweile bin ich im Besitz einer zweiten, allerdings ganz anderen Art. Ich habe sie zu Weihnachten von meiner lieben Familie geschenkt bekommen.) Als ich das erste Mal davon gehört habe, dachte ich noch: „Eine Fritteuse brauche ich nicht, ich esse doch so gut wie nie Pommes.“ Dann aber habe ich immer öfter davon gelesen und wurde somit langsam neugierig. Was damit alles so zubereitet werden kann, toll. Und nicht nur das, sie werden nämlich verwendet wie ein kleiner Backofen, brauchen aber keine Vorheiz-Zeit. Das ist, zumindest gegenüber Herden älterer Bauart, energiesparend und wie ich finde, sehr von Vorteil.
Somit habe ich mich motiviert hingesetzt und im Internet recherchiert, welche von den vielen gerade gängigen denn für mich in Frage käme. Es gibt da so einige, allerdings muss da wirklich jeder für sich schauen und im Endeffekt entscheiden. Im Gegensatz zu den doch recht preisintensiven Hochleistungsmixern sind sie dagegen geschmeidig günstig für den Geldbeutel. Ich werde im Anhang die drei Favoriten auflisten, die für mich in die engere Wahl kamen. Sollten Sie sich auch für solch ein Gerät entscheiden wollen, dann empfehle ich Ihnen, die Bewertungen bei „amazon“ zu lesen. Die sind dann doch recht hilfreich.
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